RE: Neigen der Kurven

#26 von ergsterbaer ( gelöscht ) , 30.01.2009 19:31

Hallo zusammen,
ich habe bei meiner alten Anlage die Gleise auf der ebenen Gleistrasse überhöht, in dem ich unter der Bettung Pappstreifen gelegt habe. Um den Übergang darzustellen habe ich erst eine Lage unter der gesamten Kurve verlegt. Den nächsten Streifen mit etwas Versatz weiter ins Kurveninnere gelegt. Insgesamt waren es drei Lagen mit insgesamt 1,5mm mit Korkbettungen und Märklin K-Gleis.
Schöne Grüsse
Peter


ergsterbaer

RE: Neigen der Kurven

#27 von MaMä , 30.01.2009 20:39

Ich habe bei mir auch leichte Überhöhungen bei der Schnellfahrstrecke drin.
Realisiert habe ich das mit den Überhöhungsstreifen von NOCH. Die Dinger sind sehr empfindlich. Die sollte man nicht vor die Nase halten und dabei gleichzeitig einatmen ...

In der Realität dient eine Überhöhung ausschließlich dem Fahrkomfort, genauso wie die Neigetechnik eines Zuges (z.B. BR 411/415; die BR 605 fährt derzeit mit abgeschalteter Neigetechnik und sie soll sogar ausgebaut werden).
Dem Zug ist es völlig schnurz, ob das Gleis überhöht ist oder der Zug eine Neigetechnik hat. Der Zug kann immer mit der maximal zulässigen Kurvengeschwindigkeit in die Kurve reinfahren. Ob dann allerdings der Kaffee immer im Becher bleibt, ist ein anderes Thema.

Gemeinhin ist es natürlich so, daß mit abgeschalteter Neigetechnik langsamer in die Kurven reingefahren wird. Das hat aber eben nichts damit zu tun, daß es der Zug nicht könnte, sondern das ist dem Fahrgastkomfort geschuldet. Deshalb heißt die Steuerung auch "Komfortsteuerungsgerät" (kein Scherz).
Es gibt Strecken, bei denen (nur um mal eine Zahl zu nennen) Züge ohne Neigetechnik mit 140km/h reinfahren dürfen. Mit Neigetechnik dürfen es 160km/h sein. Das nennt man dann "bogenschnell". Die Steckenüberwachung muß entsprechend ausgelegt sein, daß die weiß, daß jetzt ein Zug kommt, der bogenschnell fahren darf.

Die BR 411/415 und auch 605 können mit ihrer Neigetechnik nochmal um 8° zu jeder Seite neigen. Der Wagenkasten wird zusätzlich in die jeweils andere Richtung geschoben, daß der Zug nicht aus dem Lichtraumprofil rauskommt.

Ich habe mal gelesen, daß ein Gleis um 8° überhöht sein kann. Wären das nicht knapp 200mm?

Wenn man in Erlangen (Mittelfranken) am Bahnhof steht und am Gleis entlang in Richtung Nürnberg guckt, dann habe ich immer den Eindruck, daß die Züge in dieser Kurve gleich in die Stadtwerke reinkippen. Das sieht da schon sehr extrem aus, noch heftiger als bei den Bildern von Juergen zwei Postings vorher.
Wenn eine BR 411 in Doppeltraktion im Bahnhof steht, ist der vordere Triebkopf schon im Neigebereich. Wenn der Zug dann anfährt, kann man hübsch sehen, wie sich der Zug in zweierlei Hinsicht in die Kurve legt. Einmal durch die Gleisüberhöhung und dann durch die Neigetechnik des Zuges.

Gruß,
Markus


Gruß
Markus

--

Kontaktwunsch?
Evtl. hier drüber: https://www.youtube.com/channel/UCjXXw3lKxhVe2t7WpRuYm9g


MaMä  
MaMä
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.304
Registriert am: 21.12.2008


RE: Neigen der Kurven

#28 von Jürgen , 02.02.2009 11:46

Zitat
In der Realität dient eine Überhöhung ausschließlich dem Fahrkomfort



Das ist zwar richtig, aber bedarf doch einer Klarstellung. Damit die Passagiere und Gegenstände in der Kurve nicht durch die gegend fliegen, ist die zulässige Querbeschleunigung begrenzt. Durch eine Überhöhung (oder auch Neigetechnik) lässt sich diese Querbeschleunigung reduzieren oder anders gesagt, die zulässige Geschwindigkeit des Zuges kann erhöht werden. Da eine Trasse i.d.R. auf eine zulässige Geschwindigkeit trassiert wird, kommt der Überhöhung eine wichtige Rolle zu, die man bei entsprechenden Situationen auch schön im Modell darstellen kann.

Wünschenswert sind im Modell Fahrzeuge mit Dreipunktlagerung und ausreichende Anrampungen (am Besten mit Übergangsbogen). Wenn dafür kein Platz ist, würde ich lieber auf Überhöhungen verzichten.

Viele Grüße
Jürgen


Mein Erstling von 2002/2003: Rosentalviadukt, Friedberg, Hessen um 1960

Meine aktuellen Projekte: Maulbronn, ein schwäbischer Endbahnhof, 21.Juni 1922 und Zeitreise nach und in Maulbronn-West


 
Jürgen
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.399
Registriert am: 16.12.2005
Gleise Roco, Tillig
Spurweite H0
Steuerung DCC
Stromart Digital


RE: Neigen der Kurven

#29 von MaMä , 02.02.2009 12:14

Schon klar.
Aber wie du selbst schreibst, dient diese Begrenzung dazu, daß der Kaffee in der Tasse bleibt - bzw. die Passagiere nicht durch die Gegend fliegen.
Der Technik des Zuges ist das (ziemlich) egal.
Das war dann auch das Problem bei der Streckensicherung. Die muß ja unterscheiden können, ob ein Zug ohne Neigetechnik daher kommt und deshalb langsamer fahren muß - oder ob es einer mit (eingeschalteter) Neigetechnik ist, der dann schneller fahren darf.

Ich habe mal Schnellbrems- und Vollbremstests bei der BR411 mitgemacht.
Schnellbremse geht ja noch, da hat man bei schnellem Reaktionsvermögen noch die Chance, nach der Kaffeetasse zu greifen. Ansonsten macht sich das Tasse auf den Weg nach vorne.
Bei einer Vollbremsung fliegt das Ding aber unweigerlich nach vorne.
(Wir hatten bei den Tests zum Glück immer eine Vorwarnung ... )

Gruß,
Markus


Gruß
Markus

--

Kontaktwunsch?
Evtl. hier drüber: https://www.youtube.com/channel/UCjXXw3lKxhVe2t7WpRuYm9g


MaMä  
MaMä
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.304
Registriert am: 21.12.2008


RE: Neigen der Kurven

#30 von Tom Blikstad ( gelöscht ) , 02.02.2009 12:15

Hallo.

Ich benutze natürlich:

NEM 114: Überhöhung in Gleiskurven ,
http://www.morop.org/de/normes/nem114_d.pdf

Die NEM 114 sagt G/15, es entspricht 3,5 °. Für H0 1 mm (vielleicht bis 1,5 mm). Tangens = 1/16 ist benutzt wie das Foto zeigt.
Wenn H0 Spurweite 16,5 mm ist, bekomme ich ca. 1 mm.


Ich finde es einfacher der Trassenbretter kleine Holzkeile zu unterlegen, damit ich die richtige Höhe und Neigung für die Trasse erzeuge.
Die ûbergangskurven für das Trassenbrett werden dadurch auch ermittelt.




Tom Blikstad

RE: Neigen der Kurven

#31 von Jürgen , 02.02.2009 12:51

Hallo Tom,

leider ist die Gleisüberhöhung nach Deinem Muster nicht korrekt. Die Gleise werden jede für sich durch das Schotterbett überhöht und nicht über die Trasse, so dass nicht das Trassenbrett, sondern die Gleise auf dem Trassenbrett geneigt werden müssen.

Sorry, wenn ich Dir Deine Illusionen raube

Grüße
Jürgen


Mein Erstling von 2002/2003: Rosentalviadukt, Friedberg, Hessen um 1960

Meine aktuellen Projekte: Maulbronn, ein schwäbischer Endbahnhof, 21.Juni 1922 und Zeitreise nach und in Maulbronn-West


 
Jürgen
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.399
Registriert am: 16.12.2005
Gleise Roco, Tillig
Spurweite H0
Steuerung DCC
Stromart Digital


RE: Neigen der Kurven

#32 von MaMä , 02.02.2009 13:00

Ist doch. Zumindest im voll überhöhten Bereich. Schau mal genau hin.
Erst beim Ende geht die Überhöhung gemeinsam in die Trasse über. Ob man darüber hinwegsehen will, muß jeder für sich entscheiden.

