Liebe Leute,

Ich sammele mir gerade einen DB Regio Fuhrpark in Spur N zusammen. Die verkehrsrote Bügelfalte von Hobbytrain und einen Satz rote "Silberlinge" von Fleischmann habe ich bereits. Bei folgenden Modellen habe ich mich aber bisher noch nicht für einen Hersteller entscheiden können und wäre daher für euren Rat dankbar, was Qualitätsunterschiede und Preis-Leistungsverhältnis angeht.

Br 146: Arnold, Minitrix oder Fleischmann?

Umgebaute Halberstädter Wagen: BraWa oder Arnold?

Doppelstockwagen: Fleischmann oder Minitrix?

Br 143: Arnold, Roco oder Minitrix?

Vor allem würde mich auch interessieren, bei welchen dieser Loks evtl. ab Werk ein rot/weiß Lichtwechsel für vorblidlichen Wendezugverkehr eingebaut ist. Bei Wagen lege ich auch auf eine vernünftige Innenraumnachblidung wert, bei Steuerwagen, wäre eine Front ohne Spur-N Kupplung schön.

Vielen Dank im voraus.

Misha

146: Das sind alles andere Untervarianten.
Fleischmann hat die 146.0 (31 Exemplare) welche bis auf den Zuganzeiger der 145 entspricht. Das ist sowohl das älteste Vorbild wie auch das älteste Modell – folglich kein Schlusslicht und nach meinen Infos auch keine richtige Digital-Schnittstelle.
Trix hat die 146.1 (32 Exemplare), basierend auf der 185.0 (deutlich anderer Dachaufbau). Das Modell ist als Preisbrecher gedacht und auch so ausgestattet. Folgerichtig ginge bei der Detaillierung mehr (viel mehr), vorne muss sogar noch Glühobst leuchten und Schlusslicht hat man sich auch gespart.
Das Arnold-Modell ist die 146.2 (bisher 47 Exemplare und 59 offene Bestellungen). Mit dem Modell wollte Hornby/Arnold wohl zeigen, dass sie noch leben – LED-Licht vorne und hinten, Zurüstteile für die Pufferbohle und der schmalste Kasten aller Modelle (sprich: am wenigsten zu breit). Leider hatten zumindest die ersten Exemplare fast alle irgendwelche Defekte…

Silberlinge würde ich versuchen, die Fleischmann-Wagen wieder los zu werden und dafür welche von Trix zu kaufen. Diese liegen deutlich tiefer (dadurch mit anderen Modellen kompatibel), die Konstruktion ist ungefähr 30 Jahre neuer (und sieht auch so aus) und der Steuerwagen ist nicht ein Karlsruher (?) Exot.

Bügelfalte von Hobbytrain war dagegen die richtige Wahl (die von Trix ist im Kern ein jetzt zum dritten Mal verschlimmbessertes Modell von vor >40 Jahren).

Halberstädter: Hier sind die normalen Wagen wohl gleichauf (auf sehr hohem Niveau!), beim Steuerwagen geht der Punkt aber ganz deutlich an Arnold, da sich diese wieder (wie schon bei der Lok!) der Pufferbohle widmen. Die Arnold-Sets mit (einzeln erhältlichen) Brawa-Wagen ergänzen geht optisch afaik.

Doppelstockwagen: Die einzigen Wagen, die Trix da im Sortiment hat, sind wahrscheinlich von Fleischmann zugekauft – allerdings mit eigenen (längeren) Achsen ausgestattet und rollen daher scheiße (zumindest das letztere weiß ich sicher). Wenn du also nicht gerade einen Sack Fleischmann-Achsen hast, vergiss die Dinger. Zudem hat Fleischmann Formvarianten bis der Arzt kommt.

143: Hier brauchen alle etwas Zuneigung.
Bei Roco muss man die Pantos umbauen (afaik nur die viel zu großen Isolatoren unter raus, das sieht furchtbar aus), läuft aber prächtig. Schlusslicht weiß ich jetzt nicht. Hier gäbe es übrigens auch eine 112.1.
Die Arnold-Lok hat in der *alten* Version eine Sparversion von deren Doppelkardan-Antrieb ohne Schwungmasse. Die *neue* Version hat jetzt eine Schwungmasse, außerdem einen besseren Motor und eine Digital-Schnittstelle. Schlusslicht gibt's auch, nur leider aus der falschen Lampe…
Die Trix-Lok ist wesentlich gröber detailliert. Auch hier gibt es zwei Versionen: Die mit Schnittstelle läuft leidlich gut, die ohne taugt nur zum Rasen – ich meine 360 km/h bei 12V in Erinnerung zu haben.

Schnell noch die anderen Loks aus DB Regio-Bestand:
- 114 entspricht bis auf's Getriebe (also nix außen) der 143, 112.1 hat kleinere Scheinwerfer und gibt's so nur bei Roco.
- 111 und 120.1 (bzw. jetzt 120.2 genannt) haben jeweils Trix und Fleischmann; soweit ich nichts verpasst habe alles so alt wie die Vorbilder und nie nennenswert überarbeitet (mögen jetzt Normschacht für die Kupplung, Digital-Schnittstelle und nicht mehr ganz so bescheidene Motoren haben, aber das isses dann).
- 182 (ja, die gehören jetzt DB Regio für den RE200!): Trix ist komplett vermurkst (viel zu langes Fahrwerk, völlig falsche Puffer). Hobbytrain hat ein relativ einfaches, dafür sehr günstiges Modell. Die Pantos muss man dringend erneuern; die sind Müll (also so richtiger…). Die Erlösung in Form endlich eines richtig schönen Modells kommt von Fleischmann (afaik noch nicht ausgeliefert) – nur Schlusslicht scheint zu fehlen.
- 203 ist von Fleischmann angekündigt. Alternativ kann man die durchaus gute, aber afaik schnittstellenlose Brawa-201 umbauen. Schlusslicht erübrigt sich bei einer nicht wendezugfähigen Lok.
- 218 kauft man derzeit gar keine! Trix hat eine neue für $irgendwann angekündigt (die schieben da eine längere Liste vor sich her). Wenn die so wird wie das H0-Modell, haben die Fleischmänner ausgedient – aber bei Trix weiß man nie, was eine Neukonstruktion bringt.
- V60 gibt es günstig und mit Digital-Schnittstelle von Hobbytrain oder etwas schöner dafür schnittstellenlos von Fleischmann. Über das Trix-"Modell" weigere ich mich zu schreiben.

Triebwagen kenne ich mich nicht wirklich aus, weiß nur dass man an Fleischmanns 628.2 ordentlich basteln muss, um ihm seine Schwenkschürzen abzugewöhnen. RE200-Wagen müssten den IC-Wagen entsprechen, so dass man bei Trix sucht (Fleischmann ist wieder Hochwassertauglich).

TheK, vielen lieben Dank für die ausführlichen Infos! Genau das habe ich gesucht. Was die Rotlinge angeht, werde ich erstmal bei den Fleischmännern bleiben. Die sind zwar etwas hochbeining, aber das ist die Hobbytrain Bügelfalte ja auch, von daher geht's optisch. Dafür hat Fleischmann generell einen besseren Innenraum, sodass ich den Preiserlein nicht immer die Beine unterhalb der Knie amputieren muss.

Noch eine Aktualisierung, die ich jüngst aufgeschnappt hat: Trix 120.1 hat freistehende Griffstangen an den Türen, damit ein Punkt gegenüber Fleischmann.