ich bin analog (mit dem weißen Märklin Trafo) eine längere Zeit eine Lok mit Lokpilot 4 und dem großen Powerpack von ESU gefahren. Plötzlich gab es bei einem Umschaltimpuls nur ein Puff aus der Lok zu hören. Seitdem kann man nur noch die Funktionen der Lok schalten, aber die Lok regt sich nicht mehr.
Nun meine Frage, was könnte defekt sein? Dekoder oder Powerpack oder beides? Optisch sehe ich nämlich keinen Defekt an den Komponenten.
Zitat von Toto im Beitrag #1 … Optisch sehe ich nämlich keinen Defekt an den Komponenten. …
Hallo Thorsten, das ist mir auch schon passiert. Bei genauerer Betrachtung fand ich doch ein schwarzes Bauteil welches wohl ursprünglich komplett gelb war. Es hatte sich farblich umorientiert. Vielleicht kannst Du das Teil noch als Funktionsdecoder gebrauchen.
Gruß Huby.
Bekennender Weichenauffahrer mit eckiger Spannung an den Gleisen.
Auch bei den weißen Trafos kann der Umschaltimpuls in unbelasteten Zustand rund 26V erreichen. Das ergibt eine Spitzenspannung (Spitze der Sinuswelle) von 36,5V. Laut einer älteren Bda von ESU zum LoPi V4 ist der Decoder auf 35V max. ausgelegt. D.h. es geht eine Weile gut und dann macht der kleine Elko (das gelbe Bauteil) „Poff“.
Da ist ESU aber nicht alleine, die 35V sind bei einigen Decoderherstellern die Grenze.
Wirklich Umschaltimpuls fest sind m. M. n. nur die Zimos der mx63x Serie (<=50V) und bedingt Märklin Decoder (<=40V).
Oder, wenn der analoge Betrieb dauerhaft gewünscht ist, an den Trafoausgang rot/braun Suppressordioden mit ca. 30V anschließen. Die schließen alles über ihrer Nennspannung kurz (radikale Lösung, funktioniert aber), auf genügend Leistung der Dioden achten (mehrere parallel).
Alexander aus dem südlichsten Allgäu Digital mit altem Blechgleis auf dem Boden TamsMC, Booster B4, alte Digitalkisten Bekennender ATF-Öl Anwender
kann ich dann denn den Dekoder noch ohne Probleme als Funktionsdecoder verwenden oder ist die Funktion aufgrund des defekten Bauteils in Kürze auch nicht mehr gegeben? Und was ist mit dem Powerpack oder wird der überlebt haben?
aufgrund Deiner Beschreibung ("Poff") würde ich den Powerpack erst checken. Überprüfe bitte die großen Kondensatoren, ob die noch ganz sind und gleichzeitig, welche aufgedruckten Werte darauf stehen. Elektrolytkondensatoren mögen zwei Dinge nicht: zu hohe Spannung und falsche Polung.
Die Sternspannung darf in Deutschland 230V +- 10% betragen. Also 207V bis 253V. Die gleiche prozentuale Spannungsschwankung hast Du auch an Deinem Trafoausgang. Dann kann Dein Umschaltpuls den ESU Dekoder natürlich schlachten. Klaus
ich habe die Lok gerade auf mein Digitalgleis gestellt, nach dem Entfernen haben die Lampen wie gewöhnlich noch einige Zeit geleuchtet. Ich vermute, der Powerpack hat daher keinen Schaden genommen.
Zitat von Beardiepoldi im Beitrag #8Die Sternspannunvon mirg darf in Deutschland 230V +- 10% betragen. Also 207V bis 253V. Die gleiche prozentuale Spannungsschwankung hast Du auch an Deinem Trafoausgang. Dann kann Dein Umschaltpuls den ESU Dekoder natürlich schlachten. Klaus
Hallo Klaus Sternspannung ist aber niedriger wie die Nominalspannug! Informier dich mal bitte! Nachbar von mir arbeitet bei der RheinEnergie Abteilung Netz, und der sagt wir fahren mit der Spannung immer am unteren Ende! (Aus verständlichen Gründen)
@SAH Sternspannung sind 230V, Dreieckspannung ist 230V mal Wurzel drei. Klaus PS; und die Spannung darf um plus minus 10% schwanken. Das untere Ende ist dann 207V. Na denn viel Spaß...
Wer seine Analoganlage mit Digitalloks betreibt, der tut gut daran, sich einen Spannungsstabilisator zu kaufen, der nur maximal 220V auf den Eingang der weissen Trafos legt. Vielleicht sogar nur 210V....um ein Schlachtfest dauerhaft zu verhindern. Das gilt besonders, wenn der Trafo der Gemeinde in der Nähe seiner Wohnung steht. Bei mir sind das ca 100 Meter...... Klaus
Zitat von Toto im Beitrag #1mit dem weißen Märklin Trafo)
Welchen?
Die Nr. 66471?
