RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1576 von notbremse , 11.11.2016 17:49

.

Der Fluch der Akribik, Teil 153

FÜNF MONATE HOCHSOMMER AM WÖRTERSEE


Wie ihr euch sicherlich schon gedacht habt, bin ich ein wenig außer Plan. Was eigentlich für höchstens zehn Wochen als nette Sommerbeschäftigung auf dem Balkon gedacht war, nämlich das Zurüsten und Bemalen von etwa 10 bis 15 Güterwagen, hat bis jetzt einen Umfang von mehr als drei Dutzend Wagen erreicht, die noch gar nicht fertig bemalt bzw. gealtert sind. Etliche davon waren völlig neu und haben überhaupt noch nie einen Pinsel gesehen.

Dennoch muss der Weiterbau der Anlage noch eine Weile warten. Jetzt kommt nämlich noch eine Handvoll deutscher Wagen dran, weil deutsche Wagen in meinem Wagenpark bisher klar unterrepräsentiert waren, und dann werden alle Wagen farblich nachbehandelt bzw. teilweise völlig neu bemalt. Erst dann ist Schluss für heuer mit dem Güterwagenspaß.




Zuerst noch schnell ein Rms der ÖBB, ein ehemaliger Rmrs Stuttgart ohne Rungen. Bernhard Domin hat diesen Wagen in der Miba 2 von 1995 beschrieben. Fleischmann hatte die Version ohne Rungen zuerst ausgeliefert und zehrte an der Geduld jener, die den Wagen mit Rungen sehen wollten. Bernhard Domin bohrte sämtliche 22 Rungenhalter, die bei diesem Wagen ab Werk verschlossen sind, auf, und setzte Stahlrungen ein. Auch mich störten die verschlossenen Rungenhalter. Indes, der Versuch, es ihm gleichzutun und die Rungenhalter aufzubohren, misslang. Der Kunststoff war in den 20 Jahren, in denen der Wagen in einer Schachtel ausharrte, spröde geworden. Das Bohren hielt er aus, die Feile jedoch nicht. Ich entschloss mich, die verlockende Bohr-Orgie sofort abzubrechen und die Öffnungen später nur mit Farbe anzudeuten.

Auch sonst ging ich nicht so weit wie z.B. unser verehrlicher Ingo, der das Modell mit metallenen Achshaltern und maßstäblichen Rädern versah. Es erhielt lediglich Federpuffer, Originalkupplungen, Bremsschläuche, Rangiergriffe und Rangiertritte. Das alles schon vor geraumer Zeit. Letzte Woche wurde noch die arg ramponierte Bremskurbel durch eine von Weinert ersetzt. Sie war ohnehin von einem G10 mit geschlossenem Bremserhaus übriggeblieben. Ich habe die bei einem österreichischen Wagen überflüssigen Signalhalter abgeschabt. Die irgendwann in grauer Schachtelbahn-Vorzeit gebrochenen Kunststoffgriffe wurden durch solche aus Messing ersetzt, und schließlich erhielt der Wagen Lösezüge und die bei mir obligatorischen Bremsauffanglaschen des schon hinlänglich bekannten tropfenförmigen Typs. Was, erst jetzt eingestiegen und das noch nicht gesehen? O.k., hier noch einmal ein Foto von diesen Laschen und Lösezügen:




So, aber jetzt endlich die DB-Wagen. Den Anfang macht ein weiterer G10. Das Brawa-Modell kam fabrikneu aus der Schachtel aufs Gleis. Federpuffer, Originalkupplungen, RP15/88-Räder, Rangierertritte, Bremsschläuche, fertig:




Naja, wenn ich den Wagen nun auf dem Foto betrachte: vielleicht bekommt er in Kürze noch etwas stabilere Signalhalter aus Messing. -

Themenwechsel. Vor einigen Wochen haben wir hier über unterschiedlich hohe Puffer diskutiert. Axel hat mich mit dem folgenden Hinweis seeeeehr getröstet:

Zitat
Und das mit den kleinen Höhenunterschieden - nach Deiner Wagenkastenerhöhung - würde ich auch nicht wirklich als tragisch ansehen: denn dieser Unterschied könnte ja z. B. auch aus den unterschiedlichen Gewichten der Beladungen resultieren...


Hier gibt es für Epoche III-Fahrer nun eine offizielle Bestätigung aus jener Zeit samt einem Foto von 1960:




Da immer gerade genau so viel passiert, wie in eine Zeitung passt, und alles, was in der Zeitung steht, wahr sein MUSS, ist somit jedweder Zweifel an Axels Expertise als ausgeräumt anzusehen.

Die Freunde aller anderen Epochen als der Epoche III, fürchte ich, können mit diesem ausschließlich für die Epoche III geltenden Beweismittel natürlich leider nicht restlos von ihren Zweifeln befreit werden…



Das war‘s für heute. Uuuuuurfaaaaad wie immer. Und ich sage euch gleich, ich übernehme dafür keine Haftung. Selbst schuld, wer hier jeden Freitag dieses tödlich langweilige Zeug liest. - Apropos tödlich langweilig: Vergangene Woche zählte ich in diesem Thread über 5000 Besucher. Am tödlich langweiligen Inhalt kann es nicht gelegen sein. Wenn es die etwas anzügliche Überschrift des Posts vom vergangenen Freitag war: ich muss schon bitten! Von sowas lässt ihr euch anlocken! Etwas mehr Seriosität, meine Herren, wenn ich bitten darf!




Liebe Grüße vom jetzt recht stillen Wörthersee

Euer Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1577 von h0purist ( gelöscht ) , 11.11.2016 18:16

Lieber Karl,

aha der Rs Stuttgart war jetzt dran, fein fein!!

Übrigens hat Udo Böhnlein geätzte Rungentaschen für die Karre im Portfolio, ergo jede einzelne Rungentasche vom Wagenkasten abschaben - Sch ... Job kann ich Dir sagen, aber funktioniert!

Weiter so!


h0purist

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1578 von Bastelharry , 11.11.2016 18:17

Mein lieber Oberakribialrat

ich bin wieder online und stelle fest (es ist keine ECHTE Überraschung) daß du in keiner Weise nachgelassen hast.
Unglaublich wie viel Liebe zum Detail man aufbringen kann.
Würde der Toni da nicht anerkennend sagen : "Der hot doch voll ahn on da Klotschn! " ??

Vermutlich muss man das aber ja auch..............bei unserem Hobby

Karl du bleibst für mich einer der Typen die zeigen wo die obere Latte liegt.

Vielen Dank dafür
Und
weiter so

Lieber Gruß

Harry


Wenn die Klügeren immer nach geben..............regieren die Deppen die Welt

viewtopic.php?f=64&t=95671

viewtopic.php?f=64&t=100966


 
Bastelharry
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.004
Registriert am: 08.07.2013
Spurweite H0
Steuerung Digital CS3+
Stromart AC


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1579 von SpaceRambler , 11.11.2016 19:38

Servus Karl,

Dich hat's aber gepackt!!! Deine Ausdauer beim Thema "Güterwagen frisieren" ist schon bemerkenswert. Aber der Lohn der Mühe sind alte Schätzchen, die dank feiner Details wieder richtig was hermachen - und die natürlich einen individuellen Charakter erhalten.

Weiterhin viel Spaß an solchen Fingerübungen!

Grüße, Randolf



mein Epoche2-Trennungsbf. "Mühlfeld im Wald" (TC8 Gold) (Link: Bild klicken)
Spur-N-Projekt "Mitwitz" (iTrain 4 Pro / LinuxMint 17.1 Mate)


 
SpaceRambler
ICE-Sprinter
Beiträge: 5.188
Registriert am: 01.02.2008
Homepage: Link
Gleise GFN Profigleis
Steuerung Lenz LZV 100 + TC8 Gold


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1580 von notbremse , 12.11.2016 00:29

@ Ingo: den sch... Job wollte ich mir eigentlich antun, aber die Rungentaschen sind derzeit ausverkauft. Wenigstens scheint Udo Böhnlein über eine Wiederauflage nachzudenken.

Das kriegerische Plakat dürfte seinerzeit auf die solcherart unter Druck gesetzten Mitarbeiter alles andere als spaßig gewirkt haben, aber im hier gegebenen Kontext ist es ausgesprochen lustig. rost:

EDIT: Nach nochmaliger genauerer Betrachtung des Plakates: wieso hatten die Güterwagen in der DDR allesamt keine Bremsen?



@ Harry: Sag es treffender, Sonderausgabe Mittelkärnten: "Dea hot oba an festn Klescha!"

Das mit dem Lattenkompliment muss ich zurückweisen. Das ist ja regelrecht peinlich, wenn man deine Arbeiten kennt. Ich habe gerade wieder einmal mit Genuss deine BRILLANTEN (!!!!!!!) Hinterhöfe studiert...



@ Randolf: Gütewagen mit Frisur? Sei vorsichtig, dass du den in mir seit geraumer Zeit schlummernden Cartoonisten nicht aufweckst...



Liebe Grüße

Euer Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1581 von 2043er , 12.11.2016 16:46

Hallo Karl!

Welchen Klebstoff kannst du denn für die Messingzurüstteile empfehlen?

Ich hab jetzt einiges an 08/15 und auch Spezialklebern durchgetestet und bin noch nicht wirklich zu einem zufriedenstellendem Ergebnis gelangt.

Bei Klebestellen an später nicht mehr einsehbaren Stellen ist es ja halb so wild wenn etwas mehr Kleber benötigt wird, aber bei feinen Griffstangen...

Lg Markus




Hier gehts zur Homepage


 
2043er
InterCity (IC)
Beiträge: 569
Registriert am: 26.02.2012
Homepage: Link
Gleise Swedtram
Spurweite H0
Stromart DC, Digital, Analog


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1582 von SpaceRambler , 12.11.2016 17:36

Servus Karl,

bei DER Rückmeldung kann ich Dir nur ein donnerndes "Auf - wecken, Auf - wecken!" zurufen. Da habe ich ja wohl wieder eine Steilvorlage geliefert ...

Grüße, Randolf



mein Epoche2-Trennungsbf. "Mühlfeld im Wald" (TC8 Gold) (Link: Bild klicken)
Spur-N-Projekt "Mitwitz" (iTrain 4 Pro / LinuxMint 17.1 Mate)


 
SpaceRambler
ICE-Sprinter
Beiträge: 5.188
Registriert am: 01.02.2008
Homepage: Link
Gleise GFN Profigleis
Steuerung Lenz LZV 100 + TC8 Gold


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1583 von St. Goar , 12.11.2016 19:22

Hallo Karl,

freue mich sehr über Deine schönen gesuperten Güterwagen.
Was werden das für vorbildgerechte Güterzüge werden!
Die Kampfaktion "Güterwagen" der DR verstehe ich nicht wirklich.


