Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal

#1 von KWer , 16.11.2022 14:34

Ich beobachte schon eine ganze Weile, dass sich Anlagenentwürfe oft an uralten Ideen orientieren. Den Werdegang habe ich auch durch und war immer unzufrieden mit dem Ergebnis, so dass die Anlagen das Rohbaustadium nicht überlebt haben. Nun habe ich, bedingt durch eine ärgerliche Antipathie zwischen Piko-A und einigen Brawa-Fahrzeugen begonnen, meine Anlage, deren Grundkonzept schon befriedigend war, noch ein Mal umzubauen. Zunächst also ein Bild des sichtbaren Bereiches, der bis auf den Endbahnhof bereits existiert. Danach ein Bild des Schattenbahnhofes, der sich derzeit im Umbau befindet, aber schon abwechslungsreichen Betrieb ermöglicht.

Hier der sichtbare Bereich:

Bild entfernt (keine Rechte)

Ich habe hier immerhin 11 m sichtbare Strecke, wenn ich den R9-Bogen der Bahnhofseinfahrt wegtarne.

Bild entfernt (keine Rechte)

Der Zugspeicher hat eine bestimmte Funktionalität. Abgesehen von Triebwagen, Doppelstock und Eilzug, die ihre Lok behalten, werden alle anderen Züge umgespannt und erhalten Loks aus einem Pool in einem Rotationssystem. Derzeit stehen zur Verfügung: BR 110, 112, 119 sowie BR 86, 56 und 52. Vor Weihnachten kommt noch eine 95er dazu. Diese Loks können vor Nahgüterzügen als auch Personenzügen verwendet werden.

So, ich muss jetzt zum Dienst. Wenn das hier jemanden interessiert, schreibe ich gerne, welche Überlegungen mich zu dem Plan geführt haben und welche bösen Einschränkungen es zu beachten gab.

Gruß
KWer

Edit: Das sind meine Arbeitsdateien mit Notizen. Damit ich beim Bau nichts vergesse. Die Texte sind nicht immer aktuell...


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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal

#2 von TBO , 16.11.2022 15:44

Hier bleibe ich mal dabei.


Gruß Sven


 
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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal

#3 von XelionRail , 16.11.2022 16:28

Servus KWer (?),

das sieht nach Punkt zu Punkt aus. Und dazu auch noch nach Ladungsverkehr mit Wagenkarten usw.. Da bleib ich natürlich auch dran. Und der Gleisplan, der gefällt mir ausnahmslos gut und lässt jede Menge Betriebsspass erahnen, sowohl oben als auch unten. YES!


Grüße aus dem Münchner Outback, André

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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal

#4 von eingleis , 16.11.2022 17:45

wenn die Bahnhofsausfahrt noch nicht gebaut ist, diese mal gedanklich mit den Weinert Flexweichen zurechtbiegen?!?
(geht auch in WT)

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Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Rahmenbedingungen

#5 von KWer , 17.11.2022 01:43

Hallo,

der Nick "KWer" kommt von der Abkürzung der Stadt "Königs Wusterhausen". Und weil ich dort wohne, bin ich halt KWer. Ich weiss, ist phantasielos...

Beginnen wir mit dem ersten Teil. Das mit dem Wagenladungsverkehr erkläre ich später. Das ist nämlich interaktiv entstanden. Aber nun erst einmal die Rahmenbedingungen. Zur Verfügung steht ein Raum, 398 cm x 315 cm. Den kann ich aber nicht komplett nutzen, da es eigentlich ein Abstellraum ist und die Bedingung war, den Platz unter der Anlage auch als Abstellraum zu nutzen. Dadurch komme ich von unten nicht ran, weder für Verkabelung noch für Antriebe. Also muss alles seniorenfreundlich von oben gebaut werden. Hier gibt es einen Thread mit dem ersten Blick auf die Anlage. Da ist der rechte Bereich zu sehen, wenn man den Raum betritt. Dieser befindet sich in einem Kragarmregal. Es ist also "etwas" über der Anlage. Auf der linken Seite (es hiess ja: erster Blick) befindet sich die Anlage in einer Art Schaukasten. Weil über dem Schaukasten eben auch Stauraum ist. Nun gut, die Anlage ist gewachsen von 398 x 120 cm bis zur U-Anlage. Gebaut wurde sie aus 12 mm Multiplex Birke. Die Platten gab es fertig geschnitten 60 x 120 cm im Baumarkt. Sie haben einen Rand von 10 cm aus gleichem Material bekommen und diese kleinen Kästen wurden dann verschraubt. Natürlich an die Abmessungen des Raumes angepasst. Die Anlage wurde exakt in den Raum eingepasst, was ein Fehler war. Denn das Material nimmt Feuchtigkeit auf und dehnt sich aus. Dadurch verzieht es sich etwas. Bei der nächsten Anlage würde ich umlaufend 1 cm Luft zur Raumwand lassen, damit das Material arbeiten kann und Luft zirkulieren.

Der Vorteil der Bauweise ist: Man hat eine Platte. Der Nachteil der Bauweise ist allerdings: Man hat eine Platte. Ich hätte gerne eine hängende Schlucht und das ist eben nicht möglich. Alles muss sich nach oben entwickeln. Jedenfalls war erst einmal die "Erdoberfläche" da und die Abmessungen des Raumes ebenfalls.

Zukünftig werde ich in Segmenten bauen, die bequem am Küchentisch sitzend erstellt werden können. Die monolithische Plattenbauweise hat zu viele Nachteile. Zum Beispiel den, dass man an hintere Bereiche nicht mehr rankommt.

