ich möchte hier mal den Umbau eine alten Märklin (Primex) BR38 vostellen. Ehrlich gesagt bin ich verblüfft, was sich aus dem alten Model, in den 80er Jahre hergestellt noch machen lässt. Aber seht selbst! Die Basis war meine Primex BR38, an die ich viele schöne Erinnerungen knüpfe. Dies ist auch der Grund warum ich sie seit fast 2 Jahren auf meiner Umbauliste hatte bevor es nun los ging.
1) Motorumbau Um die Lok zu digitalisieren habe ich zuerst den Allstrommotor abgebaut, dann das Getriebe gereinigt und wieder leicht gefettet. Dann kam auch schon das erste Problem, der HLA passte aufgrund des breiten Permanetmagneten nicht in das Gehause. Alle Versuche am Motorschild Material abzunehmen um das Gehäuse doch noch darüber zu bekommen scheiterten letzendlich. Das war vor fast 2 Jahren. Vor ein paar Wochen habe ich im Forum dann die Beiträge über Kugelager gelesen. Ein guter Freund (Danke Schorsch!) hat mir daraufhin sowohl am Gehäuse als auch am Motorschild Kugelager eingepresst. Geplant war dann mit einem ESU Magneten und dem alten Motorschild den Motor so aufzubauen, dass er ins Gehäuse passt. Das ist aber am falschen Motorschild gescheitert. Um das Fahrverhalten mit Kugellagern doch testen zu können kam daraufhin der HLA erneut zum Einsatz und zusammen mit einem LOPI 3.0 waren die Fahreigenschaften so gut, dass ich den Motor so lassen wollte. Doch wie sollte ich das Gehäuse darüber bekommen. Von den früheren Versuchen mit dem HLA wusste ich, dass Feilen keine zufriedenstellenden Ergebnisse bringt. Also kam der Lötkolben zum Einsatz, mit der Rundung des Schaftes wurde soviel Material vom Motorschild weggeschmolzen, bis schließlich das Gehäuse wieder gepasst hat.
2) Masseabnahme: Nachdem meine 38er auf Weichen Masseproblem hatte, das lag zum Teil auch an der intensiven Brünierung der Räder, habe ich zuerst die Laufflächen der Räder mit einem Glasradierer gereinigt und dann noch den Massekontakt am Vorläufer verbessert. Dazu wurde einfach ein Radschleifer (Hufing) eingebaut. Damit ist nun eine sichere Masseabnahme gewährleistet.
3) Kupplungen: Der Kupplungshaken an der Lok wurde mit einem Seitenschneider so abgezwickt, dass die Führung der Vorlaufachsen erhalten blieb. Am Tender wurde eine Märklin KK für Waggons eingebaut und mit einer Schraube gesichert. Um die Federfunktion zur Mittelstellung weiter nutzen zu können habe ich im Tender von Innen nach aussen einen Draht gesteckt. Mit einem Lötkolben erhitzt bohrt sich dieser wie in Butter durchs Gehäuse.
3) Beleuchtung An der Lok wurde anstelle der Glühbirne ein Stück Rasterstreifenplatine aufgeklebt und auf dieser eine warmweiße SDM LED (PLCC2) gelötet. In die Zuleitung kam dann auch gleich der Wiederstand. Die nach oben strahlende LED sorgt für gleichmäßiges Licht an allen drei Spitzenlaternen. Die Verkabelung zum Tender wurde steckbar mit einer 2 poligen Miniatursteckverbindung ausgeführt.
Am Tendergehäuse wurden in die unteren Laternen je 2,5mm Löcher (per Akkuschrauber) gebohrt.
2,5mm weil ich genau so einen Lichtleiter hatte. Die Lichtleiter wurden dann mittles Lötkolben (nicht berühren!!!) so gebogen, dass sie zur Mitte zeigen wo die LED sitzt. Die LED selbst ist wieder in bewährter Marnier zusammen mit dem Vorwiderstand auf eine Lochrasterplatine gelötet worden.
