Ausgangslage:
Viele der Originalschleifer (beim Märklin-System) federn nicht gut genug und schrappen dann laut über die Mittelleiterkontakte. Teilweise quietscht es auch fürchterlich, vor allem an Weichen, was daran liegt, daß der vergleichsweise steife Schleifer nicht absolut eben auf den Kontakten - und damit möglichst vielen - aufliegt.
Also muß eine Abhilfe her.
Diverse Hersteller bieten auch Flüsterschleifer an. Die funktionieren auch, kosten aber zum Teil richtig Geld. Allen gemein ist, daß der Schleifkontakt erheblich dünner und damit flexibler ist.
Gefunden auch zu den Gründen, warum normale Schleifer lauter sind, habe ich im Internet dieses:
http://homepage.ruhr-uni-bochum.de/Arne....e/Schleifer.pdf
Allerdings finde ich die Bauanleitung in dem PDF etwas verbesserungswürdig.
Ich habe folgendes Material verwendet:
Federbronzeband, 0.2mm dick (oder dünn), 5mm breit. So eine 4m-Rolle kostet etwa 3 Euro.
http://www.opitec.de/opitec-web/articleN...D/1239211472647
Daneben gleich der Schleifer, den ich umbauen werde.
Dieser war an der Unterseite auch schon ziemlich verkratzt, so daß das Geräusch wirklich nicht mehr schön war.
Bild 1
Von dem Federbronzeband schneiden wir ein einigermaßen passendes Stück ab und biegen es entsprechend zurecht. Dabei darauf achten, daß unten ein kleine Wölbung, aber wirklich klein, entsteht. Damit erreichen wir einen zusätzlichen Federweg, der das Schleifgeräusch weiter verringert. Was dann zu lang ist, wird abgeschnitten. Ich habe dazu einfach einen Seitenschneider verwendet.
Rechts und links werden die Oberseiten am Schleifer, wo das Federbronzeband dann angelöstet wird, etwas angerauht (z.B. mit einem Dremel), damit das Lötzinn besser hält.
Bild 2
Wenn das Band dann angelötet ist, sieht es so aus.
Bild 3
Zu sehen ist auch die leichte Wölbung. Diese muß man ggf. noch etwas feinjustieren und flacher drücken. Das geht auch im angelöteten Zustand. Bei Weichen, wo einige der Punktkontakte nur Dummies aus Kunststoff sind, kann es ggf. passieren, daß bei langsamster Fahrt die Lok plötzlich stromlos stehen bleibt. Ist die Wölbung flacher, passiert das nicht mehr. Da muß man einfach ein wenig probieren.
Zum flacher Biegen gehe ich folgendermaßen vor: Am Ende des Schleifers zwischen dem Federbronzeband und der alten Schleiffläche eine Pinzette oder etwas ähnlich dünnes reinschieben. Am besten nimmt man etwas Rundes. Dann einfach das Federbronzeband andrücken. Auf der anderen Seite das gleiche Spielchen und schon ist die Wölbung flacher.
An der BR 221 habe ich das gemacht, sieht dann so aus:
Bild 4
Ich habe inzwischen diesen verkratzten Schleifer meiner BR 221 umgebaut, ebenso die Schleifer der BR 103 und BR 01.
Es gelingt mir nicht immer gleich gut, aber die Schleifgeräusche sind hier praktisch weg.
Ein zusätzlicher Effekt bei der BR 103 und der BR 01 ist, daß sie auch bei langsamer Fahrt problemlos über die Doppelkreuzungsweiche kommen. Da deren originale Schleifer in der Mitte eine Erhöhung mit dem Loch (um mit dem Schraubendreher zur Schraube hinzukommen) haben, gibt es auf der DKW abbiegenderweise eine Position, an der der Schleifer nur auf Kunststoff aufsitzt. Mit den zum Flüsterschleifer umgebauten Schleifern passiert das nicht mehr, die Loks fahren auch im Kriechgang anstandslos drüber.
Gruß,
Markus
EDIT: Bilder wegen Überbreite auf links umgestellt. - Moderation -
EDIT: Wieder verkleinerte Bilder eingestellt mit Links auf Großansicht - MaMä -