Gruß aus Bielefeld

Gerhard




 
St. Goar
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.464
Registriert am: 02.10.2009
Homepage: Link
Ort: Bielefeld
Spurweite H0
Stromart DC


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1584 von h0purist ( gelöscht ) , 12.11.2016 19:37

Moin Gerhard,

es gab Zeiten bei der DR, in denen der Schadwagenpark dermaßen angewachsen ist (teilweise bis zu 1 Viertel des kompletten Bestandes an Güterwagen), dass man einfach den Anforderungen der Industrie usw. nach Leerwagen zum beladen und versenden der Produkte nicht mehr nachkommen konnte. So mußte teilweise in den Kombinaten und Betrieben die Produktion gedrosselt oder auch eingestellt werden, da keine Rohstoffe durch die Reichsbahn transportiert werden konnten.
So hat man dann in den jeweiligen Reichbahnämtern in deren Bereich Wagenausbesserungswerke ansässig waren, eine absolute Priorität auf Wagenausbesserungen festgelegt und da es in der DDR viele Parolen zur Leistungssteigerungen zu jeder Zeit gab, hatte ein RAW dieses Plakat neben seiner Pforte aufgestellt unter dem Motto:
Dem Schadwagenpark ist der Kampf zur schnellsten Reduzierung angesagt!


h0purist

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1585 von notbremse , 12.11.2016 20:47

@ Markus: Irgendein netter Mensch hat mir im Laufe dieses Threads für kleine Metall-Kunststoff-Klebestellen Loctite 401 empfohlen, den ich seither mit recht gutem Erfolg verwende. Bei uns habe ich diesen Kleber in den Baumärkten nicht gefunden, aber beim Forstinger steht er meistens griffbereit im Regal. (Dort gibt es übrigens auch hochwertige Spachtelmassen.) Besser größere Flaschen nehmen als kleine, bei den größeren verklebt der Verschluss nicht so schnell.

Es kommt aber nicht allein auf den Kleber an, sondern auch auf den Kunststoff. Manche Kunststoffe vermag der Sekundenkleber nicht zu beeindrucken. Dann setze ich Stabilit Express ein.

@ Randolf: Mal sehen, ob der sich so leicht wecken lässt, dieser verschlafene Typ...

@ Gerhard: Naja, ich finde halt, man kann doch nicht einfach ein super Lokmodell aufs Gleis stellen und dann an den Puffern für die Güterwagen sparen. Es sollte alles wie aus einem Guss wirken. Das geht nur, wenn man das am besten ausgestattete Modell als Referenz nimmt und alle anderen auf dieses Niveau bringt. Wirklich alle. Und dann müssen aber natürlich auch die Gebäude und die Landschaft auf dieses Niveau kommen. Sonst sehen Micro Metakit- oder Lemaco-Loks immer ein wenig so aus, wie ein Ferrari mit einem landwirtschaftlichen Anhänger hinten dran.

Im Kontext mit meiner Güterwagenorgie habe ich das "Kampfaktion"-Plakat als richtig witzig gesehen. Den Hintergrund bei der DR kannte ich allerdings auch nicht.

@ Ingo: vielen Dank für die ausführliche Erklärung und die Erläuterung der Hintergründe!

Liebe Grüße

Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1586 von 2043er , 12.11.2016 21:13

Zitat von notbremse
@ Markus: Irgendein netter Mensch hat mir im Laufe dieses Threads für kleine Metall-Kunststoff-Klebestellen Loctite 401 empfohlen, den ich seither mit recht gutem Erfolg verwende. Bei uns habe ich diesen Kleber in den Baumärkten nicht gefunden, aber beim Forstinger steht er meistens griffbereit im Regal. (Dort gibt es übrigens auch hochwertige Spachtelmassen.) Besser größere Flaschen nehmen als kleine, bei den größeren verklebt der Verschluss nicht so schnell.

Es kommt aber nicht allein auf den Kleber an, sondern auch auf den Kunststoff. Manche Kunststoffe vermag der Sekundenkleber nicht zu beeindrucken. Dann setze ich Stabilit Express ein.




Das trifft sich gut, neue Wischerblätter wollte ich ohnehin besorgen

Lg Markus




Hier gehts zur Homepage


 
2043er
InterCity (IC)
Beiträge: 569
Registriert am: 26.02.2012
Homepage: Link
Gleise Swedtram
Spurweite H0
Stromart DC, Digital, Analog


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1587 von notbremse , 14.11.2016 21:18

@ Markus: Loctite 401 erinnert ein bisschen an Bier. Bier ist dort gut, wo viel davon getrunken wird.

Ich habe gerade eine Tube Loctite 401 aufgemacht, deren Inhalt mit dem der soeben aufgebrauchten nicht verglichen werden kann. Statt eines dünnflüssigen Saftes, der prima den Regeln des Kapillareffektes gehorcht, habe ich diesmal einen zähflüssigen Kleber erworben. Vermutlich lag die Tube schon recht lange im Regal. Ich muss die Tube nicht wegwerfen, denn der Kleber klebt nicht schlecht. Er verhält sich aber anders und wird seiner zähflüssigen Konsistenz entsprechend für andere Aufgaben verwendet.

