Bin mir nicht sicher ob ich im richtigen Thema bin aber ich versuche es mal.
Ich tue mich häufig sehr schwer mit dem löten. Habe schon vor bald 10 Jahren eine Ersa MS 250 lötstation gekauft und große sachen gehen ohne probleme. Nur mit den kleinen sachen( Kabel am decoder an oder ablöten) das klappt gar nicht. Habe bei der station 2 Lötkolben. 25 W Mulitip Und 6 Watt minitip.Ich möchte als beispiel ein kabel am lokdecoder ablöten oder verlängern. Wenn ich nun die station auf 350 C habe und den lötkolben an die lötstelle halte tut sich beim zinn meist wenig sondern die platine oder der lötstift schmort mir weg. Kann mir jemand bitte erklären wie es richtig geht? Temparatur wie hoch? Welches Zinn? Welcher lötkolben von beiden?
geh mal auf 250 - 300°C runter, das sollte für Elektroniklot (etwa 1mm² reichen. Dann den Lötkolben erst richtig aufheizen lassen und nur ganz kurz auf die Lötstelle halten (so lange wie nötig, so kurz wie möglich.
Für eine Bessere Handhabung habe ich eine dritte Hand mit Lupe in Reichweite (Damit wackelt mir dann die Platine auch nicht hin und her) und du hast beide Hände frei.
habe die Erfahrung gemacht, dass die Vorbereitung einer Lötstelle sehr wichtig ist. Achte drauf, dass der Lötkolben sauber ist (die Spitze muss glänzen, lieber einmal mehr am Schwämmchen abstreifen, wichtig!), und benutze zum Verzinnen der Litze frisches Lötzinn, da dieses einen Kern aus Flussmittel enthält. Dass es funktioniert, merkst du, wenn sich das Lötzinn fast wie von selbst zwischen den Kupferadern verteilt.
Dann muss das Lötpad verzinnt werden, hier gelten die gleichen Regeln wie zuvor, saubere Lötstelle und Lötspitze, dann einen Tropfen Lötzinn (nicht zu viel) von der Rolle auf die Spitze aufnehmen und auf das Lötpad aufbringen. Dann ist es eigentlich gelaufen, den Tropfen heiß halten und die Litze dranhalten. Eigentlich sollte es wie von selbst zusammenlaufen.
Ich arbeite mit einer relativ feinen Lötspitze und ugf. 300°. Jedoch ohne eine teure Lötstation, habe ein 30€-Gerät von Pollin, und selbst damit funktioniert es.
Danke eich beiden. Die meisten Probleme habe ich beim ablöten. Bin gerade dabei eine lok ohne schnittstelle zu digitalisieren. Habe noch mehrere decoder mit stecker. Wenn man nun den stecker einfach abkneift ist am ende je meist mindestens ein kabel zu kurz. Wenn ich jetzt ein kabel direkt am decoder ablöten möchte (Lötstelle erwärem und mit entlötsaugpumpe das zinn wegnehmen) das klappt dann nicht weil sich das zinn meist garnicht auflöst, aber der decoder selber schon am bruzzeln ist. Sollte man auch zum ablöten die spitze vorher verzinnen? Vielleicht liegt es daran.
Kabel von einem Decoder ablöten ist noch ein relativ dankbarer Job (in meinen Augen). Wenn du einzelne Kabel hast, die du ablöten möchtest, dann einfach die jeweilige Lötstelle erhitzen (ich kann mir kaum vorstellen dass das nicht klappen soll, wenn der Decoder schon anfängt sich zu bräunen... ) und das Kabel abziehen. Eine Entlötpumpe ist hier nicht notwendig, diese brauchst du wenn du beispielsweise eine Buchsenleiste ablöten möchtest, weil ein Bauteil mit mehreren Lötstellen befestigt ist. Dies ist glücklicherweise bei den Kabeln nicht der Fall
Auch beim ablöten braucht es Lötzinn , damit die Wärme schnell übertragen wird .
Lötspitze muß immer sauber sein ( vom Lötzinn glänzen , nicht verzundert ) sonst geht nix . Immer wieder abwischen mit einem Papier Küchentuch .
Beim löten selber hilft auch " Kolophonium " ( ist eine Art Harz !? ) dann läuft das Lötzinn besser .
Zum löten , z.B. Draht anlöten :Erst Lötstelle und Draht verzinnen ! Draht und Lötkolben an die Lötstelle , Lötzinn dran , Lötzinn weg , Lötkolben weg !! ( Ja , eine Hand zu wenig ) Wenn die Lötstelle glänzt , ist es OK , sonst war das nix . Meister hat damals gesagt : man muß sich darin spiegeln .
