RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#1 von Winterbahn ( gelöscht ) , 18.09.2010 12:44

Hallo liebe Forumsgemeinde!

Jede/-r die/der mein Profil gelesen hat und weiß, dass ich eigentlich genügend Ahnung von Physik haben müsste, haut mir die Frage wahrscheinlich gleich wieder um die Ohren, aber irgendwie stehe ich gerade ein wenig auf dem Schlauch... ops:

Ich bin gerade dabei, meine Märklin 3072 (V 100 2215) zu digitalisieren und habe dazu die Spule durch einen Permanentmagneten ersetzt, um einen ESU LokPilot V3.0 einzubauen.
In dieser Lok soll (vorerst) der 3-polige Anker verbleiben, da mir mein MoBa-Händler erzählt hat, dass ich einen 5-poligen Motor nur mit Fräsarbeiten am Motorgehäuse durchführen könne, und ich habe leider keine Fräse. Dieses Modell der Märklin-V 100 besitzt nämlich den Großen Scheibenkollektormotor, für den die Umbaumotoren nicht so ohne Weiteres passen sollen.
Also werde ich erstmal schauen, ob ich mit den Fahreigenschaften des 3-Polers auch zufrieden sein kann (ich muss ja nicht überglücklich werden ).

Soweit so gut, ich habe also den Motor wieder zusammengebaut (den Kodensator zwischen Bürste und Motorgehäuse entfernt, da der Dekoder-Anschluss Potenzial-frei bleiben muss), und bei der Gelegenheit das Getriebe gesäubert und jedes Zahnrad mit einem einzigen Tropfen Faller-Öl versehen (harzfrei!).
Die Entstördrosseln habe ich auch gleich an die Motoranschlüsse angelötet.
(Bilder dazu kann ich gerade nicht einstellen, weil "www.abload.de" herum zickt - sobald das endlich funktioniert, hole ich das mit den Bildern nach).
Im "ausgebauten" Zustand kann ich die Räder des Getriebes jetzt wunderbar drehen und alles dreht sich mit. Wenn ich am letzten "Rad drehe" (dasjenige, welches im zusammengebauten Zustand die Drehgestellachsen antreibt), dreht sich auch der gute, alte 3-Pol-Anker in seinem neuen Permanentmagnet-Stator mit. Und zwar, auf Grund der Getriebe-Übersetzung, ziemlich rasant!

Den Dekoder habe ich jetzt noch nicht weiter eingebaut, denn ich bin beim Wiedereinbau des Drehgestells auf ein Problem gestoßen, das mich stutzig gemacht hat, so dass ich von weiteren Arbeiten am Dekoder erst einmal Abstand genommen habe, um vorher jemanden hier im Stummi-Forum zu fragen, ob sie/er eine Lösung dazu kennt.

Mit einiger Mühe habe ich jenes H-förmige Bauteil zwischen die mit Hohlbohrungen versehenen Zahnräder des Antriebsdrehgestells gefrickelt, welches für die Kraftübertragung von Motor/Getriebe (in Fahrtrichtung "vorwärts") links zu den (in Fahrtrichtung "vorwärts") rechts gelegenenen Antriebsrädern sorgt. Weshalb Märklin jemals so eine aufwändige Konstruktion gebaut hat, ist mir schleierhaft! Gibt es so etwas auch in anderen Loks? Ich habe in meinem bescheidenen 26-Fahrzeuge-Fuhrpark keine Maschine, die ein vergleichbar komplexes Getriebe besitzt.

Allerdings:
Nach dem Drehgestell-Wiedereinbau war ich schon nicht mehr in der Lage, durch Drehen der Räder am Antriebsgestell über das Getriebe zum Motor eine Drehbewegung zu übertragen. Die Drehgestellachsen blockieren!
Drehe ich hingegen vorsichtig(!!!) mit einem Schraubendreher einzelne Getriebezahnräder um ein paar Umdrehungen weiter, so dreht sich auch (gaaanz langsaaaam) das Antriebszahnrad mit, aber wirklich nur zahnweise.

Meine Frage daher: wenn die Getriebe-Über-/Untersetzung so gewaltig ist, dass eine Umdrehung der Motorwelle oder eines inneren Getriebezahnrades nur eine kaum merkbare Umdrehung des Antriebsrades nach sich zieht, und ich im anderen Fall eine extrem hohe Kraft benötige, um über ein Drehen des Antriebszahnrades die inneren Räder in Bewegung zu versetzen, welche Über-/Untersetzungsverhältnisse in Modelleisenbahngetrieben sind denn normal? Oder anders gefragt: Mit wievielen U/min rotiert denn der Anker in einem Elektromotor so in etwa (Gleich- oder Allstrommotor ist für diese Betrachtung ja vollkommen egal)?
Da ich von der Kraftübertragung her nicht in der Lage bin, von außen über die Achsen des Antriebsdrehgestells den Motor oder innere Zahnräder des Getriebes in Drehbewegung zu versetzen (bei anderen Lokomotiven gelingt so etwas, etwa bei einer Märklin V 200 (3021)), hatte ich den Eindruck, das Getriebe sei blockiert und ich hätte beim Zusammenbau irgend etwas falsch gemacht.

Habe ich hier nur einen Denkfehler oder sind die Umdrehungszahlen pro Minute wirklich so groß? (Mein PKW macht bei 100 km/h im 5. Gang ziemlich genau 3000 U/min. - sind das vergleichbare Dimensionen?)

Kennt vielleicht jemand die Märklin 3072-Lokomotive V 100 2215 genauer und kann mir sagen, wie die so tickt? Muss ich mir Sorgen machen, wenn ich den ESU LoPi einbaue, dass der zuviel Strom zieht, um den Motor in Bewegung zu versetzen? Oder ist alles in Butter, bzw. Getriebeöl?

(Tante Edit sagt: Tippfehler beseitigen...)


Winterbahn

RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#2 von floete100 , 18.09.2010 14:32

Hallo Torsten,

das war jetzt aber'n mächtiger Beitrag - meine Antworten sind wahrscheinlich nicht gerade chronologisch. Sieh' es mir nach.