Liebe Grüße

Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1588 von notbremse , 18.11.2016 18:13

.
Der Fluch der Akribik, Teil 154

MERKELT AUF, MOBANER: HEUTE GEHT ES UM DEUTSCHE GÜTERWAGEN!



Zunächst einmal vielen Dank für
400.000 BESUCHE!

Indes, ganz verstehe ich das rege Interesse nicht – es geht nämlich genau so uuuuuurfaaad weiter wie bisher, denn es fehlen mir immer noch ein paar Güterwagen...

Schuld an allem sind, wie schon erwähnt, der Brawa und neuerdings auch - der Alexander. Der Brawa, weil seinetwegen eine Menge ältere Fahrzeuge in meiner Schachtel-Sammlung auf aktuelles Brawa-Niveau zu bringen sind, und nun auch der Alexander, weil er kürzlich das Verhältnis Reisezugwagen zu Güterzugwagen angesprochen hat.




Ganz im Ernst jetzt: der Hinweis Alexanders führt konsequent fortgedacht zur Erkenntnis, dass natürlich auch das Verhältnis der Güterzugwagen untereinander zu beachten ist.

Hier hilft wieder einmal „der Carstens“ weiter. In Band 6 seiner Güterwagen-Serie finde ich eine Übersicht für das Jahr 1953, welche für 100 Güterwagen – gerundet – etwa folgende Verteilung zeigt:

Anz. (%)Gattung
39O, OO
27G und Gl
09Ehemalige USATC-Wagen (G, O, SS, X)
07R
05X
04S, SS
03P Privatwagen
02K
01T
01H
01BT
01V
100Summe 100%



Mathematik ist brutal, unerbittlich und für das extraterrestrische Volk der Mobaner geradezu lebensfeindlich. Diese Aufstellung bedeutet nämlich, dass man zuerst einmal MINDESTENS 32 (!!!) andere Güterwagen erstehen muss, bevor man den ersten Bierwagen rost: sein Eigen nennen darf!!!! (Und dann darf man dafür sonst noch keinen einzigen anderen Privatwagen auf die Gleise stellen!)

Und weiters lehrt uns diese Aufstellung, dass die Marketing-Manager der Modellbahn-Hersteller entweder Saufköpfe sein müssen oder nicht rechnen können, denn sie bieten im Verhältnis viel zu viele Bierwagen an...

Oder befinden sie sich bloß im Würgegriff der Mobaner? Sind die so friedlich wirkenden Mobaner womöglich Meister der Täuschung und in Wirklichkeit eine agressive Horde von Dyskalkulen oder gar Alkoholikern im Endstadium, die den Modellbahnhändlern sofort die Ladeneinrichtung zertrümmern, wenn sie nicht unverzüglich und unaufgefordert quietschbunte Bierwagen im Dutzendpack über den Ladentisch schieben? Wenn das zutrifft, bleibt nur zu hoffen, dass die Men in Black diese gefährliche Spezies einigermaßen unter Kontrolle halten können...




Wie auch immer, da deutsche Wagen in meiner Sammlung noch etwas unterrepräsentiert sind, kommt ein weiterer G10 zu den bereits für die Lackierarbeiten bereitstehenden Wagen:




Nebst Messing-Rangiertritten hat der Wagen Weinert-Signalhalter bekommen. Nicht weil die Brawa-Teile nicht gut aussehen, aber ich erhoffe mir von den Messingteilen etwas mehr Härte im Nehmen. Auch den im Post der Vorwoche gezeigten G10 habe ich noch mit Messing-Signalhaltern ausgestattet, die ich vor dem Einbau brünierte:




Da mir für ein ausgewogenes Verhältnis im Sinne der oben gezeigten Tabelle noch etliche offene Güterwagen fehlen, folgt nun sogleich ein Omm 52, der überdies den bei der DB in den 50er Jahren einsetzenden Modernisierungsschub angemessen widerspiegeln soll. Das Brawa-Modell hat bei seinem Erscheinen einige Begeisterung ausgelöst:

Zitat
Darauf haben viele Liebhaber des maßstäblichen Rad-Schiene-Systems in dBaugröße H0 schon lange gewartet: Nach Puffertausch, Einbau maßstäblicher Radsätze und gefederter Originalkupplungen zeigt sich der Brawa-Wagen reif für den Einsatz auf FREMO:87-Arrangements. (Hp1 Nummer 40)


Nun, der Wagen ist tatsächlich rasch zugerüstet, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet. Das Modell bietet nämlich nach dem Zerlegen ein ähnliches Bild wie der vor einigen Wochen gezeigte SNCF-Tombereau von REE:




Vier winzige Schrauben an der Unterseite verbinden das Fahrgestell mit dem metallenen Wagenboden, dazwischen wird der Wagenkasten fixiert.
Der Wagenkasten ist mehrteilig ausgeführt, um die brillante Ausformung der Innenseite zu ermöglichen. Beim Bearbeiten des Wagenkastens ist daher behutsam vorzugehen und man darf keinen starken Druck ausüben, weil man sonst Gefahr läuft, die Klebenähte der Frontteile aufzusprengen. Löst sich dennoch eine Klebenaht, so kann man das Malheur mit Essigesther so gut wie unsichtbar beheben.

Für diesen Wagen werden meistens Weimann-Puffer empfohlen. Aber auch nicht durchstoßende Weinert-Puffer kann man einsetzen, wenn man es sich zutraut, den Pufferschlitz exakt mittig aufzubohren. Da die Weinert-Puffer nicht ganz bündig mit der Rückseite der Pufferbohle abschließen, sind dann auch kleine Ausnehmungen ins Fahrgestell zu feilen, die es gestatten, das Fahrgestell bei Bedarf jederzeit abzunehmen, ohne vorher die Puffer zu entfernen:




Das Modell hat zusätzlich zu den bereits erwähnten Teilen die bei mir obligaten Bremsauffanglaschen sowie Lösezüge erhalten. Was sich bei einem Omm 52 natürlich auch gut macht, sind durchbrochene Rangierertritte, die beim Blick von oben recht gut zu erkennen sind:





Und schon kommen der Anteil deutscher sowie der Anteil offener Güterwagen in meinem Güterwagenpark dem Vorbild ein gutes Stück näher!


Liebe Grüße

Euer Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1589 von 7-Kuppler , 18.11.2016 18:57

Hi Karl

Wieder einmal ist es toll zu sehen wie kleine Details an einem Güterwagen dessen Optik erheblich aufwerten!
Der gedeckte weiß sehr zu gefallen!

Weiter so, bin gern dabei!


Gruß in die Runde aus der "halben Rotunde" !
....... natürlich in TT !

Dirk

Meine BW und RAW - Zangeleien:

viewtopic.php?f=64&t=103681&p=1134896#p1134462 und viewtopic.php?f=64&t=103546


7-Kuppler  
7-Kuppler
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.280
Registriert am: 31.12.2013
Ort: Berlin


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1590 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 21.11.2016 23:22

Hallo Karl,

völlig unabhängig von der Aktion hier habe ich am Wochenende die gleiche Übung durchgeführt, bei mir allerdings für 1979. Die Massengattungen E und G sind bei mir zwar unterrepräsentiert, die umgekehrten Überhänge bei diversen Spezialwagen gehen jedoch in Ordnung, wenn man folgende Überlegung anstellt.

Carstens Listen geben eben Gesamtbestände an, die sich im Mittel in den Ferngüterzügen widerspiegeln müssen, besitzen jedoch nur bedingt Aussagekraft für lokale Ausprägungen. Wenn man einen bestimmten Betrieb angeschlossen hat bzw. das gedacht auf der Streckenfortsetzung der Fall sein soll, dann müssen die zugehörigen Spezialwagen entsprechend der geforderten Transportmenge in ausreichender Anzahl verkehren und somit vorhanden sein. Hingegen ist der morgen an der Güterhalle zugestellte G eben im Spiel identisch zum heute abgeholten, während "in Wirklichkeit" natürlich zumindest ein Exemplar mit anderer Betriebsnummer erforderlich wäre...

Kein Problem also,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1591 von notbremse , 21.11.2016 23:58

@ Dirk: Vielen Dank für deinen netten Kommentar!

@ Alexander: Du hast natürlich völlig Recht. Die Zahlen Carstens' unterliegen ja dem Gesetz von der großen Zahl, d.h. sie wird erst ab einer Größenordnung von etwa 1800 Wagen recht genau.

Bei einer geringen Zahl von Wagen kann die Verteilung ganz anders aussehen. Im Extremfall kann es sich sogar um eine einzige Wagenart handeln. Wenn z.B. jemand eine Anlage baut, die als Anlagenthema eine Brauerei samt Übergabebahnhof hat und nichts sonst, kann er natürlich zwanzig Güterwagenmodelle haben und alle können Bierwagen dieser Brauerei sein...




Liebe Grüße

Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1592 von notbremse , 25.11.2016 18:30

.
Der Fluch der Akribik, Teil 155

DER HERR BOHRERVERNICHTUNGSOBEROFFIZIAL


Dem Toni geht meine unendliche Geschichte des Waggon-Zurüstens bereits unsäglich auf die Nerven: „Mia geht glei da Feitl in Sock auf! Wohnlong tuat dea nix wia Wagalan zombaun, dea Obezara!” Die Mitzi war ausnahmsweise anderer Meinung: “Oba Urdnung hotta wenixtns gmocht. Hiaz hotta endlich amol ane urntlihn Schachtalan stott ollwal de Jugo-Koffa!“

[Mir öffnet sich in meiner Hosentasche gleich ganz von selbst mein Klappmesser! Wochenlang macht er (der Karl) nichts anderes, als kleine Wagen zusammenzubauen, dieser Nichtsnutz! – Aber er hat wenigstens Ordnung gemacht. Jetzt verwendet er endlich schicke kleine Sortierkästen statt der vielen Plastiktüten! (Jugo-Koffer: abschätzige volkstümliche Bezeichnung für die früher von sparsamen Gastarbeitern verwendeten Plastik-Tragtaschen.)]




Tatsächlich fand ich kürzlich endlich einen geeigneten Suchbegriff für kleine Sortimentskästen, die es mir nun erlauben, rechte und linke Puffer verschiedener Typen getrennt aufzubewahren und meine verschiedenen Kupplungsteile sauber auseinanderzuhalten, statt wie bisher dutzende kleine Tüten dafür zu verwenden:




Mit Stichworten wie „Sortimentierkasten“ kommt man nicht weit, man „sucht sich einen Wolf“. Das Zauberwort, das den Zugang zu diesen Boxen öffnet, heißt „Perlensortierbox“ oder „Perlenbox“. Hätte ich doch meine Frau gefragt – die hätte mir das wahrscheinlich schon vor Jahren sagen können!



