Liebe Modellbahnfreunde,
Kaum zu glauben, jetzt baue ich schon seit Ende 2004 an meiner Anlage, die einen kompletten Neubeginn nach dreissigjähriger Mobapause darstellte. Da wir wohl bald umziehen werden, besteht die Gefahr eines total Abrisses dieser Anlage, aber auch die Chance das nächste Mal alles grösser und besser zu gestalten. Viel gelernt habe ich auf jeden Fall und über weitere Tipps und Anregungen würde ich mich sehr freuen. Übrigens wohne ich, fern aller Modellbahngeschäfte, in Nordflorida und alle Bestandteile (bis auf Holzplatten etc.) sind hier mit der Post oder in meinem Koffer eingetrudelt.
"Eckdaten": H0, Westdeutschland Epoche III-IV, Fleischmann Profigleis, Lenz Digital, Viessmann Signale, Sommerfeldt Oberleitung, PC Steuerung TrainController (Silber), viele Loks und Wagons sind von Roco. Schotter: Fleischmann im Hbf und sonst Woodland Scenic B82 (medium, grau).
Die Anlage ist L-förmig, wobei das grösste Segment 406 cm lang und 134 cm weit ist. Der kleinere "Ansatz" bringt eine zusätzliche Fläche von 122 cm x 105 cm. Höhe der unteren Ebene über Boden: 78 cm. Höhenunterschied der zwei Ebenen: ca. 11.5 cm.
Sehr grobe Skizze des Schienenverlaufes in der oberen Ebene
und der unteren Ebene, die einen achtgleisigen Schattenbahnhof hat (ach, könnte er nur grösser sein!). Die beiden Ebenen sind mit einer verdeckten, eingleisigen Rampe verbunden (siehe obere Kante der Zeichnungen).
So dann fange ich mal mit ein paar Übersichtsphotos an. Zuerst der Blick vom Bahnhof zum Bw. Der Personenzug mit der grünen E-Lok auf Gleis 5 funktioniert prima im Automatikbetrieb: Ausfahrt, oben rum oder unten rum über die Rampe, Einfahrt, Abkuppeln, über Gleis 6 nach vorne fahren, wieder ankuppeln, fertig. Auf den Gleispaaren 1/2 und 3/4 habe ich hinten leider keine Weichen und muss daher andere Loks aus dem Bw holen. Das klappt im Automatikbetrieb nicht so gut, macht aber mit Handsteuerung viel Spass. Die andere Möglichkeit ist, den Zug mit einer Rangierlok in das (recht kurze) Weichenvorfeld vorzuziehen und dann die eigentliche Lok ins Bw zu fahren. Hierfür muss ich aber eine Rangierlok mit Digitalkupplung nehmen (z.B. Rocos BR 212), da ich in diesen Bereichen keine Entkupplungsgleise habe. Alternativ setze ich auch gerne meinen Schienenbus und den Eierkopf ein oder lasse die Loks einfach auchmal schieben.
Die gleiche Stelle in umgekehrter Blickrichtung (vom Bw in Richtung Bahnhof):
Jetzt die untere Ebene mit dem kleinen Güterbahnhof und den langen Vorführstrecken (okay, lang ist relativ in H0 ). Die beiden Autos hinterm Haus und der beige/graue Lastwagen sind noch aus meinen Kindheitstagen. Die Oberleitung ist noch nicht fertig.
Hier ein paar detailliertere Ausschnitte. Erstmal mein kleines Betriebswerk und dann eine Roco BR 01 (Weihnachtsgeschenk vom letzten Jahr), die gerade aus dem Schattenbahnhof auftaucht.
Das nächste Photo zeigt die Andeutung einer Stadt passend zum Hbf und in dessen direkter Nähe (Bahnhofviertel sozusagen - scheint aber eine nette Wohnlage zu sein und meine Mieteinnahmen von den Preiserleinfamilien sind solide - alles in H0-DMark natürlich, 1:87, das versteht sich doch von selbst).
Eine Grundidee während der Planung war einen kontinuierlichen Übergang von Innenstadt (rechte Anlagenseite), zur Vorstadt (Mitte) und ländlicher Kulisse (linke Seite der Anlage) zu erzeugen. Das "Land" befindet sich im "Ansatz" der L-förmigen Anlage und kann kaum gleichzeitig mit der Innenstadt gesehen werden (Kopfdrehung notwendig). Eine Strasse, die sich ~5 m lang über die Anlage schlängelt verbindet die drei Bereiche. Das Ende der (Vor)-stadt wird von einer Unterführung markiert (hier nicht zu sehen). Die Szene im nächsten Photo zeigt einen Teil der Anlagenmitte (auf halber Höhe zwischen den beiden Ebenen). Hinter der Unterführung geht die Strasse in der Nähe des Betriebswerkes lang und erreicht ganz links eine kleine Gärtnerei (letztes Photo). Dann verlässt sie meine H0-Welt kurz hinter einem beschrankten Bahnübergang (hier nicht zu sehen).
Obwohl ich meine Anlage natürlich liebe, kann ich nicht verhehlen, dass ich etliche Fehler gemacht habe. Hier die dicksten, so wie ich sie sehe: (1) die Ecke hinter dem Bw ist kaum noch zugänglich (Ursache: Platzgier), (2) immer noch zu wenige Meldeblöcke für TrainController (Ursache: Geiz), (3) der Schattenbahnhof unterm Hauptbahnhof macht Elektronikreparaturen und –änderungen sehr schwierig (Ursache: Zuggier) und (4) nicht weit genug in die Tunnel hinein geschottert (Ursache: Faulheit). Zwei andere Dinge, die mich etwas stören: (5) zu viele Gleise parallel zur Anlagenkante und (6) das Bahnhofsgebäude ist nicht gut genug zu sehen. Bei der nächsten werde ich dann hoffentlich auch sorgfältig andere Gleissysteme erforschen, auf jeden Fall die Schienen altern, mehr Sorgfalt mit den Signalen walten lassen und und und und und ....
Schöne Grüsse aus dem sonnigen Florida,
Oliver
PS: Dies ist übrigens mein erster Beitrag hier im Forum, in dem ich aber schon seit Jahren gerne lese und blättere.
PPS: Videos von meiner Anlage gibt es auf YouTube https://www.youtube.com/user/TheChemfan/videos.