Das Getriebe der 3072 (und späterer V100-Modelle) ist, soweit ich weiß, ein Unikat - es ist den schmalen Vorbauten der Lok geschuldet (die dadurch maßstäblich gehalten werden konnten).

Den Motorumbau (5Poler) kannst Du Dir getrost sparen. Ich habe inzwischen etliche Loks mit dem großen Scheibenkollektormotor (LFCM) auf ESU LoPi 3 umgebaut - 01, 86, E 94, V200 (meine V100 wartet noch auf den LoPi), und die Loks laufen sämtlich wunderbar.

Auch bei meinen beiden V100 (die andere hat den Märklin-HLA) ist das Getriebe scheinbar recht schwergängig - jedenfalls wenn man versucht, mit den Rädern den Motor durchzudrehen (was man ohne Not nur bei herausgenommenen Bürsten tun sollte). Das wäre auch mein Tipp: Auf jeden Fall 'raus mit den Bürsten! Und dann solltest Du nochmal kontrollieren, ob Du den Anker wirklich einwandfrei zentriert hast. Das Problem hatte ich nämlich schon mehrfach: Feldspule raus, Permanentmagnet rein, Motorschild drauf, fertig. Fertig? Von wegen, Anker total blockiert . Was war passiert? Die Motoren haben recht viel Spiel, das Motorschild kann bei noch nicht festgezogenen Schrauben deutlich hin und her bewegt werden. Und berührt der Anker irgendwo den Permanentmagnet, dreht sich nix mehr!

Wenn soweit alles passt, und Du trotzdem noch Zweifel hast: Du kannst einfach eine Gleichspannungsquelle an den Motor anschließen (ohne Decoder) - wenn er dann läuft, ist alles in Butter, und dann passiert auch Deinem Decoder nichts.

Viel Glück - und lass mal hören, wie Du die Fahreigenschaften findest!

Übrigens: Probier für die Fotos - statt abload - mal www.imageshack.us. Damit hatte ich noch keine Probleme. Und die Forumskollegen werden beim Ansehen der Bilder nicht ganz so mit Werbung zugemüllt

Gruß,
Rainer


Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende ..

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RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#3 von Winterbahn ( gelöscht ) , 18.09.2010 15:05

Hallo Rainer,

Dankeschön für Deinen Beitrag mit all den wertvollen Informationen.

Auf die Idee mit den Bürsten bin ich noch nicht gekommen, das werde ich auf jeden Fall noch ausprobieren.
Was das Drehen ohne Drehgestell angeht, so läuft der 3-Pol-Anker dabei einwandfrei mit, ist also meiner Ansicht nach nicht blockiert. Nur sobald ich das Drehgestell einsetze, hakt's...

Ich werde Deinen Tipp aber beherzigen und nochmal den korrekten Einbau des Motors (speziell des Ankers) prüfen.

Hmmm, 'ne Gleichspannungsquelle an den Motor anschließen... *kopfkratz*, *zu-erinnern-versuch*... Wie war das nochmal bei den alten Märklin-Trafos??? Die liefern auch an dem Lichtstrom-Ausgang (gelb) Wechselspannung, oder?
Dann habe ich nämlich keine passende Gleichspannungsquelle zur Hand (außer einer AA-Batterie aus einer Fernbedienung ). Woher nehm' ich die nur auf die Schnelle?

Muss jetzt eh noch mal schnell Einkaufen gehen und dann habe ich heute Abend vielleicht noch ein bisschen Zeit herum zu basteln.

Von den Fahreigenschaften werde ich dann ganz bestimmt Bericht erstatten, sobald alles läuft.

Vielen Dank nochmals für die gute Beschreibung!

P.S.: Der Hinweis mit dem seltsamen V 100-Getriebe ist prima. Ich hatte schon befürchtet, dass Märklin so etwas auch bei anderen Maschinen verbaut hat, aber in dem Fall (maßstabsgetreuer Aufbau) kann ich das verstehen. Der LFCM sitzt ja auch - im Gegensatz zu etwa der V 200 z.B. - nicht auf dem Drehgestell, sondern "mitten" in der Lok. Die Schwergängigkeit (bzw. Unbeweglichkeit) kann ich also, voraus gesetzt, ich habe alles andere richtig eingebaut, auf die umgewöhnliche Getriebekonstruktion der V 100 in Kombination mit dem großen Scheibenkollektormotor zurückführen, sehe ich das richtig? Dann wäre auch meine Frage bezgl. der Umdrehungszahlen eigentlich hinfällig...
Vielleicht weiß ja aber trotzdem, jetzt, wo mir das schon mal durch den Kopf gegangen ist, jemand Bescheid, mit wieviel Umdrehungen pro Minute in etwa so unsere Lokomotivmotoren arbeiten, rein Interesse halber. Das Drehmoment sollte ja sooo hoch nicht sein - sooo viel Masse müssen die ja nicht vom Fleck bewegen.

P.S.S.: Achso, an "imageshack" hatte ich auch schon gedacht, nachdem das mit "abload" nicht klappt... Werde ich nachher mal in Angriff nehmen.

So, nu' muss ich aber los!

Bis denne!


Winterbahn

RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#4 von wolfgang58 ( gelöscht ) , 18.09.2010 15:57

Zitat von Winterbahn
Hallo Rainer,
...
Hmmm, 'ne Gleichspannungsquelle an den Motor anschließen... *kopfkratz*, *zu-erinnern-versuch*... Wie war das nochmal bei den alten Märklin-Trafos??? Die liefern auch an dem Lichtstrom-Ausgang (gelb) Wechselspannung, oder?
Dann habe ich nämlich keine passende Gleichspannungsquelle zur Hand (außer einer AA-Batterie aus einer Fernbedienung ). Woher nehm' ich die nur auf die Schnelle?
...
So, nu' muss ich aber los!

Bis denne!



Hallo Torsten,
eine 9V Blockbatterie sollte auch genügen.

Vielleicht hast Du noch irgendwo ein kleines Steckernetzteil (bis max 16V DC) herumliegen und kannst dies provisorisch (ohne den Ausgangsstecker abzuschneiden) verbinden.

Ansonsten einen Brückengleichrichter oder 2Dioden an den Mä-Trafo.


wolfgang58

RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#5 von SAH , 18.09.2010 16:57

Guten Tag Torsten

Zitat von Winterbahn

Meine Frage daher: wenn die Getriebe-Über-/Untersetzung so gewaltig ist, dass eine Umdrehung der Motorwelle oder eines inneren Getriebezahnrades nur eine kaum merkbare Umdrehung des Antriebsrades nach sich zieht, und ich im anderen Fall eine extrem hohe Kraft benötige, um über ein Drehen des Antriebszahnrades die inneren Räder in Bewegung zu versetzen, welche Über-/Untersetzungsverhältnisse in Modelleisenbahngetrieben sind denn normal? Oder anders gefragt: Mit wievielen U/min rotiert denn der Anker in einem Elektromotor so in etwa (Gleich- oder Allstrommotor ist für diese Betrachtung ja vollkommen egal)?



Die von Dir hinterfragten Getriebeuntersetzungen sind im Datenblatt der Erfahrungsberichte für alle dort aufgeführten Modelle zu finden. Die niedrigste Untersetzung mit ca. 1:6 hat der Schienenzeppelin, die höchste Untersetzung mit ca. 1:50 hat der Glaskasten (BR 98.3). Die meisten Modelle liegen bei ca. 1:18.

Drehzahlen der Läufer in den Modellen und weitere Informationen finden sich in der Loktestübersicht und die mittleren Werte bezogen auf die einzelnen Läufer sind auf den Ankerseiten zu finden. Bemessungsspannung hier: 12V.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#6 von SAH , 18.09.2010 17:00

Guten Tag Torsten,

Zitat von Winterbahn
Hallo Rainer,
P.S.: Der Hinweis mit dem seltsamen V 100-Getriebe ist prima. Ich hatte schon befürchtet, dass Märklin so etwas auch bei anderen Maschinen verbaut hat, aber in dem Fall (maßstabsgetreuer Aufbau) kann ich das verstehen. Der LFCM sitzt ja auch - im Gegensatz zu etwa der V 200 z.B. - nicht auf dem Drehgestell, sondern "mitten" in der Lok. Die Schwergängigkeit (bzw. Unbeweglichkeit) kann ich also, voraus gesetzt, ich habe alles andere richtig eingebaut, auf die umgewöhnliche Getriebekonstruktion der V 100 in Kombination mit dem großen Scheibenkollektormotor zurückführen, sehe ich das richtig? Dann wäre auch meine Frage bezgl. der Umdrehungszahlen eigentlich hinfällig...
Vielleicht weiß ja aber trotzdem, jetzt, wo mir das schon mal durch den Kopf gegangen ist, jemand Bescheid, mit wieviel Umdrehungen pro Minute in etwa so unsere Lokomotivmotoren arbeiten, rein Interesse halber. Das Drehmoment sollte ja sooo hoch nicht sein - sooo viel Masse müssen die ja nicht vom Fleck bewegen.



selbst mit dem Übertrager sollte das Getriebe sehr leichtgängig sein. Diese Art der Kraftübertragung gibt es auch in Modellen der BR 44, 50, 52. Und die sind i.d.R. sehr leichtgängig: man kann die Räder mit der Hand drehen, ohne daß was klemmt.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#7 von Winterbahn ( gelöscht ) , 18.09.2010 18:46

Hallo Stephan-Alexander,

danke für Deine Informationen!
Damit habe ich schon einmal einen Überblick über die gängigen Getriebeübersetzungen.

Ich war gerade noch in der Innenstadt und habe eine 4,5V-Blockbatterie (die mit den biegsamen Metallflügeln als Kontakte) besorgt, um das mal zu testen, ob der Motor überhaupt läuft. Da tat sich leider gar nichts.
Sehr wahrscheinlich habe ich also den Rotor nicht richtig eingepasst. (Oder die 4,5 V sind zu schwach, um den Motor überhaupt in Gang zu bringen). Ich habe aber auch noch eine 9V-Blockbatterie herum liegen (hoffentlich ist da noch genug Saft drin, ist schon ein bisschen sehr lange her, da ich die aus meinem alten Radiowecker ausgebaut habe).
Mit der probiere ich es nachher auch noch einmal aus, aber dazu muss ich noch mit Anschlusskabeln herum basteln (ich weiß noch nicht 100%ig, wie ich die Krokodilklemmen meines Digitalmultimeters an geeignete Litzen klemmen kann, mit denen ich die Motoranschlüsse erreiche - da muss ich nachher mal dran herum basteln). Eigentlich hatte ich mir genau deshalb die 4,5V-Blockbatterie mitgebracht, weil die so schön biegsame Kontakte hat...

Ich werde dann später (oder morgen) berichten, was sich dabei ergeben hat. Leider wird es ja mittlerweile schon wieder so früh am Abend dunkel und man sieht nicht mehr so viel. Ich weiß nicht, wie es Euch so geht, aber ich bastele lieber bei Tageslicht als bei elektrischer Beleuchtung...

Bis dahin erstmal.


Winterbahn

RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#8 von SAH , 18.09.2010 18:54

Guten Abend Torsten,

Zitat von Winterbahn

Ich war gerade noch in der Innenstadt und habe eine 4,5V-Blockbatterie (die mit den biegsamen Metallflügeln als Kontakte) besorgt, um das mal zu testen, ob der Motor überhaupt läuft. Da tat sich leider gar nichts.



Das wird auch so nicht funktionieren:
aufgrund der Stromaufnahme von ca. 300mA Motor plus Relaus und Glühbirnen sind wir bei ca. 450mA bricht die Spannung an diesem 4,5V BLock zusammen. Hinzukommt, daß bei einem schwergängigen Modell, wie das von Dir beschriebene, die Mindestanfahrspannung bei ca. 6V liegt.
Der 9V Block ist aufgrund der Stromaufnahme nicht geeignet.
Ein normaler Trafo auf ca. Trafomittelstellung und ein Gleichrichter B40C2200 tuts auch.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#9 von Winterbahn ( gelöscht ) , 18.09.2010 20:28

Hallo nochmals, Stephan-Alexander,

herzlichen Dank für den Hinweis. Leider habe ich z.Zt. keinen Brückengleichrichter zur Hand, so dass ich das im Moment so wohl nicht ausprobieren kann...
In dem Fall schaue ich dann einfach mal, dass ich morgen im Hellen nochmal den "Sitz" des Antriebes gründlich überprüfe und dann ggf. an dem Dekoder weiter löte, in der Hoffnung, dass das dann schon irgendwie klappt.
Da ich im Moment auch keine Dioden lose im Hause habe, kann ich auch auf die Schnelle keinen Gleichrichter improviseren.

