Hallo Torsten,
auch bei der Sommerfeld-Oberleitung ist es kein Problem, sie teilbar zu machen. Die Oberleitung wird ja mittels Federn in den Spannwerken gespannt (das ist schon ziemlich vorbildgerecht ) und erlangt dadurch einen großen Teil ihrer Stabilität. Sie ist aber auch etwas flexibel und beweglich dadurch, so dass Du über Deinen Trennstellen die Drähte leicht aushängen könntest.
Was die Stabilität angeht, liegen Welten zwischen der alten Märklin Oberleitung und der Sommerfeld. Ich bin normalerweise kein Metallfan, aber gerade hier bin ich es, denn die konsequent in Metall ausgeführten Masten mit Verschraubung durch die Bodenplatte und die gespannten Fahrdrähte geben dem System eine unglaubliche Festigkeit bei gleichzeitiger Elastizität. Wenn Du bei einer alten Märklin-Oberleitung gegen einen Mast knuffst oder ungeschickt an einem Fahrdraht ziehst, musst Du damit rechnen, dass eine Halterung abgebrochen ist - bei einer Sommerfeld passiert i.d.R. nichts.
Zur Optik ist eigentlich gar nicht viel zu zu sagen. Ich bin von meiner Anlage den Anblick der Sommerfeld gewöhnt und empfinde sie daher als nicht ungewöhnlich. Aber mir wird immer schlecht, wenn ich irgendwo die alte Märklin Oberleitung mit ihren widernatürlich gekrümmten gestanzten Drähten sehe.
Zum Abstand in Kurven: Ja, Du musst bei 36er Radius die Masten enger aneinandersetzen, allerdings so eng nun auch wieder nicht, da Du in Bögen nur Aufhängen benutzt, bei denen sich der Aufhängepunkt an der maximal möglichen Außenposition befindet, die Mitte des Drahtes zwischen zwei Masten aber in der maximalen Innenposition ist. Der Zickzack in Kurven ergibt sich so weniger durch die Masten als dadurch, dass Du einen Gleisbogen unter einem geraden Draht benutzt. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das verständlich war - sieh' Dir mal an, wie eine Sommerfeld-Oberleitung aufgebaut wird, dann solltest Du es verstehen.
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich würde mir den Märklin-Uraltschrott nicht antun - jedenfalls nicht, wenn es nicht um nostalgische Gefühle geht. Ich sage hier nochmals deutlich: ich kann mangels Erfahrung wenig zum neuen Viessmann-Märklin-Oberleitungssystem sagen, außer, dass die Masten da auch aus Metall sind und dass die Optik dieses Systems ganz prima ist und teilweise sogar die älteren Sommerfeld-Produkte übertrifft. Jedenfalls war das Erscheinen der Viessmann-Oberleitung sicherlich eine böses Erwachen für Sommerfeld und hat auch da zu einigen sichtbaren Verbesserungen bei Details (z.B. am Mastfuß geführt.
Zur Tunneloberleitung:
Wenn Du Digital fährst, brauchst Du gar keine Tunneloberleitung. Das Geld und den Aufwand kann man sich sparen. Außerdem ist es in Schattenbahnhöfen von Vorteil, wenn da kein Fahrdraht ist. Bei mir sind in den Tunnels kurz hinter der Einfahrt die Oberleitungsdrähte nach oben weggebogen und dann fixiert, so dass sich ein Fangbügel für in den überspannten Bereich einfahrende Fahrzeuge ergibt. In den Tunnelstrecken selbst befindet sich der Bügel der Lok einfach oben.
Willst Du trotzdem eine Tunneloberleitung bauen, kannst Du das Herei-System benutzen, das m.W. auch von Noch vertrieben wird/wurde, aber heute von Erbert verkauft wird. Es geht aber auch billiger: Man nimmt ein x-beliebiges billiges 2-Leiter Flexgleis und sägt die Schwellen in der Mitte auseinander. Das Ganze klebt man unter Galgen, die man aus Holz fertigt. Ich denke, das dürfte nicht die einzige Version der Billig-Tunneloberleitung sein...
Viele Grüße
Ulrich