Schwieriger war die obere Laterne. Hier wurde mit einem 2,5mm Bohrer das Gehäuse aufgebohrt
und dann mit einem 1mm Bohrer schräg runter ins Gehäuse. In dieses 1mm Loch ist dann ein dünner Lichtleiter bis knapp über die LED geklebt worden.
4) Alterung: Ein Bereich an den ich mich gerade erst rantaste. An die Lok Pufferbohle wurden Weinert Bremsschläuche und Kupplungshaken geklebt. Das Kupplungsgestänge für meine Primex hat mir ein Freund überlassen (Danke Bernd!) Dannach wurde die gesamte Lok mit Airbrush und zum Teil auch Pinsel zuerst mit dunklem Grau und dann mit Rost gealtert. Da meine LOK am Ende ihrer Dienstzeit angekommen, viel das ganze sehr schmutzig aus.
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Die Fensterscheiben stammen aus einer einfachen Verpackung und wurden nach dem passenden Zuschnitt in den Rahmen geklebt. Zu guter Letzt wurde der Tender noch mit Echtkohle aufgepeppt.
Der Lokführer und sein Heizer sind auch schon aufgestiegen!
Hier noch ein paar weitere Bilder.
Ich hoffe es gefällt dem ein oder anderen. Mir macht der Umbau von Fahrzeugen riesig Spaß. In jedem Fall lassen sich so alte Schätzchen etwas aufbessern und machen weiterhin viel Spaß beim fahren und betrachten
Jetzt fehlen mir nur noch 2 Lokschilder für die 38 1807. Wenn jemand welche über hat, bitte melden!
Viele Grüße Stefan
DB Epoche III und IV, H0 AC Digital - herstellerunabhängig
saubere Arbeit, ich sehe noch so einen Leidensgenossen in Sachen Motorumbau an der Br38 bei mir werden es auch bald 2 Jahre, seit ich meine blaue badische P8 mit Lemo Solar remotorisieren wollte und eben auch am Gehäuse scheiterte - meine Frei Hand Fräsaktion am Gehäuse hat insofern durchschlagenden Erfolg gehabt, als daß ich nun ein Guckloch im Kessel habe - danach habe ich erstmal frustriert alles fallen lassen, werde mich jedoch demnächst mit neuem Elan dranmachen.
Gruß Johannes
Typischer Märklin-Chaot - Epochenfrei und Grenzenlos!
saubere Arbeit, ich sehe noch so einen Leidensgenossen in Sachen Motorumbau an der Br38 bei mir werden es auch bald 2 Jahre, seit ich meine blaue badische P8 mit Lemo Solar remotorisieren wollte und eben auch am Gehäuse scheiterte - meine Frei Hand Fräsaktion am Gehäuse hat insofern durchschlagenden Erfolg gehabt, als daß ich nun ein Guckloch im Kessel habe - danach habe ich erstmal frustriert alles fallen lassen, werde mich jedoch demnächst mit neuem Elan dranmachen.
Gruß Johannes
Ob der Motor von Lemo-Solar unbedingt die beste Wahl für eine 38er darstellt, aus Sicht der Motorleistung?
Für DHGs, V36 oder E63 reicht der aus, aber für eine Lok dieser Größe?
Gruß Florian
Freie Fahrt für Bus und Bahn statt "Freie Fahrt für freie Bürger"!
schön dass Euch der Umbau gefällt. Mir macht es richtig Spaß meine alten und auch nicht so alten Loks optisch und technisch auf Vordermann zu bringen. Frei nach dem Motto "es muss ja nicht immer was neues sein".
@Thomas, die Lok ist tiefergelegt, hat ein neues Auspuffrohr, Spoiler und Fuchsschwanz an der Antenne....dass Du das nicht bemerkt hast ...kopschütteln Aber im Ernst, der Umbau war die letzten 3 Tage.
Gestern habe ich mit der Schwester BR38 von GFN begonnen DC auf AC und Digitalisierung.
@Johannes und Florian, mit dem Lemo habe ich bisher noch keinen Erfolg gehabt, hat irgendwie immer nicht so gepasst wie er sollte. Für die BR 38 glaube ich wie Florian auch, dass die Leistung nicht ausreicht. Mit etwas Geschick lässt sich aber entgegen allen bisherigen Meinungen ein HLA einbauen und der fährt schon in den ESU Grundeinstellungen für Trommelkollektormotoren sehr schön.
DB Epoche III und IV, H0 AC Digital - herstellerunabhängig
#7 von
UlrichRöcher
(
gelöscht
)
, 30.01.2010 16:06
Hallo,
dieser Umbau hat mich auf eine Idee gebracht, mal was zu zeigen, was ich vor über 20 Jahren aus einer alten Märklin 38 umgebaut habe:
Hier wurde das gleiche Ausgangsmodell wie das von Stefan Kirner mit dem Günther-Umbausatz B 078 umgebaut. Der Umbau ist authentisch; Zweck war damals, der P8 die Eigenschaften einer Tenderlok zu geben. Die Sache erwies sich als nicht besonders sinnvoll - außer den zwei Kandidaten 78 1001 und 78 1002 wurden keine weiteren Loks umgebaut. Den Umbausatz gibt's schon lange nicht mehr - Weinert, die ja die Formen von Günther inzwischen übernommen haben, haben ihn bisher nicht wieder aufgelegt. Wäre auch noch 'ne Idee für Märklin oder Fleischmann, was sich so alles mit dem Ausgangsmodell machen lässt.
Wie man sieht, habe ich es damals nicht beim puren Umbau der Lok gelassen, sondern noch ein paar andere Dinge geändert:
- Kesselaufbauten gesupert, teilweise freistehende Leitungen. Die Sonnenblenden vorne am Führerhaus wurden geändert.
- Das gebogene Blech-Vorlaufdrehgestell gegen ein Modellgerechteres der Märklin 78 getauscht
- Freistehende Laternen vorne eingebaut. Ich habe damals Lichtleitfaser hinten durchgezogen und nach unten durchgeführt. Kleinstglühbirnen beleuchten die Lampen - zugegebenermaßen mehr schlecht als recht. Ich überlege hier, Mayerhofer Laternen einzusetzen. Der Tender ist auch beleuchtet.
- Das Fahrwerk mit Bremsattrappen ausgerüstet
- Das Getriebe abgedeckt (die Zahnräder sind noch da):
- Federpuffer eingebaut.
Am Motor habe ich nichts geändert, d.h. da ist noch ein alter LFCM mit einem 6080 Dekoder drin.
Hier fehlt gegenüber Stefan Kirners Lok die Fensterverglasung des Führerhauses - die würde meiner Lok gut tun. Die Laufeigenschaften des Tenders sind nicht besonders gut, was an der primitiven Art der Lagerung der Achsen liegt. Der läuft sehr rauh; da hätte sich Günther damals etwas besseres einfallen lassen können. Was ich in Zukunft mit Motor und Dekoder mache, musse ich mal noch sehen; ideal wäre natürlich ein Umbau auf SB-Fauli - allerdings ist die Lok zu grob für einen so hochwertigen Umbau. Vielleicht tut's auch ein HLA.
ein toller Umbau, zeigt er doch was schon immer möglich war im Bereich der Superung. Ich bin glaube ich gerade dabei eine Neue Facette unseres schönen Hobbys zu entdecken. Bremsattrapen fehlen bei mir noch, weist Du noch welche Du verwendet hast? Will ich unbedingt auch noch nachrüsten.
Schöen Grüße Stefan
DB Epoche III und IV, H0 AC Digital - herstellerunabhängig