Gruß
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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Rahmenbedingungen

#6 von KWer , 17.11.2022 02:28

Hallo,

kommen wir zum Betriebskonzept und zur Streckenentwicklung. Ich sehe gerne Züge fahren. Wie es jemand so schön gesagt hat: Er lässt die fahrenden Züge auf sich einwirken. Mit Soundloks macht das erst richtig Spaß. Allerdings habe ich in verschiedenen Experimenten gelernt, dass man sich nur auf jeweils einen Zug konzentrieren kann. Auch ist es mit Hausmitteln nicht möglich, eine zweigleisige Hauptstrecke glaubhaft zu bestücken. Daher war klar, es muss eine eingleisige Strecke werden. Nun sind knapp 4 m Raumlänge nicht eben üppig, also musste eine Möglichkeit gefunden werden, die Strecke zweimal durch das Blickfeld zu führen.

Bei der "echten" Bahn werden zuweile Täler ausgefahren, um Höhe zu gewinnen. Dazu werden Kehrschleifen, Kehrviadukte oder Tunnel angelegt. Da diese Kehre auf Nullebene sinnlos ist, habe ich die Strecke mit 30 Promille steigen lassen. Nicht gleichmässig, weil eine Brücke in der Mitte ist, die in der Waage liegt. Auf die Länge der Strecke waren 20 cm möglich, und das erlaubt, in den unteren Schattenbahnhof einzugreifen. Durch die Streckenführung war klar: Tal ausfahren macht man eher selten in Mecklenburg, also liegt die ganze Sache im Bergland. Da ich den Harz mag, der Thüringer Wald aber auch sehr schön ist und ich mich nicht entscheiden konnte, liegt die gedachte Strecke eben zwischen Harz und Thüringer Wald. Das hat natürlich auch einen bestimmten Grund :-)

Nächster Punkt war, möglichst maßstäbliche Radien zu verwenden, weil das Bild, das sich dann ergibt, einfach gefälliger ist. Da ich keine Hauptbahnradien unterbringen kann, also so 350 cm Radius ungefähr, bleibt nur eine Nebenbahn mit original 140 m, also 160 cm im Modell. Der rechts oben im Plan befindliche Teil ist ungefähr 135 cm tief. Dann kommt nämlich blöderweise eine Tür. Daruch kann der Kehrbogen nur 60,4 cm Radius haben. Das Roco-Gleis hatte ich gerade. Da ich den engen Radius nicht sichtbar haben wollte, wurde er im Tunnel verlegt. Nochzu die Geländespanten schon da waren. Von dem vorherigen Anlagenbauversuch nämlich. Also war ein Teil der Landschaft tatsächlich schon da... Nun musste ich irgendwie die Strecke und die die Schattenbahnhofzufahrten unterbringen. Schattenbahnhof sollte kleinsten Radius von 90 cm haben, um längere Züge störungsfrei bewegen zu können. Dadurch entstand diese merkwürdige Tropfenform der Gleisführung. Beide Schattenbahnhöfe hatten exakt den gleichen Gleisplan. Nur leider mit Piko-A-Weichen... Dazu später mehr. Jedenfalls habe ich nur die Strecke geplant, keinen Bahnhof. Einen Fehler habe ich dabei auch gemacht: Der gesamte Kehrbogen liegt im Tunnel und ist nur mit Schienenreinigungswagen zu reinigen. Mit der hand kommt man nicht wirklich rein. Zukünftig werde ich mit Einschnitten arbeiten und auf Tunnel weitestgehend verzichten...

Nur Strecke zwischen den beiden Schattenbahnhöfen ist auf Dauer öde. Also sollte eine Betriebsstelle her und ein Anschluss, weil meine bessere Hälfte mir mal die Kibri-Brauerei geschenkt hatte. Geplant war, einen kurzen Personenzug und einen kurzen Güterzug kreuzen lassen zu können und eine kleine Ortsgüteranlage zu haben und eben den Anschluss an die Fabrik. Ausserdem sollte der Bahnhof der betriebliche Mittelpunkt der Anlage werden und ab und zu sollten als Umleiter D-Züge durchfahren sowie Durchgangsgüterzüge. So der Plan. Es hat technisch auch funktioniert. Ich konnte Schnellzüge mit 10 maßstäblichen Wagen von einem Schattenbahnhof über die lange Strecke zum andern Schattenbahnhof fahren lassen. Nachdem das nun auf der reinen Strecke funktioniert hatte, wurde der Bahnhof entworfen. Er sollte das durchgehende Hauptgleis haben, ein Kreuzungsgleis, Schuppen und Ladestraße sowie den Anschluss. Nun war aber die Streckenführung schon da und grob die Landschaft. Da die gesamte Strecke irgendwie in irgendwelchen Bögen liegt, musste der Bahnhof das auch. Denn die Strecke war ja schon da. Noch eine Einschränkung gab es: Die Weichen sollten maßstäblich sein. Also plante ich zunächst das Kreuzungsgleis mit der Maßgabe, relativ parallell zum durchgehenden Hauptgleis zu sein. Auf der einen Seite konnte ich sofort eine schlanke Weinert-Weiche verplanen. Die andere Bahnhofseinfahrt liegt jedoch im Bogen. Da meine ältere Wintrack-Version noch nicht die Weinert-Bogenweichen drin hat, habe ich diese im CAD nach den wenigen Angaben von Weinert gezeichnet und mit den ermittelten Daten in Wintrack nachgezeichnet. Nun fehlte noch die Ortsgüteranlage und die Fabrik. Mit einfachen Weichen konnte ich das nicht im Bogen erzeugen, also plante ich eine DKW ein. Da das Ganze im Bogen liegt, musste der Abzweigwinkel der DKW größer sein, als der einfachen Weiche in der Bahnhofseinfahrt. Diese hat 6,34 Grad und die DKW 8,6 Grad. Dadurch habe ich schon den Bogenanfang und konnte den Bahnhof mit maßstäblichen Radien aufbauen. Allerdings nur für kurze Züge. Aber genau das wird beim Betrieb noch interessant.

