im Folgenden möchte ich Euch meine (sehr) kleine Spur N-Bahn ein wenig vorstellen.
Vorgeschichte (und eine kurze Vorstellung):
Spiel/Modelleisenbahner bin ich eigentlich seit mehr als 30 Jahren. Begonnen hat alles so mit ca. 10 Jahren ... die ersten 10 Jahre mit Märklin, danach bin ich auf Spur N umgestiegen. Erst hatte ich keinen Platz, und plante deshalb kleine Anlagen in Spur N, ohne aber irgend etwas wirklich fertig zu bekommen. Dann, Jahre später, hatte ich auf einmal Platz, aber spätestens nach der Geburt unseres zweiten Kindes wurde mir klar, dass ich wohl keine Zeit mehr für große Projekte haben würde .... ... und so kam es, dass ich in einem 30m² Keller anfing, an einem 1,9m x 0,75m großen Eisenbahngrundgestell weiter zu basteln, den ich Jahre zuvor einmal für eine kleine Mietwohnung gebaut hatte ...
Vorbildmotiv:
Gibt es nicht wirklich. Angelehnt habe ich das Thema an die Kursbuchstrecke 532 die Wabern mit Brilon verbindet. Miba-Lesern wird vielleicht Bad Wildungen bekannt sein (wurde schon einmal in einem Miba-Spezial vorgestellt). Interessant ist, das Bad Wildungen betrieblich einen Spitzkehre darstellt ... für reichlich Betrieb ist also gesorgt. Um noch mehr Betrieb zu erhalten, habe ich zusätzlich noch eine Stichbahn nach Bad Frenkenau erfunden. Wobei die Verzweigung auf die 3 Strecken imaginär im nicht sichtbaren Bereich stattfindet ...
Hier eine schematische Darstellung des Gleisplans: Bild 1
Ein Schienenbus fährt aus Wabern kommend in Wildberg/Wegatal ein. Bild 2
im folgenden möchte ich ein paar Worte über das Betriebskonzept der (sehr) kleinen Anlage verlieren.
im Laufe meiner "Modellbahnerkarriere" bin ich irgendwann über die Zeitschrift "Bahn und Modell" (vor vielen Jahren leider bereits wieder eingestellt) gestolpert. Die Art, in der Michael Meinhold (der ja leider Anfang diesen Jahres gestorben ist) mit einem Augenzwinkern den vorbildnahen Bahnverkehr vermittelte, hatte mich damals ungemein angesprochen. Also sollte auch auf meiner Anlage ein vorbildähnlicher Zugverkehr stattfinden.
Dafür brauchte ich als erstes eine angenommene "Vorbildsituation" "meiner" Strecke. Hier noch einmal "abgewickelt":
Bhf.Wildberg ist Spitzkehrenbahnhof der KBS 532. Personenzüge der Streckenteile Wabern-Wildberg und Brilon-Wildberg beginnen und enden hier, ebenso die Nahgüterzüge der Streckenteile. Zusätzlich wird die Stichbahn nach Bad-Frenkenau bedient. Selten gibt es durchgehende Personenzüge und Güterzüge. Zeitlich befinden wir uns irgendwo in der Zeit um 1965 (warum wohl:] ) +/- ca. 5 Jahre.
Als erstes wurde ein Bildfahrplan geschrieben. Dieser orientiert sich an dem Vorbildfahrplan der Strecke Wabern - Bad.Wildungen - Brilon(Wald), aufgepeppt um einige zusätzliche Züge.
Persönlicher Erfahrung: es macht auch alleine auf einer kleinen Anlage tierisch Spaß, die Güterwagen an die richtigen Ladestellen zu rangieren, leere Wagen heranzuschaffen, und die beladenen wieder den richtigen Nahgüterzügen zuzuordnen ...
So, und hier noch ein paar Bilder aus dem Betriebsalltag ...
Da die Anlage ja nicht besonders groß ist, werden sich die Motive zwangsläufig wiederholen, nur die Züge ändern sich ...
Im Bahnhof Wegatal überholt Ptb 2111 aus Brilon (ETA 150) den PtoB 3310 (Schienenbus) aus Bad-Frenkenau ... Bild 6
... der Schienenbus muß auch noch auf den Pb1180 aus Wabern warten ... Bild 7
Huch, eine E-Lok ... stimmt ... also wenn ich ganz genau hinschaue, dann sehe ich eine Oberleitung auf der Strecke Wabern-Wildberg . (Hintergrund: die E 41 ist eine meiner absoluten Lieblingsloks ... sie fuhr bis zu ihrer Außerdienststellung ständig durch meine Heimatregion ...)
Hallo, Eine Modellbahn ist eine Bühne und es wird ein Stück aufgeführt. Und so wie Du das gemacht hast sieht es nicht nur klasse aus sondern ist auch äusserst glaubwürdig. Toll.
Peter Achterberg
Spur N Digital Selectrix/DCC Spur 1 Teppichbahning Selectrix/MM
Super! Konzeptionell und gestalterisch absolut überzeugend, und der "Schubladen-Fiddleyard" ist einfach genial. Da sieht man auch über die fehlende Oberleitung und die Tatsache, dass Umbauvierachser nicht wendezugfähig waren (das waren nur die Dreiachser) gern hinweg. Vielleicht sollte ich doch noch mal einen Versuch in N wagen...
Zitat von Ekeloutsider und die Tatsache, dass Umbauvierachser nicht wendezugfähig waren (das waren nur die Dreiachser) gern hinweg.
