Hallo zusammen,
die Motivation für die Themenwahl zu erklären, habe ich ohnehin vorgehabt. So gesehen vielen Dank für die Nachfrage, Daniel - und für die aufmunternden Worte eines Bewohners der Ruhmeshalle
Ich bin schon lange ein begeisterter Gleisplaner streng nach Vorbild - die praktisch "unvermeidlichen" Kreuzungsweichen 190-1:9 lassen sich in NEM jedoch wegen des erforderlichen Aufschlags der Zungen nur unter erheblicher Kürzung dieser realisieren, was wiederum grausame Knicke in der Fahrkante bedeutet. Außerdem wird bei EW mit 300m oder gar 500m Vorbildradius die führungslose Lücke im Herzstücks wegen der großen Rillenweite schrecklich lang.
So bin ich 1999 bei H0pur ® gelandet. Um mir dabei ein Erlebnis nach der Art von „außer Spesen nichts gewesen“ zu ersparen, ist bald ein Probesegment zur Überprüfung der Praxistauglichkeit entstanden. Auf diesem habe ich unter anderem eine Weiche mit 300m Vorbildabzweigradius (und damit „eine Nummer“ größer als die derzeit schlankste von Tillig bzw. Weinert!) komplett im Selbstbau erstellt, wobei es mir ohne detaillierte Wiedergabe der Kleineisen und Schwellen ausschließlich um die Fahrtüchtigkeit bei maßstäblicher Rad-Schiene-Geometrie gegangen ist. Um nach (bestandenem ) Test das Teilstück nicht ungenutzt herumstehen zu haben, ist die Idee der Integration in ein Wintermotiv gereift. Schließlich würde der umgerechnet 15cm hoch liegende „Schnee“ nur die Schienenköpfe freilassen. Generell erspart man sich natürlich eine Menge Detailarbeit durch das Entfallen von Schottern, Begrünen, Drahtzügen zu den mechanischen Stellwerken etc., und bei der Kälte sind auch weniger Preiserleins im Freien. Dafür gehen die sonst zu Recht gefürchteten Kleberflecken ggf. als Eisbildung durch...
Wenn es zum angenommen frühen Wintereinbruch Ende Oktober/Anfang November (Rübenverladung an der Rampe noch möglich ) vor zwei Tagen zuletzt geschneit hat, sind die Verhältnisse eigentlich ideal:
Lockerschneegebilde z. B. auf Mastspitzen sind in der Sonne abgeschmolzen.
Gleise, Bahnsteige, Wege und Straßen sind schon geräumt, Reifen- und Fußspuren finden sich nur vereinzelt.
Fahrzeuge brauchen nicht beschneit zu werden.
Die Schneedecke ist durch den Nachtfrost verfestigt, also ohne Verwehungen und nur schwach verschmutzt. Auch ist in der kurzen Zeit keine starke Eiszapfenbildung an Dachrinnen erfolgt.
Schließlich erscheint mir die Darstellung von Behandlungsanlagen für Dampf- und Dieselloks in einem winterlichen Umfeld vor dem Hintergrund zunehmender Verfügbarkeit digital gesteuerter Funktionsmodelle für ausgefeilte Raucheffekte besonders reizvoll.
Zu den Bedenken bzgl. Befahrbarkeit:
Schlacke (echt! ) liegt teilweise tatsächlich zu hoch, hingegen ist der Schnee auf den Bildern ok - nur näher an der Drehscheibe werde ich die erforderliche "Tiefe" von mind. 0,3mm noch herstellen müssen. Fotos von dem Bereich kann ich hoffentlich morgen einstellen, der Wasserturm kommt auch an die Reihe - ist aber eine hohle Sache
Bei der Lokschuppenfront sind die Torbögen entsprechend des Länderbahnvorbilds auf 3,4m verschmälert worden und somit nicht mehr profilfrei – ein Einsatz von Fahrzeugen mit Radsätzen nach NEM oder RP25 verbietet sich folglich wegen des dem kleinen Radsatzinnenmaß geschuldeten viel zu großen Seitenausschlages! Auch die Höhe ist mit 4,8m gegenüber dem Kibri-Bausatz Ottbergen reduziert.
Christian, abgebildet sind die Brawa-216 105 und 221, bei denen mich die Umrüstung auf Proto87 übrigens nur einen einstelligen Eurobetrag und ein paar Minuten Zeit gekostet hat! Hier passen nämlich die entsprechenden Halbachsen von NWSL (zu beziehen z. B. über Walthers).
Grüße aus Nürnberg,
Alexander