Jedenfalls konnte ich mich nun hinsetzen und einen Zug in der Landschaft aus Klopapier auf Fliegendraht auf mich einwirken lassen. Bis die ersten Brawa-Fahrzeuge eine Piko-A-Weiche spitz befahren sollten. Schnell war klar, die Produkte beider Hersteller werden keine Freunde. Nun habe ich leider nicht die finanzielle Möglichkeit, rund 40 Weichen von Piko gegen Tillig-Elite zu tauschen. Jedenfalls nicht sofort. Also entstand die Idee, den oberen Schattenbahnhof gegen einen Endbahnhof zu tauschen und den unteren umzubauen. Dazu die Tage mehr, es ist schon spät und der Dienst war anstrengend....

Gruß
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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Rahmenbedingungen

#7 von eingleis , 17.11.2022 07:56

Zitat von KWer im Beitrag #6

- Daher war klar, es muss eine eingleisige Strecke werden. Nun sind knapp 4 m Raumlänge nicht eben üppig, also musste eine Möglichkeit gefunden werden, die Strecke zweimal durch das Blickfeld zu führen.

- Nur Strecke zwischen den beiden Schattenbahnhöfen ist auf Dauer öde. ...


Ersteres sollten sich die meisten ins Pflichtenheft schreiben

Zweiteres habe ich den zweiten Schattenbahnhof nicht gefunden

eingleis)ig)


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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Rahmenbedingungen

#8 von KWer , 17.11.2022 08:05

Guten Morgen, der lag deckungsgleich 20 cm über dem ersten. Dazu komme ich aber, wenn mein Kaffee fertig ist.

Gruß
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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Rahmenbedingungen

#9 von Hachzer , 17.11.2022 09:16

Hallo KWer,
sehr guter Anlagenplan, alles gut durchdacht und begründet, z.B. dies hier:

Zitat von KWer im Beitrag #6
Bei der "echten" Bahn werden zuweile Täler ausgefahren, um Höhe zu gewinnen. Dazu werden Kehrschleifen, Kehrviadukte oder Tunnel angelegt. Da diese Kehre auf Nullebene sinnlos ist, habe ich die Strecke mit 30 Promille steigen lassen. Nicht gleichmässig, weil eine Brücke in der Mitte ist, die in der Waage liegt. Auf die Länge der Strecke waren 20 cm möglich, und das erlaubt, in den unteren Schattenbahnhof einzugreifen.

Dennoch ein paar Anmerkungen: Wenn du die Brücke durch ein gemauertes Viadukt ersetzt, kannst du die Steigung durchziehen und gewinnst mindestens zwei Zentimeter, denn auch die beiden Übergänge von der Steigung auf eben und dann wieder auf Steigung, die immer viel Höhenverlust bedeuten, entfallen. Aber es gibt auch gewöhnliche Kasten- und Fachwerkbrücken, die in einer Steigung liegen. Die 20cm Höhendifferenz sind schon arg knapp, wenn du in die untere Ebene eingreifen willst - bei den vielen Gleisen.

Auch wenn du die Ausfahrung eines Tals darstellen willst, was sehr authentisch ist, kommt doch die obere Trasse der unteren in der Ecke links oben verdammt nahe. An der Stelle würde eine Kaschierung der hinteren Strecke ab EG durch entsprechende Vegetation sehr sinnvoll sein. Dafür kannst du beim Tunnel an der rechten Seite die Einfahrt von vorn ein Stück zurückverlegen, denn da darf alles sichtbar sein.

Den Gewerbekomplex mit vier Gebäuden rechts am Durchgangsbahnhof finde ich für die kleine Anlage überdimensioniert, zumal nur ein kurzer Gleisstummel zur Bedienung da ist. Aus meiner Sicht wäre es besser, die Gebäude (mind. eins weglassen) so neu zu ordnen, dass am Gleisstummel mind. zwei Ladetore entstehen.
Dass du in beiden Bahnhöfen Güterschuppen hast, sogar von der gleichen Richtung zu bedienen, ist sehr vorteilhaft für den Rangierbetrieb. Weniger vorteilhaft ist es, den Gs ans Ende des Ladestraßengleises zu setzen. Das verunmöglicht es, Stückgutwagen auch mal mit Reisezügen dort hinzubringen, weil die Zufahrt in der Regel durch Wagen an der Ladestraße behindert wird. Detailliert beschrieben sind solche Probleme im Kapitel "Betriebsgenerator I" in ADJ Nr.1. Bei meiner eigenen Anlage hatte ich das auch so ähnlich gemacht, da war der Kohlenhandel vor dem Gs, das habe ich dann später umgebaut und dem Gs einen eigenen Gleisstummel spendiert.

Ich bin sehr neugierig, wie du den schönen Plan in die Praxis umsetzt.
Achn noch eins: das Dehnungsproblem löst man nicht durch ringsum Luft lassen, sondern durch Wahl entsprechenden Materials und Ablagerung desselben. Amerikanische Modellbahner empfehlen, das Holz für eine Anlage einige Monate, mind. einen, im Anlagenraum zu lagern, bevor es verbaut wird.
Gruß
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zuletzt bearbeitet 17.11.2022 | Top

RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#10 von KWer , 17.11.2022 09:32

Heute gibt es wieder Bilder... Aber nicht sofort.

Bevor ich Züge plane, schaue ich mir Zugbildungen im Original an. Da gibt es einige interessante Internetseiten, zum Beispiel Altmarkdampf oder Brandenburger-in.de
In der Region zwischen Thüringen und Harz verkehrten in Epoche 3/4 häufig Personenzüge aus rund 4 zweiachser Rekowagen + Pwg + Lok. Aber auch Züge aus 3 Bghw + Lok. Unter bestimmten Voraussetzungen auch Doppelstockzüge und hin und wieder auch kurze Eilzüge, zum Beispiel aus 5 Bghw. Ich habe so einen typischen Personenzug und auch einen Eilzug aus 4 Bghw + Mod-Wagen. Auch existiert eine vierteilige Doppelstockgarnitur als Wendezug. Als Zuglok für die Personenzüge kamen u.a. die 110, 119, 65 und 95 zum Einsatz. Aber auch mal 52, 56 oder was gerade da war...

Der Durchgangsbahnhof ist eine Standardsituation. Hausbahnsteig, Zwischenbahnsteig, kleine OGA und ein Anschließer. An den Bahnsteig passen kurze Züge und die maximale Zuglänge für Zugkreuzungen beträgt 120 cm. Damit kann der Eilzug dort nicht halten und die Reisenden müssen irgendwo in einen Personenzug umsteigen. Den Zwischenbahnhof nennen wir "Alfstedt" und den geplanten Endbahnhof "Rikenrode". Der Eilzug würde also gedacht von Magdeburg oder Leipzig nach Rikenrode fahren und die Leute, die weiter wollen, steigen um. Das Verkehrsbedürfnis für den Eilzug resultiert aus einem hohen Aufkommen an Urlaubern und Tagesausflüglern. Zum Bettenwechsel im FDGB-Ferienheim kommen dann schon mal 1500 Leute auf einmal an, da kommt dann der Wendezug zum Einsatz.

Jedenfalls ist die Aufgabe, den Eilzug aus 5 Wagen mit dem Personenzug kreuzen zu lassen. Das bedeutet, dass der Bahnsteig für den Eilzug, hier der Hausbahnsteig, die 5 Wagen + Lok + Lok aufnehmen muss. Das deshalb, damit die Lok noch am Bahnsteig hält und nach dem Umsetzen wieder am Bahnsteig steht ohne die Wagengruppe zu bewegen. Und dann hätte ich gerne vor und hinter dem Bahnsteig noch etwas Gleis und auch Platz zum Ausfahrsignal. Es soll nicht gequetscht aussehen.

Bild entfernt (keine Rechte)

Hier das Bild. Der R 908 ist gegeben, weil dort hinter einer Kulisse die Strecke des existierenden Anlagenteils beginnt. Unten sieht man die Grundidee: Hausbahnsteig, Zwischenbahnsteig und Verkehrsgleis. Schon mit schlanken Weichen. Und ohne verwertbare Nutzlänge. Also muss die Bahnhofseinfahrt weit in den Bogen. Das habe ich mit der vorhandenen Bogenweiche von Tillig konstruiert und alternativ mit der Roch-Weiche R9/R10. Mit der Roco-Weiche sieht es nicht harmonisch aus, also nutze ich die Tillig-Weiche, trotz der dann kleineren Radien. Zumindest ist sie betriebssicher, was ich nicht von allen meinen Roco-Weichen behaupten kann. Durch die Verlegung der Einfahrt in den Bogen habe ich auch Platz, Gleis 2 mit dem Zwischenbahnsteig zu entwickeln. Da dort die selben Grundsätze gelten: Wagengruppe + Lok + Lok + etwas Platz, habe ich das Lokumsetzgleis in Verlängerung zu Gleis 2 positioniert, weil sonst durch die Weichenverbindung zu viel Platz verschwendet worden wäre. Die Weiche ist dann auch eine 9,6°-Weiche. Da sie nur mit Loks, nicht aber mit Wagengruppen befahren wird, halte ich es für vertretbar.

Auf der linken Seite musste ich die Weichen von Gleis 2 zum Verkehrsgleis etwas in den Bogen legen, sonst hätte ich die OGA nicht entwickeln können. Eigentlich wollte ich den Güterschuppen in Gleichlage zum EG haben, hätte dann aber wieder Nutzlänge an Gleis 1 verloren. Solche nichtparallelen Gleisführungen gab es auch im Original, zum Beispiel in Thale. Dort wurden die Gleise vor einigen Bahnsteigen auch verschwenkt. Vor die enge Bogenweiche kommt Wald und dann sieht man sie nicht mehr... Somit ist der Personenbahnhofsteil geplant.

Da nun meine OGA nicht in Gleichlage befindlich sein konnte, musste ich einen anderen Platz finden. Ein Rampengleis brauche ich für Holz, Vieh und Militärverladung, einen kleinen Schuppen für Stückgut und eine lange Ladestraße. Alle Ladestellen sollen in einer Richtung bedient werden, um die Lok nicht immer umsetzen zu müssen. Vom Umfahrgleis zweigt also ein Gleis ab, welches sich nochmals aufteilt in das Rampengleis und das Schuppengleis. Nun musste noch ein Platz für das Freiladegleis gefunden werden. Das war nur auf der anderen Seite der Ladestraße möglich. Vorbild war in dem Fall Hennigsdorf, von wo ich auch die Breite der Ladestraße übernommen habe.
Ein kurzes Abstellgleis zum Aufstellen von Güterwagen oder zum Abstellen von Personenwagen ergänzt die Sache noch. Grundsatz der Planung ist: So wenig wie möglich. Weichen sind teuer und benötigen Platz.