<!-- Für Schwaben nicht geeigneter Text – akute Hyperventilationsgefahr: -->

Am Wochenende habe ich beim Bohren von nur zwei Bohrlöchern in Messingkupplungshaken vier 0,4mm-Bohrer zum Stückpreis von Euro 1,50 zerbrochen.



<!-- Für Schwaben nicht geeigneter Text Ende -->

Ich gestehe, ich habe keinen blassen Schimmer, woran man einen guten Mikrobohrer erkennt. Daher verwendete ich bislang immer Standardbohrer, wie sie von Kleinserienherstellern und Modellbahn-Werkzeug-Händlern angeboten werden. Bis ich nach dem beschriebenen Vorfall nach Ersatz suchte, diese Bohrer hier fand und ausprobierte:




Überraschendes Ergebnis: ein völlig anderes Bohrgefühl. Mein Exemplar schneidet sich ins Messing, als ob es sich um Butter handelte. Hoffentlich benimmt sich nicht bloß dieses eine Exemplar so – ich habe nämlich vor Begeisterung gleich ein paar Dutzend davon bestellt…!

Offensichtlich gibt es zwischen verschiedenen Kleinstbohrer-Typen gewaltige Unterschiede. Vielleicht weiß jemand von euch ein wenig mehr über für uns geeignete Bohrertypen und ihre Bezeichnungen?

Diese Woche machte auch der Waggonbau Fortschritte, wenn auch nur kleine. Bearbeitet wurde ein neuer, originalverpackter Wagen, der auch Federpuffer und Kupplungen erhielt und entsprechend mehr Zeit benötigte als die früher hier gezeigten, meistens schon teilweise zugerüsteten Modelle:




Dazu gesellten sich, wie gewohnt, Bremsschläuche, Signalhalter, Bremsauffanglaschen und Lösezüge, und die Bremsanlage wurde ein wenig anders positioniert.

Bei diesem weiteren Brawa-G10 handelt es sich um einen der DB mit dem in den 50er Jahren üblichen „kurzen“ Bremserhaus, welches das Dach nicht überragte. Obgleich dieser Bremserhaustyp auf Fotos aus den 50er- und 60er-Jahren dominiert, bietet Brawa leider keinen einzigen weiteren Epoche III-G10 mit diesem Bremserhaus an. Der Wagen ist einzeln nicht erhältlich, sondern gehört zum werksseitig bereits ausverkauften dreiteiligen Set 45977 „Wagenverkehr der 50er Jahre“. Gelegentlich kann man dieses Set noch „in der Bucht" ersteigern.

So, genug für diesen Freitag.

Liebe Grüße vom nebelverhangenen Wörthersee (= erstklassiges Bastelwetter)

Euer Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1593 von 7-Kuppler , 25.11.2016 21:05

Hallo Karl

Wie nicht anders zu erwarten, richtiges Werkzeug, halbe Arbeit, mit Spaß!

Wahrscheinlich hast Du vorher HS - Bohrer verwendet die nicht allseitig geschliffen waren.
Diese sind im Verhältnis recht weich und zudem nicht sehr präzise, auch und gerade was den Rundlauf betrifft

Nun hast Du es mit einem HSS - E - Bohrer zu tun der, dafür steht das "E",einsatzgehärtet, allseitig geschliffen und zudem mit Cobald legiert ist.
Sowas entspricht schon eher Industriequalität, hat wesentlich höhere Standzeiten und der Span wird deutlich besser transportiert.

Allerdings, aufpassen, durch den wesentlich höheren Härtegrad bricht ein solcher Bohrer auch deutlich schneller!!!


Nun darfst Du aber auch deutlich scneller Neuigkeiten posten, dauert die Arbeit doch nur noch die Hälfte der sonst üblichen Zeit,lol!

Bin jedenfalls auf weitere Wagensuperungen gespannt!

Respektvolle und produktive Grüße aus Bärlin,

Dirk


Gruß in die Runde aus der "halben Rotunde" !
....... natürlich in TT !

Dirk

Meine BW und RAW - Zangeleien:

viewtopic.php?f=64&t=103681&p=1134896#p1134462 und viewtopic.php?f=64&t=103546


7-Kuppler  
7-Kuppler
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.280
Registriert am: 31.12.2013
Ort: Berlin


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1594 von notbremse , 26.11.2016 00:10

Lieber Dirk,

vielen Dank für deine prima Hinweise!

Mein Malheur ist mir mit einem in einen Bohrständer eingespannten Dremel passiert. Demnach kann sich offenbar ein zwar spröder, aber sorgfältig eingespannter und sauber rundlaufender HSS-E-Bohrer als wesentlich weniger bruchanfällig erweisen, als ein zwar flexibler, aber geringfügig eiernder, weniger scharfer Bohrer.

Ich nehme an, dass sich dafür die spröden HSS-E-Bohrer weniger gut für freihändige Arbeiten eignen werden, weil ihnen das unvermeidliche Zittern des Bohrers vermutlich nicht gut bekommt.

Zitat
Nun darfst Du aber auch deutlich schneller Neuigkeiten posten, dauert die Arbeit doch nur noch die Hälfte der sonst üblichen Zeit, lol!


Wenn da nicht der unbändige Reiz der beträchtlich verlängerten Pausen wäre...