(Gibt's eigentlich noch eine andere Alternative dazu? Bzw. kennst Du noch eine Möglichkeit, irgendwo aus einem Haushaltsgerät Gleichstrom in der erforderlichen Spannungshöhe abzuzwacken? Nee, im Ernst: im Moment fällt mir gerade nichts mehr alternativ ein.)

Egal, für heute Abend hat sich dann erstmal ein DVD-Double Feature mit Ridley Scott's ALIEN und James Cameron's ALIENS ergeben, und das fängt gleich in wenigen Minuten an... Da legt schon jemand die erste Scheibe in den Player ein...
Morgen habe ich dann den Kopf wieder frei und Zeit zum Basteln.

Vielen Dank nochmals für die Hilfestellungen.
Das Stummi-Forum ist eben doch das Beste!!!


Winterbahn

RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#10 von wolfgang58 ( gelöscht ) , 18.09.2010 20:53

Hallo Torsten,
dann erst mal etwas entspannen und viel Spaß dabei.

Hast Du denn wirklich keine kleinen Steckernetzteile im Einsatz:
DC Minimum 3V bis Maximum 16V,
Leisungsabgabe Min 300 mA.

Schau mal bei Deiner Computerperipherie, TV-DVB T -Empfänger, Handy-Ladegerät, Schnurloses Telefon usw.
(Für Moba-Zwecke werfe ich so kein Teil weg, wenn es nicht defekt ist!)
Möglicherweise von einer Lichterkette (aber keines mit 24 V und AC)

(Bei einem Test bitte nur kurzzeitig versuchen, damit die Läuferwicklungen nicht durchbrennen können, sofern etwas blockiert ist.)


wolfgang58

RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#11 von Winterbahn ( gelöscht ) , 19.09.2010 10:47

Moin Wolfgang und alle anderen,

sooo, neuer Tag, neues Glück... oder auch nicht (?), schauen wir mal.

Steckernetzteile habe ich in der Tat einige, etwa für Handy-Ladegerät, Flachbett-Scanner oder SD-Kartenlesegerät. Das Problem ist bei den Teilen im Wesentlichen, dass ich nicht weiß, wie ich daran auf die Schnelle (ohne das auseinander zu pflücken) zwei Litzen befestigen kann, mit denen ich Gleichstrom zur Motorenversorgung abgreifen kann.

Also, da das bei "abload" nichts mehr wird, hier mal der Versuch, das Ganze mit "imageshack" darzustellen.


Ich dokumentiere den Aufbau jetzt mal einigermaßen ausführlich mit Bildern, damit sich auch andere, die den Lokaufbau nicht (so genau) kennen, etwas darunter vorstellen können. Vielleicht hilft das ja anderen Anfängern/-innen, sich an die Sache heran zu trauen, eine Lok umzubauen.

Hier zunächst mal die Lok an sich (um dieses Modell geht es, Märklin 3072):


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Hier ist dieses berüchtigte H-förmige "Kraftübertragungsteil", das ja auf Grund des maßstäblichen Lokgehäuses doch seine Daseinsberechtigung hat:


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Und hier das Modell in seine Bestandteile zerlegt:


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Man erkennt:

    Ganz links: Gehäuse (Schraube dazu steckt noch im Dach)
    Rechts daneben (zweites Bauteil von links): Rahmen mit den Glühlampen für das Licht vorne und hinten. Das alte Umschaltrelais und die Märklin-typsiche, schwarze Verkabelung wurden bereits entfernt...
    Bildmitte unten: Antriebsdrehgestell
    Unten rechts: Schrauben zur Motor- und Drehgestellbefestigung, H-förmiges Teil (hast das eigentlich einen Namen???)
    Rechts oben: Motorgehäuse mit Getriebe (Zahnräder) und eingesetztem Permanentmagneten (oben in der Plastikeinfassung, der anthrazit-farbene "Klotz" ist der Magnet)
    Links daneben (zweites Bauteil von rechts oben): Der Rotor (Anker), gut zu erkennen sind die kupferfarbenen Wicklungen des Großen Scheibenkollektormotors (LFCM), 3-polig, der im Motorschild eingefasst ist (darunter) - unter dem Motorschild ragen nach oben und unten die Entstördrosseln hervor, die in die Motoranschlüsse eingelötet wurden, dazu die beiden Schrauben, mit denen der/das (*) Motorschild befestigt wird

(*) Wie nennt man das eigentlich? Das Motorschild, wie das Verkehrsschild, oder der Motorschild, wie der Ritterschild/römischer Turmschild zum Aufbau einer Schildkrötenformation??? Ich tendiere eigentlich zu der Schild, da das Bauteil ja den Motor wie ein Schild schützt/abdichtet/zusammenhält. Das Motorschild kommt mir irgendwie ein bisschen seltsam vor, da es sich ja nicht um ein Gebots-, Verbots-, Hinweisschild oder sonstiges "Beschilderungswerk" handelt...
Allerdings habe ich hier im Forum und in Literatur häufiger die Variante "das Motorschild" gelesen, als "der Motorschild", und auch mein MoBa-Händler spricht von dem Schild (okay, im Genitiv klingt beides gleich ) in der grammatikalisch neutralen Form...

So, weiter im Text.

Setzt man den Motor wieder zusammen, so kommt folgendes dabei heraus (hier von der Motorschild-Seite aus aufgenommen):


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Und hier ist das corpus delicti:


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Dreht man (vorsichtig!!!) mit einem Schraubendreher die inneren Getriebezahnräder (Bildmitte, etwas versenkt) langsam weiter, so dreht sich der Anker (Rotor) ziemlich rasant mit, und auch das äußerste Getrieberad (ganz links, auf der gleichen Höhe wie die Bohrung des Antriebsdrehgestells) setzt sich dabei in Bewegung. Aber - auf Grund der Getriebeuntersetzung - eben nur sehr langsam.
Um die inneren Zahnräder zu bewegen, braucht man im Übrigen nicht viel Kraft.

