Umbau eines Märklin 3477 Schienenzeppelin Kruckenberg von 1995.
Jetzt habe ich mich mal an den Umbau meines alten Schienenzeppelins gewagt.
Ziel des Umbaus war es, die Lok mit einer 21 MTC Schnittstelle und Stützkondensatoren auszurüsten, die Glühbirne durch eine warmweiße LED zu ersetzen und ein rotes Schlusslicht einzubauen.
Außerdem sollte ein Glockenankermotor zur Verbesserung der Fahreigenschaften sowie eine warmweiße LED Innenbeleuchtung und Sound eingebaut werden.
Zuerst habe ich alles ausgebaut, bis nur noch der Rahmen übrig war.
Der ursprüngliche kleine Scheibenkollektormotor (SFCM) wurde gegen einen Glockenankermotor getauscht, den ich von einem Clubmitglied bekommen habe.
Der Motor stammt aus chinesischer Produktion, Typ 2016, 12V, Durchmesser 20 mm, Länge 16 mm, Wellendurchmesser 1,5 mm.
Die Welle wurde mit einem Modul 0,4 Zahnrad mit 8 Zähnen versehen. Das Zahnrad hatte ursprünglich eine Bohrung von ca. 1 mm und wurde auf 1,5 mm aufgebohrt.
Mittels Drehmaschine wurde am vorderen Ende des Motors der Durchmesser auf einer Länge von 3 mm auf ca. 19,6 mm reduziert.
So kann der Motor um 3 mm in den Getriebeblock eingelassen werden und hat am hinteren Ende genügend Abstand zum Lokgehäuse und ist optimal zentriert.
Ich wollte den Motor nicht fest mit dem Getriebeblock verkleben, um jederzeit problemlos Wartungsarbeiten durchführen zu können.
Daher habe ich mir zur Aufnahme des Motors 3 Adapterscheiben (Stärke 1,6 mm) mit 20 mm Bohrung angefertigt, die sich am Getriebe verschrauben lassen.
Da es sich um 3 getrennte Scheiben handelt, die sich ein wenig zueinander verschieben lassen, lässt sich der Einbauwinkel des Motors optimal justieren.
Da mein Motor fest genug in den 3 Adapterscheiben sitzt, wurde auf ein zusätzliches Verkleben der Adapterscheiben mit dem Motor verzichtet.
Jetzt konnten die Adapterscheiben samt Motor mit den ursprünglichen Motorschrauben des SFCM am Getriebe befestigt werden.
Eventuell müssen die Schrauben etwas gekürzt werden, damit alles passt.
Auf den Adapterscheiben befinden sich außerdem Lötpunkte zum Anlöten des Massekabels.
Als Decoder kommt ein ESU Loksound 4.0 54499 auf einer selbst erstellten 21MTC Adapterplatine mit verstärkten AUX3/AUX4/AUX5/AUX6 Ausgängen zum Einsatz.
Auf der Platine befinden sich außerdem zwei 680µF 25V SMD Elkos als Stützkondensatoren, die mittels DIP-Schalter zum Programmieren abgeschaltet werden können.
Die Lautsprecheranschlüsse und der Anschluss für die Innenbeleuchtung (AUX4) wurden mit RM 2,54 mm Stiftleisten-Anschlüssen versehen.
Passende Widerstände für das Stirnlicht (2,2 KOhm) und für das Schlusslicht (5,6 KOhm) befinden sich ebenfalls auf der Platine.
Dann habe ich mir noch eine kleine Schlusslicht-Platine mit roter 0603 SMD LED und eine Platine für die Innenbeleuchtung mit vier warmweißen 0603 SMD LEDs angefertigt.
Um die Schlusslicht-Platine einkleben zu können, musste hinten am Fahrgestell etwas Metall weggefeilt werden, damit die Platine zwischen Gehäuse und Fahrgestell passt.
Die Lampenattrappe am Gehäuse wurde auf 2 mm aufgebohrt und mit einem kurzen Stück Lichtwellenleiter versehen.
