Bei der DB gab es ja manchmal einen Güzerzug mit der Lok der Baureihe 23. War das im Plandienst oder als Sonderzug. Wäre es vorbildgerecht wenn ich eine 23 an einen Güterzug anhängen würde.
Zum Ende ihres "Lebens" wurden die 23 häufig vor Güterzügen eingesetzt. Fotos davon waren vor einiger -zeit mal im historischen Forum bei Drehscheibe-Online zu sehen, da müsstest du mal die Suchfunktion bemühen, das dürfte noch zu finden sein.
Gruß, Volker
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Hallo Kilian!
Grundsätzlich - und dies ist schon mehrmals geschrieben worden - ist die DB-Baureihe 23/023 eine Personenzugdampflok.
Ihr Haupteinsatz waren der schwere Personenzugdienst, Eilzüge und leichte Schnellzüge. Gelegentlich auch Güterzüge.
Vorteile der Baureihe 23/023 waren die hohe Zuverläßigkeit, die sehr hohe Rückwärtsgeschwindigkeit von 85 km/h, die starke Beschleunigung und die veränderliche Kuppelachslast von 17 und 19 t, welche den Einsatz auf (fast) allen Strecken ermöglichte.
Ingesamt wurden bis 1959 105 Loks von allen (westdeutschen) Lokomotivfabriken für die Deutsche Bundesbahn gebaut.
Die letzten Loks wurden 1975 in Crailsheim ausgemustert.
Nun zu Deiner Frage - der Einsatz vor Güterzügen:
Das Bw Crailsheim setzte die Loks vor Eil- und Personenzügen und nach Abgang der Baureihe 44/044 gemeinsam mit der Baureihe 50/050 vor Güterzuglokomotiven von und nach Heilbronn und Nürnberg ein.
Sehr schön waren in den Jahren 1973 - 1975 die Beförderung der schweren Güterzuge, bespannt mit den beiden ungleichen Partnern, auf der Fahrt von Heilbronn nach Crailsheim. In Schwäbisch Hall wurde das Kochertal in Richtung SHA-Hessental verlassen. Auf dem Steigungsabschnitt im engen Kochertal war dies ein ganz besonderer optischer und akkustischer Augen- bzw. Ohrenschmaus!
Ergo: Die BR 23/023 war eine Universallok und kann auf der Modellbahn durchaus einen leichten bis mittelschweren Geüterzug ziehen.
Für Dich noch etwas Regionales:
Die BR 023 war während den Elektrifizierungsarbeiten der Gäubahn - 1973/74 - von Böblingen nach Horb und Rottweil im Az-Dienst eingesetzt. Die Loks waren Leihloks - z.B. Lok 023 067-2 - des Bw Crailsheim. Stationiert waren die Maschinen während der Bauarbeiten in den Bw Tübingen, Bw Rottweil und z.T. auch im Bw Freudenstadt.
Zum Einsatz kamen die Loks von 1973 bis 1974 - auch als P8-Ersatz - auf den Bahnstrecken zwischen Tübingen - Horb - Eutingen - (Altheim-Rexingen) - Freudenstadt - Hausach und Horb - Rottweil - Schwenningen/Villingen bzw. Tuttlingen zum Einsatz.
Grüßle
K.B.
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Hallo Bobbel
Du hast geschrieben das die BR 23 eine veränderliche Kuppelachslast von 17 bis 19 tonnen hatte.
Könntest du mir bitte im groben erklären wie das gemacht wurde?
Das wäre bei einem C Kuppler ja immerhin ein unterschied von 6 Tonnen.
Auf die Zugkraft dürfte sich so ein Eingriff ja auch ziemlich stark ausgewirkt haben.
Gruss Arne
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Hallo Arne,
gefunden habe ich auf die Schnelle nur die Methode bei der 06. Bei der 23, 41 und 45 dürfte es jedoch auf die gleiche Weise geschehen sein.
Zitat von Alfred B. Gottwaldt - Stromlinie, Seite 150
Durch Umspannen der Tragfedern ist es möglich, den Kuppelachsdruck von 20t auf 18t zu verringern, so daß die Lokomotiven auch auf Strecken mit leichteren Oberbau (H-Strecken) verkehren konnten.
Diese Umstellung konnte im Bw vorgenommen werden. Bei reduzierter Kuppelachslast waren natürlich die Vor- und Nachlaufachsen stärker belastet.
BTW: Gab es außer 06, 23, 41 und 45 noch weitere Lokomotiven mit variabler Achslast?
Viele Grüße
Thilo
Meine Modulanlage mit Bf. "Königsförde"
@Arne
Thilo hat mir die Antwort quasi vorweggenommen.
Durch das Umstecken von Bolzen an den Tragfederpaketen ließ sich die Achslast verändern. Wurde die Kuppelachslast erniedrigt, erhöhte sich zwangsläufig die Achslast der Vor- und Nachlaufachsen und die Zugkräfte aufgrund der geringeren Reibungslast/Adähsion wurden etwas gemindert.
Ob dies bei der Baureihe 23 auch tatsächlich gemacht wurde entzieht sich meiner Kenntnis.
Die letzten von der BR 23 befahrenen DB-Strecken - in der Region Saarbrücken und die von Crailsheim ausgehenden Bahnen - waren allesamt auf 20 t Achslast zugelassen, was ein Umstecken der Tragfederbolzen unnötig machte.
@Thilo
Mir sind auch nur die vier von Dir genannten Baureihen 06, 23, 41 und 45 bekannt.
Wobei diese Möglichkeit bei den Baureihen 06 = überschwere Schnellzugdampflok und 45 = überschwere Güterzuglok ein Paradox in sich darstellt. Diese Loks wurden speziell für die Beförderung schwerer und schwerster Züge entwickelt und gleichzeitig wurde - mit erheblicher Zugkraftminderung - ein Einsatz auf Strecken II. Ordnung in Erwägung gezogen. Für mich waren die gigantomanischen Entwicklungen dieser Zeit ohnehin nur Schau, oder wie man neudeutsch sagt, reine "Prestigeobjekte". Denn bewährt hat sich keine der Riesenlokomotiven, sei es die 05, die 06 oder die Baureihe 45. Waren sie teilweise nicht mal in der Lage alle Weichenstraßen zu durchfahren. Bei der BR 06 (2´D 2´h3) wurde daher bei einem Exemplar (06 001) an der 3. Kuppelachse die Spurkränze weggelassen, an der anderen Lok (06 002) wurden die Spurkränze geschwächt und die Achsen um 100 mm seitenverschiebbar eingebaut. Die Loks wurden während der Kriegsjahre vom Bw Ffm auf der Strecke nach Erfurt eingesetzt. Lok 06 002 erhielt 1945 einen Bombentreffer. Lok 06 001 wurde betriebsfähig abgestellt.
Die DB erwog eine kurze Zeit die Neubekesselung beider Loks, musterte jedoch beide Maschinen - aus Mangel an geeigneten Einsatzmöglichkeiten und wirtschaftlichen Gründen - im Jahre 1951 aus.
Vielleicht gabs diese Möglichkeit - Umstecken der Tragfederbolzen - noch bei div. Tenderlokbaureihen? Habe Null Ahnung!
Grüßle + Gute Nacht.
Klaus
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@Baureihe 232
Hallo Kilian,
- falls Du Dir solche Fragen aufgrund Deiner Moba-Themenwahl öfter stellen solltest:
Es ist mit Personenzugloks in Ep.III oder IV eigentlich beinahe immer möglich, Güterzüge zu befördern - und zwar entweder als Post- oder Post/Expressgutzug (mit verschiedenen Post, Gepäck- und s-fähigen geschlossenen Güterwagen) oder als Leig-Zug (allerdings mit höchstens 10 angehängten Achsen!) Für letzteres brauchst Du dann allerdings die entsprechenden Güterwagen-Pärchen. Aber für solche Aufgaben sind dann Loks der BR 23, 41, 78, 38 oder E41, E44 usw. eigentlich fast erste Wahl. Außerdem hat man als Modellbahner immer die Ausrede, dass die und die Lok ausnahmsweise vorgespannt wird, um Leerläufe zu vermeiden - wie beim Vorbild!
Schönes Wochenende!
Jürgen
Hallo Kilian,
Zitat von Bobbel
Das Bw Crailsheim setzte die Loks vor Eil- und Personenzügen und nach Abgang der Baureihe 44/044 gemeinsam mit der Baureihe 50/050 vor Güterzuglokomotiven von und nach Heilbronn und Nürnberg ein.
Sehr schön waren in den Jahren 1973 - 1975 die Beförderung der schweren Güterzuge, bespannt mit den beiden ungleichen Partnern, auf der Fahrt von Heilbronn nach Crailsheim.
In der Sonderausgabe des Eisenbahn-Journals "Die Baureihe 23" sind nicht nur mehrere Fotos der genannten Vorspanndienste vor BR 050, sondern auch Bilder von BR 23 als Solo-Zuglok vor Güterzug (S.33 Aufnahme 1972) und 23 als Zuglok mit 290 als Vorspannlok.
Fotobeweise für BR 23 auch solo vor Güterzügen sind also vorhanden.
Gruß Dietmar
Hallo
Da ich aus dem Grossraum Ettlingen komme lasse ich mir selten die Einsätze der BR 50 2740 und BR 58 311 (Die übrigens in der Maschienenbaugesellschaft Karlsruhe gebaut wurde)der Ulmer Eisenbahnfreunde sektion Ettlingen entgehen.
Es ist immer wieder schön die Loks dabei zu beobachten wenn sie das Albtal hochschnaufen.
Einfach toll wenn man so etwas gleich vor der Haustür hat!
Die BR 23 hab ich leider noch nie life erlebt.Wird sich aber auch noch ergeben.Sie soll ja über eine einmalige Klangkulisse verfügen.
Gruss Arne
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Hallo Arne,
ich beneide dich sehr. Ne 50 habe ich schon mehrmals live erlebt, die 50 2988 und die 50 3545 und so weiter. Aber ne 23 habe ich auch noch nicht live gesehen, zwar als Austellungsstück in Heilbronn die 23 105 aber als betriebsfähige Museumslok noch nie. Sollte ich fast mal nach Darmstadt-Kranichstein fahren. Und noch ne Frage????Erlebst du die 58 311 auch manchmal live?????
PS: die G 12 ist ein Traum von mir
Zitat von Baureihe 232
Hallo Olaf,
da fragst du mich was. Ich glaube eher nein. Denn die 23 war meines Wissens dort oben nicht so stark verbreitet als im Südwesten. Da oben fuhren meistens 41,042,043,44 manchmal glaube ich auch ne 50.
Hallo Killian,
es waren aber 23 er in Rheine oder Emden beheimatet, das habe ich irgendwo gelesen
Gruß Olaf
Hallo Kilian
Zitat
Erlebst du die 58 311 auch manchmal live????
Sogar öfters.
Die 58er ist seit Sommer 2006 voll restauriert und mehrmals im Jahr zwischen Ettlingen und Bad Herrenalb im Einsatz.
Die nächsten Thermine sind am 26 Oktober und am 6/7 Dezember zur Nicolausfahrt wo dann mit "gaaaaaanz" viel Glück sogar Schnee im Albtal liegt und man wunderbare Fotomotive geboden kriegt.
Schau doch einfach mal vorbei.Ist ja von dir aus nur ein Katzensprung
Gruss Arne
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@Kilian
Das ist wie wenn Du eine "Geiß´ vor einen Mistwagen" spannst!
Im übertragenen Sinn:
Die Baureihe 23 hatte eine Reibungslast von ca. 57 t und war für die Beförderung leichter bis mittelschwerer Personen-, Eil- und Schnellzüge konzipert. Sie wurde - zum Teil planmäßig, zum Teil um unnötige Lokleerfahrten zu vermeiden - auch im (leichten) Güterzugdienst eingesetzt.
Aber die Erzzüge von Emden ins Ruhrgebiet oder ins Saargebiet hätten unsere Baureihe 23 - selbst in Dreifachtraktion - schlichtweg überfordert.
Nur als Vergleich:
Die Baureihe 44 hatte ein Reibungsgeweicht von knapp 100 t und war aufgrund ihrer Bauweise, viele kleine Räder, auf hohe Zuglasten und auf hohe Anfahrzugkräfte, sowie den Einsatz auf den Rampenstrecken in den Mittelgebirgen ausgelegt. Die Höchstgeschwindigkeit war - damit die maximale Kolbengeschwindigkeit der Dampfmaschine nicht überschritten wurde - auf 80 km/h begrenzt.
Die Baureihe 23 war mit ihren mittelgroßen Rädern für höhere Geschwindigkeiten eine gute Beschleunigung ausgelegt. Durch die symmetrische Bauweise und die besondere Gestaltung des Tenderfahrwerks durfte die Baureihe 23 die hohe Rückwärtsgeschwindigkeit von 85 km/h fahren. Aus diesem Grund wurden einige Exemplare mit einer Wendezugeinrichtung ausgerüstet und bis Mitte der 1960er Jahre als Wendezugloks eingesetzt.
Deine Baureihe 23 kannst Du getrost mit einem Stückgutzug, bestehend aus Gs-, G10-, Gsm-Wagen usw., oder mit einem nicht allzu schweren gemischten Übergabegüterzug auf die Reise schicken, ohne daß es unglaubwürdig wirkt.
Grüßle aus HONAU.
Klaus
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Hi Klaus,
danke für den Tipp. Das heißt die 23iger waren vor den Erzzügen nicht zu sehen. Denn ich habe die 23 zur Zeit vor einem gemischten Güterzug hängen, und habe mich gefragt ist das wirklich vorbildgerecht, da die Lok ja normal Eilzüge usw. zog. Aber jetzt bin ich ja beruhigt. Aber die Lok spanne ich aber auch öfters an den Schnellzug der 01.10. Die war ja im Güterverkehr wirklich nicht zu gebrauchen.
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