mich interessiert eure Vorgangsweise bei der Gebäudealterung um den Bausätzen den Kunstoffglanz zu nehmen. Bearbeitet ihr die Teile vor dem Zusammenbau an den Spritzlingen mit Lasurtechnik und Farben von z.B. von Revell o.ä., oder erst am fertigen Gebäude mit z.B. Plaka-Farben? Oder gibt es noch andere Möglichkeiten? Womit erzielt ihr die besseren Ergebnisse und welche Methode ist die einfachere? Für eure Antworten schon einmal vielen Dank im Vorhinein!
Was den Kunststoffglanz angeht, so habe ich die Tage in einem Katalog bei den üblichen Verdächtigen (Faller etc.) ein Spray gesehen, das den Glanz wegnimmt und Gebäuden und anderem relativ leicht ein realistischeres Aussehen gibt.
Es hängt immer von der Größe der Teile und der Feinheit der Strukturen und dem Material ab. Bei den "gröberen" Faller- oder Kibri-Bausätzen wie o.a. Lokschuppen (mein Ringlokschuppen wird ebenso bearbeitet) oder Gips benutze ich inzwischen Abtönfarbe aus dem Baumarkt. Wenn man die ensprechend verdünnt oder in Graniertechnik (fast trocken) aufbringt, wird auch kaum was "zugekleistert" - und das Preis-Leistungsverhältnis ist klasse.
Für kleine Modelle/Teile aus Resin oder Weißmetal dagegen nehme ich dann doch wieder die Farben von Revell und Humbrol (verdünnt).
Die punktuelle Alterung mit Pulverfarbe bzw. zerriebener Künstlerkreide werde ich demnächst mal ausprobieren.
Viele Grüße, Bodo
PS: Nach einfach oder schnell darf man nicht fragen - das Ergebnis zählt
PPS: Hier noch zwei Bilder - das Bahnwärterhaus von Auhagen und der Sandbunker von Kibri vor einer Spörle-Strasse aus Gips, ebenfalls alles nur mit Abtönfarbe behandelt (interessant so nebenbei die Ziegelgrösse - aber zwischen den Bausätzen liegen wohl Jahrzehnte ...).
Ich finde es inzwischen am besten, den Rohbau des Gebäudes vollständig zu spritzen, auch wenn die Kleinteile dann schlechter kleben. Das mit dem Plasteglanz ist schon ein wichtiger Punkt, interessanter ist für mich aber, daß man mit Farbänderungen an Türen oder Fenstern sowie dem Fachwerk dem ganzen Gebäude ein neues Aussehen geben kann. Darüber hinaus gibt es nur wenige, wirklich brauchbare Modellhäuser. Auhagens Krakow ist so ein Beispiel, ein fast perfektes Gebäude, was dann natürlich auf vielen Anlagen zum Einsatz kommt und irgendwann hat man sich daran satt gesehen. Dann lieber das Bauwerk zum Beispiel in gelb spritzen und mit roten Zierbändern absetzen. Insgesamt kommen mir keine unbehandelten Ausschmückungsteile auf die Anlage.
ich mache das so: Der ungebaute Bausatz wird mit lauwarmem Wasser (Spülmittel nicht vergessen) abgewaschen und anschließend getrocknet. Auf dieses Weise ist das Fett erst mal weg.
Für die Fugen verdünne ich graue Plakafarbe, mische aus dem Wassermalkasten etwas schwarze Farbe hinzu und gebe einen Spritzer Spülmittel (Fit o.ä.) hinzu. Das ganze trage ich mit einem kleinen Pinsel auf. dank des Spülmittels verläuft die Farbe in die Fugen. Wenn doch etwas auf den Ziegeln bleibt, so ist das nicht weiter schlimm, da es das Mauerwerk lebendig macht. Nach der Trocknung dann der zweite Auftrag, diesmal mit etwas dunkler abgemischter Farbe (grau, schwarz und braun) und ohne Spülmittel. Die Farbe wird jetzt nur stellenweise aufgetragen und unregelmäßig ausgestrichen. Fertig!
Da ich die Gebäude dann nur noch selten in die hand nehme, ist auch kein Schutzlack erforderlich. In übrigen kann man abgegriffene Stellen auf die beschriebene Art leicht nachbearbeiten.
dieser Thread kommt mir gerade recht. Ich werde demnächst Auhagens Preußen altern und stehe nun vor der Frage, ob die Fugen hell oder dunkel werden sollen.
siehe meinen letzte Beitrag. Plakagrau ist ziemlich hell, deshalb töne ich mit schwarzer Wasserfarbe ab. M.E. sollten die Fugen nicht zu hell sein, das sieht sonst nicht gut aus (ist aber Geschmackssache). Probier es doch einfach mal aus. Wenn Dir der Farbton nicht gefällt, kannst Du ja alles wieder unter reichlich lauwarmem Wasser mit Spülmittel wieder wegwaschen.
dieser Thread kommt mir gerade recht. Ich werde demnächst Auhagens Preußen altern und stehe nun vor der Frage, ob die Fugen hell oder dunkel werden sollen.
nein, so meinte ich meine Frage nicht: Im Maßstab 1:1 wird häufig heller Fugenmörtel, aber auch dunkler Fugenmörtel verwendet. Ich habe auch schon eine stattliche Anzahl von Ziegelbauten mit hellen waagrechten und dunklen senkrechten Fugen gesehen; dies wäre natürlich eine echte Herausforderung für den Modellbauer.
Konkret wollte ich eher wissen, was besser wirkt bzw. euch besser gefällt.
Zitat von Christian SchmidtHallo Jörg,
siehe meinen letzte Beitrag. Plakagrau ist ziemlich hell, deshalb töne ich mit schwarzer Wasserfarbe ab. M.E. sollten die Fugen nicht zu hell sein, das sieht sonst nicht gut aus (ist aber Geschmackssache). Probier es doch einfach mal aus. Wenn Dir der Farbton nicht gefällt, kannst Du ja alles wieder unter reichlich lauwarmem Wasser mit Spülmittel wieder wegwaschen.
Gruß
Christian
Ansonsten finde ich das Entfernen mit lauwarmen Wasser eine richtig tolle Sache. Dies klappt mit der bisher von mir verwandten Alterungstechnik leider nicht!
nein, so meinte ich meine Frage nicht: Im Maßstab 1:1 wird häufig heller Fugenmörtel, aber auch dunkler Fugenmörtel verwendet. Ich habe auch schon eine stattliche Anzahl von Ziegelbauten mit hellen waagrechten und dunklen senkrechten Fugen gesehen; dies wäre natürlich eine echte Herausforderung für den Modellbauer.
Konkret wollte ich eher wissen, was besser wirkt bzw. euch besser gefällt.
Hallo Jörg,
das ist Geschmackssache. Ich persönlich sehe das so:
Bei der Verwendung von zu heller Fugenfarbe ist der Kontrats zu den Ziegeln meistens zu groß und das Gebäude wird durch die zu hellen Fugen regelrecht erschlagen. Die Fugengröße ist nämlich mit Sicherheit nicht maßstäblich. Also lieber abgetöntes Plakagrau verwenden, das ist fürs Auge angenehemer.
Man kann da natürlich auch anderer Ansicht sein. Einfach ausprobieren!
Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Man muss sich nur trauen. Ich verwende fast nur noch Pigmente. Das bischen Abtönfarben das man dann noch braucht kann man sich auch in einer kleinen Flasche mit 1/2 l kaufen. Vor allen Dingen bei Gipsmauern und Strassen habe ich gute Ergebnisse bekommen, wenn man die Pigmente ins weiß nicht gleichmäßig einrührt. Gibt richtige Flecken und Streifen auf der Fahrbahn. Ich habe letzten Sommer eine Einladung eines Vereines bekommen und sollte eine Vorführung mit Pigmenten machen. Ich habe machen lassen und nur ein bischen uber Schultern gesehen. Alle waren überrascht wie einfach und günstig man mit Pigmenten altern kann.
#15 von
UlrichRöcher
(
gelöscht
)
, 06.03.2006 10:06
Hallo,
klar ist eins: die Plastikfärbung muss weg. Das Auge frisst sich daran fest und erkennt das sofort als "unecht" - im englischsprachigen Bereich nennt man das einen "Showstopper".
Ich baue die Häuser erst unlackiert zusammen, setzte aber die Fensterscheiben nicht ein und klebe auch das Dach nicht auf. Kleinere Details, die andersfarbig werden sollen wie z.B. Vordächer klebe ich noch nicht an. Dann lackiere ich das Haus mit normaler Humbrol/Revell-Farbe im Grundton, den es bekommen soll. Die noch fehlenden Zusatzteile werden ebenfalls im jeweiligen Grundton lackiert und danach angeklebt (Farbe an den Klebestellen abkratzen oder direkt weglassen!). Anschließend wird das Haus patiniert, wobei ich mehrere Verfahren kombiniere oder alternativ verwende: Mit gut verdünnter Plaka/Dispersionsfarbe (hier darf auf keinen Fall Humbrolfarbe benutzt werden - dadurch würde der Grundton verfälscht!) die Mauern überstreichen und mit einem Tuch sofort wieder abwischen - das gibt die Fugenstrukturen und macht die Gebäude fleckig. Mit einem fast trockenen Borstenpinsel mit harten Borsten durch seitliches Wischen ein helles Grau oder Braun (=Schmutzfarbe, z.B. aus einem Patinierset) dünn über die Mauern ziehen. Dadurch entsehen "Spitzenlichter" und die plastische Wirkung der Gebäude nimmt zu. Als letztes sprühe ich ggfs. mit dem Airbrush nochmals dunklere Schmutzfarbe auf, vor allem auf Dächer oder flächige Seitenwände.