Am linken Gleis sieht man jedenfalls die Schnittkante, wo die Überhöhung für jedes einzelne Gleis beginnt. Weiter hinten kann man die Kante auch erahnen.

Gruß,
Markus


Gruß
Markus

--

Kontaktwunsch?
Evtl. hier drüber: https://www.youtube.com/channel/UCjXXw3lKxhVe2t7WpRuYm9g


MaMä  
MaMä
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.304
Registriert am: 21.12.2008


RE: Neigen der Kurven

#33 von Tom Blikstad ( gelöscht ) , 02.02.2009 13:02

Hallo Jürgen.

Ich lasse die innere Schiene der Längenprofil meinen Gleisplan folgen und erhöhe die äussere Schiene in der Kurve.
Dabei muss ich etwas mit den Keilen probieren bis es stimmt.

In der Kurve mit Doppelgleis teile ich das Trassenbrett in der Mitte damit ich die beiden je für sich erhöhen kann.

Dazwischen kommt noch ein Streifen von Resorbmaterial.

Es muss doch stimmen oder nicht ???


Tom Blikstad

RE: Neigen der Kurven

#34 von Jürgen , 02.02.2009 14:13

Hallo Tom,

ja, so ist es richtig. Es gibt im Vorbild noch die Variante, dass die äußere Schine angehoben und die innere Schiene abgesenkt wird, um die Anrampung zu verkürzen. So habe ich es jedenfalls in meinem Studium vor 25 Jahren gelernt. Ob das heute noch aktuell ist, weiß ich nicht. Für den Modellbetrieb halte ich das Absenken für überflüssig.

Viele Grüße
Jürgen


Mein Erstling von 2002/2003: Rosentalviadukt, Friedberg, Hessen um 1960

Meine aktuellen Projekte: Maulbronn, ein schwäbischer Endbahnhof, 21.Juni 1922 und Zeitreise nach und in Maulbronn-West


 
Jürgen
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.399
Registriert am: 16.12.2005
Gleise Roco, Tillig
Spurweite H0
Steuerung DCC
Stromart Digital


RE: Neigen der Kurven

#35 von joe_roemer , 03.02.2009 07:42

Hallo Tom,
ist Dein Avatar-Bild aus dem Bild mit der Wasserwaage entstanden oder schaffst Du es immer gleich in die Kamera zu lächeln?!

Gruß, Alex


 
joe_roemer
InterRegio (IR)
Beiträge: 244
Registriert am: 08.03.2007
Spurweite H0
Steuerung Tams MC, Rocrail
Stromart AC, Digital


RE: Neigen der Kurven

#36 von wolfgang58 ( gelöscht ) , 03.02.2009 13:06

Zitat von joe_roemer
Hallo Tom,
ist Dein Avatar-Bild aus dem Bild mit der Wasserwaage entstanden oder schaffst Du es immer gleich in die Kamera zu lächeln?!

Gruß, Alex



Hi,
habe ich mich auch schon öfter gefragt.

Vielleicht war es auch eine Überwachungskamera in der Bank

- bei Auszahlung des Lotto-Gewinnes -


wolfgang58

RE: Neigen der Kurven

#37 von Udo Nitzsche , 03.02.2009 13:21

Zitat von Tom Blikstad
Wenn H0 Spurweite 16,5 mm ist, bekomme ich ca. 1 mm.



Hallo Tom,

genauso habe ich es mit dünnen Pappstreifen im Bereich der Außenschiene auch gemacht - aber auf dem Bettungskörper.
Es kann sein, dass die Streifen auch etwas dünner sind als 1 mm, der Effekt ist aber sichtbar und das ist das für mich entscheidende Kriterium, zumal die Überhöhung auch abhängig vom Radius sein sollte.


Gruß aus Berlin
Udo

Märklin-Fahrer seit über 50 Jahren
8. Anlage im Bau; C-/K-Gl.; Ep. III; CS2 + Rocrail
Planungsstand für Anlage 8
Aufbau Anlage 8


 
Udo Nitzsche
Metropolitan (MET)
Beiträge: 3.363
Registriert am: 18.11.2006
Homepage: Link
Spurweite H0
Stromart Digital


   


  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz