Liebe Modellbahnfreunde,
wie ich bemerkt habe, bin ich bei weitem nicht der einzige, der seine Anlage (H0, AC digital) mit dieser Einleitung vorstellen kann: „Ich lese schon seit einiger Zeit im Forum mit … nun wird es Zeit, dass ich auch einmal … .“
Vorher etwas zu meinem Benutzernamen:
Mir ist bekannt, dass die Zuggattung korrekt „Trans Europ Express“ heißt. Zumal ich aber auch noch für die Musikgruppe „Kraftwerk“ schwärme, habe ich meinen Benutzernamen dem Titel des gleichnamigen Albums dieser Band angepasst.
Es kostet schon ein wenig Überwindung, sich hier einzubringen, sind die Eindrücke aus der in diesem Forum überwiegend präsentierten Anlagen, was Perfektion in technischer wie optischer Hinsicht angeht, dazu geeignet, sich für die eigene Anlage eher zu schämen.
Meine mitten im Bau befindliche Anlage - gibt es überhaupt solche, an denen nicht (mehr) gebaut wird? – soll in möglichst wenigen Worte vorgestellt sein. Die Vorgeschichte zwischen der Idee, eine eigene Moba aufzustellen und dem endgültigen Plan, der nun zur Umsetzung gelangt, lasse ich daher aus.
Noch etwas vorweg: mir ist bewusst, dass man auf dem mir zur Verfügung stehenden Raum durchaus noch mehr Modellbahn unterbringen kann. Allerdings wäre das nicht mit den Prämissen, die ich meiner Planung zu Grunde legen wollte und zum Teil schlicht musste, vereinbar gewesen: eine mit meinem handwerklich begrenzten Geschick im finanziell und zeitlich überschaubaren Rahmen zu realisierende Anlage, die einen einigermaßen vorbildgerechten Betrieb bei gleichzeitig optisch ansprechender Gestaltung zulässt – und das alles in einem eigens zu diesem Zweck anzumietenden Raum.
DAS findet Ihr daher auf meiner Anlage nicht:
- Schattenbahnhöfe mit Gleiswendeln
- auf unterschiedlichem Höhenniveau verlegte Gleise
- zweigleisige, womöglich noch elektrifizierte Hauptstrecken.
Thema meiner Anlage also:
Eine nicht elektrifizierte, eingleisige Hauptstrecke im deutsch-österreichischen Grenzgebiet vor der Kulisse des Allgäu mit zumindest einem Bahnhof, alles in der aktuellen Epoche spielend. Anregung und im gewissen Sinne Vorbild habe ich bei der Außerfernbahn (Kempten/Allg. – Reutte i. Tirol, weiter nach Garmisch-Partenkirchen) gefunden:Dieser Strecke widme ich quasi meine Moba.
Meine Anlage könnte man als Anschlussbahn zu dieser Anlage sehen: viewtopic.php?f=64&t=99193&hilit=allg%C3%A4u.
Nach vielem Hin und Her, wie ich die schon vor Verfügbarkeit irgendeines Raumes konzipierte Anlage in dem dann tatsächlich gemieteten Büroraum umsetzen kann, ist ein Plan mit zwei Besonderheiten entstanden:
1. Kopf- statt Durchgangsbahnhof.
2. Die Fensterbank wird in die Streckenführung integriert.
Um möglichst lange Gleisstrecken zu erzeugen, habe ich mich an dem Prinzip „Entlang-der-Wand“ orientiert. Ein Bahnhof, der wenigstens aus fünf Waggons des Längenmaßstabs 1:87 bestehende Züge aufnimmt, war dabei allerdings nicht drin bzw. hätte mich komplett einer Paradestrecke beraubt. Auf der Raumdiagonalen dagegen finden ausreichend lange Bahnsteiggleise Platz. Also: Abzweig von der Strecke zum Bahnhof. Der Kopfbahnhof war dabei zwingend, da für ein weiteres mit Weichen versehenes Gleisvorfeld kein Platz ist.
Den Kopfbahnhof als Grenzbahnhof zwischen Deutschland und Österreich auf einem Abzweig von der eigentlichen Streckenführung gibt es schließlich auch im Vorbild: Lindau. Der Kopfbahnhof im Allgäu und benachbarten Regionen ist auch kein unbekannter: Oberstdorf, Füssen, Oberammergau, um nur ein paar zu nennen.
Ein üppiger Heizkörper und ein darüber zugänglich zu haltendes Doppelfenster haben mich planerisch sehr herausgefordert – hatte ich zunächst alles darangesetzt, diese Einrichtungen so zu umfahren, dass sie ohne Akrobatik zugänglich bleiben, kam mir plötzlich die Idee: die Strecke wird über die Fensterbank geführt:In diesem Bereich stehen dann eben keine Häuser oder Bäume, um die Fenster weiterhin öffnen zu können.
Bisher (Baubeginn: Anfang 2014) umgesetzt habe ich den so entstandenen Plan mit folgendem Zubehör:
- Rahmenkonstruktion plus Platten: Modellbau Menninghaus
- Hartschaum-Platten: Prehm-Modellbahn
- Hintergrundbilder: JoWi-Modellbahn-Hintergrund
- Gleisbettung: Merkur Styroplast
- Gleise: Märklin K-Gleis
- Weichenantriebe und -decoder: Märklin
- Signale (Ks): Viessmann
- Signaldecoder und Bremsmodule: bogobit
- Steuerung: ESU ECoS 50210.
….. und jetzt könnte ich noch einige Geschichten, Erkenntnisse und Erlebnisse rund um die Anlage berichten, die werden aber wohl zur Sprache kommen, wenn Ihr Fragen zum Wie und Warum meiner Anlagendetails stellt.
Aktuell beschäftige ich mich mit der Landschaftsgestaltung – derzeit entsteht das Empfangsgebäude aus dem Bausatz „Bad Dürkheim“ von Faller. Außerdem wird die Gleisbettung nachbearbeitet – Lücken durch Isolierungen und Anschlüsse werden geschlossen, fehlende Böschung an Weichen wird ergänzt.
Bleibt mir zunächst, mich bei „Stummi“, seinem Forum und vor allem den Mitgliedern zu bedanken, die bisher mit Ihren Tipps aber auch zum Teil kontrovers geführten Diskussionen sehr geholfen haben, an entscheidenden Punkten meiner Planung und meines Baus die richtigen Weichen zu stellen .
Viele Grüße aus Oldenburg (i. Oldb.)
Bodo