Liebe Grüße nach Bärlin

Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1595 von Nikola Pavic , 30.11.2016 23:08

Ein Vorschlag deine Wagenpark noch mehr international zu machen.
Vorbildfoto: http://www.tee-usa.com/store/media/acme40098.jpg
ACME 40098 JŽ Gdov, einzige richtig gute jugoslawische Güterwagenmodell aus Epoche III.
Jugoslawien war nächstgelegene Nachbarland zu Görtschitztalbahn...




Am Modell habe Ich Pufferbohle und Radscheiben in schwarz und Bremsklotze rostfarbig lackiert.
Ähnliche JŽ Wagen werden bis in Epoche IV international eingesezt.
http://www.toppsmagic.dk/igauic/u72jz/721383393.htm


Nikola Pavic  
Nikola Pavic
InterRegio (IR)
Beiträge: 142
Registriert am: 19.05.2012


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1596 von notbremse , 30.11.2016 23:46

Hallo Nikola,

du hast Recht, einige jugoslawische Wagen gehören unbedingt noch in meinen Fuhrpark.

Ich kenne ebenfalls nur dieses eine sehr schöne Modell. Dabei fuhren im international eingesetzten Wagenpark der JŽ-ЈЖ auch viele, wenn nicht sogar überwiegend Wagen deutscher Herkunft. Ich kenne Fotos mit ehemaligen G10, Bremen und verschiedenen offenen deutschen Güterwagen. Die Modelle gibt es in guter Qualität von Roco und von Brawa, man müsste sie nur entsprechend beschriften. - Kennst du vielleicht einen Anbieter von guten JŽ-ЈЖ- bzw. JDŽ-ЈДЖ-Güterwagenbeschriftungen (Decals)?

Apropos Beschriftung: Ganz genau passt übrigens auch der ACME-Wagen nicht in mein Thema. Zwar wurden die Jugoslovenske Državne Železnice schon 1954 in Jugoslovenske Železnice umbenannt. Mit der Änderung der Beschriftung scheint man sich aber Zeit gelassen zu haben, denn die ersten mit JŽ-ЈЖ beschrifteten Wagen tauchen erst auf Fotos von 1956 auf. 1955 waren sie auf unseren Fotos noch alle mit JDŽ-ЈДЖ beschriftet.

Liebe Grüße

Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1597 von SpaceRambler , 01.12.2016 00:13

... mmmmpfhhhhh! Da kenn' sich noch mal einer aus!

Karl, herzlichen Glückwunsch zur 400.000!!! rost:

Frostige Grüße aus dem nicht nebligen Oberbayern,
Randolf



mein Epoche2-Trennungsbf. "Mühlfeld im Wald" (TC8 Gold) (Link: Bild klicken)
Spur-N-Projekt "Mitwitz" (iTrain 4 Pro / LinuxMint 17.1 Mate)


 
SpaceRambler
ICE-Sprinter
Beiträge: 5.188
Registriert am: 01.02.2008
Homepage: Link
Gleise GFN Profigleis
Steuerung Lenz LZV 100 + TC8 Gold


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1598 von Nikola Pavic , 01.12.2016 22:23

Zitat von notbremse
Hallo Nikola,

du hast Recht, einige jugoslawische Wagen gehören unbedingt noch in meinen Fuhrpark.

Ich kenne ebenfalls nur dieses eine sehr schöne Modell. Dabei fuhren im international eingesetzten Wagenpark der JŽ-ЈЖ auch viele, wenn nicht sogar überwiegend Wagen deutscher Herkunft. Ich kenne Fotos mit ehemaligen G10, Bremen und verschiedenen offenen deutschen Güterwagen. Die Modelle gibt es in guter Qualität von Roco und von Brawa, man müsste sie nur entsprechend beschriften. - KennstDe du vielleicht einen Anbieter von guten JŽ-ЈЖ- bzw. JDŽ-ЈДЖ-Güterwagenbeschriftungen (Decals)?

Apropos Beschriftung: Ganz genau passt übrigens auch der ACME-Wagen nicht in mein Thema. Zwar wurden die Jugoslovenske Državne Železnice schon 1954 in Jugoslovenske Železnice umbenannt. Mit der Änderung der Beschriftung scheint man sich aber Zeit gelassen zu haben, denn die ersten mit JŽ-ЈЖ beschrifteten Wagen tauchen erst auf Fotos von 1956 auf. 1955 waren sie auf unseren Fotos noch alle mit JDŽ-ЈДЖ beschriftet.

Liebe Grüße

Karl


Hallo!
Leider gab es keine J(D)Ž Decals. In Jugoslawische Epoche IIIa ist vieles unbekannt. Wenige Fotos, keine Bucher und am ende zerfall Jugoslawiens in Krieg und viele vernichtete Dokumente.
Gruss


Nikola Pavic  
Nikola Pavic
InterRegio (IR)
Beiträge: 142
Registriert am: 19.05.2012


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1599 von notbremse , 02.12.2016 16:26

.

Der Fluch der Akribik, Teil 156

JEDEN KARLFREITAG WIEDER: DER TAG DER MODELLEISENBAHN

Nicht nur Mitte der 50er Jahre wurden immer wieder tschechische offene Güterwagen abgelichtet, die Kohle und Koks nach Österreich brachten, wie hier in Wien Leopoldau:



Foto: Lichtbildstelle ÖBB, Sammlung Wiesner

Den tschechischen Wagen gemeinsam waren die auf dem Foto gut erkennbaren halbhohen seitlichen Klappen. Diese Klappen dürften auf altösterreichische Baugrundsätze zurückgehen.