Wenn ich jetzt bei eingebautem Anker und Motorschild (Kohlebürsten sind in der Tat noch drin, vielleicht sollte ich die doch mal herausnehmen - habe ich eben gerade schon wieder vergessen, zu machen) am äußeren Getrieberad (hier links) zu drehen versuche, bewegt sich gar nichts!
Hier bräuchte ich mehr Kraft, als ich in meinen Fingern habe, und die Frage, die sich mir ursprünglich stellte, war, ob das daran liegt, dass die Getriebeuntersetzung so hoch ist (bzw. "niedrig" muss man ja bei bis zu 1:50 (s.o.) sagen), oder ob beim Einbau des Rotors irgendetwas blockiert ist.

Aber: Letzteres (Blockade des Rotors) kann doch eigentlich nicht sein, da ich ja beim Drehen an einem der inneren Räder sowohl den Rotor (sehr schnell) und das äußere Getriebezahnrad (sehr langsam) in Bewegung versetzen kann.

"Raubt" mir die Getriebeuntersetzung (von "außen" nach "innen" ist es ja eine -übersetzung) letztendlich soviel Kraft (Anfahren am Berg im fünften Gang)?
Sind es die Magnetkräfte des Stators, welche einer Drehbewegung des Rotors im Zusammenspiel mit der Getriebeuntersetzung entgegen wirken? Bei einem Gleichstrommotor muss dieser ja gerade nicht an eine Stromquelle angeschlossen sein, um ein Magnetfeld aufzubauen, d.h. die Magnetkräfte sind ja vorhanden und wirken auf alle Eisen-/Nickel-/Kobaltbauteile im Rotor...
Oder liegt es an den Kohlenbürsten? Erzeugen die soviel Reibung, dass man das Ganze nicht mehr drehen kann?

Nämlich, und da kommt die Betrachtung des auseinander gebauten Motors noch einmal ins Spiel:


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Bei ausgebautem Rotor kann man das äußere Getriebezahnrad problemlos bewegen, und die inneren Zahnräder drehen sich dann - schneller - mit (klar, denn nach innen wird, wie man erkennen kann, der Durchmesser der Kraft übertragenden Zahnradflächen kleiner).

So, jetzt hoffe ich, dass ich niemanden verwirrt habe, keinen Blödsinn geschrieben habe, und ich trotz dieses langen Beitrages noch Antworten von Euch bekomme...

Vielen Dank für Eure Geduld und Euren Einsatz!!!


Winterbahn

RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#12 von SAH , 19.09.2010 11:28

Guten Morgen Torsten,

das erste Beisetzrad nach dem Läufer ist ziemlich verschmutzt (kleines Zahnrad). Säubere dieses Rad mal und überprüfe die Zähne auf Karies etc.


HTH
SAH


Stephan-Alexander Heyn
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#13 von Winterbahn ( gelöscht ) , 19.09.2010 12:27

Hallo Stephan-Alexander und Mahlzeit!

Gute Güte!!! Du hast Recht!! ops:
Irgendwie war das Beisetzrad so dermaßen verkrustet, dass ich "vor lauter Wald die Bäume" nicht gesehen habe!
So schnell wird man betriebsblind!

In diesem Sinne: Vier Augen sehen oftmals mehr als zwei! Vielen Dank dafür.

Ich habe das nochmal gereignigt und neu (ganz wenig) geölt:


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Das Getriebe ließ sich danach auch wieder leichter drehen!

Aber: ganz so prickelnd sieht das Getrieberad tatsächlich nicht mehr aus, finde ich. Ggf. ist da über kurz oder lang mal ein Tausch notwendig. Jetzt bleibt's aber erstmal dabei...

Und dann habe ich das Ganze wieder zusammengesetzt und dabei Folgendes festgestellt: Der/das Motorschild mit dem Anker ist sehr empfindlich dafür, wie fest und damit unter welcher mechanischen Spannung man ihn/es wieder am Motorengehäuse verschraubt!!!

Ich habe jetzt beim Zusammenbau ca. 10 min. lang herumprobiert, bis ich Schraubenstellung gefunden habe, die zwar fest ist, aber nicht so fest angezogen, dass sie den Rotor verkantet. Man muss da, so wie ich das sehe, wohl ein bisschen herum probieren, welche Einstellung am Besten ist.

Fazit: Jetzt kann ich über das Getrieberad ganz außen auch den Rotor innen drehen!!!
Nix mehr mit Blockade!

Und dann habe ich das gute Stück wieder zusammengefügt (Motor, Drehgestell und Rahmen), so dass ich mich jetzt um Decoder-Einbau und Beleuchtung kümmern kann.


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Man kann oben bei der linken Motorschraube erkennen, dass sich da ein kleiner Spalt zwischen Motorschild und Gehäuse auftut - das ist der durch Herumprobieren gefundenen Schraubenstellung geschuldet.

Herzlichen Dank für die Hilfestellung von allen hier!

Ich berichte dann von dem weiteren Einbau, und hoffe, dass ich Eure Geduld nicht allzu sehr strapaziert habe.

Bevor es weiter geht, jetzt aber erstmal Mittag essen!


Winterbahn

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#14 von floete100 , 19.09.2010 13:55

Hallo Torsten,

prima, dass Du eine "Primärursache" gefunden hast. Ohne Dich allzu sehr desillusionieren zu wollen: Pass' auf, dass Du mit den "losfesten Schrauben" kein neues Fass aufmachst! Wenn der "Spalt" auf Deinem letzten Bild tatsächlich ein Spalt ist, kannst Du das vergessen. Dann ist weder das Motorschild richtig fest, noch die Schraube. Beides wird sich im Betrieb bewegen, und unversehens blockiert der Rotor, weil er an den Permanentmagnet stößt. Schrauben dürfen natürlich nicht "angeknallt" werden, aber "handfest" reicht auch nicht!