Die Platine der Innenbeleuchtung wurde mit einer RM 2,54 mm Anschlussbuchse versehen und in das Gehäuse eingeklebt.
Vorne wurde die Glühbirne gegen eine 2 mm warmweiße LED getauscht.
Damit die LED in den Lampensockel passt, mussten die beiden Pins der LED etwas schmaler geschliffen werden.
Der Motor der Luftschraube wurde direkt an AUX2 angeschlossen und als Rauchgenerator programmiert.
So läßt sich die Umdrehung des Propellers abhängig von der Geschwindigkeit einstellen.
Ich habe den Motor vorher durchgemessen, um sicher zu stellen, dass die 250 mA Maximalbelastung des Funktionsausgangs nicht überschritten wird.
Bei meinen Messungen lag der Motor bei max. 180 mA. Da ich den Motor aber nicht mit voller Leistung laufen lasse, liegt der tatsächliche Wert noch deutlich niedriger.
Als Lautsprecher kommt ein 18,5x13 mm Dumbo Lautsprecher von AustroModell mit passender Schallkapsel zum Einsatz.
Dieser wurde ebenfalls in das Gehäuse geklebt und mit einer RM 2,54 mm Anschlussbuchse versehen.
Jetzt konnte alles wieder zusammengebaut und final getestet werden.
Die Fahreigenschaften sind ausgezeichnet und kein Vergleich zum ursprünglichen 3-pol Motor oder zum 5-pol HLA.
Ich betreibe den Glockenankermotor mit 7,5 Volt.
Der Motor arbeitet im Fahrbetrieb nahezu geräuschlos, nur die Geräusche vom Getriebe und Schleifer sind zu hören.
Die Soundgeräusche werden auch bei Höchstgeschwindigkeit nicht vom Fahrgeräusch der Lok überlagert.
Die Höchstgeschwindigkeit wurde auf vorbildgerechte 230 km/h begrenzt.
Das weiße Licht leuchtet angenehm warmweiß und das Schlusslicht hat ein sattes Rot (beides kommt auf den Bildern nur schlecht rüber).
Die Helligkeit kann mittels Decodereinstellung noch erhöht oder gedimmt werden.
Auf eine Führerstandsbeleuchtung wurde bewusst verzichtet (Anschlüsse sind vorhanden).
Durch die Stützkondensatoren läuft die Lok auch auf M-Gleisen ohne Probleme.
Die Lautstärke und Tonqualität des Lautsprechers sind sehr gut.
Ich hoffe, dass der kurze Umbaubericht dem ein oder anderen etwas helfen kann.
Weitere Umbauberichte habe ich >> hier << zusammengefasst.
Belegung:
Licht vorne: Stirnlicht weiss vorne
Licht hinten: Schlusslicht rot
AUX1: -
AUX2: Luftschraube
AUX3: -
AUX4: Innenbeleuchtung
AUX5: -
AUX6: -
Teileliste:
Glockenankermotor Typ 2016 - ca. EUR 18,00
Modul 0,4 Zahnrad mit 8 Zähnen - ca. EUR 1,50
Adapterscheiben (20 mm Bohrung) zur Motorbefestigung am SFCM Getriebe - Eigenbau - Bei Fragen einfach eine Nachricht senden
21MTC Platine mit Stützelkos - Eigenbau - Bei Fragen einfach eine Nachricht senden
LED Schlusslicht Platine - Eigenbau - Bei Fragen einfach eine Nachricht senden
LED Innenbeleuchtung - Eigenbau - Bei Fragen einfach eine Nachricht senden
Lautsprecher 18,5x13 mm AustroModell - ca. EUR 3,00
Resonanzkörper 10 mm AustroModell - ca. EUR 0,60
Lichtwellenleiter - Reststück verwendet
Schrumpfschläuche - Reststücke verwendet
RM 2,54 mm Steckverbinder - ca. EUR 1,00
Falls die Fotos nicht angezeigt werden, bitte hier klicken: >> Fotos zum Umbaubericht <<
Viele Grüße
Mario