Gruß, Volker
Mist, jetzt hast Du mich erwischt ... ... ich gestehe, hab´ ich sogar bewußt falsch gemacht. Ich habe nur die Dreichser von Roco, und die wollten manchmal im Schiebebetrieb nicht so wie die Gleise es vorgegeben hatten... Da erfolgte der interne Auftrag an das nächstgelegene AW, ein paar Vierachser mit Steuerleitungen auszurüsten ... Vielleicht sollte ich bei Gelegenheit einmal die 3yér von Fleischmann testen.
#8 von
Baureihe 232
(
gelöscht
)
, 25.08.2009 18:41
Hi, das sieht richtig klasse aus. Auch ich bin Spur N Bahner, aber von so einer Anlage noch weit entfernt. Echt klasse! Ich würde mich freuen, wenn du noch ein paar Fotos einstellen könntest.... Ich würde sagen, der Thread gehört in die Ruhmeshalle!
Und noch ein bischen etwas aus der Erfahrungskiste:
Gleisführung und Gleismaterial:
- Peco Code 55 im sichtbaren Bereich.
- nach Möglichkeit fast alle Gleise im leichten Bogen verlegt und nicht parallel zur Anlagenkante => gefälliger, flüssiger Gleisverlauf (im Rahmen des Möglichen)
- trotz der kleinen Abmessungen der Anlage wurden für alle Hauptgleise die schlanken Peco-Weichen verwendet
- die engen Radien (min. Radius 220 mm) wurden alle überbaut. Vor den engen Radien liegen grundsätzlich Übergangsbögen. => Betriebssicher selbst bei Wendezügen mit 5 geschobenen Personenwagen.
- im verdeckten Bereich liegt altes Arnold Gleismaterial ... da sieht man es nicht ...
Low-Budget Bahn:
Es geht auch mit "kleinerem" finanziellen Einsatz, wenn man die Ansprüche an den entsprechenden Stellen etwas herunterschraubt:
- da ich alle Weichen bequem sitzend erreichen kann, gibt es keine Weichenantriebe ...
- die Weichen im Schattenbahnhof wurde durch die Schiebebühne ersetzt. => mehr Gleislänge und weniger Kosten.
Wie sollte es weiter gehen
- Signale! Das die noch fehlen stört mich am meisten.
- weiter detaillieren! Da ginge noch sehr viel ...
- die Landschaft überarbeiten!
- ach ja ... es gibt diverse Pläne, wie aus diesem Kopfbahnhof ein Durchgangsbahnhof werden könnte ...
So noch einmal mein Fazit:
- kein Platz als Ausrede gilt nicht
- Vorbildähnlicher Betrieb macht Spaß und schützt vor Langeweile
Ich bin noch H0 fahrer aber denke nach mal eine anlage in Spur N zu bauen. Dabei bin ich auf Deinen Beitrag gestoßen und wollte mal fragen ob du ein Übersichtsbild von der ganzen Anlage einstellen würdest. Deine Bilder sehen super aus und machen mir mut auch auf N umzusteigen.
da schaue ich in der Abteilung "N" vorbei in der Gewissheit "wieder nix los" und dann überrascht Du mich mit so einer unglaublichen Anlage. Vielen herzlichen Dank für Deinen sehr ausführlichen Bericht. Wie ein Vorschreiber schon meinte: An diese Detail-Qualität kommen selbst H0-Anlagen nur im Ausnahmefall heran, Profi-Anlagen eben. Meine volle Bewunderung für Dein tolles Werk - von N-Bahner zu N-Bahner!!!
Ganz besonders gefällt mir Dein Betriebskonzept nach durchdachtem Fahr- und Zugbildungsplan. So etwas hatte ich für mich auch schon mal überlegt, dann aber doch wieder verworfen. Ich wollte nämlich schon immer auf dem Modellführerstand sitzen und fahren, fahren, fahren.
Die Sache mit der 141 ist ok - wenn ich genau hinsehe kann auch ich die Oberleitung sehen! Aber die vierachsigen Umbauwagen waren wirklich nie wendezugfähig. Da wirst Du Deine Umlaufpläne sehr kurzfristig überarbeiten müssen w/ fälligem Lokwechsel oder Umfahrung.
Deine Anlage wirkt sehr harmonisch, weil aufgelockert bebaut und absolut nicht überladen, nichts drängt sich in den Vordergrund. Trotzdem vermisse ich noch mind. zwei Personenzug-Abstellgleise parallel zur Bahnhofseinfahrt, so kannst Du ja nur am Bahnsteig wenden. Aber das sei nur ganz am Rande erwähnt.
Daß die Signale noch fehlen, war mir w/ der Fülle an liebevollen Details erst spät aufgefallen - genial. Es wirkt alles wie aus einem Guss.
Noch einmal herzlichen Glückwunsch und bitte weitere Berichte bei Baufortgang! Wie Kilian meine auch ich:
Mehr als reif für die Ruhmeshalle!!!
Gruß, Olaf
"Äußerlich bin ich völlig ruhig, aber innerlich schlage ich oft die Hände überm Kopf zusammen!" (Heinz Erhardt)
@ Olaf: mit den 4achsigen Umbauwagen hast Du natürlich recht ... ich gelobe Besserung . Platz für 1-2 Personenzug-Abstellgleise war leider nicht mehr da. Es gab Pläne, aus dem Kopfbahnhof einen Durchgangsbahnhof zu machen ... der hätte dann noch die Gleise bekommen.
@ Sven: Als Übersichtsbild kann ich zur Zeit nur dieses anbieten:
#15 von
Elektroveteran
(
gelöscht
)
, 22.01.2012 12:33
Moin,
sag mal... hast du zufällig von dieser hübschen Anlage einen Gleisplan auf der Festplatte herumliegen? Der würde mich mal interessieren. Die Ablaufbilder sind gut, man kann das Prinzip erkennen, aber ein "richtiger" Gleisplan wäre für viele vielleicht wünschenswert.