RE: Grundätzliches

#1 von Jan_Remmert ( gelöscht ) , 09.02.2011 20:20

Hallo

Ich wollte gernen einem Bekannten der leider nicht so viel Ahnung von Elektronik hat helfen, seine Modelleisenbahn möglichst kostengünstig zu Digitalisieren.

Jetzt fehlt es mir aber Grundwissen über die Elektronik in der Modelleisenbahn. Ich hoffe ihr könnt mir einige dieser Fragen beantworten.

Es handelt sich um eine Märkin H0. Diese Anlage läuft auf AC. Als Stuerung hat er eine sehr alte Märklin Central Station.

Müssen bei den Loks die Antriebe grundsätzlich ausgetauscht werden beim wechsel auf Digital?
Welche chips sind günstig (vieleicht ESU)?
Braucht man unterschiedliche chips für den 3 Anker oder 5 Motoren?
Was ist eine Delta Lok?
Gibt es alternativ Motoren zu den Märklin? (Die machen zu viel krach)
Hat die erste Märklin Central Station DCC?
Können auch 30 Jahre ale Loks problemlos digitalisiert werden?

Es reicht wenn die Loks fahren mit 128 Fahrstufen und das Fahrtlicht umschlatet.

Danke für die Antworten.


Jan_Remmert

RE: Grundätzliches

#2 von SAH , 09.02.2011 20:42

Guten Abend Jan,

Zitat von Jan_Remmert

Ich wollte gernen einem Bekannten der leider nicht so viel Ahnung von Elektronik hat helfen, seine Modelleisenbahn möglichst kostengünstig zu Digitalisieren.
Jetzt fehlt es mir aber Grundwissen über die Elektronik in der Modelleisenbahn. Ich hoffe ihr könnt mir einige dieser Fragen beantworten.
Es handelt sich um eine Märkin H0. Diese Anlage läuft auf AC. Als Stuerung hat er eine sehr alte Märklin Central Station.
Müssen bei den Loks die Antriebe grundsätzlich ausgetauscht werden beim wechsel auf Digital?
Welche chips sind günstig (vieleicht ESU)?
Braucht man unterschiedliche chips für den 3 Anker oder 5 Motoren?
Was ist eine Delta Lok?
Gibt es alternativ Motoren zu den Märklin? (Die machen zu viel krach)
Hat die erste Märklin Central Station DCC?
Können auch 30 Jahre ale Loks problemlos digitalisiert werden?
Es reicht wenn die Loks fahren mit 128 Fahrstufen und das Fahrtlicht umschlatet.
Danke für die Antworten.



Zum Einstieg in Digital benötigt man eine Zentrale mit Transformator und mindestens ein Modell, welches Digital fahren kann. Zentrale ist da, Modelle mit Dekoder nicht.
Um sich einen Überblick zu verschaffen bzgl. der Kosten, ist es sinnvoll die Lokomotiven aufzulisten.
Zum Digitalisieren gibt es viele verschiedene Wege, von denen hier nur zwei exemplarisch aufgeführt werden sollen:
a) Motor bleibt erhalten, Dekodertypen Tams LD-W32/33 oder Uhlenbrock 76200. Dies sind die günstigsten Alternativen, da außer dem Dekoder Nichts ausgetauscht werden muß. Diese Dekoder entsprechen auch Deinen Anforderungen (128 Fahrstufen, schaltbares Licht und sogar noch einiger weitere FUnktionen, die möglich sind). Einzig die Anpassung dieser Dekoder an den Motor könnte aufwendig sein und abschrecken, doch diese Anpassung ist auch bei anderen Dekodern notwendig. Speziell zum 76200 gibt es hier im Forum eine hervorragende Anleitung von HJMauser.

b) Motor wird ausgetauscht gegen einen neuen einschließlich aller Motorteile zuzüglich eines Dekoders (ESU, Kuehn, Zimo; Tams, Märklin, .....). Dies kann sehr aufwendig sein.

Welche Variante Dir (bzw. Deinem Bekannten) besser zusagt, kannst Du bzw. er nur durch ausprobieren herausfinden (es gibt z.B. Personen die mögen ein bestimmtes Produkt, andere nicht und schon geht die Emotionsmühle wieder los).

Man benötigt für die verschiedenen Motoren keine unterschiedlichen Dekoder, gerade weil die Dekoder auf die Motoren anpaßbar sind.
Eine Delta-Lok ist ein Märklinmodell mit einem abgespeckten Digitaldekoder (DELTA), welcher nur 14 Fahrstufen hat und in den meisten Fällen keine schaltbare Funktion.

Die Märklinmotoren können laut sein, durch intensive Wartung (vor allem bei alten Modellen) oder einigen Tricks, kann man die Modelle deutlich leiser machen. Vor allem Abschmieren der Ankerwellenlager hilft enorm:
Beispiel eine V200 (3021) vor der Ölung und nach der Ölung.

O.g. Digitalisierungsvorschläge sind auch mit Vorkriegsmodellen durchführbar.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


Stephan-Alexander Heyn
www.sheyn.de/Modellbahn/index.php


SAH  
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RE: Grundätzliches

#3 von Murrrphy , 09.02.2011 20:50

Zitat von Jan_Remmert
Müssen bei den Loks die Antriebe grundsätzlich ausgetauscht werden beim wechsel auf Digital?


Nein, es gibt auch Decoder, wo der Motor nicht umgerüstet werden muß.

Zitat von Jan_Remmert
Welche chips sind günstig (vieleicht ESU)?


Günstig ist immer relativ Kommt immer drauf an, was Du für Protokolle fahren willst und was Du vom Decoder erwartest

Zitat von Jan_Remmert
Braucht man unterschiedliche chips für den 3 Anker oder 5 Motoren?


Nein.

Zitat von Jan_Remmert
Was ist eine Delta Lok?


Eine Lok mit Delta-Decoder, einem simplen Digital-Decoder, der sich nur auf wenige Adressen einstellen läßt, keine Schaltfunktion hat und mit 14 fahrstufen fährt.

Zitat von Jan_Remmert
Gibt es alternativ Motoren zu den Märklin? (Die machen zu viel krach)


Fettem, Ölen, ... Was da Krach macht, kann auch das Getriebe sein, dann nutzt Dir ein Motortausch gar nichts.


Zitat von Jan_Remmert
Hat die erste Märklin Central Station DCC?


Das kommt auf die Software-Version an. Mit der Märklin-Software nein, mit dem ESU-Update ja.

Zitat von Jan_Remmert
Können auch 30 Jahre ale Loks problemlos digitalisiert werden?


Prinzipiell ja.

Zitat von Jan_Remmert
Es reicht wenn die Loks fahren mit 128 Fahrstufen und das Fahrtlicht umschlatet.


Dann bleibt eigentlich nur, mit DCC oder mfx zu fahren, sonst sind die Fahrstufen nicht drin.


Viele Grüße
Achim



 
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RE: Grundätzliches

#4 von Berderwe , 10.02.2011 14:48

Hallo, Jan,

einige Kollegen haben schon geantwortet. Ich zwar bin kein Elektronikfachmann, habe aber in den letzten zwei Jahren über 50 meiner Loks überholt, reapariert, umgebaut und digitalisiert. Viele davon waren aus meiner Jugendzeit und ca. 45 - 50 Jahre alt. Bei denen gab es die wenigsten Probleme.

Trotzdem habe ich vorab eine Frage an Dich:

Hast Du selbst Erfahrungen mit digitalen Modellbahn-Umbauten? Deine Fragestellung sieht nicht so aus. Aber dies soll nichts machen.

Jetzt pauschal Tips und Hinweise zu geben auf alle möglichen verschiedenen Loks, Decoder und Umbauvarianten ist m. E. nicht unbedingt empfehlenswert und hilfreich. Es verwirrt nur und ist dann letztlich keine Entscheidungshilfe. Viele Mobakollegen machen aus der Verwendung dieser oder jener Decoder-Marke, Zubehör oder Umbauvarianten fast einen Glaubenskrieg.

Meine persönliche Erfahrung ist die, dass ich von den verschiedensten Firmen Decoder und Zubehör verarbeitet habe und meine Züge laufen alle und zwar gut. Es waren nur wenige Decodertypen, die ich nicht mehr verwende und deshalb wieder ausgetauscht habe, weil die Fahrleistungen für meine Vorstellungen zu schlecht waren. Die Entscheidung, was man verwenden sollte und wie man vorgeht, sollte davon abhängig sein, was man fahrtechnisch möchte bzw. was für Erwartungen man hat und was der Geldbeutel hergibt. Pauschal zu sagen, "ich möchte 128 Fahrstufen fahren" oder andere Aussagen sollte man etwas relativieren. Eine alte Lok von 1960 oder 1970 kann auch mit 27 oder 28 Fahrstufen sehr gut laufen. Dies hat nichts mit der Anzahl der Fahrstufen zu tun. Viel wichtiger ist es, die alten Loks und Wagen vorher zu überholen, d. h. zu reinigen, zu ölen oder zu fetten und Verschleißteile, wie Kohlen/Bürsten, Schleifer usw. zu erneuern.

Bedenke bitte auch, dass kleine Fehler durch Unwissenheit oder Ungeschicklichkeit schnell zum Ableben von Decodern oder anderen Teilen führen können. Dies ist nicht weiter schlimm. Es kostet nur Geld. Und ich glaube, fast jeder hier im Forum, der seine Sachen selbst umbaut, hat dies schon am eigenen Leib erfahren. Meine Schäden halten sich zwar in Grenzen, aber ich kann ruhigen Gewissens sagen, ich kenne die meisten Decodertypen, weil ich von allen diesen schon einmal einen geschrottet habe.

Mein Vorschlag an Dich wäre, nimm Dir irgendeine Lok willkürlich heraus, sage uns, was dies für eine ist und was diese können soll und Du wirst viele nützliche Tips und Ratschläge von versierten Mobakollegen bekommen, die Dir genau sagen können, wie Du vorgehen solltest. Dann kannst Du auch hier im Forum ein bißchen blättern und Du wirst manch brauchbare Tips bekommen.

Ich hatte die Möglichkeit in den letzten beiden Jahren dafür Lehrgänge bei Märklin in Göppingen zu besuchen, was mir meine Umbauaktivitäten erst fachlich ermöglicht hat. Ich habe keine bereut. Und trotzdem weiß ich vieles immer noch nicht und habe so manchen Tip hier aus dem Forum bekommen.

Bitte verstehe mich nicht falsch, ich möchte nicht lehrmeisterlich jemanden bevormunden. Aber überlege einmal meinen Vorschlag.

Mit freundlichen Grüßen

Reinhard Welz


Berderwe  
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RE: Grundätzliches

#5 von wolfgang58 ( gelöscht ) , 10.02.2011 15:15

Hallo Jan,

wie Reinhard bereits geschrieben hat,
Schritt für Schritt vorgehen.

Analoge Moba-Technik ist relativ leicht erkenn- und lernbar.

Digitalisierung führt zu einer Erweiterung der Technik und der zugehörigen Kenntnisse mengenmäßig in der dritten Dimension.

Sofern Dir in der Nähe keine Hilfsperson mit soliden Kenntnissen zur Verfügung steht (MobaClub, Insider Stammtisch o.ä.), hilft Dir nur lesen, lesen und nochmals lesen.

Dann in kleinen Schritten beginnen und nicht zu viel auf einmal vornehmen.

Wichtig ist es, sich zunächst mal einen Überblick über die verschiedenen Systeme zu verschaffen.
Gut, es gibt viele Kollegen, die der Ansicht sind, man müsse mit der Technik und Ausstattung des Hersteller, von dem die Bahn ist, auch weitermachen.

Das stimmt jedoch nicht. Dies ist eine unnötige Selbstbeschränkung, die auch in eine Sackgasse führen kann.

Leider gibt es keine unabhängigen Lehrbücher, die alles neutral darstellen und beurteilen.
Außerdem wird durch Innovationen die Halbwertszeit des Wissens ebenfalls permanent kürzer.

Heute in der Zeit des www sollte man dies nutzen und immer, wenn ein neuer unbekannter Begriff auftaucht danach hier im Forum suchen oder googeln.

Du wirst Dich wundern, wieviele Informationen es gibt.

Meine Aussage ist bewusst neutral gehalten, da erfahrungsgemäß die Mehrheit der Befragten zum eigenen System raten.

Also:
erst Überblick verschaffen,
dann Vorentscheidung,
diese nochmals überprüfen.

Und endlich mit geringem finanziellen Umfang beginnen.
Danach prüfen, ob dies wirklich die richtige Richtung darstellt.

... und richtig losklotzen.

Mit diesem Weg vermeidest Du, bzw. Dein Kollege Fehlentscheidungen, die sehr schnell in die Tausende gehen.


(BTW: ich habe mehr als drei Jahre mich überwiegend nur mit der Ansammlung von Kenntnissen beschäftigt.
Vielleicht kapieren andere schneller oder auch langsamer)


wolfgang58

RE: Grundätzliches

#6 von Berderwe , 10.02.2011 19:05

Hallo, Jan,

mir ist zu Deinem Vorhaben noch einiges eingefallen für Deine Vorraussetzungen:

Was für eine Central-Station von Märklin hast Du? Eine "sehr alte" ist zu ungenau. Wenn es eine ganz alte ist, eine der ersten, dann könnte es sein, dass dieser Märklin Centrale Updates fehlen. Die waren bei Märklin aber vor Jahren kostenpflichtig und konnten kein DCC. Oder verwechselst Du das mit einem Transformator? Wenn Dein Bekannter AC fährt und das analog, geht eine Central-Station gar nicht zu verwenden, egal ob alt oder neu. Eine Central-Station ist für das digitale Fahren gedacht und das geht nur mit Loks, die digital fahren und mit einem Decoder ausgestattet sind.

Desweiteren solltest Du uns darüber informieren, über welches Werkzeug, Ausrüstung und Material Du verfügst,
z. B. Lötkolben, verschiedenfarbige Decoderkabel und verschiedenes andere.

Eine Hilfe war mir eine einfache Lok, die mir von jemandem umgerüstet worden ist, als Vorlage. Dann tut man sich leichter und versteht die Beiträge auch besser.

Wenn Du mit den einzelnen Teilen nicht zurecht kommst, beschreibe sie oder setze ein Bild davon ein.
Manchmal stehen auch Artikelnummern darunter oder hinten drauf.

Melde Dich wieder, wenn es weitergehen soll.

Mit freundlichen Grüßen

Reinhard Welz


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