Wie in meinem ersten Beitrag schon beschrieben, ist das ganze manchmal schon Fummelei (Du weißt jetzt, warum ). Aber ich habe es bei allen Loks "fest" bekommen. Schau' Dir mal den Permanentmagnet an - an dessen Kunststoffhülle sind manchmal Grate o. ä., die im Weg sind und beseitigt werden müssen. Und versuch' bei leicht angezogenen Schrauben durch Hin- und Herbewegen des Motorschilds die beste Position zu finden.

Good luck!
Rainer


Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende ..

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#15 von Winterbahn ( gelöscht ) , 19.09.2010 15:56

Hallo Rainer, hallo Ihr anderen alle!

So, ich habe gerade eine halbe Stunde auf dem Balkon gesessen und die 8-polige Schnittstelle verlötet (Lötarbeiten mache ich nicht gerne in geschlossenen Räumen, da ist mir dann auch fast egal, dass es schon ziemlich herbstlich kühl draußen ist,... *brrr*).

Das Ganze sieht jetzt so aus:


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So sieht's eigentlich von den Anschlüssen her auch in meinen anderen, nachträglich digitalisierten Lokomotiven aus (bis auf die Tatsache, dass hier noch kein Decoder dranhängt und noch kein Kabelbinder zum Einsatz gekommen ist, um dem Kabalsalat Herr zu werden).

Bei der Gelegenheit habe ich die Verschraubung auch noch mal ein bisschen nachjustiert, da ich die Schraube oben links am Motor ohnehin wieder lösen musste - dort habe ich nämlich eine Lötöse eingefügt, um das Massekabel (schwarz) zurückzuführen.

Das Digitalmultimeter misst zwischen allen beschalteten Anschlüssen der 8-poligen Decoder-Schnittstelle und den jeweiligen Bauteilen (Bürstenanschlüsse hinter den Motordrosseln, Glühlampen, Schleifer unter der Lok und Masserückführung am Motorgehäuse) jeweils ca. 0,04 - 0,05 Ohm. Das scheint mir plausibel und spricht in meinen Augen dafür, dass alles beim Verdrahten soweit geklappt hat.

Jetzt warte ich noch ein bisschen, bis der Lokrahmen sich abkühlt - mein alter Fön hat mehr das Metall des Rahmens aufgeheizt als die Schrumpfschläuche zum Schrumpfen gebracht.

Danach wird dann der ESU LoPi eingeklipst und die Maschine auf's Gleis gestellt, und dann wird mal geschaut, was meine ECoS zu der "neuen" Maschine sagt...


Winterbahn

RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#16 von SAH , 19.09.2010 16:13

Guten Tag Torsten,

Zitat von Winterbahn
Das Digitalmultimeter...



BTW: welches DMM nutzt Du denn?

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#17 von Winterbahn ( gelöscht ) , 19.09.2010 16:31

Hallo Stephan-Alexander, Rainer, Wolfgang, und Ihr anderen alle!

@Stephan-Alexander: mein DMM ist ein Peaktech 1035, das habe ich mir mal bei einem Elektronikladen bei mir um die Ecke gekauft und bin eigentlich recht zufrieden damit - bisher hat es jedenfalls seinen Zweck erfüllt.

Sooo, Update von 16:13 Uhr:

Zunächst einmal: Die Lok fährt!!!!!!
Die ECoS kommt ganz wunderbar mit der V 100 2215 mit dem eingehängten ESU LoPi klar.
Wieso sollte sie das auch nicht?

Das Ganze hat nur zwei kleine Wermutstropfen:


    - Das hintere Glühlämpchen ist defekt (muss ich bei Gelegenheit mal austauschen)
    - Ich habe Vor- und Rückwärtsgang verwechselt!!! ops:

Irgend so etwas musste ja passieren, wenn das genau meine 13. Digitallok (von 26) ist! Sie ist aber erst die dritte, die ich selber umgebaut habe.

Das jedenfalls sind aber kleinere Probleme, die ich wieder beheben kann. Das Umlöten der Motoranschlüssen sollte kein Problem sein, allerdings muss ich die geschrumpften Schrumpfschläuche wieder auftrennen - da war ich wohl etwas voreilig!

Ich hatte mich von den Motoranschlüssen her an den anderen beiden Loks, die ich selber digitalisiert habe, orientiert: eine BR 103 und eine BR 216. Bei denen gehört das orangefarbene Kabel an den (in Vorwärts-Fahrtrichtung) hinteren Motoranschluss, das graue an den vorderen.
Vielleicht hätte ich mal die Anzahl der Zahnräder im Getriebe mitzählen sollen - eine ungerade Anzahl sorgt ja schließlich für eine andere Drehrichtung als eine gerade Anzahl...

So etwas lässt sich nicht ganz zufällig durch "Auf-den-Kopf-Stellen" des Permanentmagneten umbauen, oder??? (Die Polung des Magnetfeldes wäre dann anders herum...)

Einen Fahrbericht stelle ich in Kürze hier auch noch ein. Auf dem Programmiergleis machte die Lok bei Langsamfahrt schon mal eine gute Figur, allerdings fährt sie bei DCC 28 erst ab Fahrstufe 3 los. Der Motor benötigt wohl - wie oben schon beschrieben - eine höhere Mindest-Anfahrspannung. Kann man mit geeigneten CV-Werten daran etwas drehen?


Ich möchte mich noch einmal bei allen hier recht herzlich bedanken für die vielen Tipps und Hinweise und auch für die sachliche, sehr freundliche und geduldige Art, wie Ihr geschrieben habt.

(Edit besteht auf Beheben von Tippfehlern... wer noch weitere Fehler findet, darf sie behalten!)


Nachtrag (16:49 Uhr):
Ich glaub' es ja nicht!
Natürlich hat das Umdrehen des Permanentmagneten in seiner Plastikfassung dafür gesorgt, dass Beleuchtung und Fahrtrichtung miteinander übereinstimmen!!!
(Und bei näherer Betrachtung macht das ja auch Sinn.)

