LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#1 von Thomas_H , 11.03.2024 13:38

Moinsens,

ich bin dabei eine ältere (LGB) 99-6001 Ballerina auf Digital umzurüsten. Die stellt sich aber störrisch an, weil offensichtlich mit der STROMAUFNAHME ein Problem besteht.

Diese Lokomotive hat keinen Schienenschleifer, stattdessen bezieht sie ihren Strom über die drei Treibräder und dem Nachläufer. Dort sind Schleifkontakte angebracht, die offensichtlich Kohleschleifer sind und auf den inneren Kranz des Rades gehen. Klingel ich mittels Digitalmessgerät (kein Oszi) die Stromaufnahme durch, scheinen rechts und links einwandfrei getrennt. Die Lok fuhr ja analog.

Schließe ich das Kabel der Digitalzentrale direkt an den Decoder an, ist alles gut. Setze ich die Lok auf das Gleis und bezieht sie ihren Strom (vom selben Decoder) aus der Schiene, zerschiesst es den Dekoder innerhalb kürzester Zeit und der fängt an zu rauchen und zerlegt sich schließlich. Eine Reparatur des betreffenen Bauteils auf dem Decoder bringt dann auch nichts mehr, denn ein anderes Bauteil scheint bereits erheblich beschädigt zu sein.

Es ist auch definitiv nicht der Motor, der war zuerst im Verdacht. Bei diesen alten Loks könnten die Zwischenräume der Blättchen auf der Kontaktwalze vom Kohlestaub dicht sein. Hatte den auseinandergenommen und schließlich festgestellt, dass der quasi fabrikneu war. Nichtsdestotrotz habe ich den Motor gegen einen neuen ausgetauscht.

Kennt dieses Phenomen jemand, oder vielleicht ist hier ein Elektroniker, der mir diesen Umstand erklären kann? Oder jemand, der mir vielleicht einfach eine andere Lösung präsentieren kann?
Eine Aufnahme für die Schienenschleifer hat diese Lok noch nicht.

Ist also keine Ballerina, sondern eher eine Baller-rina... hat schon zwei Decoder erfolgreich geschafft.... Beim erstenmal dachte ich noch, der Decoder wäre defekt.

So dämlich hab ich noch nie aus der Wäsche geguckt.

Grüsskens,

Thomas_H


 
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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#2 von Stahlblauberlin , 11.03.2024 14:15

Den Motortausch hättest du dir sparen können, die LGB-Motoren überleben normalerweise die Mechanik der Lok. Ab Werk hat diese Lok auf jeden Fall auch die heißgeliebten Gleisschleifer zwischen 1. und 2. Kuppelachse. Bei den alten Versionen sind die Radstromabnehmer an Vor- und Nachlaufachse vorgesehen aber typischerweise nicht verbaut, nur bei mit analogem Sound ausgerüsteten Modellen waren die teilweise verbaut.
Prüfen:
- alle Radstromabnehmer sind i.o. und vor allem leichtgängig.
- Räder 100% sauber (Lauffläche und Rückseite!)
- die die Radstromabnehmer verbindenden Blechstreifen liegen da auch sauber an und sind nicht oxidiert
- die Lok ist vorher analog 100% funktionsfähig gewesen

Maßnahmen: Getriebe reinigen, Gleisschleifer wieder einbauen

Verkabelung: es darf bei mit Dekodern ausgerüsteten Lokomotiven NIEMALS eine Verbindung der Motoranschlüsse zu den Gleisanschlüssen geben! Dies ist bei der Neuverkabelung der älteren LGB-Antriebe immer ein Thema. Die Kontaktbleche entsprechend bearbeiten.
Motorausgang Dekoder -> Motoranschlüsse, sonst an nichts!