Ein Profi würde nur den 25W nehmen , den kleinen , evtl. bei SMD Teilen . Zur Temp. !??? Ich habe schon ewig ERSA 230V 16W im Einsatz und noch nie eine Lötstation vermisst .
mit etwas Übung lötet man eine Litze an einen Decoder in einer halben Sekunde (natürlich ohne Vorbereitung). Dann schmurgelt auch nix weg. Auch ich habe das Problem, dass mir keine dritte Hand gewachsen ist, deshalb bereite ich bei sehr diffizilen Arbeiten das Pad und die Litze getrennt vor. Wenn man das schnell macht, ist das Flussmittel noch nicht verbraucht. Nun wird die Lötspitze zuerst verzinnt und dann abgewischt. Dann die Litze an das Pad gehalten, mit dem Lötkolben BEIDES sehr kurz anwärmen bis das Zinn schmilzt. Man kann z.B. mit dem Lötkolben die Litze auf das Pad drücken. Dann sofort den Lötkolben wieder weg.
Der Trick ist, dass die Flussmittelseele im Lötzinn nur sehr kurz die Oxidation der Schmelze verhindern kann. Wenn man nicht schnell lötet, verbrennt das Lötzinn dann sehr schnell. Es ist dann nicht mehr eutektisch, was man leicht daran erkennen kann, das die erstarrte Lötstelle matt ist.
Nur das Flussmittel im Lötdraht macht es möglich, dass man elektronische Schaltungen von Hand löten kann.
Michael (der sicher schon 10000-20000 Lötstellen von Hand gelötet hat...)
besitze ebenfalls die ERSA Lötstation MS250. Für Decoderarbeiten oder Arbeiten in/an einer Lokomotive, benutze ich den kleinen Lötkolben. Für "grobe" Arbeiten nehme ich den größeren.
Bei Arbeiten unter oder an der Anlage, habe ich einen einzelnen ERSA Lötkolben, den ich alle Meter einstecken kann.
Das Schwämmchen zum reinigen der Spitze sollte nur Nebelfeucht sein!
Viele Grüße Peter
Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!
Hallo,kauf Dir mal ein Döschen Lötfett.Bevor Du die Litze verzinnst tauch die abisolierte Stelle kurz in das Lötfett.Das Zinn läuft von selbst.Die Temperatur nimm soweit es geht herunter so dass es gerade noch läuft.Meine Vorredner haben recht.Die Spitze muß sauber und frei von Schmutz sein der sich durch das Lötfett bildet.Lötfett ist eigentl.eine Säure die die Lötstelle reinigen soll. Du kannst es nur durch üben besser machen und immer wieder hier im Forum umsehen. Gruß Peter
Hallo und danke an alle die geholfen haben. Seid mir nicht böse wenn mal paar tage keine antwort kommt. Bin LKW fahrer im fernverkehr und da muss ab und an mal auf die straße geschaut werden. Werde eure tipps beherzigen. Denke ein problem ist schon gelöst. Wahrscheinlich war ich zu schnell und der kolben die station noch gar nicht richtig heiß. Werde beim nächsten versuch erstmal 5 min warten und dann auf ein neues.
Die Decoder(Anschlüsse) sind mir Sicherheit mit bleifreiem Lot angelötet. Ist so seit einigen Jahren für Hersteller Vorschrift! (ROHS) Das bedeuted, dass du mit 300° das Lot gar nicht flüssig bekommst! Durch zu langes Verweilen auf der Lötstelle wird dann nur alles "verbrutzelt". Stell die Temperatur deines Ersa auf mindestens 380° (25W sollte es schon sein). Dann gilt natürlich, was schon gesagt wurde: -Zunderfreie, saubere Lötspitze, nach Möglichkeit Bleistiftform, vorher schön mit frischem Lot verzinnen! -Elektroniklot, ca. 1mm, im inneren ist Flussmittel, verwenden -Hände weg vom Lötfett (Särehaltig!) -Litze und Lötstelle sauber vorverzinnen -Zum Anlöten nur sehr kurz den Lötkolben an die Lötstelle halten, gerade, bis Lötzinn verlaufen ist. Das dauert in der Regel keine zwei Sekunden! -Wenn verbleites Zinn verwendet wurde, dann muss eine gute Lötstelle hinterher richtig glänzen, bleifrei glänzt nicht mehr so -Als zusätzliches Flussmittel kann man Kolophonium, in etwas Spiritus aufgelöst, verwenden. Gibts im Musikgeschäft (Geigenbogen) Entscheidend ist, dass du an der Lötstelle nicht lang herumbrutzelst! Es braucht kurz viel Hitze!
Kurze Frage,...reden wir hier über elektronik lot oder baumarkt lot? Rohs konform oder bleihaltig? Das ist wichtig,da altes bleilot ein bessere wärmeaufnahme hat,somit schneller schmilzt,die schmelztemperatur niedriger ist und somit am kolben 250grad reichen sollten. Saubere spitze und immer ein tropfen zinn auf der Spitze wurde schon gesagt. Auch das glänzende lötbild der erstarten lötstelle stimmt nur bei bleilot. Bei rohs konformen lot ist die temp höher ( ich arbeite hier mit 350-370grad). Das Zinn schmilzt nicht so bereitwillig und ist vom handling her komplexer als das bleilot. Auch ist die erstarte lötstelle matt und nicht glänzend wie beim bleilot ( hier keine kalte lötstelle vermuten!)