Zuletzt werden die Fensterverglasungen eingeklebt und die Innenbeleuchtung montiert. Ich habe aus einem alten Märklin Magazin eine Lichtwechselschaltung gebaut und über Flachbandkabel und einem Sub-D-Stecker jedem Haus zugeführt. Die Häuser haben innen getrennte lichtdichte Räume wie Zimmer aus Sperrholz und Fotopappe. In das Sperrholz wurden Löcher gebohrt und Märklin-Steckglühbirnchen gesetzt (war das die gute alte 60000?). Man hätte alternativ auch LEDs nehmen können. Um besser an die Beleuchtung herankommen zu können, bleibt das Dach abnehmbar. Der Rekord von Birnchen pro Haus liegt derzeit bei 17, von denen aber höchstens fünf gleichzeitig brennen.
Mit Pigmenten habe ich bisher nur bei einer selbstgebauten Stahlbrücke gearbeitet. Ich fand die Wirkung eher stark und glaube, mit der Wischtechnik hätte man hier auch gute Effekte erzielen können.
Hallo hier ein kurzer Vergleich zum Veranschaulichen. Versuche mal Mehl auf einer Glasscheibe haftbar zu machen. Gut das weiss jeder. Geht nicht. Wenn du aber die Scheibe vorher mit einem Klarlack "angerauht" hast, dann sieht es schon anders aus. Das Gegenbeispiel ist dann das Mehl auf Schmirgelpapier. Wenn das mal eingerieben ist, dann bekommst du es nicht mehr raus. Auch ein für das Auge glatter Kunststoff hat "Poren" in denen die Pigmente für immer drin bleiben. Die sind schließlich bis zu 1/ 2000mm gemahlen. Wenn man trocken die Pigmente aufträgt sollte man die Pigmente schon etwas mit Klarlack übernebeln. Lieber 2-3 mal leicht übernebeln. Wenn der Klarlack die Pigmente anlöst, dann kann es zu Punktbildung kommen, oder zum Verlaufen der Pigmente. Ich habe mit einem alten Häuschen angefangen und dann mich langsam gesteigert. Den Einen oder Anderen alten Güterwagen hat man auch daheim und wenn nicht dann gibts ja noch Modellbahnbörsen oder ebay. Zum entfernen des Glanzeffektes habe ich mir von einem Kirchenrestaurator was anmischen lassen. Absolut matt und leicht zu verarbeiten. Bitte versteht mich nicht verkehrt. Natürlich sind die Beiträge zum Thema Pigmente auch für mich Werbung, aber ich verpacke sie in Tips zur Verarbeitung. ops: Grüße aus Bamberg Michael www.Aho-Modellbau.de
Zitat von aho-MikeBitte versteht mich nicht verkehrt. Natürlich sind die Beiträge zum Thema Pigmente auch für mich Werbung, aber ich verpacke sie in Tips zur Verarbeitung. ops: Grüße aus Bamberg Michael www.Aho-Modellbau.de
Hallo Ob ein Haus bei enstehung oder schon fertig ist gealtert wird ,ist bei mir unterschiedlich .Teile wo man später schlecht rankommt werden von mir zuvor schon gealtert oder besser gesagt schon mal in der richtigen Farbe vorlackiert den die Spritzlinge haben nicht immer die richtige Farbe .Sonst wird bei mir der Bausatz bei Fertigstellung gealtert aus dem Grund das ich ein Bild haben will und die Alternd um die Ecke genauso weitergeht und nicht auf einmal dunkler ist als die ander Seite .
Die Alterung wird bei mir so vollzogen .
1.Lackieren der Teile in der richtigen Farbe 2.Mit Airbrush einen leichten Nebel in der richtigen Farbe auftragen je nach dem wo das Gebäude steht . 3.Wenn es eine Ziegelmauer ist trage ich dann mit der Technik drybrush einen weiss/grauen Film auf und nach trocknung werde Ich dies wieder abnemen so das es nur in den Fugen vorhanden bleibt . 4.Als finish arbeite ich noch mit Pigmenten ( Künstlerkreidefarben günstig beziehbar über die Firma http://www.boesner.com/boesner/servlet/f...e3ca1e:-5698)um ein mattes und glanzlosen Effekt zu erhalten um den Plastikglanz zu entfernen .
ps . beim Boesner kann jeder bestellen man muss nur Freischafenterkünstler angeben und das ist ja bei Modellbahner der Fall .