Hallo zusammen,
zunächst - das soll nicht der 25. Thread werden bzgl. wie bekomme ich meine nach Umbau ruckelnde Lok anständig eingestellt, oder die generelle Glaubensfrage Märklin vs. ESU. Meine Frage geht eher in die Richtung, ob Stand heute mit den bisherigen Erkenntnissen eine generelle Empfehlung möglich / plausibel ist, was die ideale Digitalisierung für den Anwendungsfall aufgerüstete Märklin HLA-Lok ist hinsichtlich Motorsteuerung.
Zu meiner Geschichte: ich bin dabei, einige meiner Märklin-Loks aus dem Analog-Bestand digital umzurüsten. Zunächst mit Märklin mld/3 bzw. msd/3 begonnen, das hat gut funktioniert, die beiden Loks laufen top, und es brauchte dafür nicht mehr als die Einmessfahrt.
Für meine beiden 216er 3074 und 3075 sollte es nun der optimale Diesel-Sound werden. Nachdem ich einen Dieselsound-Vergleich mSD/3 vs. ESU Loksound 5 gehört habe, war klar - sorry Märklin, aber hier muss der ESU her. Nach weiterem Studium der Decoder-Qualitäten entschieden, mich generell auf ESU-Decoder für meine Flotte festzulegen, und entsprechend auch den Lokprogrammer besorgt.
Statt nach den Vorteilen der ESU-Decoder hätte ich aber auch nach den Nachteilen googeln sollen, und einer ist wohl, dass die Kombi HLA + ESU Lopi 4/5 ein Garant für Kopfschmerzen zu sein scheint, es gibt hier im Forum ja reichlich Berichte dazu.
Entsprechend kann ich meine Geschichte kurz halten - meine entsprechend mit ESU LS5 umgebaute 3075 lief bescheiden. Mit reichlich Recherche hier und tagelanger Fummelei mit Lokprogrammer habe ich sie soweit, dass sie passabel läuft, mit einer Konfiguration, die Lichtjahre von den ESU-Empfehlungen entfernt ist. Was aber schräg ist - der Extrem-Langsamlauf klappt nur vorwärts gut, rückwärts deutlich schlechter. Ich habe schon ein Getriebeproblem vermutet. Nun kam diese Woche noch ein Märklin mLD/3 an, den ich für eine andere Lok bestellt hatte, dachte ich mir versuch ich den doch mal. Also aus der 3075 den ESU raus, den mLD/3 eingesteckt, Testfahrt, und ich bin sprachlos - die Lok fährt damit noch vor Einmessfahrt wie Sahneschnitte. Einmessfahrt dann noch gemacht, und das Teil läuft wie ein Uhrwerk, und vor allem vorwärts wie rückwärts gleich gut.
Nun wäre der Reflex nach den Erfahrungen und vielem, was man hier liest, dass für HLA-umgerüstete alte Märklin-Loks der Märklin Decoder die bessere Wahl ggü. ESU sein könnte. Allerdings kommen die Problemberichte ja immer nur von denen, die Probleme haben, und man sieht nicht, bei wie vielen es keine Probleme gibt. Andererseits gibt es auch Problemberichte über unrund laufende Loks mit Märklin-Decodern. Und vielleicht war das hier Zufall, das gerade bei dieser Lok der Märklin gut passt und der ESU arg verbogen werden muss, und vielleicht ist bei der nächsten Lok anders herum?
Ich habe nun für 2 weitere Loks (3074 und 3558) ESU Lopis eingekauft, bin aber nun am zweifeln, ob ich die nicht wieder verkaufen und stattdessen Märklin nehmen sollte. In meiner Wahrnehmung ist der einzig für meinen Anwendungsfall gravierende Vorteil des ESU der bessere Sound. Ich rüste aber nicht jede Lok mit Sound aus, und da hätte ich eigentlich gern den Decoder, der mit dem wenigsten Aufwand tut was er soll.
Daher Fragen:
- Ist für den Anwendungsfall analoge Märklin-Lok aus dem 70er bis 90ern mit HLA aufrüsten und digitalisieren mLD/3 bzw. mSD/3 tatsächlich die bessere Wahl? Oder ist das so oder so Glücks- und Geduldspiel, die Lok optimal hinzubekommen?
- Wer hat überwiegend gute Erfahrungen mit HLA und ESU LoPi4/5 gemacht und die Loks damit wirklich optimal hinbekommen?
Danke für eure Tips/ Erkenntnisse.
Viele Grüße
Michael
P.S.: An evtl. Leidensgenossen hinsichtlich 3074 / 3075: Ich kann bei Interesse gerne meine CV-Parameter teilen, mit denen meine ordentlich fährt. Eine Ruckelzone ist noch übrig, die ich im Langsamlauf noch ausbügeln muss...