Der nächste Beitrag wird sich mit dem Schattenbahnhof beschäftigen und dann erklärt sich das Betriebskonzept mit den Wagenladungen und auch, warum noch weiter Bahnhöfe an der Strecke erdacht werden müssen.

Gruß
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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#11 von KWer , 17.11.2022 09:57

Hallo Otto,

Problem ist die wechselnde Luftfeuchte im Raum. Lass ich den Entfeuchter laufen, passt die Anlage rein, läuft der Entfeuchter eine Weile nicht, drückt die Platte gegen die Wand. Das kann ich nun nicht mehr ändern.

Die Steigung habe ich absichtlich nicht durchlaufen lassen, um nicht lange Züge komplett in der Seigung zu haben, beginnt diese doch schon im Kehrbogen. Also der Kehrbogen liegt schon komplett in der Steigung. Bei einem 10-Wagen-Schnellzug habe ich so einen halben Zug in der Steigung und einen halben Zug in der Waage. So war das jedenfalls mal gedacht. Nun habe ich die Wagen konsequenterweise ins Regal gestellt. Aber es sieht auch bei kurzen Zügen gut aus, wenn sie mal ein Stück waagerecht fahren...

Die Böschung wird Vegetation erhalten, allerdings möchte ich gerne auch den Bogen sehen. Denn sonst brauche ich keine großen Radien. Ich will ja gerade diese Großzügigkeit einfangen und eben nicht einen Spielbahncharakter erzeugen. Diese Idee weiterzugeben ist der Grund für den Beitrag hier.

Der Industriekomplex stellt eine Chemiefabrik dar, die Sprengstoff herstellt. Solche Pulvermühlen gab es oft in abgelegenen Gegenden. Silberhütte zum Beispiel. Den Herstellungsprozess und damit den Wagenladungsverkehr für die Fabrik erkläre ich in einem späteren Beitrag. Jedenfalls ist der Herstellungsprozess diskontinuierlich und dadurch kommen jeden Tag andere Ausgangsprodukte an bzw. werden Produkte abgefahren. Und so viel Verkehr ist da nicht, daher genügt ein Gleis. Den Gebäudekomplex hat mir meine Frau geschenkt und damit muss er verbaut werden :-)

Stückgutverkehr ist in Alfstedt nicht so viel und eigentlich auch nicht viel Betrieb auf der Ladestraße. Die Station lebt wirklich nur vom Anschliesser. Und ein paar Leuten, die dort wohnen...

Gruß
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P.S.: Die lichte Höhe über dem unteren Schattenbahnhof genügt, um dort Gleise zu verlegen und Weichen zu stellen oder Wagen einzugleisen. Auch dazu später mehr...


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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#12 von XelionRail , 17.11.2022 12:03

Servus,

es macht richtig Spaß, deinen Ausführung zu lesen, ich bekomme dabei auch gleich ein sehr lebendiges und vorbildnahes Kopfkino. Vor allem deine OGA in Rikenrode gefällt mir wunderbar und die Aufteilung der Gleise behalte ich im Hinterkopf. Das Freiladegleis auf der anderen Seite des Güterschuppeny kenne ich auch aus Pößneck unterer Bahnhof, da gab es etwas ähnliches. Ein paar Details würde ich anders machen. Zb das Gleis zur Fabrik in Rikenrode unten links würde ich nicht geradeaus dort hin verlegen, sondern eher als abzweigendes Gleis. Und den Abzweig zum GS und zur Verladerampe, den würde ich eher vom Freiladegleis abzweigen und nicht vom Umfahrgleis. Das sind aber eher Details und persönliche Geschmacksrichtungen.


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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#13 von KWer , 17.11.2022 13:04

Hallo Andre,

ich möchte nur anderen Modellbahnern Mut machen, von den kleinen Radien und Steilweichen wegzukommen. Man kann auch mit wenig Platz großzügig bauen. Muss sich ja nicht jeder eine Geschichte dazu ausdenken.
Meine geht heute Abend nach dem Dienst weiter. Dann will ich kurz auf den Schattenbahnhof eingehen und wir machen einen Ausflug in den Wagenladungsverkehr. Das mit dem Abzweig vom Freiladegleis prüfe ich. Na ja, ich hatte erst Rampe und GS fertig und wusste noch nicht, wohin mit dem Freiladegleis. Aber ein Forum wie hier ist ja interaktiv :-)

Auch ist mir jetzt klar, was Otto mit der Vegetation hinter dem EG meinte. Und ja: Der Bahndamm wird von ein paar Bäumen in dem Bereich verdeckt werden. Wenn ich soweit bin. Nun muss ich aber erstmal los...

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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#14 von DGU , 17.11.2022 13:23

Hallo KWer,

habe mir gerade Deinen Bahnhofsgleisplan angesehen, da lässt sich noch einiges optimieren.
Mein Vorschlag basiert auf Roco Line 10° und der großen IBW (R9/R10).
Die Nutzlängen von Gleis 1 + 2 sind identisch.
Damit kann der E-Zug (V300 + 5 Modernisierungswagen) in beiden Gleisen ein-/abfahren.





Gruß
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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#15 von eingleis , 17.11.2022 13:52

Zitat von DGU im Beitrag #14
und der großen IBW (R9/R10)

die meisten marktüblichen Bogenweichen sind absolut "untauglich", da sie ein gerades Anfangsgleisstück haben, von Märklin angefangen bis zu Roco, Piko etc... und sieht einfach nur sehr besch..den aus

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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#16 von Olli 66 , 17.11.2022 14:02

Ich baue Bogenweichen höchstens noch in Bahnhofsausfahrten ein.


Liebe Grüße
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Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden. (Sokrates (469 - 399 v. Chr.))


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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#17 von KWer , 17.11.2022 14:27

Ich will ja keinen Hersteller dissen, aber Roco-Weichen kommen mir nicht mehr auf die Anlage. Ich habe mir Fahrkultur angewöhnt und das bieten m.W. derzeit nur Tillig und Weinert.

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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#18 von DGU , 17.11.2022 14:35

Zitat von KWer im Beitrag #17
Ich habe mir Fahrkultur angewöhnt und das bieten m.W. derzeit nur Tillig und Weinert.

Dann würde ich mich mit dem S21-Modellgleis http://www.s21-modellgleis.de/ befassen.

Gruß
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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#19 von eingleis , 17.11.2022 15:18

Zitat von KWer im Beitrag #17
Ich habe mir Fahrkultur angewöhnt und das bieten m.W. derzeit nur Tillig und Weinert.

Peco Code 75 vergessen, bzw Code 100 für die "Geschädigten" zum Nachrüsten/Tauschen/etc.

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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#20 von XelionRail , 17.11.2022 16:00

Servus,

das trifft sich aber gut, dass hier gerade auch über Tillig Weichen gesprochen wird. Hier wird gerade über ein paar Probleme diskutiert. Und da ich selber überlege, welche Weichen in den sichtbaren Bereich sollen (Peco oder Tillig), bin ich gerade sehr neugierig über Deine Meinung.


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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#21 von KWer , 17.11.2022 16:19

Heute Abend nach dem Dienst schreibe ich ausführlich etwas zu den Weichen. Bitte Geduld...

Gruß
KWer


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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#22 von KWer , 18.11.2022 09:04

Hat mit der Antwort doch gedauert, hat mich doch Wolfgang mit seinem preußischen Weichenfeld angefixt. Und al alter Berliner wurde ich da sofort getriggert... Nun aber zu den Tillig-Weichen.

Das Problem mit den abbrechenden Nippeln ist schon lange bekannt und es ist mir unverständlich, warum Tillig das nicht ändert. Ich meine, so billig sind die Weichen ja nicht. Man kann mit dem Glashaarradierer an der Zunge die Brünierung entfernen und einen kleinen Winkel aus Bronzedraht anlöten und die Weichen damit retten. Grundsätzlich zu beachten ist, daß der Anpressdurck nicht zu hoch ist. Ich hatte die Weichen eine Weile im Einsatz und hatte nie Probleme. Antrieb war immer ein mp1 und der wurde unter die Grundplatte geschraubt. Weichen lagen direkt auf der Grundplatte, so dass Antrieb und Weiche 12 mm entfernt waren. Und dann darf man um Gottes Willen nicht den originalen Stelldraht nehmen, sondern allerhöchstens einen Federdraht 0,7 mm. Und der Antrieb muss exakt justiert sein. Wenn der Antrieb exakt justiert ist, liegen die Zungen nur sachte an und haben keinen Druck.

Ausnahme ist die DKW. Da sind die Zungen kürzer und sie hat jede Menge davon. Da sollten auf jeder Seite 2 Antriebe hin, weil ein mp1 nicht die erforderliche Kraft hat, die Weiche sicher umzustellen. Also mal funktioniert es, meist aber nicht. Dazu muss ich aber sagen, dass ich meine mp1 bei den einfachen Weichen mit 9 Volt laufen lasse (Trafo-Abgriff). Da laufen sie langsamer und leiser!

Seien wir ehrlich, welche Alternative haben wir? Roco-Line hat mit der Zeit Kontaktprobleme und die Räder fallen in die Herzstücke. Piko-A-Weichen haben sich bei mir als nicht zuverlässig und bei bestimmten Fahrzeugen als entgleisungsfreudig erwiesen. Peco hat kein deutsches Schwellenbild. Da bleiben als Großserie und für NEM befahrbar eben nur Weinert und Tillig-Elite. Hätte ich nicht noch die Handvoll Weichen von Tillig, würde ich die Anlage komplett mit Weinert aufbauen. Teuer? Na dann lieber eine neue Lok weniger, aber dafür Freude am Fahren. Über die Weinert oder Tillig-weichen kann man in Zeitlupe rangieren und das Fahrzeug hat nie Kontaktprobleme und sinkt auf dem Herzstück nicht ein. Es ist einfach, man verzeihe mir den begriff: Geil...

Es gibt keine Rose ohne Dornen und in der Technik erkauft man sich einen Vorteil oft mit mindestens einem Nachteil. Meiner Meinung nach sind die Tillig-Elite ie Weichen mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich will keinen Hersteller dissen. Aber die Piko fliegen bei mir sukzessive raus. Die sind halt ideal für Kinder zum Spielen. Da kommt es dann eben nicht drauf an. Und mein Konvolut Roco-Line stelle ich gelegentlich bei ebay rein. Roco-Line war mal richtig innovativ und gut. Vor 30 Jahren...

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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#23 von DGU , 18.11.2022 09:46

Zitat von KWer im Beitrag #22
Das Problem mit den abbrechenden Nippeln ist schon lange bekannt und es ist mir unverständlich, warum Tillig das nicht ändert. Ich meine, so billig sind die Weichen ja nicht. Man kann mit dem Glashaarradierer an der Zunge die Brünierung entfernen und einen kleinen Winkel aus Bronzedraht anlöten und die Weichen damit retten.

Wenn man über längere Zeit Ruhe haben will sollte man die Weichen so umbauen wie beschrieben sonst hat man eine tickende Zeitbombe.
Bei unserer Vereinanlage auch so gemacht und bis heute keine Probleme gehabt.
Zitat von KWer im Beitrag #22
Seien wir ehrlich, welche Alternative haben wir? Roco-Line hat mit der Zeit Kontaktprobleme und die Räder fallen in die Herzstücke. Piko-A-Weichen haben sich bei mir als nicht zuverlässig und bei bestimmten Fahrzeugen als entgleisungsfreudig erwiesen. Peco hat kein deutsches Schwellenbild.

Das Reinfallen der Räder bei Roco Line in die Herzstücke kann man durch Futterstücke verhindern.
Das Peco kein deutsches Schwellenbild hat fällt bei geschotterten Gleisen kaum auf der der Betrachtungsabstand in den meisten Fällen größer ist wie 30 cm.
Mako der Peco Weichen sind die Gelenkzugen, aber auch dies lässt sich ändern.
Hier ein Beispiel einer umgebauten Peco Weiche.



Kommen wir auf meinen GP-Vorschlag in Beitrag #14 zurück.
Dieser ist zwar mit Roco Line gezeichnet, lässt sich aber auch mit Weinert Weichen umsetzen.
Hier wurden exemplarisch 2 Weichen ersetzt - kenntlich an den 74501 Nummern.



Da ich die IBW von Weinert nicht in meinem Programm habe und zu faul war diese nachzuzeichen habe ich den Entwurf auf Basis Roco Line gemacht.
Muss man jetzt nicht weiter diskutieren.

Eine Frage hätte ich zu Deinem Sbf.
Wenn ich es richtig gelesen habe wird dieser 20 cm unter dem Bahnhof zum Liegen kommen.
Dort fallen umfangreiche Rangieraufgaben reicht da der Ebenabstand zum Eingreifen?
Mit Kadee hast Du eine gute Entscheidung getroffen.
Ich kenne keine Kupplung, welche weicher einkuppelt.

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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#24 von KWer , 18.11.2022 09:59

Der Platz reicht. Ich habe, auf einem Stuhl sitzend, alle Gleise im unteren Schattenbahnof verlegt, als die obere Ebene schon montiert war. Dazu muss ich aber sagen, dass ich alle Gleise und Weichen mit diesen Minischrauben schraube. Der "Gleisschraubenzieher" von Piko passt da gut rein und Platz ist auch. Knackpunkt ist die Eingriffstiefe. Mit 70 cm ist das grenzwertig. Daher sind die hinteren Gleise schlicht Abstellgleise. Rangiert wird nur bis maximal 20 oder 30 cm von vorn. Da ist aber noch ein Trick bei: Das Einfahrgleis und das Lokumsetzgleis liegen am vorderen Rand. Beim Auflösen eines Zuges sind diese Gleise natürlich immer frei, so dass niemals über Fahrzeuge rübergegriffen werden muss. Die meisten Weichen im Schattenbereich haben nicht einmal Antriebe. Die werden von Hand begrabbelt...

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RE: Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal - Entwicklung Endbahnhof

#25 von KWer , 18.11.2022 10:07

Kommen wir heute zum Schattenbahnhof. Wenn man durch die Kulisse den R 908 entlang fährt und die drei abzweigenden Weichen passiert, kommt man auf dem, im Bild oberen Gleis an. Das E rechts steht für Entkuppler. Das sind in meinem Fall ein Magnet für die Kadee und dahinter ein Roco-Entkuppler für die Roco-Kurzkupplung. Mit Ausnahme von Wendezügen und Triebwagen fährt JEDER Zug dort ein und die Lok setzt um. Bisher gab es das gelb hinterlegte Lokwartegleis nicht und auch nicht die Sortiergruppen. Die Lok setzte also um und rangierte den Zug auf eines der Abstellgleise. Da die etwa gleiche Nutzlänge hatten, war das unproblematisch. Als Gattungen gab es Durchgangsgüterzüge, Nahgüterzüge, Personenzüge, Eilzüge und D-Züge als Umleiter.

Irgendwann bin ich auf den Trichter gekommen, dass es ziemlich öde ist, wenn man nur hin- und herfährt und sich überlegt, welchen Wagen man gerade mal wo hin rangieren kann. Also musste da eine Automatik her, die mich beauftragte, Nahgüterzüge zusammenzustellen und die Wagen auf die Ladestellen zu verteilen.

Mir ist bekannt, dass die allermeisten Nahgüterzüge überwiegend aus G, O und R bestanden. In verschiedenen Variationen. Nun finde ich aber Spezialwagen interessant, so zum Beispiel Topfwagen und Säurekessel. Also verschwand der Radeberger-Wagen erst einmal im Regal und aus dem Gebäudekomplex der Kibri-Brauerei wurden die "VEB Chemische Werke Alfstedt", deren Aufgabe es ist, Sprengstoff für die Gesellschaft herzustellen. Dazu brauchen sie Kohle für das Kesselhaus, dreiwertigen Alkohol in Kesselwagen, Salpetersäure (Säurekesselwagen), Schwefelsäure (Topfwagen), Kieselgur sowie Glaszylinder, Pappe, Metallrahmen (für die Dynamitbatterien) und anderes Stückgut. Wenn man das Kieselgur in Klappdeckelwagen anliefern würde, ist jetzt meine Phantasie, sind doch schon für so einen kleinen Anschließer eine Menge unterschiedlicher Wagen erforderlich.

Die OGA in Alfstedt bekommt nicht viele Wagen. Vielleicht mal Briketts, ein wenig Stückgut, welches dann aber auch gelagert werden muss, weil die Straßen im Winter doch schwer passierbar sind; und versendet wird da eigentlich auch nicht viel. Aber da das Nest am Rand des Harzes liegt, erdenke ich mir vielleicht noch eine Köhlerei und Glasbläser...

Rikenrode hat auch nicht viel Stückgut, darum reicht ein kleiner Güterschuppen. Die Rampe und Ladestraße sind da schon ziemlich groß für so ein kleines Touristenkaff. Das hat natürlich einerseits mit der Holzabfuhr zu tun (ich hab noch ein Bund Goldrute rumliegen, welches verwendet werden muss), andererseits war das ganze Gebiet mal im Hinterland der Grenze zwischen NATO und Warschauer Pakt. In der Nähe war NVA und Sowjetarmee stationiert. Diese beiden wiederum haben regelmäßig Bahnverladung geübt (das gab es wirklich!) bzw. natürlich auch Güter bekommen. Zm Beispiel Treibstoff, der auf der Ladestraße vom Kesselwagen in Tankwagen umgepumpt wurde. Gerade die Russen waren da ziemlich pragmatisch.

Also sieht Rikenrode neben den üblichen O-Wagen, G-Wagen und Rungenwagen auch Kesselwagen und sogar Kühlwagen, denn sowohl die ganzen FDGB-Ferienheime als auch die Kasernen in den Wäldern mussten ja versorgt werden. Und das war teilweise so viel, dass Gefriergut in Maschinenkühlwagen angeliefert wurde...

Nun sind das viele Ladestellen und noch mehr Wagentypen und es ist so ergreifend, mit einer Soundlok und Anfahr- und Bremsverzögerung und Bremsenquietschen die Wagen zu rangieren. Aber Modelleisenbahn definiert sich als Systemspielzeug, also sollte auch mit System gespielt werden. Dazu habe ich mir eine Open-Office-Tabelle gemacht. In den Spalten stehen die Ladestellen, und zwar so sortiert, dass die Wagen immer hinten vom Zug abgehängt werden können. Das erspart umfangreiches rangieren und Bremsproben, wenn zu viele Kuppelstellen offen waren... In den Zeilen sind die Wagengattungen aufgeführt. In den Zellen, in denen sich Zeilen und Spalten treffen, wird eine Zufahlszahl zwischen Null und der maximalen Anzahl Wagen, die die jeweilige Ladestelle aufnehmen kann erzeugt.

Jeder Nahgüterzug wird anders zusammengestellt. Definitiv. Und ich weiss vorher niemals, was mich erwartet.

Dazu muss aber der Betriebsablauf im Schattenbahnhof geändert werden. Personenzüge werden so behandelt, wie oben beschrieben. Lok setzt um und gut ist. Ein ankommender Güterzug kuppelt zunächst die Lok ab. Die fährt auf das Lokwartegleis, wo schon andere Loks stehen. Das ist quasi ein Speicher, aus dem die zuerst einfahrende Lok auch zuerst rausfährt. Dadurch bekommt jeder neue Zug eine andere Lok. So kann ich auch bei den Personenzügen zum Beispiel die 110, aber auch die 119 oder die im Zulauf befindliche 95 fahren...

Der Güterzugbegleitwagen kommt prinzpiell auf das Pwg-Gleis. Alle anderen Wagen werden nach Gattung sortiert. So ist in kurzer Zeit auch ein neuer Zug zusammengestellt. Bei Dieselbespannten Zügen holt sich die Lok Wagen um Wagen von den entsprechenden Gleisen und bei Zügen, die von einer Dampflok gezogen werden kommt ZUERST der Güterzugbegleitwagen hinter die Lok und erst dann wird der restliche Zug zusammengestellt.

Nun hat die Sache aber noch einen Schönheitsfehler. Ist mein Nahgüterzug in Rikenrode verteilt, steht die Lok ziemlich nackig da. Um das zu vermeiden, habe ich mir eine Strecke erdacht, die Ladestellen hat, die nur auf der Rückfahrt des Nahgüterzuges zu bedienen sind. So schleppe ich quasi immer eine Wagengruppe mit, muss den Pwg umrangieren und kann den geschrumpften Zug wieder zurückfahren lassen. Der Sammler am Nachmittag bringt entsprechend schon Wagen mit, auch da fährt die Lok nicht leer.

Die Strecke beginnt gedacht in Aschersleben. So habe ich Anschluss Richtung Magdeburg und Berlin und kann einen Eilzuglauf plausibel machen. Die weiteren Stationen sind: Zwischenberg - Hasinchen - Tiefental - Alfstedt - Rikenrode.

Die einzige Ausnahme für Lokleerfahrten ist folgende: Der letzte Personenzug am späten Abend bleibt am Bahnsteig stehen und die Lok fährt in die nächste Einsatzstelle, von der sie morgens wieder kommt. Personenwagengruppen über Nacht am Bahnsteig habe ich 1985 in Thale selbst erlebt. Jedenfalls komme ich auf die Art sogar zu einer Lz.

Fazit: Auch auf einer popligen Nebenbahn ist ziemlich viel Betrieb möglich, wenn man sich vorher Gedanken macht.

Gruß
KWer


Ampi, XelionRail und fmm haben sich bedankt!
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