Hallo Roland,
dann mal die Kurzfassung:
Ich wollte 2006 gern auf das (leider letzte) Osnabrücker Dampflokfest.
Meine ehemalige Verlobte ( ) hat zwar für Eisenbahn nichts übrig, aber sie wollte mitfahren, wenn wir "standesgemäß" anreisen würden, also mit einem historischen Zug.
So suchte ich also nach Sonderzügen zum Dampflokfest und wurde in der "Nachbarschaft", bei der Museumseisenbahn Minden fündig.
Der Preussenzug war dabei und man konnte bei uns am Bahnhof zusteigen.
Ich kaufte also zwei Karten für die Fahrt.
Während ich mich mit einigen Leuten traf, um eine Tour durchs Dampflokfest-Areal zu machen, nahm meine (heutige) Frau die meiste Zeit im Warteraum Platz und las ihr mitgebrachtes Buch.
Zwischendurch trafen wir uns mit Freunden und deren Kindern und machten auch mit denen einen Rundgang.
Auf der Rückfahrt fragte meine heutige Frau dann irgendwann mal "Ob man hier drin auch heiraten könnte? Wir suchen doch immer noch was besonderes für uns."
Und so nahm das ganze seinen Lauf ...
Da meine Frau also auf die Idee gekommen ist, konnte sie nichts dagegen sagen.
Aufgenommen habe es alle gut. Die Idee war originell. "Mal was anderes." hörte man öfter.
Einige wenige Leute aus dem erweiterten Freundeskreis, mit dem wir heutzutage allerdings auch nur noch sehr selten zu tun haben, sagten wegen "Terminproblemen" ab.
Aus zweiter Hand hörten wir später, dass diese Leute meinten "Wenn die nicht mal richtig feiern, dann gehe ich da nicht hin".
Selber Schuld!
Alle Gäste, die mitgemacht haben, sollen den nicht teilnehmenden Leuten wohl ordentlich vorgeschwärmt haben.
Die Kosten kann ich nicht mehr nennen.
Sicher gibt´s noch irgendwo die Rechnung, aber ich habe wenig Lust, jetzt die Ordner zu durchsuchen.
Ich kann aber sagen, dass es weit weniger teuer war, als ich zuvor befürchtet habe.
Die MEM hat quasi ausschließlich die Betriebskosten berechnet, also in erster Linie die Kosten für die Betriebsstoffe (Kohle, Wasser) berechnet.
Hinzu kamen lediglich die Kosten für Verzehr im Zug.
Wir haben alle Getränke, die die MEM im Buffetwagen im Ausschank hat, und auch Süßigkeiten für die Kinder freigegeben.
Die Gäste durften also nach Herzenslust Bier, Sekt, Schnaps usw. und natürlich auch alkoholfreie Getränke ordern.
In erster Linie wurde aber offensichtlich Wasser getrunken, was wohl an den hochsommerlichen Temperaturen an unserem Hochzeitstag lag.
Unsere Hochzeit sollte in erster Linie ein Tag für uns sein.
Eine riesige Feier, nach der man sturzbetrunken und völlig fertig ins Bett fällt, wollten wir nicht.
Geheiratet wurde im (ehemaligen) Lazarettwagen 2125 im im Bahnhof Minden Oberstadt stehenden Zug.
In diesem Wagen gab es genug Platz, um ein provisorisches Standesamt einzurichten.
Zur Trauung waren im Wagen nur enge Familienangehörige anwesend, mehr Platz war nicht.
Danach empfingen uns unsere Gäste auf dem Bahnsteig zum gratulieren
Dann folgte der Sektempfang.
Wegen der Hitze wurde der dieser in die Fahrzeughalle der MEM verlegt.
Zum Sektempfang gab es (250) belegte Brötchen von einer nahen Bäckerei.
Der Sektempfang war für alle Anwesenden gedacht, also auch für Arbeitskollegen, Bekannten, entferntere Nachbarn o.ä., die nicht eingeladen waren, aber aus Neugier oder/und zum Gratulieren gekommen waren.
Danach bestiegen wir mit den geladenen Gästen den Zug zu einer Fahrt bis zum Kanalhafen Hille.
Dort wurde die Lok umgesetzt und zurückgefahren zum nahen Haltepunkt Hille, in dessen Nähe (2min. Fußmarsch) sich ein Bauerncafé befand (inzwischen leider geschlossen).
Dort gab es ein ausgiebiges Kaffetrinken mit großem Kuchenbuffett.
Danach genossen viele Gäste auch noch das eine oder andere kühle Bier und den Cafégarten und -spielplatz (mit den zahlreichen anwesenden Kindern).
Gegen Abend gingen wir mit den Gästen zurück zum Zug, verabschiedeten uns dort von ihnen und ließen uns, nachdem der Zug abgefahren war, zu einem nahen Schloss chauffieren (diesmal mit dem Auto).
Wir hatten dort ein "Romantikpaket" für uns gebucht mit abendlichem 5-Gänge-Menü, einer Übernachtung im Turmzimmer (romantische Suite mit großzügigem Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad) sowie großem Frühstücksbuffett am kommenden Morgen.