Die beiden hölzernen Wagen in Bildmitte ähneln stark den kkStB Kohlenwagen der Gattung Ke. Anders als ihre altösterreichischen Vorfahren wurden sie mit Blechklappen statt der in der Monarchie üblichen Holzklappen ausgestattet, und sie hatten andere Hauptabmessungen. Diesen hölzernen tschechischen Wagen will Tillig demnächst in der DR-Version und als Om 93 der DB auf den Markt bringen.

Die Wagen mit Blechaufbau ganz vorne im Bild und nach dem dritten Wagen wurden seinerzeit von der leider nicht mehr existierenden tschechischen Firma Vacek als Modell angeboten. Die Vacek-Modelle scheinen in den Hauptabmessungen stimmig zu sein. Erhabene Teile wie Griffstangen waren – dem damaligen Stand der Technik entsprechend – durchwegs angespritzt.

Ich fand dieses Modell eines solchen Vtr 4 in einer meiner schändlichen Schachtelbahnerschachteln und beschloss, diesen typischen Repräsentanten der ČSD auf meine Schienen zu bringen:




Schachteln sind leider kein idealer Schutz für Modelle. Da die Bremsen des Modells im Laufe der Jahre irreparabel beschädigt worden waren, wurde das Modell kurzerhand zum Leitungswagen degradiert, wie er auch tatsächlich beim Vorbild häufig vertreten war. Rangierergriffe, Federpuffer, Originalkupplung, Bremsschläuche, freistehende Stangen aus Messing an den Klappen sowie die charakteristischen Griffe oben an den Stirnseiten hatte der Wagen schon früher bekommen, ebenso eine für meinen heutigen Geschmack keineswegs fertige Alterung.
Nach dem Entfernen der gesamten Bremsanlage bekam der Wagen nun noch 2,2mm schmale RP25/88-Räder. Darüber hinaus habe ich die etwas hoch aufgetürmte Kohlenladung tiefer gelegt. Die Kohlenladung wird nach dem Farbfinish noch etwas zu überarbeiten sein.

Der charakteristische tschechische Wagen war damit in einem Abend fertig. Lediglich die seitlich angeordneten Rangiertritte werden in Kürze noch anders positioniert. Während Vacek die Tritte seitlich angeordnet hatte, fiel mir heute auf, dass die mir bekannten Fotos dieses Wagentyps allesamt stirnseitige Tritte zeigen. Und dann macht das Foto noch unerbittlich deutlich, dass die Stange an der rechten Klappe nicht parallel zum Wagenkasten verläuft. Da muss noch nachgebessert werden, aber das ist eine Kleinigkeit.

Wesentlich mehr Arbeit verbunden war diese Woche mit dem nächsten Fahrzeug, dem Brawa-Modell eines Om 21 der DB:




Dieser Wagen kam in fabrikneuem Zustand aus der Originalverpackung und war vollständig zuzurüsten. Er erhielt Federpuffer, Originalkupplungen, Bremsschläuche, Rangierertritte aus Messing und RP25/88-Räder. Wie schon beim Brawa G10 wurde die Bremsanlage neu positioniert. Anschließend erhielt der Wagen Bremsauffangschlingen und Lösezüge.

------------------

Für diejenigen unter euch, die inzwischen schon unter einer Güterwagen-Allergie leiden und sich heftig kratzen müssen, wenn sie das hier lesen: harret aus, harret aus! Es ist bald vorbei!!!



@ Randolf: Vielen Dank für deine netten Glückwünsche! - Auskennen? Auskennen geht häufig zu Lasten des Umgangstones. Auskennen ist daher den selbsternannten Experten in anderen, minder empfehlenswerten Foren vorbehalten…



@ Nikola: Vielen Dank für deine rasche Information wegen der J(D)Ž-Decals. Ich denke, ich werde mir später einmal welche anfertigen lassen. Wenn man angesichts der dürftigen Dokumentation nicht unbedingt auf nachweislich existierende Nummern besteht, wird das kein Problem sein.

Liebe Grüße

Euer Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1600 von Lohengrin_Wien , 04.12.2016 17:13

Lieber Karl!

Aus aktuellem Anlaß darf ich Dir mitteilen, daß Du nunmehr auch bei mir lexikalen Status erreicht hast. Habe mich gerade dabei ertappt, daß ich nachgeschaut habe, wie Du den Niveausprung im Anlagenrahmen gelöst hast, weil das bei mir dann auch einige Male vorkommt, und ich schön langsam die Rahmenkonstruktion planen muß.

Ceterem censeo Carolo de millesimo tractatione gratulandum esse.

Lieber Karl, wenn Du auf diesen Unsinn hier antwortest, hast Du gerade Deinen 1000. Beitrag in Arbeit! Herzliche Gratulation, wir wollen mehr!

LG

Martin.


Wann geht der nächste Schwan?

Meine Anlagenplanung: Vom Vorort ins Waldviertel

Stahlschwellenweichen


 
Lohengrin_Wien
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 271
Registriert am: 25.04.2015
Ort: Wien
Spurweite H0
Stromart Digital


   

Betriebsdiorama Bhf Säckingen
Von N nach H0 nach Kloppstein! Lokschuppen

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz