Hallo liebe Forumsgemeinde!
Jede/-r die/der mein Profil gelesen hat und weiß, dass ich eigentlich genügend Ahnung von Physik haben müsste, haut mir die Frage wahrscheinlich gleich wieder um die Ohren, aber irgendwie stehe ich gerade ein wenig auf dem Schlauch... ops:
Ich bin gerade dabei, meine Märklin 3072 (V 100 2215) zu digitalisieren und habe dazu die Spule durch einen Permanentmagneten ersetzt, um einen ESU LokPilot V3.0 einzubauen.
In dieser Lok soll (vorerst) der 3-polige Anker verbleiben, da mir mein MoBa-Händler erzählt hat, dass ich einen 5-poligen Motor nur mit Fräsarbeiten am Motorgehäuse durchführen könne, und ich habe leider keine Fräse. Dieses Modell der Märklin-V 100 besitzt nämlich den Großen Scheibenkollektormotor, für den die Umbaumotoren nicht so ohne Weiteres passen sollen.
Also werde ich erstmal schauen, ob ich mit den Fahreigenschaften des 3-Polers auch zufrieden sein kann (ich muss ja nicht überglücklich werden ).
Soweit so gut, ich habe also den Motor wieder zusammengebaut (den Kodensator zwischen Bürste und Motorgehäuse entfernt, da der Dekoder-Anschluss Potenzial-frei bleiben muss), und bei der Gelegenheit das Getriebe gesäubert und jedes Zahnrad mit einem einzigen Tropfen Faller-Öl versehen (harzfrei!).
Die Entstördrosseln habe ich auch gleich an die Motoranschlüsse angelötet.
(Bilder dazu kann ich gerade nicht einstellen, weil "www.abload.de" herum zickt - sobald das endlich funktioniert, hole ich das mit den Bildern nach).
Im "ausgebauten" Zustand kann ich die Räder des Getriebes jetzt wunderbar drehen und alles dreht sich mit. Wenn ich am letzten "Rad drehe" (dasjenige, welches im zusammengebauten Zustand die Drehgestellachsen antreibt), dreht sich auch der gute, alte 3-Pol-Anker in seinem neuen Permanentmagnet-Stator mit. Und zwar, auf Grund der Getriebe-Übersetzung, ziemlich rasant!
Den Dekoder habe ich jetzt noch nicht weiter eingebaut, denn ich bin beim Wiedereinbau des Drehgestells auf ein Problem gestoßen, das mich stutzig gemacht hat, so dass ich von weiteren Arbeiten am Dekoder erst einmal Abstand genommen habe, um vorher jemanden hier im Stummi-Forum zu fragen, ob sie/er eine Lösung dazu kennt.
Mit einiger Mühe habe ich jenes H-förmige Bauteil zwischen die mit Hohlbohrungen versehenen Zahnräder des Antriebsdrehgestells gefrickelt, welches für die Kraftübertragung von Motor/Getriebe (in Fahrtrichtung "vorwärts") links zu den (in Fahrtrichtung "vorwärts") rechts gelegenenen Antriebsrädern sorgt. Weshalb Märklin jemals so eine aufwändige Konstruktion gebaut hat, ist mir schleierhaft! Gibt es so etwas auch in anderen Loks? Ich habe in meinem bescheidenen 26-Fahrzeuge-Fuhrpark keine Maschine, die ein vergleichbar komplexes Getriebe besitzt.
Allerdings:
Nach dem Drehgestell-Wiedereinbau war ich schon nicht mehr in der Lage, durch Drehen der Räder am Antriebsgestell über das Getriebe zum Motor eine Drehbewegung zu übertragen. Die Drehgestellachsen blockieren!
Drehe ich hingegen vorsichtig(!!!) mit einem Schraubendreher einzelne Getriebezahnräder um ein paar Umdrehungen weiter, so dreht sich auch (gaaanz langsaaaam) das Antriebszahnrad mit, aber wirklich nur zahnweise.
Meine Frage daher: wenn die Getriebe-Über-/Untersetzung so gewaltig ist, dass eine Umdrehung der Motorwelle oder eines inneren Getriebezahnrades nur eine kaum merkbare Umdrehung des Antriebsrades nach sich zieht, und ich im anderen Fall eine extrem hohe Kraft benötige, um über ein Drehen des Antriebszahnrades die inneren Räder in Bewegung zu versetzen, welche Über-/Untersetzungsverhältnisse in Modelleisenbahngetrieben sind denn normal? Oder anders gefragt: Mit wievielen U/min rotiert denn der Anker in einem Elektromotor so in etwa (Gleich- oder Allstrommotor ist für diese Betrachtung ja vollkommen egal)?
Da ich von der Kraftübertragung her nicht in der Lage bin, von außen über die Achsen des Antriebsdrehgestells den Motor oder innere Zahnräder des Getriebes in Drehbewegung zu versetzen (bei anderen Lokomotiven gelingt so etwas, etwa bei einer Märklin V 200 (3021)), hatte ich den Eindruck, das Getriebe sei blockiert und ich hätte beim Zusammenbau irgend etwas falsch gemacht.
Habe ich hier nur einen Denkfehler oder sind die Umdrehungszahlen pro Minute wirklich so groß? (Mein PKW macht bei 100 km/h im 5. Gang ziemlich genau 3000 U/min. - sind das vergleichbare Dimensionen?)
Kennt vielleicht jemand die Märklin 3072-Lokomotive V 100 2215 genauer und kann mir sagen, wie die so tickt? Muss ich mir Sorgen machen, wenn ich den ESU LoPi einbaue, dass der zuviel Strom zieht, um den Motor in Bewegung zu versetzen? Oder ist alles in Butter, bzw. Getriebeöl?
(Tante Edit sagt: Tippfehler beseitigen...)