RE: Reparatur und Digitalisierung FLM 1300 (DR 61 Henschel Stromlinienlok)

#1 von pio , 30.12.2020 20:51

Hallo zusammen,

ich habe eine alte FLM 1300/2 in H0 (DR 61 Henschel Stromlinienlok - US Zone) ersteigert.
Herstellungsdatum: A6/4
Da sie einige Beschädigungen aufweisst und ergo kaum Wertzuwachs erfahren wird,
habe ich mich dazu entschlossen, sie mit einem DCC-Dekoder auszustatten.
Ausserdem werde ich einige Mängel versuchen zu beseitigen.

Darüber werde ich in diesem Thread berichten, mit einer kleinen
Fotostrecke. Bitte um etwas Geduld, ich habe noch nicht alle Teile

Ich habe auch ein paar Fragen platziert und bin auf euer Feedback gespannt.

Es wäre klasse, wenn jemand mir die Explosionszeichnung
bzw Ersatzteileliste digital (PN) zukommen lassen könnte.


0) Grundreinigung, neue Bürsten und Federn, Stromabnehmer neu ausrichten, neue Schmierung ==> erledigt!
Sie fährt wieder (wenn auch etwas hakelig und mit starkem antiquarischem Soundfeeling
Durch das stark einseitig verschlissene Stufenstirnrad (1. Stufe) ist das Geräusch
rückwärts noch "aufregender".

1) Neues Stufenzahnrad (stark abgenutzt)
Zähne 28/13, Modul 0.5, Dicke grosses Rad: 1.3mm,
Dicke kleines Rad: 1.5mm, Achsbohrung Durchmesser 4.18mm
(mit Schiebelehre gemessen, also nicht so exakt).

2) Rad vorne links rutscht auf der Achse
Das Rad ist lose, aber die Isolationshüls sitzt noch bombenfest auf der Welle.
Mit was klebe ich das am besten fest?
Habe nach einigem Lesen folgende Empfehlung gefunden: WIKO 06K48

3) Verbrannte Stelle im Gehäuse beseitigen
Mal sehen ob Polieren und vorsichtiges Lackieren ausreichen.

4) Riss im Gehäuse verkleben und polieren.

5) Anschraubnasen am Gehäuse abgebrochen und nicht mehr vorhanden
Ich werde versuchen etwas auch einem Stück schwarzem Hartkunststoff herauszuarbeiten und
anzukleben.

6) Umrüstung auf Digitalbetrieb

6.1) Isolierung Lagerschild, bzw. Bürstenführungen
Einfacher Teil:
Stahl-Befestigungsschrauben Schild durch Plastikschrauben ersetzen.

Schwieriger Teil:
Rotorwelle isolieren.

Ich habe mich (trotz einiger negativer Erfahrungen im Netz) dazu durchgerungen,
den Schmierschwamm durch ein Kugellager zu ersetzen.
Den Achs-Durchmesser habe ich mit 2.01-2.04mm gemessen (Mist).
Habe nun 2 Kugellager bestellt:
A) 2x5x2.5, Wälzlager aus Keramik, Dichtung 2RS
Die Keramikkugeln sorgen für die Isolierung.
Wenn ich es schaffe, durch Herunterkühlen der Welle und Aufheizen des Kugellagers
die beiden Teile zusammenzukriegen bin ich glücklich!
Bleibt nur der enge Platz zur Bürstenführung, da ist präzises Bohren gefragt.

B) 2.38x4.76x2.38, Wälzkörper aus Edelstahl, Dichtung ZZ
Die Achse wird dadrin natürlich sehr viel Radialspiel haben,
aber nicht mehr als jetzt auch schon (ok, das Schwämmchen dämpft
lagerseitig, und Ritzelseitig sorgt die Getrieberadialkraft für das Drücken in eine Ecke).
Und das Axialspiel ist im Original nur durch das Ritzel oder den Anker begrenzt!

6.2) Zimo-MX633 mit Pufferspeicher einbauen
Im Kessel ist genug Platz, keine Fräsarbeiten nötig.
Ich werde mal 3 Supercaps mit je 220mF/5.5V in Reihe schalten (ergibt dann 73.3mF).

So, genug geredet. Hier noch ein paar Fotos.

Bis bald.
Jens



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RE: Reparatur und Digitalisierung FLM 1300 (DR 61 Henschel Stromlinienlok)

#2 von pio , 01.01.2021 02:57

Hallo zusammen

Zunächst einmal wünsche ich allen ein gutes neues Jahr 2021!

Ich war zu ungeduldig um auf die Kugellager zu warten und habe
den DCC Decoder schonmal eingebaut. (Plastikschraube fehlt auch noch. )
Ordentlich Panzerband hält alles an seinem Platz, inklusive Kondensator (680uF fürs erste).
Das lockere Rad habe ich mit Sekundenkleber befestigt, mal sehen wie lange es hält.
Decoder-Parameter habe ich von meiner alten (BJ ca. 1965) Dampfloko mit FLM Rundmotor übernommen.

Was soll ich sagen? Sie fährt! Sogar auf niedrigen Fahrstufen.
Ich werde demnächst mit den Parametern noch was rumspielen.

Und ich überlege mir noch, ob ich wirklich ein Kugellager einbaue.
Momentan lagert die Rotorachse nur im Lagerschild (eine Art Epoxy-Material),
ohne Schmierung, da ich das Schwämmchen wegnehmen musste.
Werde mal etwas länger mit fahren und wenn es nicht quietscht, dann lass ich es so.

Das Stufenstirnrad muss ich natürlich noch ersetzen, dann hoffe ich, dass
der Geräuschpegel nochwas runtergeht.

Video hier:
https://youtu.be/teLxOCC2J7g

Und Bilder:



Gruss
Jens


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#3 von pio , 01.01.2021 12:53

Kurze Info:
Laut diverser FLM Datenblätter in älteren und neueren Loks hat das Stufenzahnrad 28/13 Modul 0.5 die
FLM Artikelnummer 56 4102.
Zu Finden z.B. in folgenden Loks: 4016, 4226, 4230, 4238, 4938

Es ist auf der Fleischmann-Homepage als Ersatzteil für 1,25 EUR gelistet, aber NICHT verfügbar
https://www.fleischmann.de/de/service/sp...?p=y&ssp=564102

Gruss
Jens


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RE: Reparatur und Digitalisierung FLM 1300 (DR 61 Henschel Stromlinienlok)

#4 von pio , 04.01.2021 20:24

Zwischenstand:

1) Zwei Kugellager sind angekommen.
2 x 5 x 2.5mm ===> etwas zu klein. Nach meiner Einschätzung nützt auch die Temp-Methode nichts. Man müsste die Achse abdrehen.
2.38 x 4.76 x 2.38 mm ===> Deutlich zu gross. Kleben macht keinen Sinn da dann die Achse nicht zentriert wäre.

Problem: Wie kann ich die Achse abdrehen, ohne das Ritzel abzuziehen (das dann anschliessend natürlich nicht mehr fest aufgepresst werden kann)?

2) Plastikschrauben sind nicht nötig. Ich habe einfach die Kohleführung mit sanfter Gewalt um 90° gedreht.
Dadurch brauche ich auch nichts "absägen" und kann ggf. den Originalzustand mit Fettschwämmchen wieder herstellen.

3) Habe noch eine Quelle für das Stufenzahnrad 28/13 aufgetan. Es ist allerdings aus Plastik. Mal sehen wie lange es hält.

4) Das lose Rad habe ich auch festgeklebt (Sekundenkleber nach ordentlicher Reinigung).
Es hat zumindest die kurze 2 minütige Probefahrt überstanden.


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