Stoße gerade auf diesen Thread und möchte auch meine Erfahrung noch mit einbringen:
Ich hatte 'Burg Falkenstein' selbst vor einigen Jahren zusammengebaut und erlebte selbst einige größere und kleinere Passgenauigkeitsprobleme, konnte aber, dank ausreichender Modellbauerfahrung mit normalen Bausätzen nahezu alle Probleme beheben.
Das lag vor allem daran, dass ich bei allen relevanten Teilen vorher trockene "Passkontrollen" durchgeführt habe und mich somit auch viele der Ungenauigkeiten einstellen konnte, denn einige der Teile, vor allem die der Außenmauern erst durch entsprechende Druck oder Zugeinwirkung ihre bestmögliche Position erhalten haben. Jedoch habe ich auch einige Stellen entdeckt, bei denen die Teile einfach von Grund auf nicht passen, bei diesen musste dann verfugt werden.
Besonders bei den Außenmauern war eine vorherige Standkontrolle wichtig, denn nur so konnte ich abschätzen wie die Teile richtig passen und die Unebenheiten habe ich somit fast nur an Fugen des Felssockels gehabte, diese konnten dann mit aushärtendem Kleber verfugt werden, was der Burg zusätzlich Stabilität gab.
Alles in Allem finde ich daher, dass der Bausatz, der einer der wenigen ist, der eine Burg möglichst burgtypsich und asymmetrisch darstellt, nicht verteufelt werden, darf, denn sonst gibt es nur sehr wenige Modelle in dieser Größenordnung und realistischen Darstellung. Die meisten anderen H0 Burgen sind sonst nur reine Fiktionsmodelle oder im Maßstab völlig fehlgeschlagen.
Dennoch ist dieses Modell eben nicht für ungeübte oder gar Einsteiger empfehlenswert. dazu ist das Modell zu komplex und der Plan zu unverständlich umgesetzt. Ich jedoch will das Modell nicht missen auch wenn es seine Macken hat, denke ich ist mir durch bedachte Arbeitsweise und Alterung ein ansehnliches Modell gelungen.
Schlimmeres gilt übrigens für Kibri N Pondon 'Burg Branzoll'. Da haben die Außenmauern weitaus schlimmere Fehler und stellenweise sogar senkrecht verlaufendes Mauerwerk!
Passgenauigkeit ist sowieso und auch heute noch nicht immer nur eine Frage des Hersteller(namens), sondern eben auch etwas Glückssache. Ich habe in der Zwischenzeit bestimmt 300 Modellgebäude zusammengebaut und jeder Hersteller hat Modelle die wie aus einem Guss wirken und andere die ein Grauen sein können. Egal ob Faller oder Auhagen, Kibri oder längst untergegangene Firmen.
Oftmals hat es etwas mit der Entwicklungszeit der Modelle zu tun. Viele Klassiker gibt es ja schon seit den 1950er-60er als Bausatz, bei diesen ist die Passgenauigkeit oftmals auch schlechter, als bei neu entwickelten Modellen, manchmal aber auch umgekehrt.
Burg Falkenstein ist glaube ich Mitte/Ende der 70er Jahre erschienen. Prinzipiell hätte der Bausatz stellenweise passender sein können, im Großen und Ganzen ist er aber altersgerecht, wenn auch mit einigen, dafür aber gravierenden Ausnahmen. Ob Viessmann diesem Bausatz noch mal überarbeitet wäre beim aktuellen Preis wünschenswert, aber ist kein zwingendes Muss, ein geübter Bastler kann dieses Modell bezwingen.
Eher ist die Frage interessant ob weitere Kibri Modelle, die seit der Firmenübernahme aus dem Programm verschwunden sind, wieder einmal aufgelegt werden? Denn Kibri hat auch durchaus sehr passgenaue Modelle. Das letzte Gebäude von Kibri,dass ich zusammengebaut habe, war 'Kirche Aumenau' und dieses Modell hat keinerlei Probleme bereitet. Daher kann ich nicht verstehen, warum man hier Kibri Modelle größtenteils verteufelt?! Ich finde, dass gerade Kibri oftmals schöne Modelle hat und durch die Firmenübernahme zum Glück nicht vom Markt verschwunden sind, so wie es bei vielen Pola-Modellen passiert ist.
Dennoch muss Viessmann am Kundendienst arbeiten!!!!
Wenn einzelene Teile defekt sind, oder fehlen, kann es nicht sein, das Händler und Kunde über Garantie und Gewährleistung dieses Problem selbst lösen sollen, wenn der Fehler zu 99% in der Produktion stattfindet. da ist dringend unkomplizerter Verbesserungsbedarf in Form eines direkten Ersatzteilservices gefragt, so wie bei Faller oder Auhagen.