wer mal bei Märklin TV Folge 42 reinschaut, erfährt etwas zu der Herstellung der BR 403. Da wird der konstrukteur interviewt. Was mir komisch vorkommt ist, dass er sagt, der 403 wäre schwierig zu konstruieren gewesen von seiner Vorderseite, da man den Charakter richtig rüberbringen möchte. Nun meine Frage: Wenn man ein neues Modell entwickelt, gibt es da keine Pläne, die man einsieht und diese in den Maßstab übermittelt? Es hört sich an, als ob er noch richtig designen muss und alles freihand macht. Any Infos?
ich weis soviel,dass jedenfalls bei Herpa die Originalmaße verkleinert werden. Ob das bei Märklin so ist,weis ich nicht. Das könnte für den Konstrukteur aber auch so schwer gewesen sein, weil er nicht die möglichkeit hatte ihn zu vermessen oder nicht an Pläne herangekommen ist.
Hi, es ist ein Problem...Wenn man alle Maße akribisch in 1:87 umsetzen würde, könnte es sein, daß die Gesamt-Optik nicht mehr stimmig ist. Bei runden Formen scheint dieser Effekt sehr ausgeprägt zu sein; da werden wohl in alle Richtungen Kompromisse unerläßlich sein.
aus mehreren Gründen mußten Märklins Konstrukteure das so machen wie es gezeigt wird:
!. Das Modell wurde verkürzt um ca. 10 %. Das muss optisch aufgefangen werden. 2. Das Modell soll auf ganz normalen Eisenbahnanlagen zu Hause auch fahren können. 3. Ist das Gehäuse aus Druckguß und stellt damit hohe Anforderungen an die Ausformbarkeit, weil da nichts weich und elastisch ist. 4. Ist es kein Modellauto von Herpa, das funktionslos ist. 5. Und das reicht jetzt!
Zitates ist ein Problem...Wenn man alle Maße akribisch in 1:87 umsetzen würde, könnte es sein, daß die Gesamt-Optik nicht mehr stimmig ist. Bei runden Formen scheint dieser Effekt sehr ausgeprägt zu sein; da werden wohl in alle Richtungen Kompromisse unerläßlich sein.
Es scheint sogar ein sehr grosses Problem zu sein. Verfolgt man die Diskussionen zur Kopfform in US-Foren, wenn der 1001. Hersteller eine EMD F-Unit ausliefert, dann können sich die Leute kaum mehr erholen. Vermutlich sind nicht alle Übergangsradien dokumentiert, im Modell aufgrund der Materialien schlecht umsetzbar mit der Folge zu kleiner Fenster oder anderer Fehler. Auch praktisch alle Modelle der Mitglieder der deutschen V 160-Familie kriegen regelmässig ihr Fett ab (Front), ebenso wie 220, 221 und die Bügelfalten-110.
Neuerdings scheint das Allheilmittel dagegen etwas mit dem Namen "3D-Scanning" zu sein. Rapido Trains braucht es für die kommenden ALCOs, Bachmann soll es für eine kürzlich erschienene Version seiner "Deltics" im Massstab 1:76 (OO) verwendet haben.
Damit soll dann - keine zwingend notwendigen Materialkompromisse vorausgesetzt - eine kritikfreie Umsetzung auch kompliziertester Formen möglich sein.
Die Front des 403 ist sehr anspruchsvoll. Alleine die diversen Rundungen, die sich nicht mal eben so berechnen lassen. Dazu kommen dann Paßgefüge, denn die Scheiben werden eingesetzt und müssen: a: irgendwie im Gehäuse halten; b: In der Flucht bleiben; c: sich auch aus ihrer eigenen Form lösen lassen. Besonders die Seitenfenster mit ihren spährischen Oberlächen dürften ein Problem darstellen. Wer den Neuheitenkatalog und den dazugehöreigen Thread hier studiert hat, wird festellen, das schon Abweichungen erkannt wurden (Frontfenster). Aktuell lassen diese Abweichungen sich noch in der Fensterbandfarbe (Anthrazit) wegtarnen... beim LH Express wird dieses Manko offensichtlich werden.
LS hat mit den Frontfenstern auch Probleme, das Messemodell zeigt arge Paßungenauigkeiten, inwieweit die eines Tages ausgemerzt sein werden, wird man sehen; Fackt ist: im Gegensatz zu Märklin will LS den mittleren Fenstersteg an den Ansätzen am Gehäuse darstellen (Märklin lässt das wohl im Fensterspritzling verschwinden) Die letzte LIMA (und somit spätere und damit aktuelle Rivarossi) Version besteht aus einem EINTEILIGEN Fahrzeugkasten. Keine Spalte; keine Paßungenauigkeiten, jedoch werden hohe Anforderungen an die Lackierung gestellt. Für einen Billigberger hatte Lima das ziemlich gut hinbekommen, leider wies der Zug aber auch diverse Mängel auf (Dachausrüstung) die tw beim überarbeitetem Riva Modell immernoch bestehen.
Staucht man ein Modell, kann es erforderlich sein; die Frontproportionen anzupassen. Das ist oftmals schwer und verschiebt den Gesamteindruck (der Märklin ICE-v ist 1:100 lediglich die Front wurde 1:87 ausgeführt.. es fälllt aber nicht so stark auf)
Man kann nicht Alles einfach maßstäblich herunterrechnen. Mit der Veränderung der Größenverhältnisse ändert sich auch der gesamte Eindruck. Das lässt sich auch in 2-D leicht darstellen, daß alleine die Proportionen halt nicht das Gesamtbild ergeben. Ein Türspalt von 4 mm ist im Maßstab 1:87 kaum mehr darstellbar, das gleiche gilt zB. für Nieten oder andere kleine Strukturen. Drum müssen etliche Details deutlich überhöht werden, um die "Anmutung" des Originals zu treffen.
Und deshalb verkleinert Herpa auch sicherlich nicht bloß die Originalmaße. Die bedürfen in jedem Falle einer Überarbeitung (s.o.).
Statische, Material- und Formvorgaben bringen weitere Aufgaben ins Pflichtenheft. Und ja, natürlich auch der Modellbahnbetrieb fordert seinen Tribut. Spätestens beim HWZ oder dem so schönen RAe endet die Vorbildtreue in der Vitrine.
viele Grüße
Armin
----------------------------------------------------------------------------------------------------------- Überzeugter Europäer - gegen die Verblödung des Abendlandes
Aber eine Längenreduzierung des Modells kommt bei mir nicht gut an. Klar die Sache mit den Radien, aber der moderne Modellbahner hat ja auch mehr Radien zur Verfügung bzw. kann selber mittels K-Gleis legen. Ich möchte möglichst nah am Original sein. Gut 10% fällt nicht nicht so auf, aber wenn, wie bei anderen Modellen, der Konstrukteur sein eigenes "Empfinden" einbringt, wirkt es manchmal nicht so. Schaut euch mal eine bestimmt Baureihe an, die mehrere Hersteller im Angebot haben. Mir ist schon öfter aufgefallen, dass diese Modelle unterschiedlich interpretiert werden.
Hi Karl, alleine schon die verschiedenen Hersteller"philosophieen" (was muß das Modell zu welchem Preis für welche Zielgruppe...ff können) gebaren auch unterschiedliche Interpretationen bezüglich Umsetzung Vorbild vs. Modell. Aber über diese "Philosophie" des ein oder anderen Herstellers gibt es genug threads