Hallo Zusammen,
habe im letzten halben Jahr 18 alte Loks mit dem Uhlenbrock 76200 ausgerüstet, da ich den Motor nicht umbauen wollte, sondern nur den Fahrtrichtungsschalter durch einen Decoder ersetzen. Das kostet pro Lok 31 € (über Fachhändler). Der 76200er paßt sogar in die BR 89 (3000). Manchmal muß man ihn, wenn man nicht fräsen möchte etwas gekippt einbauen, was aber kein Problem ist. Mit der Schraube des Umschalters kann der Decoder festgeschraubt werden (Schraube u. U. mit Saitenschneider etwas kürzen), wobei ich diesen immer mit dem mitgelieferte Klebe-Pad oder mit Tesa Powerstrips hinterklebt habe. Beim schrägen Einbau habe ich meist den ganzen Bereich, in dem der Decoder mit dem Fahrgestell oder Metallgehäuse Kontakt bekommen könnte, großzügig mit den Powerstrips ausgekleidet, da der Decoder meist mit einer Kante dann auch noch auf einem Powerstrip aufsaß, wirkte dies gleich noch stabilisierend.
Der 76200er brachte bei den meisten Loks einen deutlichen Steuerungsgewinn, sie können jetzt wesentlich langsamer ruckfrei fahren als früher, die Höchstgeschwindigkeit läßt sich modellgerecht anpassen und der Motor ist lastgeregelt. Zwei drei fahren genauso ruppelig wie früher, liegt wahrscheinlich an Motor oder Getriebe oder sonst etwas... Da die meisten alten Loks keine rote Schlußbeleuchtung besitzen, hat man noch zwei dimmbare Ausgänge für Rauchsatz, Motorraumbeleuchtung oder eben Schlußlichter übrig. Mit letzterem lassen sich dann alle Variationen Stirn-/Schlußbeleuchtung (wechselnd mit Fahrtrichtung), nur Stirn, nur Schluß, Doppel-A, Schluß auf beiden Seiten verwirklichen. Man kann sogar ein Soundmodul über die Susi-Schnittstelle anschließen.
Beim Programmieren des 76200er mit CS2 bitte einen echten Verbraucher (z. B. Schlußwagen mit Birnchen, nicht LED!!!) aufs Gleis setzen, sonst klappt das manchmal nicht. Die Funktionen des Decoders lassen sich beliebig auf die F-Tasten der CS2 mappen, auch von einem Normalbürger.
Bin sehr zufrieden, der Umbau geht unter einer Stunde ohne feilen oder dremeln usw. Die Lok aber bitte gleichzeitig säubern und evtl. neu sparsam abschmieren. Die Kondensatoren am Motorschild bleiben nach meinem Kenntnisstand erhalten. Kohlen/Bürsten evtl. ersetzen, damit sich kein Feuerring ausbildet, das mag der Decoder nicht so. Wenn man die Fahrzeugmasse für die Beleuchtung mitbenutzt - wie früher üblich - kann die Beleuchtung bei wenigen Loks manchmal leicht flackern, was mich nicht stört.
Zwei kaputte Decoder - ich konnte bei meinem Einbau und meiner Handhabung keinen Fehler feststellen - wurden freundlicherweise ohne Probleme von Uhlenbrock innerhalb von knapp 3 Wochen nach dem Einsenden ersetzt.
Also warum den Streß mit einem Umbau des Motors zum HLA mit nicht passenden Magneten und/oder Motorschildern? Die paar mehr Steuerungsmöglichkeiten über Lopi bringen es meines Erachtens nicht, das ist aber natürlich Geschmacksache.
Viele Grüße aus BaWü
Stefan
PS: Natürlich kann ich für obiges keine Gewähr übernehmen. Die obigen Beschreibungen habe ich bei mir erfolgreich und ohne Probleme umgesetzt.