Eigentlich war das ja nur ein "Schuss ins Blaue" und ich habe nur aus Jux und Dollerei den Magneten auf den Kopf gestellt. Aber so muss ich mich um die Verkabelung nicht kümmern.
Lediglich die Glühlampe will dann wohl mal gewechselt werden.

Jetzt gibt's erstmal 'nen Kaffee, dann ein paar Kabelbinder, ein geschlossenes Gehäuse und einen zufriedenen Torsten.


Winterbahn

RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#18 von wolfgang58 ( gelöscht ) , 19.09.2010 17:06

Hallo Torsten,
dann mal herzlichen Glückwunsch zum guten Abschluß.

Wg. der 50:50 Chance, daß ein Motor zur Vorwärtsfahrt richtig angeschlossen wird:
"Vor der Löterei auch zunächst erstmal mit ein paar Strippen an einer DC Stromquelle testen."

(Entweder wie weiter oben beschrieben, oder Du besorgst Dir in der Bucht mal einen Fleischmann Regler oder ein einfaches Trix Fahrpult).


wolfgang58

RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#19 von floete100 , 19.09.2010 17:09

Hallo Torsten,

jetzt hast Du's ja fast geschafft. Congratulations Noch drei abschließende Tipps von mir:

- Bevor Du die Birne wegschmeißt, schnapp' Dir Dein Multimeter und miss sie mal durch. Die Dinger gehen nicht sehr oft kaputt - vielleicht hast Du nur ein Kontaktproblemchen in der Lok.
-Setz' mal CV2 etwas höher (ESU empfiehlt auf S. 9 der Anleitung für den LFCM sowieso 6, standardmäßig ist CV2 auf 3 eingestellt) - damit fährt das Schätzchen dann auch früher los.
- Schneid' (bei der nächsten Lok :wink die Drähte der Drosseln kürzer (ruhig beide) - Du wirst nicht oft genug Platz für so lange Schrumpfschlauchschwänze finden.

Gruß,
Rainer


Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende ..

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RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#20 von Winterbahn ( gelöscht ) , 30.09.2010 23:17

Hallo alle miteinander und Guten Abend!

Es ist schon wieder ein bisschen her, dass ich zuletzt etwas geschrieben habe, aber ich bin zur Zeit auf der Suche nach einer neuen Wohnung, und vielleicht ergibt sich - mit etwas Glück - dabei auch ganz nebenbei ausreichend Platz für eine Modellbahnanlage...
Leider kostet das irgendwie doch mehr (Frei-)Zeit als gedacht, aber das Ganze will ja auch wohlüberlegt sein.

Nichtsdestotrotz, ich hatte ja versprochen, etwas zu den Fahreigenschaften der M* 3072 (V 100 2215) zu schreiben und wie sich der große Scheibenkollektormotor plus Permanentmagnet mit dem ESU LokPilot 3.0-Decoder veträgt.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich mit den Fahreigenschaften durchaus zufrieden bin, bzw. war, muss ich korrekterweise schreiben, denn mittlerweile hat sich das Getriebe (oder die Motorwelle?) doch wieder "verhakt", so dass der Motor bei dem Versuch, irgendetwas in Bewegung zu vesetzen, zuviel Strom zieht und der Dekoder daraufhin wohl abschaltet.
Jedenfalls leuchten im Moment nicht mal mehr die Lampen, und die Lok bewegt sich auch keinen Millimeter vom Fleck (nach ca. 10 min. Einlaufzeit war die Maschine stehen geblieben, als ich mal kuzfristig nicht im Raum war )...

Ergo muss ich da nochmal 'ran!

Im Moment weiß ich aber noch nicht, wann genau ich dazu kommen, von daher kann ich nur alle, die sich für einen ausführlichen Fahrbericht interessieren, bitten, noch ein bisschen Geduld an den Tag zu legen. Der Bericht wird ganz bestimmt noch kommen, ich kann nur nicht sagen, wann... ops:

Allen noch einen schönen (Rest-)Abend und eine angenehme Nacht(-ruhe/-bauphase an der MoBa/usw.)!


Winterbahn

RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#21 von SAH , 01.10.2010 17:58

Guten Abend Torsten,

Zitat von Winterbahn

Insgesamt muss ich sagen, dass ich mit den Fahreigenschaften durchaus zufrieden bin, bzw. war, muss ich korrekterweise schreiben, denn mittlerweile hat sich das Getriebe (oder die Motorwelle?) doch wieder "verhakt", so dass der Motor bei dem Versuch, irgendetwas in Bewegung zu vesetzen, zuviel Strom zieht und der Dekoder daraufhin wohl abschaltet.
Jedenfalls leuchten im Moment nicht mal mehr die Lampen, und die Lok bewegt sich auch keinen Millimeter vom Fleck (nach ca. 10 min. Einlaufzeit war die Maschine stehen geblieben, als ich mal kuzfristig nicht im Raum war )...



in diesem Fall überprüfe bitte alle Zwischenzahräder, ob sie wirklich fest auf ihren Achsen sind. Genau das Problem hatt ich auch mal und schwupps hakelte es gewaltig. Da ich allerdings keinen Dekoder eingebaut habe, halten sich meine Verluste in Grenzen

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#22 von Winterbahn ( gelöscht ) , 01.10.2010 18:13

Hallo Stephan-Alexander,

werde ich auf jeden Fall mal machen! Danke für den Hinweis.
Vielleicht komme ich ja dieses Wochenende doch dazu - dann werde ich mal weiter berichten, was daraus geworden ist (sein wird - verflixt, schreibt man sowas eigentlich im Futur Perfekt : , ach egal!!!)...


--->>> Update 02. Oktober, ca. 15:50 Uhr <<<---

Soooo, die Lok dreht gerade auf einem Testoval auf dem Teppich ihre Runden.

Die Fahreigenschaften mit dem 3-Pol-LCFM sind so... naja, eher wenig berauschend. Ich denke mal, mit CV-Einstellungen kann man da ggf. noch etwas herausholen.
Da muss ich mal herum probieren und mich vorher mal schlau machen.
Einige Tipps gab es ja auch schon dazu.

