Grüß Gott,

diesmal habe ich mich der Verbesserung der Schiebewand/-dachwagen von Roco gewidmet. Als Referenz dienten mir die Bücher "Güterwagen Band 2 - Gedeckte Wagen - Sonderbauarten" von Carstens/Diener, sowie "Güterwagen" von Obermayer/Deppmeyer gewidmet.

Diese Wagen werden zur Zeit noch in einem Dreierset mit zwei 66'ern (2 Varianten) und einem 68'er mit Bremserbühne angeboten (Art-Nr. 45941) . Früher waren sie auch schon mal als Einzelwagen und natürlich auch für andere Epochen erhältlich. Ich hatte hier zusätzlich noch einen 68'er ohne Bühne in Arbeit (46640).

Die Unterschiede zwischen den beiden Wagen sind recht gering, wenn man mal von den unterschiedlichen Anzahl an Türen (66 = 2; 68 = 3) absieht. Den 66'er gab es, im Gegensatz zum 68'er niemals mit Bremserbühne. Dafür hatte die ältere Variante des 66'er (mit den gewölbten Türen) anfangs noch normale Hülsen-Puffer, wärend alle späteren Ausführungen Hochleistungspuffer besaßen.
Nun zum Modell:

Die Abmessungen sind korrekt wiedergegeben. Gespart hat Roco jedoch leider an der Dachausrüstung. Hier fehlen sowohl die Griffe zum Öffnen des Daches, als auch die Haken, die das Dach in Position halten sollen. Die Griffe bestehen aus 0,3 mm MS-Draht, während die Haken aus 0,6 mm Draht besteht. Der MS-Draht in dieser Stärke lies sich nur schwer in die gewünschte Form bringen, sodaß ich auf einen anderen Draht, den ich mal irgendwo gefunden hatte, ausgewichen bin.



Die richtige Position für die Löcher für die Haken befindet sich unterhalb von kleinen Erhebungen am Dachfirst des Wagenkastens. Die Dachgriffe wollte ich näher am Dach anbringen. Ich habe daher zunächst mit einer sehr schmalen Feile die Position am Dachfirst angedeutet. Als ich tief genug war, daß ein Bohrer greift, habe ich das Dach wieder aufgesetzt und die Bohrung mit einem 0,3 mm Bohrer vollendet. Schlußendlich hatte ich so eine Bohrung, die halb im Dach und zur anderen Hälfte im Dachfirst lag.

Das Ganze wird später noch angestrichen, ob schwarz oder in Güterwagenbraun, ist eher Geschmackssache, als historisch 100 % nachvollziehbar. Wenn man die Wagen dann wieder in die Verpackung legen will, sollte man diese an der Stelle des Hakens auf der linken Seite etwas modifizieren, oder aber diesen Haken nicht festkleben um ihn wieder herausziehen zu können.

Roco hat nur 3 Griffstangen pro Wagen beigelegt, obwohl 4 gebraucht werden. Daher ersetzte ich auch diese noch durch 0,4 mm MS-Draht. Die ursprünglichen Löcher sind recht groß für den Draht. Daher sollte mit Spachtelmasse noch das restliche Loch verschlossen werden. Hier habe ich bei den 68'ern die Griffstangen braun, bei den anderen schwarz lackiert.

Dabei ist mir aufgefallen, daß die oberen Signalhalter, im Modell leider nur als winzige Erhebungen dargestellt, im Original nur auf einer Seite vorhanden sind. Anders als in den Zeichnungen von Carstens/Diener dargestellt, befinden sich diese auf der Seite, auf der die Bremsumstellhebel sind. Daher habe ich diese auf der anderen Seite mit einer Feile entfernt. Leider ist mir kein Hersteller bekannt, der diese neuere Baumform der Signalhalter anbietet, daher habe ich es zunächst mal unterlassen, die übriggebliebenen durch was vorbildlicheres zu ersetzen.



Da wir gerade bei den Signalhaltern sind: An der Bremserbühne des Klmmgks 68 müßten diese auch noch angebracht werden. Diese habe ich aus dünnen Kunstoffresten zusammengeklebt. Sie sind etwa 3 mm hoch und einen breit. Das Plättchen obendrauf etwa 1 x 1 mm. Auf der Seite der Bremserbühne ist auch der waagerechte Handgriff an der Stirnwand überflüssig und wurde entfernt.





Zu guter letzt habe ich bei dem Klmmgks 66 mit den gewölbten Türen, auch noch die Hochleistungspuffer gegen normal Puffer (Weinert 8597) ausgetauscht. Da die Pufferbohlen relativ dünn sind, habe ich diese von hinten noch mit etwas Kunstoffspachtelmasse und Plastik-Kleber (improvisierter 2-Komponentenkleber) verstärkt.

Was man noch machen könnte:

Die Bremsumstellhebel sind auf beiden Seiten an der gleichen Stelle. Das ist nicht ganz korrekt, hier sollte es auf einer Seite einen kleinen Versatz geben. Das zu ändern, wäre allerdings mit einem recht hohen Aufwand verbunden, der in meinen Augen, in keinem Verhältnis zum erzielbaren Ergebnis steht.

Man könnte auch die angespritzten Griffe zum Öffnen der Schiebetüren gegen freistehende aus Draht ersetzten. Das wären für alle 4 Wagen zusammen 60 Griffe abschleifen, neue biegen, löcher bohren. Na ja, man kann es aber auch sein lassen.

Auch die Rangierertritte könnte man noch gegen welche von Weinert tauschen, was von der Optik her jedoch nicht zwingend erforderlich ist. Wenn man dies jedoch macht, kann man sicher auch noch die Rangierergriffe unterhalb der Puffer anbringen. Ich habe es erstmal gelassen, da die Tritte beim Bohren etwas stören würden.


Meine anderen Umbauberichte:

GGths 43 Ex-Bromberg
Roco Omm 53-54-55

Hi Matthias,

einfache Maßnahmen, große Wirkung..

Deine Umbauten fordern einen zum Nachmachen förmlich auf..

Freu mich schon auf Dein nächstes Projekt...

Moin Moin

Für diese Wagen gibt es seit kurzem bei Thomas Langner

www.aw-cannstatt.de

ein kleines Ätzblech mit feinen Stirnwandbühnen und neuen feineren Leitern. Außerden enthält das Blech neue Rangieretritte, die korrekt in L Form dargestellt sind. Kostet irgendwo zwischen 4 und 5 Euro. Ich hab es schon, aber noch nicht verbaut. Das sollte man dem schönen Modell auf alle Fälle noch gönnen.

Stefan

Hallo Stefan,

danke für die Info. Ist sicherlich eine Überlegung wert.

Ich sehe, bei Mathias Hellmann gibt es auch Sprengwerke für Gmms 44 und Glmms 61. Ist aber scheinbar nur für Fremo Mitglieder. Macht nichts, habe ich mir sowieso gerade selber gebastelt.

Auch die SDF-Kupplung sieht recht interessant aus.

Ich habe es mir auf jeden Fall mal als Lesezeichen abgelegt.

Über Thomas Langner sind die Bauteile für JEDERMANN zu beziehen. Da gibt es keinen Unterschied. Ich bin ja auch nicht (mehr) im Fremo. Er ist auch mit Versandkosten human.

Stefan