Zitat von StephanT im Beitrag #1

---

...Gibt es die Möglichkeit, die Sounddateien eines mfx Decoders zu tauschen? Ich würde gern die Dialoge und den Sprechfunkt der Firma Leonhard Weiss Version (39546) aufspielen. Wenn ich mir die Beschreibungen beider Versionen ansehe, sind sie gleich.

---

Hallo Stephan,

ja es geht. Da Du eine CS3+ hast.

Du benötigst die Artikelnummer der gewünschten Lok. Und die Artikelnummer der vorhandenen Lok. Du nimmst die Software mDT3-Tool in der aktuellen Version von der Homepage vom Märklin. mDT3 Tool installierst Du auf Deinem PC (oder in einer Virtualisierungsumgebung auf Deinem Mac).

Wenn alles korrekt installiert ist und Deine CS3+ im Netz Deines PC hängt, wird nach dem Start des mDT3 Tools dieses Deine CS3+ anzeigen. Stelle nun die vorhandene Lok aufs Programmiergleis Deiner CS3+. Schalte den Gleisstrom an. Nach kurzer Zeit wird mDT3-Tool Dir Deine Lok anziehen, vorzugsweise sogar mit dem richtigen Lokicon. Du kannst mDT3-Tool sogar als virtuellen Fahrstand nutzen.

Dann lese bitte die Decoder-Informationen aus. Bei mir funktionierte das Modifizieren eines Werksdecoders aus m39188 nur wenn
- vorhandene Hardware/Decoder Märklin-mSD3-OEM mit Firmware v3.3.1.0 bespielt war,
- CS3 Firmwarestand v2.5.1(0) (ja, die mit dem Gerätekenner-Bug) oder neuer hatte.
- Du brauchst für ca. 1 Stunde eine stabile Netzwerkverbindung.

Nun prüfst Du, ob Dir das mDT3-Tool ein Decoderupdate anbietet: auf eigenes Risiko: Update durchführen. Danach mDT3-Tool und auch die CS3+ komplett neu starten. Verbindung wieder aufbauen, prüfen ob die CS3+ und die Lok wieder erkannt wird. Dann lädst Du im mDT3-Tool das originale Decoderprojekt zu Deiner Hardware, hier: 39544 Dateiname 'M39544_Robel-712-CFL.mdtp'. Ziel ist es nun, dieses Projekt zu modifizieren. Damit bliebt sichergestellt, dass die Artikel-Nr im Projekt zu Deiner Hardware passt. Sonst geht es nicht.

Knackpunkt: es gibt Märklin-mSD3-OEM-Decoder, die haben nur Platz für 4MByte-Sound-Flashdaten. Andere (mit größeren Werksprojekten) schaffen das doppelte. Du prüfst jetzt also bitte, wie groß das originale Projekt ist. Im Falle von 39544 sind dies 4153 KB, also etwas mehr als 4 MByte.

Dann speicherst Du dieses originale Projekt unter einem neuen Namen, den Du Dir passend überlegst, ab. Bitte nicht das originale Projekt direkt ändern, das brauchst Du als Sicherheits-Backup.

Nun lädst Du das gewünschte Projekt mit den Daten herunter, die Du gerne dabei haben möchtest. In Deinem Fall 39546, Dateiname 'M39546_Robel-54-22-Leonhard-Weiss-GP.mdtp'. Auch speichern auf Festplatte. Größe: 3105 KB. Also kleiner als das vom CFL-Robel. Es sollte also möglich sein, die luxemburger Texte gegen deutsche Texte auszutauschen, ohne die 4 MByte-Grenze zu überschreiten.

Nun brauchen wir Platz für eigene Sounds. Wenn diese nicht in der mDT3-Tool-eigenen Soundbibliothek hinterlegt sind, dann legst Du bitte im mDT3-Tool eine eigene zusätzliche Soundbibliothek an. Gesprochene Texte landen im Unterordner "Sounds". Also legt Du auf Deiner Festplatte im Ordnerpfad "/Dokumente/Maerklin" folgende Unterordner an (falls sie noch nicht existieren):
"/Dokumente/Maerklin/Soundbibliothek/eigeneBibliothek/",
"/Dokumente/Maerklin/Soundbibliothek/eigeneBibliothek/Sounds/",
"/Dokumente/Maerklin/Soundbibliothek/eigeneBibliothek/Sounds/Ansage_am_Bahnhof",
"/Dokumente/Maerklin/Soundbibliothek/eigeneBibliothek/Sounds/Ansage_am_Bahnsteig",
"/Dokumente/Maerklin/Soundbibliothek/eigeneBibliothek/Sounds/Funk",
"/Dokumente/Maerklin/Soundbibliothek/eigeneBibliothek/Sounds/Bauarbeiten",
"/Dokumente/Maerklin/Soundbibliothek/eigeneBibliothek/Sounds/Gespraeche".
entweder unter Windows direkt oder mittels des mDT3-Tools über den Menupunkt "Sound" > "Soundbibliothek" > "Eigenen Sound anlegen". Da gibt es auch ein Hilfe-FAQ im mDT3-Tool.

Wie komme ich nun an die gewünschten neuen Texte? Du hast das Projekt 'M39546_Robel-54-22-Leonhard-Weiss-GP.mdtp' auf Festplatte mittlerweile. Dieses "entpackst" Du bitte mit einem geeigneten UnZip-/Unarchiver-Programm. Ich nehm dafür Software auf dem Mac. Gibts aber auch für PCs, z.B. 7zip. Die zu entpackende mdtp-Datei befindet sich auf Deiner Platte im Ordner "Dokumente/Maerklin/mDecoderTool3/Maerklin Projekte/M39". Rechts-Mausklick auf die mdtp-datei, "entpacken mit 7zip in eigenen Ordner". Fertig. In diesem neu entstandenem Ordner findet Du in dessen Unterordner "mBibliothek/Sounds" die Sounds des Robel-Projektes LeonhardWeiss, u.a. den Unterordner "mBibliothek/Sounds/Funk/Robel-54-22-Leonhard-Weiss-GP". Nur als Beispiel: diesen Unterordner verschiebst Du nun in Deine eigene Bibliothek "/Dokumente/Maerklin/Soundbibliothek/eigeneBibliothek/Sounds/Funk", wo Dir dann dieser Sound nach einem Neustart des mDT3-Tools zur Verfügung steht. Hast Du auf diesem Wege die gesuchten Sounds in Deine eigene Bibliothek verschoben, dann kannst Du im mDT3-Tool diese Sounds auswählen und in die vorhandenen Soundslots ziehen oder aber für sie neue Soundslots definieren. Begrenzt wird diese Aktion nur durch den zur Verfügung stehenden Speicherplatz des Zieldecoders und die Zahl der Soundslots.

Wenn Du jetzt also alles gespeichert hast, Sicherheitskopien hast (evtl. auch von den Zwischenschritten), dann hast Du Dein eigenes neues Decoderprojekt für Deinen 39544 Robel. Wie gesagt: wichtig ist, dass die Artikelnummer zum Zieldecoder passt, sonst geht es nicht. Ein Ändern der Artikelnummer in der Decoderhardware von Märklindecodern habe ich mehrfach probiert: es geht nicht.

Nun geht es darum, dieses neue Projekt auf den in der Lok verbauten Decoder zu flashen. Geht nur mit der CS3/CS3+ in der neuen Firmwareversion 2.5.1(0) oder neuer:
- Lok steht auf dem Programmiergleis der CS3/CS3+.
- Strom an.
- im mDT3-Tool v3.6.0 klicken auf "Lok über CS programmieren".
- es werden mindestens 6000 Blöcke oder bis zu 8000 Blöcke geschrieben, das dauert. Auf dem GUI der CS3 erscheint eine MessageBox mit Ladebalken und Fortschrittsanzeige, ebenfalls im mDT3 Tool.
- der PC darf nicht in Tiefschlaf verfallen in der nächsten Stunde, sonst kannst Du nochmal von vorne anfangen.

Wenns geklappt hat:
- die CS3 wird den Decoder neu anmelden. Kann sein, dass er hinterher trotzdem zusätzlich manuell neu gesucht werden muß.
- wenn alle Sounds klar und deutlich in der Lok zu hören sind, dann war alles gut.

Wenns nicht geklappt hat:
- ist der Flash-Vorgang gescheitert, dann haben wir einen Decoder vor uns ohne Sound.
- ist ein zu großes Projekt aufgespielt worden, dann überlagern sich die Sounds, in der Regel ist dann Rauschen angesagt.

In beiden Fällen kann dann das originale ursprüngliche Werksprojekt unmodifiziert als Rettungsanker geflasht werden. Ist beim Flashen zu Beginn (während des Ausspielen des FDS) die Netzwerkverbindung oder der Strom unterbrochen worden, dann haben wir einen leeren Decoder vor uns, der meiner Meinung nach nicht mehr reparabel ist mittels mDT3-Tool und/oder CS3. Wäre also schön zu wissen, wie man an der CS3+ v2.5.1(0) einen solchen Decoder-Flash auch vom USB-Stick aus machen kann. Irgend jemand eine Idee?

Ciao
Diego