Grundsätzliche Reihenfolge bei Digitalisieren:
1. Lok in einen analog 100%igen Zustand bringen. Dazu gehören:
Reinigen des gesamten Antriebsstranges wenn nötig (altes Fett weg, Räder reinigen (SR24 o.ä.), Motor prüfen und reinigen, insbesondere Kollektor.
Ggf. Lager mit Reinigungsbenzin von altem Schmiermittel befreien und sparsam mit hochwertigem Modellbauöl OHNE feste Zusätze wie Teflon neu Ölen.
Bei Sinterlagern wie denen der LGB-Bühlermotoren verkleistert das die Poren. Getriebe und Achslager dürfen und sollen hingegen mit Teflonfett (kein Silikon!) gefettet werden.
2. läuft die Lok analog einwandfrei geht es weiter:
- Verbindung Motor - Blechstreifen der Radstromabnehmer trennen. Dazu reich es diese wegzubiegen.
- Schwarze Leitung an den linken, rote an den rechten Blechstreifen, graue an den Linken, orange an den rechten Motoranschluß. 0,5 mm² reichen dicke.
- Dekoder entsprechend verdrahten, mit dem Multimeter durchmessen ob auch wirklich keine Verbindung von einem der Gleisanschlüsse zu irgendeinem Anschluss "hinter" dem Dekoder besteht
- erste Probefahrt.


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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#3 von Thomas_H , 11.03.2024 15:11

Hallo Stahlblauberlin,

erstmal Danke für Deine zahlreichen Tips. Ich bin gerade dabei die Räder mit einem Radiergummi und anschließend mit Alkohol zu auf der Innenlauffläche des Radkranzes reinigen.

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #2
Den Motortausch hättest du dir sparen können, die LGB-Motoren überleben normalerweise die Mechanik der Lok.

Ja. Hatte ich auch angenommen. Aber annehmen heisst ja nicht wissen. Bin auf Empfehlung diesem Link gefolgt: LGB Motor reinigen und dann habe ich gesehen, wie unnötig das war. :-/

Zitat

Ab Werk hat diese Lok auf jeden Fall auch die heißgeliebten Gleisschleifer zwischen 1. und 2. Kuppelachse.



Tja... leider nicht. Darum hat jedes Rad einen an den Zahnkranz liegenden Schleifer.

Zitat

Prüfen:
√ - alle Radstromabnehmer sind i.o. und vor allem leichtgängig.
In Arbeit - Räder 100% sauber (Lauffläche und Rückseite!)
√ die die Radstromabnehmer verbindenden Blechstreifen liegen da auch sauber an und sind nicht oxidiert
√ die Lok ist vorher analog 100% funktionsfähig gewesen




Maßnahmen: Getriebe reinigen, Gleisschleifer wieder einbauen

Zitat

√ Verkabelung: es darf bei mit Dekodern ausgerüsteten Lokomotiven NIEMALS eine Verbindung der Motoranschlüsse zu den Gleisanschlüssen geben! - CHECK!

Grundsätzliche Reihenfolge bei Digitalisieren:
√ Lok in einen analog 100%igen Zustand bringen. Dazu gehören:
√ läuft die Lok analog einwandfrei geht es weiter:
√ - Verbindung Motor - Blechstreifen der Radstromabnehmer trennen. Dazu reich es diese wegzubiegen.
√ - Schwarze Leitung an den linken, rote an den rechten Blechstreifen, graue an den Linken, orange an den rechten Motoranschluß. 0,5 mm² reichen dicke.
√ - Dekoder entsprechend verdrahten, mit dem Multimeter durchmessen ob auch wirklich keine Verbindung von einem der Gleisanschlüsse zu irgendeinem Anschluss "hinter" dem Dekoder besteht
FAIL - erste Probefahrt.



Darum guck ich ja so dumm aus der Wäsche, weil ich nicht begreifen kann, warum es ein Problem gibt... Was den Decoder zermatschen kann...

Grüsskens,

Thomas


 
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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#4 von Stahlblauberlin , 11.03.2024 15:24

Zitat von Thomas_H im Beitrag #3
Tja... leider nicht. Darum hat jedes Rad einen an den Zahnkranz liegenden Schleifer.

Eventuell wurden die vom Vorbesitzer irgendwann mal entfernt. Ab Werk sind die auf jeden Fall vorhanden, gibt's problemlos als Ersatzteile. Die Räder niemals mit schleifenden Mitteln (Radiergummi...) reinigen, ist die Nickelschicht weg ist sie weg.. SR24 oder Reinigungsbenzin reichen immer.


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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#5 von Pirat-Kapitan , 11.03.2024 21:39

Moin,
"scheinen getrennt" ist eine sinnlose Aussage.
Entweder die beiden Seiten sind getrennt (d.h. Widerstand ist unendlich) oder sie sind es nicht.

Ich würde auch den Widerstand zwischen den einzelnen stromaufnehmenden Rädern jeder Seite überprüfen.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#6 von Thomas_H , 12.03.2024 07:35

Hallo Johannes.

Zitat von Pirat-Kapitan im Beitrag #5
Moin,
"scheinen getrennt" ist eine sinnlose Aussage.
Entweder die beiden Seiten sind getrennt (d.h. Widerstand ist unendlich) oder sie sind es nicht.



Wenn ich eines in der Elektronik lernen musste, dann das: "Nur weil ein träges Voltmeter nichts anzeigt. bedeutet das nicht, dass da nichts ist. Es kann es nur nicht messen."
Aber der Tip

Zitat

Ich würde auch den Widerstand zwischen den einzelnen stromaufnehmenden Rädern jeder Seite überprüfen.



ist gut! Danke!
Ich habe bisher nur durchgeklingelt und zwischen den Rädern jeder Seite gibt es ein Signal, gegenüberliegend definitiv nicht. Den Widerstand habe ich aber nicht gemessen.

Grüsskens,

Thomas


 
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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#7 von digitalo , 12.03.2024 07:48

Moin

LGB-Loks aus älterer Produktion, also vor "Digital" haben einen Kontakt auf Masse den man nicht sieht!!!, denn dazu muss das Getriebe zerlegt werden und anschießend NEU verkabelt werden.
Ich habe schon etliche LGB's umgerüstet und es war immer das Gleiche was ich vorgefunden habe.
Wenn Du also nicht weiter Decoder zerschießen willst, dann schau dort mal nach ...

bis dahin


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JEDEM, WAS IHN ANTREIBT! Frei von ... mm/²/mfx/+


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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#8 von Thomas_H , 12.03.2024 07:54

Hallo Digitalo,

Zitat von digitalo im Beitrag #7

LGB-Loks aus älterer Produktion, also vor "Digital" haben einen Kontakt auf Masse den man nicht sieht!!!, denn dazu muss das Getriebe zerlegt werden und anschießend NEU verkabelt werden.



Darauf wäre ich jetzt wirklich nicht gekommen, weil's sich für mich nicht erschließt (bin alter N-Bahner in Kindertagen gewesen und habe die Loks reihenweise auseinandergenommen).
Danke für diesen Hinweis, dem gehe ich gleich nach! Ich berichte nach mit Fotos dann ist das hier auch mal dokumentiert :)

Antwort dauert etwas, darum bitte ich um Geduld.

Grüsskens,

Thomas


 
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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#9 von Thomas_H , 12.03.2024 08:01

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #4

Eventuell wurden die vom Vorbesitzer irgendwann mal entfernt. Ab Werk sind die auf jeden Fall vorhanden, gibt's problemlos als Ersatzteile. Die Räder niemals mit schleifenden Mitteln (Radiergummi...) reinigen, ist die Nickelschicht weg ist sie weg.. SR24 oder Reinigungsbenzin reichen immer.


Nein, da ist wirklich nichts. Guggst Du:
Bild entfernt (keine Rechte)

Dort wo der Schleifer sitzen könnte ist der Träger der Zylindersteuerung und zwischen den beiden hinteren Treibachsen ist keine Aufnahme, die noch einen Rückschluss darauf zulässt. :) Das wäre das erste, was ich wieder ergänzt hätte ;)
Ich habe auch schon überlegt, ob man da nicht doch irgendwie einen Schleifer anbauen kann. Ja... aber nicht zwischen den Rädern. Eher unter den Druckluftkesseln oder in den Dampfzylindern. Die sind - anders als bei späteren Modellen, oben offen.

Grüsskens

Thomas


 
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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#10 von 8erberg , 12.03.2024 08:06

Hallo,

der fiese Kontakt zwischen Motor und Chassis war auch bei vielen GFN Loks bekannt, in HO war das Serie und in N kam das bei sehr vielen Modellen vor...
Beim Digitalisieren immer das Erste was durchgeklingelt wird
Die Firmeninhaber von LGB und Fleischmann waren befreundet...

Peter


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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#11 von K.Wagner , 12.03.2024 12:47

Ich habe nämliche Lok als "Ruine" fast kpl. zerlegt bekommen. Sie war die analoge Sound-Lok und hatte auch keine Schienenschleifer - aber die zusätzlichen Kontakte an einer Laufachse. Stromaufnahme ist bei mir nicht das Problem.
Die Ursache für den defekten Dekoder ist tatsächlich der feste Kontakt zwischen einem Motorkontakt und einer Schiene. Ich habe deswegen die Lok kpl. neu verkabelt - zumal ich auch Beleuchtung und Dampfgenerator nicht direkt am Dekoder anschließen wollte, sondern via Relais zuschalte.

Ich besitze 4 Loks (2 Stainz, eine "Köf" aus der Anfangspackung, die 99 und das Schweineschnäuzchen - inzwischen alle digitalisiert. Die aufwändigsten Loks waren die beiden Stainz - noch mit geteiltem Rahmen, bei dessen Zerlegung man die Räder von den Achsen abschrauben muß. Bei allen habe ich den Motor komplett separat angeschlossen - es war immer in Pol fest mit Schiene verbunden....


Gruß Klaus


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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#12 von volkerS , 12.03.2024 13:07

Hallo Thomas,
eine Krankheit bei Loks mit den hinter Rad Schleifern ist die elektrische Verbindung der Metallhülsen dieser Kontakte. Die Hülsen neigen zu Kontaktproblemen mit den beiden verbindenden Drähten, begünstigt auch noch durch das Getriebefett.
Ich habe bei all meinen Loks die Hülsen mit dem Draht verlötet. Beachte bei dieser Lok, es führen nur 3 Drähte vom Motorblock nach oben, der etwas abgesetzte Draht kontaktiert gleichzeitig Motor und Schiene. Wurde einzusätzlicher Anschluß auf dieser Seite zum Motor gelegt unbedingt den von den Radschleifern kommenden Draht mit einer Isolierhülse versehen und auch die korrekte Einbaulage, er ist im Getriebekasten abgewinkelt, achten.
Es schadet auch absolut nicht die Vor-und Nachläufer mit Radschleifern auszurüsten sofern Aufnahmen für die Radschleifer, gibt es ja einzeln, vorgesehen sind. Bei meinem Krokodil hat dies neben dem Festlöten Wunder gewirkt.
Volker


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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#13 von Thomas_H , 13.03.2024 08:55

WOW... So viel Hilfe und Tips. Vielen Dank an alle, die hier antworten.

Ich hatte ja gestern den gesamten Getriebekasten auseinandergenommen und neu verkabelt und verlötet und im Kasten selbst mal feucht durchgewischt. Die Zahnräder ebenfalls nass abgewischt und mit der Zahnbürste poliert. Dann die Bleche miteinander verlötet, die alten Kontakte zum Motor mit Schrumpfschlauch (NICHT: Schlumpfschrauch ) überzogen und damit isoliert. Die Räder innen mit einem Radiergummi saubergemacht und mit Alkohol nachgereinigt (Danke an StahlblauBerlin für den Tip mit dem Reinigungsbengzeng) und vorallem nochmal geschaut, wo der Masseanschluss ist. DEN habe ich nicht gefunden, was das Zerschroten der Decoder noch rätselhafter macht... :-/

Es hat sich auch bestätigt, was ich im Motor schon gesehen habe: die Lok ist kaum gefahren.

Bild entfernt (keine Rechte)

Weil zwei Hülsen nicht sehr Fest im Getriebekasten stecken, habe ich die nicht nur mit 2K-Kleber etwas fixiert, sondern sicherheitshalber eine Trennwand zwischen beide gemacht, falls sie wider Erwarten im Betrieb doch aneinanderstoßen - Kurzschluss vorprogrammiert und dann geht das Suchen los!

Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)

Tip für alle, die das nachmachen müssen: Wenn Ihr die Räder abzieht von der Achse, macht es mittels Hölzchen, Bleistift oder notfalls auch Schraubendreher als Hebel zwischen Getriebekasten und Rad und haltet die andere Hand schützend über das abzunehmende Rad! Sonst fliegt Euch die Kohle samt Feder sonstwohin und ihr sucht Euch dumm und doof!

Der Motor war schon extra verkabelt, dabei sah ich eine kleine blanke Stelle am Kabel der Motorstromversorgung... Vielleicht was das die Ursache? Ich werde es herausfinden. Einer der Decoder geht noch ein wenig, wird nur unglaublich heiss, also richtig HEISS! - Brandgefahr. Für einen Test muss er noch durchhalten ehe ich einen weiteren Decoder zerlege.

Dann habe ich alles wieder zusammengesetzt, die Lager, Zahnräder und Schnecken etwas gefettet mit Getriebefett aus der Kartusche (Getriebefett 86102204 von ML-Train) und das alte Getriebeöl wieder aufgegossen (für Neulinge: Scherz! ). Dann den Motor mit Strom versorgt und langsam anfahren lassen und mit geringer Drehzahl bei laufendem Motor vorsichtich nachgefettet. :)

Der Kasten ist nun wieder zusammen. Ich habe mal die Stromversorgung durchgeklingelt. Auf jeden Fall ist sie nun besser als vorher.

Ich werde heute mit dem defekten aber noch funktionierenden Decoder einen Test machen. Ich hoffe, das Teil hält noch so lange durch...

Grüsskens

Thomas


 
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#14 von Schwedenzug , 13.03.2024 10:37

Hallo,

Ich habe auch so einer Lok digitalisiert, es fährt absolut hervorragend. Ein alter Schatz der mit neuem Digitaler Leben versehen wurde.

Meine Lok hat auch keine Radschleifer, so wie allen älteren Loks. Die strohmaufnahme vorne war extra seit länger angebaut, also haben alle 10 räder aufnahme. Sie fuhr damals analog ganz okey damit.
Das ganze Getribe habe ich auch auseinander genommen und die motoranschlüsse umgebaut. Die eine Motor kontaktblech liegt ja an eine Strohmschiene immer an, muss weg-gebogen werden, neue Kabel an. Habe ein neuer Loch in den Getriebe kasten gebort und statt original DREI kontakte (schiene - schiene - motorpol) habe ich jetzt VIER kontakte. Also motor komplett getrennt. Das ganze wurde an eine ESU XL dekoder angeklemmt. Lok fährt hervorragend, ohne jede aussetzer und was war eine wahre freue eine der ersten LGB loks von uns aus den 90ern digital zu fahren. Mit dem Beleuchtung vorne, hinten und Rauch erzäuger war auch bisschen an kabelarbeit nötig, alles passt aber top zu einer ESU XL dekoder.

/martin.


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Ich bin nicht der Martin aus "Märklin of Sweden"!


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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#15 von Stahlblauberlin , 13.03.2024 11:34

Da man bei LGB-Loks (reichlich) Platz hat bietet es sich an hier ordentliche Pufferkapazitäten unterzubringen. Elkos mit in Summe 10.000µF bei 35V samt der üblichen Ladeschaltung lassen sich preiswert beschaffen und einfach unterbringen. Wichtig ist das man den Puffer zum Programmieren, genauer: Lesen, des Dekoders abschalten kann. Hinter der Rauchkammertür gibt's da ja ne'n Schalter. In den Dekodereinstellungen dann aber unbedingt den Analogbetrieb deaktivieren. Meine 251 mit 20.000µF unter der Haube ist mir mit aktivem Analogmodus mal durchgegangen, ein LGB-Prellbock hat sie dann nicht interessiert...


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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#16 von 8erberg , 13.03.2024 11:40

Hallo,

dann klingel bevor Du den Decoder nutzt noch ein paar mal durch.
Fleischmann konnte das bei Spur N "sehr gut verstecken"!

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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#17 von Thomas_H , 13.03.2024 12:40

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #15
Da man bei LGB-Loks (reichlich) Platz hat bietet es sich an hier ordentliche Pufferkapazitäten unterzubringen. Elkos mit in Summe 10.000µF bei 35V samt der üblichen Ladeschaltung lassen sich preiswert beschaffen und einfach unterbringen.


Ja, in der Tat. Das wird diese alte Dame (inzwischen wieder eine Balle-rina) wohl auch brauchen, damit sie ruckelfrei fährt. Ich hatte sie testweise auf dem Gleis und sie blieb dann auch mal stehen (mit dem defekten Decoder).

Ich bin schon Schwedenzugs Rat gefolgt und habe am Vorläufer auch schon eine Stromabnahme angebaut, so dass die Lok auf allen 10 Rädern Strom abnimmt. Einen Pufferspeicher einzusetzen ist zusätzlich eine gute Idee. Allerdings ist vorn kein hm... "Schalter" gewesen. Sie hatte eine bewegliche Brücke für den Rauchgenerator. Ansonsten war sie stumm wie Fisch und dumm wie Meter Feldweg. :) Aber ich habe noch einen Microschalter da, den kann ich da einsetzen! Danke für den Tip!

Grüsskens,

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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#18 von Thomas_H , 13.03.2024 12:45

Zitat von 8erberg im Beitrag #16
Hallo,

dann klingel bevor Du den Decoder nutzt noch ein paar mal durch.
Fleischmann konnte das bei Spur N "sehr gut verstecken"!

Peter


Also ich hatte ja den Getriebekasten vollkommen offen und konnte jede Leitung genau verfolgen. Klar klingel ich dauernd durch, schon um sicherzustellen, dass ich bei nunmehr 6 Kabeln für die Stromversorgung nicht rechten und linken Radsatz verwechsel.

Aber da ist wirklich keine Erdung mehr irgendwo. Ich bin inzwischen überzeugt: Das war diese gequetschte und dadurch offene Stelle am Kabel der Motorversorgung. Und DIE hat einen Kurzschluss verursacht, der denn in den Decoder zurückging. Die Anschlüsse (Hier: Motor+ und Motor-) sind ja nicht kurzschlussfest.

Alles andere kann ich nun sicher ausschließen.

Dennoch Danke für Deinen Hinweis. Ich habe mir das aufgrund dessen nochmal angesehen. Dein Hinweis war der Auslöser, dass ich das Getriebe doch nochmal geöffnet habe und dann auch alles umgekabelt habe.

Grüsskens,

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zuletzt bearbeitet 13.03.2024 | Top

RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#19 von Stahlblauberlin , 13.03.2024 13:23

Zitat von Thomas_H im Beitrag #17
Aber ich habe noch einen Microschalter da, den kann ich da einsetzen! Danke für den Tip!

Den Schalter nicht zu knapp auslegen, immerhin läuft da, wenn auch immer nur kurzfristig, der volle Motorstrom (max. 1A) drüber. Die Lok muss wirklich ein sehr altes Modell sein, meine aus mitte/ende der Achtziger hat schon die Gleisschleifer und den Schalter hinter der Rauchkammertür (Aus, nur Licht und Dampf, An)


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RE: LGB 99-6001 (alt) auf Digital umrüsten - Problem mit Stromaufnahme

#20 von Thomas_H , 13.03.2024 13:45

@Stahlblauberlin: Joa, die zickige Dame erblickte eigener Schätzung nach Mitte/Ende der 70er Jahre das Licht der Welt. :o)

Ich habe Schalter da, die bis zu 2,5A fressen können. Ich denke, das sollte reichen. Und hinter der Rauchkammertür ist der gut versteckt :)

Grüsskens,

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#21 von Carl , 13.03.2024 15:21

Hallo,

ich habe unlängst auch so ein altes Schätzchen aus den Anfangsjahren digitalisiert. Ein Pufferspeicher ist von Vorteil. Ich habe sowohl Vorlauf- als auch Nachlaufachse mit einer Stromaufnahme versehen und noch zusätzliches Gewicht eingebaut. Die Lok läuft bei mir mit Decoder, Pufferspeicher und Sound einwandfrei und ohne Kontaktprobleme.

Carl


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