Hallo Stefan,
ich habe mir Deine Bilder einmal angesehen. Du hast die Decoder Variante 5.0, wenn ich das richtig sehe. Es gibt da verschiedene Versionen. Mein damals vorbestellter 46715 aus der ersten Lieferung hat z.B. die Variante 4.0.
Deine Bilder habe ich bearbeitet und die Platinenseiten gegenübergestellt (Dein Einverständnis habe ich einfach mal vorrausgesetzt)...
... und eine Version 5.2 dazu fotografiert sowie darin Bereiche farblich markiert:
Der hauptsächliche Unterschied der Layouts 5.0 zu 5.2 dürfte die Verstärkung bzw. Ergänzung der Leiterbahnen zwischen Gleichrichter und OSC sein.
Fangen wir rechts an:
Die drei Mosfets übereinander treiben die Piezos. Daneben rechts liegt der Gleichrichter mit Siebelko.
Darüber ist vermutlich der Oszillator für die Ansteuerung der Piezos. Bei mir wie auch auf Deiner Platine ist eine Position nicht bestückt. Hier hat Märklin anscheinend vorgesehen, den N/P-Kanal zu doppeln, um höhere Leistung zu erhalten. Die Pins sind nummerngleich miteinander verbunden. Auf der älteren Version 4.0 des Decoders gibt es nur EINE Position für EINEN CHip und der 220mOhm Widerstand (zur Strombegrenzung am OSC, könnte auch ein Meß-Shunt sein) ist auch noch nicht vorgesehen.
Links davon findest Du eine Spannungsversorgung mit 5V-Stabi und Siebung, die mindestens den Tiny versorgt.
Die beiden verbleibenden Bauteile sind links oben die LED und unten ihr Vorwiderstand.
Linke Seite:
Unten links sind drei Widerstände gruppiert zur Strombegrenzung und eine Zener-Schutz-Diode plaziert. Die Widerstände haben je 18Ohm, sind parallelgeschaltet und resultieren so in 6Ohm Gesamtwiderstand.
Das restliche Gemüse habe ich mir noch nicht angesehen.
Nachfolgend der Versuch der Erfassung bisheriger Erkenntnisse dazu:
[edit: 20220327 Zeichnung durch v4 ersetzt, Ergänzungen und Korrektur]
Beschreibung:
Oben die Erfassung der Spannungsversorgung. Von links Brückengleichrichter, Strombegrenzung (3*18Ohm parallel), Siebelko, Zener Schutzdiode W T2 (BZX84-C27), Spannungsregler 5V mit Siebkondensator.
In der Mitte der Oscillator. Dazu gehören der Treiber .333 (vermutlich Fairchild FDC6333c, N+P-CH Mosfet 30V, 2 bzw 2,5A), die Spule, ein Widerstand mit 220 mOhm (siehe oben) und vermutlich noch Gemüse auf der anderen Seite des Decoders. Ich gehe davon aus, dass der OSC verstimmt werden muss für die Umkehr der Motorrichtung (80kHz, 90khz, habe ich damals gelesen).
Die NO2 (vermutlich Zetex ZXM61N02F) treiben die Motoren.
Alle Angaben ohne Gewähr...
Zurück zu Deiner Frage:
Die 18Ohm Widerstände sind erhältlich, der FDC6333c auch. Ebenfalls zxm61n02f (evtl. Ersatztyp) und bzx84-c27.
Durch die Widerstände ist erheblicher Strom geflossen, evtl. gezogen vom OSC. Der OSC ist, betrachtet man die Auslegung der Leiterbahnen und die doppelt angelegten Durchkontaktierungen um den .333, für starken Strom ausgelegt. Er wird wohl den Strom zur Verfügung stellen, der potentiell als Signal rot an jedem Piezo anliegt und über die drei N02 durch den jeweiligen Piezo blau abgerufen werden kann.
Ursache?
Ich habe meinen Kran vorhin einige Male drehen lassen. Dabei wird die Widerstandsgruppe mehr als handwarm. Von EINEM Piezo. Vielleicht wurden mehrere Piezos zeitgleich angesteuert, weiß gerade gar nicht, ob das geht, und haben die Schaltung übermäßig belastet?
Möglich vielleicht eine Überspannung durch einen analogen Trafo (Umschaltimpuls)? Der .333 verträgt maximal 30V, die Zener bricht bei 27 durch. Wäre auch denkbar. Gedankengang: der Umschaltimpuls zerstört den .333, der erzeugt intern einen Kurzschluß. Solange noch Gleisspannung anliegt fließt erhöhter Strom und überlastet die Widerstandsgruppe.
Vielleicht ist eine Bewegungsachse schwergänger als vorgesehen, der Motor zieht mehr Strom und hat die Schaltung zu stark belastet?
Ob die CPU etwas abbekommen hat muss nicht sein. Ich denke, wenn man den Spaß beim Reparaturversuch betrachtet: es lohnt sich.
VG
Rainer