Ich habe bei mir auch leichte Überhöhungen bei der Schnellfahrstrecke drin.
Realisiert habe ich das mit den Überhöhungsstreifen von NOCH. Die Dinger sind sehr empfindlich. Die sollte man nicht vor die Nase halten und dabei gleichzeitig einatmen ...
In der Realität dient eine Überhöhung ausschließlich dem Fahrkomfort, genauso wie die Neigetechnik eines Zuges (z.B. BR 411/415; die BR 605 fährt derzeit mit abgeschalteter Neigetechnik und sie soll sogar ausgebaut werden).
Dem Zug ist es völlig schnurz, ob das Gleis überhöht ist oder der Zug eine Neigetechnik hat. Der Zug kann immer mit der maximal zulässigen Kurvengeschwindigkeit in die Kurve reinfahren. Ob dann allerdings der Kaffee immer im Becher bleibt, ist ein anderes Thema.
Gemeinhin ist es natürlich so, daß mit abgeschalteter Neigetechnik langsamer in die Kurven reingefahren wird. Das hat aber eben nichts damit zu tun, daß es der Zug nicht könnte, sondern das ist dem Fahrgastkomfort geschuldet. Deshalb heißt die Steuerung auch "Komfortsteuerungsgerät" (kein Scherz).
Es gibt Strecken, bei denen (nur um mal eine Zahl zu nennen) Züge ohne Neigetechnik mit 140km/h reinfahren dürfen. Mit Neigetechnik dürfen es 160km/h sein. Das nennt man dann "bogenschnell". Die Steckenüberwachung muß entsprechend ausgelegt sein, daß die weiß, daß jetzt ein Zug kommt, der bogenschnell fahren darf.
Die BR 411/415 und auch 605 können mit ihrer Neigetechnik nochmal um 8° zu jeder Seite neigen. Der Wagenkasten wird zusätzlich in die jeweils andere Richtung geschoben, daß der Zug nicht aus dem Lichtraumprofil rauskommt.
Ich habe mal gelesen, daß ein Gleis um 8° überhöht sein kann. Wären das nicht knapp 200mm?
Wenn man in Erlangen (Mittelfranken) am Bahnhof steht und am Gleis entlang in Richtung Nürnberg guckt, dann habe ich immer den Eindruck, daß die Züge in dieser Kurve gleich in die Stadtwerke reinkippen. Das sieht da schon sehr extrem aus, noch heftiger als bei den Bildern von Juergen zwei Postings vorher.
Wenn eine BR 411 in Doppeltraktion im Bahnhof steht, ist der vordere Triebkopf schon im Neigebereich. Wenn der Zug dann anfährt, kann man hübsch sehen, wie sich der Zug in zweierlei Hinsicht in die Kurve legt. Einmal durch die Gleisüberhöhung und dann durch die Neigetechnik des Zuges.
Gruß,
Markus