Hallo miteinander,
ich möchte meine Planung und den derzeitigen Bauzustand vorstellen. Es wird von der 1977 stillgelegten Innerstetalbahn im Harz der Ausschnitt zwischen Wildemann und Clausthal-Zellerfeld möglichst vorbildgerecht um 1930 (Epoche 2) gebaut; so sieht der Plan aus:
Die Anlage ist modular aufgebaut; das größte Segment ist 150 x 60 cm groß. Fast alle Segmente gibt es paarweise, so dass bei Abbau und Transport jeweils »Sandwiches« verschraubt werden können.
Auf der Anlage wird analog gefahren (Z-Schaltung und gesonderte Stromkreise für die Schattenbahnhöfe; 1 Heißwolf- und 2 Jörger-Fahrregler) und die Weichen werden von Hand gestellt.
So sieht es momentan in dem Raum aus (unter der Anlage befinden sich Regale und zwei Arbeitsplätze):
Abgesehen von der vorbildnahen Gestaltung soll auch Betrieb ca. 1928 möglichst realistisch erfolgen. Für den Personenverkehr habe ich mich am vorliegenden Sommerfahrplan von 1938 orientiert (da dieser Plan weitgehend dem von 1914 entspricht, unterstelle ich, dass es auch zwischen 1924 und 1930 keine großen Abweichungen gegeben hat):
Diesen Plan habe ich für meinen Bildfahrplan zu Grunde gelegt:
Ich habe dazu Fragen an Betriebs-/Fahrplanprofis, ob folgende Annahmen plausibel und sinnvoll sind:
1. Die Standzeiten in Altenau bzw. CLZ (bei Zügen, die dort enden,) sollen/können möglichst kurz sein, weil dort keine Bekohlung stattfindet, sondern nur Wasser getankt wird.
2. In Goslar können/sollen sie länger sein, weil entweder Züge von dort auch in andere Richtungen weiterfahren können und/oder Bekohlung durchgeführt wird.
3. Um einen halbwegs passablen Umlauf hinzubekommen, sind vier Zuggarnituren notwendig; da 3 Züge von Altenau bzw. CLZ starten, müssen von den vier Zügen zwei in CLZ und einer in Altenau übernachten.
4. Während für die Züge Orange und Rot ein halbwegs gleichmäßiger Umlauf erfolgt, hakelt es etwas bei Schwarz und vor allem bei Grün: Grün übernachtet in Altenau, steht dort bis mittags, um dann nach einem Umlauf um 18.30 Wieder in Altenau seinen Tag zu beenden.
5. Trotz der Standzeiten von Grün und diversen unvermeidbaren Zugkreuzungen in Altenau stehen nie mehr als zwei Züge in Altenau.
6. Es gibt ausreichende Zeitfenster, und die Kreuzungsmöglichkeiten sind durch die Personenzüge bei weitem nicht ausgeschöpft; so bleibt viel Luft für Güterverkehr, der in der fraglichen Zeit ungefähr mit gleicher Frequenz stattgefunden haben muss wie der Personenverkehr.
Wenn man den Güterverkehr, der regelmäßig erfolgt, hinzunimmt, sieht das Bild schon ein bisschen diffiziler aus (gestrichelt = Güterverkehr, durchgezogen = Personenverkehr):
Ende der 20er Jahre wurden 225.000 t Güter pro Jahr auf der Strecke transportiert. Erzabfuhr aus Frankenscharrnhütte, Schotter- und andere Steinprodukten aus Wildemann (Ladestelle Schwarzewald) sowie Holztransporte aus Clausthal-Zellerfeld sind als regelmäßige Verkehre einzuplanen; dazu täglich ein Umlauf mit gemischten Gütern ... alles weitere wäre dann außerplanmäßig und nach Bedarf.
Sieht das plausibel aus?
Bei den eingesetzten Fahrzeugen orientiere ich mich zum einen, was die Zugzusammenstellungen angeht, an historischen Fotos, zum anderen für die Triebfahrzeuge an den Übersichten in dem Buch »BW Goslar«. Danach kamen in dem Zeitraum dort folgende Loks zum Einsatz: BR 91, BR 93, BR 64 und teilweise auch BR 92; ab 1928 auch BR 86. Alle Loks gibt es, wenn auch die BR 91 nicht in DRG-Ausführung und nur mit einem recht klobigen Gestänge; diese Lok muss überarbeitet werden. Da ich stolzer Besitzer zweier Fleischmann BR 70 bin und diese Loks sehr schätze, werde ich die wohl entgegen der damaligen Realität ebenfalls zum Einsatz bringen.
Auch die "wilde" Kombination von Lamgenschwalbachern und preußischen Abteilwagen ist durch Fotos belegt!