Das waren Zeiten: „Die festliche Eröffnung der nun vollendeten württembergischen Eisenbahn fand am 29. Juni statt. Morgen ¾ auf 6 Uhr ging die Locomotive „Alp“ von Heilbronn ab, überstieg das gleichnamige Gebirge und langte um 12 Uhr auf dem mit Flaggen geschmückten Bahnhof von Ulm an, wo Geschützdonner und Jubelruf sie begrüßte. Nach 20 Minuten wurde die Fahrt an den Bodensee fortgesetzt.“ (Illustrirte Zeitung, 13. Juli 1850)
Ich teste AC - Analogkandidaten auf die Brutale immer noch mit einem Titan 808M. Ältere LoPi V4 und V5 haben den bis dato "überlebt", einer neuer V5 allerdings nicht mehr. Zimo und Uhlenbrocks schafften dessen Umschaltimpuls problemlos und zu meiner großen Überraschung sogar die gar nicht für AC - Analogbetrieb geeigneten Appeldecoder - die schalten aber natürlich nicht die Fahrtrichtung um.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Unser Netz hat 3 Phasen, RST und den Nulleiter. Zwischen den Phasen (Dreieck) haben wir ca 400V Zwischen Phase und Nullleiter (Stern) haben wir 230V. Und das ist so in fast jeder Wohnung. Grüße Klaus
zuerst eine Bitte: den quote-Tag schließen. Mit diesem Beitrag wird ein Schuh draus und man versteht das besser, Danke! Bei mir zu Hause haben wir Drehstrom an den Herden und anderen Großverbrauchern. Die "Stino"-Steckdosen haben nur die drei üblichen Anschlüsse für 230V. Da irritiert die Drehstrombegrifflichkeit.
Was hier an Spannungswerten auch noch etwas durcheinanderkam ist der Unterschied zwischen Durchschnittsspannung und Spitzenspannung. Durchschnittsspannung die für Trafos relevant ist beträgt bei Wechselstrom 230 V. Die Angabe der Spitzenspannung (Wechselstrom pendelt real mit der Netzfrequenz z. B. andauernd zwischen 0 und 320 Volt) ist vernachlässigbar denn die schlägt allein schon aufgrund der Trafoträgheit nie sekundär durch und interessiert daher maximal den Konstrukteur eines Trafos oder Schaltnetzteiles weil die gewählten Bauteile die Spitzenspannung aushalten müssen.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Mit der Primärseite hast du sicher recht, Sekundärseitig macht es schon was aus. Wie geschrieben ergibt ein Umschaltimpuls von 26V~ effektiv eine Spitzenspannung von fast 37V Sinus Spitze. Nach der Gleichrichtung bleiben gute 35V (-1,4V bei normalen Siliziumdioden ) stehen an der Decoderelektronik. Der bei den Decodern vorhandene kleine Elko lädt sich dann auf diese Spannung auf. Und wenn da die Spannungsfestigkeit zu knapp ist macht es halt irgendwann "Poff" (und meistens nicht nur der Kondensator).
Ich persönlich finde eine max. Spannung von 35V für Decoder die für AC-Analog lt. Bda freigegeben etwas knapp. Auch bei Einsatz der neueren weißen Trafos.
Alexander aus dem südlichsten Allgäu Digital mit altem Blechgleis auf dem Boden TamsMC, Booster B4, alte Digitalkisten Bekennender ATF-Öl Anwender
Die Spannungsfestigkeit der Decoder ist nicht nur zu niedrig sondern vorsätzlich unzureichend denn die Primärdurchschnittsspannung kann in manchen Netzen kurzzeitig aber doch auch mal 240 V erreichen. Mein "Testtitan" erreicht sekundär bei primär 230 V sekundär gemessene 27,7 V Umschaltimpulsdurchschnittsspannung und nur Umbaukandidaten die das zwei Sekunden lang sowie den DC - Analogbetrieb an einem LGB - Trafo überleben, verlassen meine Werkstatt. Aber deshalb verbaue ich mittlerweile keine schrottigen ESU und TAMS mehr, erstere wegen unzureichender Spannungsfestigkeit, zweitere weil sich diese bekanntermassen mit einer Multimaus nicht programmieren lassen.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Ich selber fahre rein digital und habe auch keine Probleme mit Tams Decodern, ist auch kein Wunder bei einer Tams MC als Zentrale. Von daher mag ich die Tams eigentlich ganz gerne. Ich bin auch nur durch meinen Nachbarn darauf gekommen das es da zu Schäden kommen kann, noch dazu fährt er mit den Fahrpulten 6600. Daraufhin hab ich das ganze eben überprüft und ausprobiert. Hat 2 ältere Decoder und 1 elektronischen Umschalter gekostet da der Umschaltimpuls bei den 6600er Fahrpulten bis zu 50V beträgt. Dabei erkannte ich auch das sehr schlechte Fahrverhalten mit den PWM-Impulsen.
Da bin ich dann, hier durch das Forum, auch auf die brachiale Lösung mit den Supressordioden gekommen. Damit wird der Umschaltimpuls bei 26V abgeschnitten. Wenn ich analog AC teste, dann nur noch mit diesen Dioden.
Alexander aus dem südlichsten Allgäu Digital mit altem Blechgleis auf dem Boden TamsMC, Booster B4, alte Digitalkisten Bekennender ATF-Öl Anwender
Ich will die Tams auch nicht schlechtreden aber ich bin selbst Analogfahrer, am AC - Testgleis mit Umbaukandidaten für meine Freunde im Allgäu unterwegs und hab mir nur zu dem Zweck ne Multimaus zugelegt. Und leider ist bekannt das Multimäuse Tams - Decoder warum auch immer zwar fahren aber nicht programmieren können. Nachdem einer der Allgäuer AC - analog fährt und die Fahrzeuge zwischen denen wechseln will ich nur Multiprotokolldecoder nutzen die z. B. auch nen 280A überleben.
Ich sehe die von Dir ebenfalls als unzureichend bemerkte Spannungsfestigkeit von nur 35 V auch als Geschäftsmodell vieler Hersteller für den Fall das einen mal ein indirekter Blitzschlag heimsucht; den überlebt ein Zimo der MX - Serie eben eher als seine Mitbewerber...
Grüße von Markus
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Mit AC Analog habe ich bisher nur ein paar TAMS LD-W-42 und LD-G-42 traktiert, unter Verwendung eines späten blauen Märklin-Trafos. Bisher haben sie alle überlegt, der konkrete Trafo kommt unbelastet (nur die Testlok auf dem Gleis) auf etwa 26V beim Umschaltimpuls = knapp 37Vss, und damit für die allermeisten Dekoder schon grenzwertig und nicht dauerhaft empfehlenswert. Pufferelkos mit 35V Spannungsfestigkeit kommen damit noch klar, kurzzeitig sind für Elkos 10% Überspannung noch erträglich, Tantals auf den Dekodern reagieren allerdings allergisch. Grundsätzlich würde ich vom AC-Analogbetrieb digitalisierter Loks abraten oder auf jeden Fall den Umschaltimpuls auf 24V begrenzen. Ein Elektronisches Fahrpullt auf Basis eines Class-D Verstärkers sowie eines auf 50 Hz fix eingestellten Sinusgenarators, Poti zur Einstellung der Fahrspannung (als Lautstärkesteller zwischen Sinusgenerator und Verstärkermodul) sowie eines zusätzlichen Widerstandes und Taster für den Umschaltimpuls habe ich schon mal gebaut. Mit einem 30V-/1A Netzteil sind 0-17V Fahrspannung und ein Umschaltimpuls von knapp 24V drin. Dekoder haben den immer zuverlässig erkannt, mechanische FRUs mussten teilweise etwas feinjustiert werden. Dabei wird der Verstärker für den Umschaltimpuls bewusst übersteuert um eine höher effektive Spannung zu erreichen ohne mit der Netzteilspannung und damit Vss in kritische Bereich zu kommen. Da praktisch alle Dekoder auch DC analog verkraften und sich auch klassische Märklin-Loks mittels zweier Dioden 1N4007 auf DC-Analog umrüsten lassen (FRU fliegt dann raus, Telex ist dann nicht mehr drin) wäre das noch eine Dekoderschonende Variante. Das bis auf Märklin AC Analog von den Dekoderherstellern immer stiefmütterlicher behandelt wird dürfte wohl auch am immer weiter sinkenden Bedarf liegen.
Zitat von Petz1 im Beitrag #22Und leider ist bekannt das Multimäuse Tams - Decoder warum auch immer zwar fahren aber nicht programmieren können.
Das hängt davon ab-- es gab eine Charge TAMS-LD-G-42 die sich im Programmiergleismodus nicht programmieren ließen, insbesondere die Adresse. Via POM kommt man mit der Multimaus nicht an CV1. Via Z21 App z.B aber sehr wohl, einmal die Adresse und die weiteren CVs per POM gesetzt und dann klappt's auch mit der Multimaus, natürlich weiterhin die Adresse in CV1 nicht via POM. Offensichtlich wurde beim Flashen der Controller irgendwelcher Datenmüll zur Initialisierung der CVs geschrieben der bei der Programmierung via Programmiergleis-Modus Probleme macht. Der Dekoder blieb dann stur bei den wohl anderweitig hart verdrahteten Defaults. Bei den LD-x-42 und vielen anderen aktuellen Dekodern kommt zusätzlich beschränkend hinzu das die Multimaus mit älterem FW-Stand keine CVs über 255 bearbeiten kann, dies ist bei den TAMS z.B. für das Funktionsmapping notwendig.
Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #24Via POM kommt man mit der Multimaus nicht an CV1. Via Z21 App z.B aber sehr wohl, einmal die Adresse und die weiteren CVs per POM gesetzt und dann klappt's auch mit der Multimaus, natürlich weiterhin die Adresse in CV1 nicht via POM. Offensichtlich wurde beim Flashen der Controller irgendwelcher Datenmüll zur Initialisierung der CVs geschrieben der bei der Programmierung via Programmiergleis-Modus Probleme macht.
Merci vielmals für die Infos. Nachdem mir kein Smartphone ins Haus kommt wär die App keine Alternative - abgesehen davon hat der TAMS zusammen mit dem verreckten V5 schon längst meine alte Monsterkaffeemühle von innen erkundet denn kleine Sünden bestraft Petz sofort...
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)