Moin, ihr Beiden,
da sehe ich gerade große Apellohren und etwas kleinere Beziehungsohren. Eigentlich wollte ich zu dem Thema ja ruhig sein, doch das ist ein Paradebeispiel, wie eine simple Nachfrage als Auftrag vertanden werden kann.
Manfred, keiner hat von dir verlangt Feldforschung zu betreiben. Man sollte allerdings auch nicht den Eindruck erwecken als hätte man sie betrieben. In manchen Kreisen mag man das unkritisch durchgehen lassen, in Modellbahnerkreisen funktioniert dies - wie hier deutlich wird - nicht. Warum? Ich gebe da jetzt eine persönliche Ableitung dessen ab, was Wisgurd hier https://www.stummiforum.de/ recherchiert hat. Wie man es machen sollte mit Quellenangabe. Du Manfred übrigends auch, ebenfalls mit Quellenangabe. Im Gegensatz zu einer schlichten Behauptung wid hier der Kontext deutlich und er ist nachprüfbar. Lege ich die von Wisgard zitirte Erhebung zugrunde ist die Modellbahn alles andere als ein "bildungsfernes" Hobby. 54,9% mit Hochschulzugangsberechtigung oder -abschluss. Da dürfte, so meine Einschätzung, bei uns im Forum nicht wesentlich anders sein. Und wenn man auch die Altersangaben bei uns in den Avataren anschaut, haben wir in der Regel unser Abi vor der freien Schulwahl gemacht. Der Weg auf's Gymnasium war nicht der Elternwille, sondern basierte auf den Empfehlungen der Fachleute (Lehrer) aufgrund unserer schulischen Leistungen. Das sind keine Klippschüler! Einige sind in leitenden Positionen tätig und oder in der Forschung. Zumindest unterstelle ich dieser Hälfte, dass sie in der Lage sind zwischen Annahmen (die der Überprüfung noch bedürfen) und evidenzbasierten Daten (auf der Basis empirisch zusammengetragener und bewerteter wissenschaftlicher Erkenntnisse erfolgend) zu unterscheiden. Und wo ihnen das nicht hinreichend erscheint nachzufragen. Sie sind intelligent genug dies zu tun und der Schwenk hin zu Stopfmaschinen und wie schön unser Hobby doch ist werden als Ablenkungsmanöver gedeutet. Derartiges lässt man weder bei seinen Mitarbeitern noch im privaten Kontext durchgehen. Dem fühlt man auf den Zahn, gerade wenn die Vermeidungsstategien so offen ersichtlich sind; also wenn man mir schon ein "X" für ein "U" verkaufen will, dann schleife man bei "X" wengstens die Ecken ab, damit es nicht sofort auffällt . Zudem entspricht es nicht meinem Anspruch an Akuratesse.
Aus diesen Gründen kann ich deinem Wunsch/ deiner Aufforderung "Halte dich an das, was ich geschrieben habe" nur sehr bedingt und unter äußerster Vorsicht und wenn sich mir etwas nicht erschließt mittels gezielter Nachfragen folgen. Wenn letztere nicht oder ausweichend beantwotet werden folge ich dem ganz gewiss nicht.
Wo du verdammt richtig liegst, ist dass darin ein großer Anteil Befindlichkeit liegt. Ich kann diese Befindlichkeit als mein Bedürfnis nach "Klarheit" benennen. Ich möchte wissen woran ich bin und ob ich den Angaben vetrauen kann. Und um das zu können, benötige ich die entsprechenden Angaben und/ oder den Zusammenhang der jeweiligen Argumentation. Es ist für mich ein Unterschied, ob es sich um eine persönlich Einschätzung oder um valide Erhebungen handelt. Dann kann ich es entsprechend einordnen und mein Bedürfniss nach "Klarheit" ist erfüllt. Ein fettgedruckte "Basta-Rhetorik" ist dafür nicht hinreichend. Also fasse ich wieder und wieder nach. In der "Gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg" gibt es dazu einen schönen Satz: "Sei freundlich und vor allem ehrlich, aber nicht nett!" Das macht mich vielleicht nicht zu einem im Umgang bequemen Zeitgenossen, aber ich bilde mir ein, man weiß stets, woran man mit mir ist. Das wüßte ich von anderen auch gerne und wo ich mir darüber unklar bin (da haben wir wieder die Befindlichkeit: unerfülltes Bedürnis nach Klarheit), siehe oben ... da fasse ich nach.
Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias