2014 - Eine alte Idee wird Wirklichkeit
Die Idee, eine Modellbahnanlage nach dem Vorbild des "Zuckerlottchens" zu gestalten, trage ich schon sehr lange mit mir herum. 2014 begann endlich die Realisierung.
Die Selztalbahn verband in den Jahren von 1905 bis 1955 die rheinhessischen Orte Frei-Weinheim, Ingelheim, Groß - Winternheim, Schwabenheim, Stadecken -Elsheim und Jugenheim. Da ich erst 1966 das Licht der Welt erblickte, konnte ich die Bahn nie gesehen haben. Dennoch geisterte das "Zuckerlottchen" immer wieder durch meine Kindheit im rheinhessischen Weinbauort Schwabenheim an der Selz. So war es immer wieder Gesprächsthema unter uns Kindern, vielleicht auch, weil der örtliche Kindergarten, den wir besuchten, im alten Bahnhofsgebäude "Bubenheim - Schwabenheim" untergebracht war. Und wenn wir das örtliche Schwimmbad in Ingelheim besuchten, machten wir uns von der Endhaltestelle des Linienbusses auf dem alten Bahndamm des Zuckerlottchens auf in Richtung Schwimmbad. Und auch am DB -Bahnhof war das Thema in Form des Bahnhofgebäudes der Selztalbahn gegenüber dem Hauptbahnhof präsent. Und schließlich war der Radweg zwischen Groß - Winternheim und Ingelheim, den wir jahrelang als Schulweg nutzten auf der ehemaligen Trasse der Selztalbahn angelegt.
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(Die Selzbrücke bei Groß - Winternheim. Heute führt ein Fahrradweg über die Trasse, Eigenes Foto)
Für mich stand fest, dass diese mir vertrauten Abschnitte der Selztalbahn auch Bestandteil des Modells sein müssen: So ist der Bahnhof "Bubenheim - Schwabenheim" mit dem nahen "Selztaler Hof" - dem heutigen Hotel "Pfaffenhofen" ebenso vorhanden wie die Selzbrücke in der Nähe der "Eulenmühle", über die heute die Radwegtrasse geführt wird. Rangier- und Betriebsmöglichkeiten gibt es trotz des vergleichsweise einfachen Gleisplanes in Hülle und Fülle.
Nach Luftbildaufnahmen der heutigen Straßenführung sowie historischen Fotografien entstanden erste Entwürfe von Gleisplänen. Außer den genannten Elementen habe ich den Streckenverlauf nie gesehen. So half letztendlich nur Phantasie der Erstellung der Pläne. Umso verblüffender ist es, dass die Impressionen aus historischen Fotos recht gut durch das Modell abgebildet werden.
Schnell wurde aber auch klar, welche Dimensionen das Projekt annehmen würde. Eine Realisierung der Idee konnte nur in Modulen erfolgen, da kein Platz für eine dauerhafte Anlage vorhanden ist. Dies birgt aber gleichzeitig den Vorteil, dass in Zukunft die Anlage auch an anderen Orten aufgebaut und präsentiert werden kann.
Der heutige Gleisplan
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Die heutige Anlage besteht aus sechs Modulen. Der einfache Gleisplan ist orientiert an den Originalplänen der beiden Bahnhöfe "Bubenheim - Schwabenheim" und "Frei - Weinheim". Die Hafengleise in Ingelheim wurden etwas den Platzverhältnissen angepasst. So verhält es sich auch mit dem Bahnhof "Bubenheim - Schwabenheim": Im Original befand sich das Empfangsgebäude vor der Weiche im einspurigen Bereich. Im Modul ist es im zweigleisigen Bereich zu finden.
Eine weitere Vereinfachung: Von den insgesamt sieben Bahnhöfen und einem Haltepunkt habe ich nur zwei dargestellt. In Wirklichkeit war Schwabenheim ein Durchgangsbahnhof auf dem Weg nach Jugenheim - Ein Umstand, der durch den Fiddle - Yard simuliert wird.
Der einfache Gleisplan führte zu einer Anlagendimension, die in einer normalen Wohnung kaum zu realisieren ist. Aus diesem Grund habe ich auf dem Fiddle-Yard-Modul einen zweiten Schienenstrang vorgesehen, der einen direkten Anschluss an das Modul Frei - Weinheim ermöglicht.
Die wenigen Gleise lassen kaum vermuten, wie viele Rangiermöglichkeiten die Anlage bietet.
Die Anlagenidee und erste Impressionen
50 Jahre war die Selztalbahn in Betrieb. Die meisten Fotos der Bahn kenne ich aus den Anfangs- und den Endjahren der Bahn. Auf eine Epoche wollte ich mich nicht festlegen. Also verbinde ich mit der Fahrt von Schwabenheim nach Frei - Weinheim eine Zeitreise: Während auf dem Modul "Schwabenheim" eher die Anfangszeit dargestellt ist, befinden sich die Preiserleins auf dem Modul "Frei - Weinheim" in den frühen 50er Jahren.
Ich habe mich bemüht, innerhalb der Module epochentreu zu bleiben:
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So zeigt der Bahnübergang vor der katholischen Kirche noch kein Andreaskreuz. (Eigenes Foto)
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Kurz vor Frei - Weinheim befindet sich ein weiterer Übergang, der mit einem Andreaskreuz gesichert ist. (Eigenes Foto)
Mit der folgenden Fotostrecke nehme ich Euch mit auf eine Fahrt von Frei - Weinheim nach Schwabenheim. Im weiteren Verlauf des Threads sollen dann Details zu der Anlage im Vergleich zum Original folgen, hin und wieder auch versehen mit einem kleinen Baubericht.
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Die T3 wird am Lokschuppen für die Fahrt vorbereitet. Alle Gebäude der Anlage sind selbst gebaut. Der Lokschuppen etwa entstand aus Styrodur und Dachplatten. (Eigenes Foto)
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Wir befinden uns in Frei - Weinheim in den frühen 50er Jahren. (Eigenes Foto)
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Das Bahnhofsgebäude im Hintergrund entstand aus Modellbauplatten. (Eigenes Foto)
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Nun im Modell: Die Selzbrücke bei Groß - Winternheim. (Eigenes Foto)
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(Eigenes Foto)
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Die EInfahrt in Schwabenheim zeigt die Straßenbepflasterung, die mit Hilfe von Silikonformen und Gips entstanden. Details wurden auch geritzt. (Eigenes Foto)
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Wieder ist im Hintergrund die katholische Kirche in Schwabenheim zu sehen. Sie entstand nach vielen Bildvorlagen aus Pappe und Dachplatten. Wir sind nicht nur in Schwabenheim angekommen, sondern auch in die Anfangszeit der Selztalbahn zurückversetzt worden. (Eigenes Foto)
Ich hoffe, Ihr seid ein wenig neugierig auf die weiteren Beiträge geworden. Ich bin jedenfalls auf Eure Rückmeldungen gespannt.