Allerdings hat die Sache immer noch einen Beigeschmack, der mir keine Ruhe lässt: sobald ich das Gehäuse aufsetze und festschraube werden die Fahrgeräusche so dermaßen laut und krächzend, dass ich den Eindruck gewinnen, dass das Plastikgehäuse irgend etwas im Inneren am Motor/Getriebe berührt und von dort Schwingungen aufnimmt (war früher im Analogbetrieb nicht so ausgeprägt, auch wenn die V 100 sicher nie meine leiseste Lok war).

Die Einfahrrunden lasse ich die Lok jetzt erstmal mit abgenommenem Gehäuse drehen, damit sich im Motor/Getriebe-Bereich soweit erstmal alles "hinschüttelt" (bzw. besser nicht schüttelt...) und dann will ich mal weiter sehen.

Trotz ausgebautem alten Fahrtrichtungswechselrelais, mit der Schnittstelle, dem Decoder, den Glühbirnen (die hintere ist übrigens tatsächlich defekt - da scheint der Glühfaden gerissen zu sein, was ich so zu erkennen glaube) und dem Motor plus Anschlusskabeln ist da doch bemerkenswert wenig Platz in der Maschine!
Die ungewöhnliche Getriebe-Konstruktion, um die Lok maßstabsgetreu zu halten, kommt also bei Weitem nicht von Ungefähr.

Mein Fazit ist zunächst einmal: wer immer sich dieses Lokmodell (Märklin 3072, V 100 2215) digitalisieren will, sollte wohl das notwendige Werkzeug zur Verfügung haben, um die von meinem Modellbahnhändler beschrieben Fräsarbeiten am Motorgehäuse vorzunehmen, damit man den alten 3-Poler/Großen Scheibenkollektor-Motor durch ein anderes Fabrikat ersetzen kann (5-Poler/HLA, was immer da 'reinpasst). Die Fahreigenschaften dürften dann deutlich besser sein.
Vielleicht nehme ich das Projekt ja auch nochmal eines Tages in Angriff - je nachdem, wie sich meine Zufriedenheit mit der Maschine in ihrem jetzigen Zustand so weiter entwickelt...

Ich gucke jetzt mal, was die Wanne nach den 20-30 min. Einfahren vorwärts/rückwärts so macht und schau' mal, ob ich irgendwie Gehäuse und Chassis wieder so verheiraten kann, dass nicht soviel Schall übertragen wird.


Winterbahn

RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#23 von Peter BR44 , 13.01.2011 17:27

Hallo Torsten,

es geht auch ohne Fräsarbeiten, guckst Du hier den letzten Beitrag.


Viele Grüße Peter

Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!

Meine neue Anlage


 
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RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#24 von Winterbahn ( gelöscht ) , 13.01.2011 18:18

Hallo Peter,

... die Umbauarbeiten an der V 100 2215 habe ich abgeschlossen. (Wie man vielleicht erkennen kann an dem Update meines letzten Beitrages, schon Anfang Oktober 2010 ).
In der Zwischenzeit hat sich sogar eine weitere Lok dieses Typs (Mä* 3072), nämlich die 212 215-8, in mein Betriebswerk gesellt, die auf die gleiche Art umgebaut wurde.
Wenn mich nicht alles täuscht, ist das von der Betriebsnummer der Lokomotive her sogar die selbe Maschine, einmal in Epoche III-Beschriftung V 100 2215, und einmal in Epoche IV-Beschriftung mit 212 215-8... ops:
Da sich die Gehäusefarbe aber leicht voneinander unterscheidet (die 212 ist einen Stich heller als die V 100), und ich sowieso kein Nietenzähler bin, ist meine V 100 nicht durch eine Zeitmaschine gefallen und trifft nicht etwa ihr späteres, eigenes Ich auf meiner Anlage wieder, sondern es sind - Kraft meiner Willkür - zwei unterschiedliche Maschinen.

Was ich damit sagen will: trotz der beschriebenen Schwierigkeiten wegen dem eingen Lokgehäuse, der Getriebekonstruktion und dem in den Maschinen verbliebenen 3-Pol-Motorenankern, bin ich mit den beiden Umbauten doch bisher sehr zufrieden.

Vielleicht sind deren Fahreigenschaften nicht gerade spitzenmäßig, aber bisher macht mir das nichts aus. Im Gegensatz zum bisherigen Analogbetrieb, finde ich, dass beide Maschinen wunderbar ihre Runden drehen .
Und auch in Doppeltraktion vor meinem Kesselwagenzug machen sie sich auch ganz schön auf der Teppichbahn...

Im Moment habe ich daher nicht vor, die Maschinen nochmal umzubauen. Vielleicht, wenn mal wieder eine Wartung ansteht und ich irgendwann feststellen sollte, dass alle anderen Loks mittlerweile besser fahren, als meine beiden V100-"Zwillinge" gehe ich da nochmal bei.
Und dann baue ich ggf. auch einen 5-Pol-Anker (HLA) ein. Aber das hat noch Zeit.

Aber: dafür ist es natürlich sehr gut zu wissen, dass man um Fräsarbeiten vielleicht doch herum kommt. Von daher vielen Dank für den Hinweis und den Link.


Winterbahn

RE: M* 3072 (V 100 2215) - Getriebe-Übersetzung?

#25 von Walter Zöller ( gelöscht ) , 13.01.2011 20:01

Hallo Torsten,

in den 50ern und 60ern haben wir in den Moba-Zeitschriften jahrelang gegen den Blödsinn mit der Getriebe-UNTERSETZUNG gekämpft. Vergeblich. Untersetzt ist in der Texilindustrie ein "Kleiner- Dicker". Aber was ist bei einem Getriebe klein und dick? Falls ein Reduzier-Getriebe gemeint ist - auch das hat ein ÜBERsetzungsverhältnis.
Beispiel Rundfunk:
Sendeleistung Megawatt, Empfang Nanowatt. Also eine Reduzierung. Aber sieht sich jemand im Fernsehen eine Fußball-UNTERtragung an?
Aber leider hat selbst der Duden den Quatsch übernommen.
Wenn sich Bürokraten in die Technik einmischen, ist das so effizient wie wenn sich Politiker in die Medizin einmischen. Was kann da schon herauskommen?

Gruß
Walter


Walter Zöller

   


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