Hallo,

wurde die BR 39 in der Epoche III planmäßig auch auf Nebenstrecken eingesetzt und falls ja, auf welchen Strecken? Welche Wagen hatte sie dann am Haken (Umbauwagen, Silberlinge?)
Ich habe leider nirgendwo Fotos oder Dokumentationen diesbezüglich gefunden (nur zum Einsatz auf eingleisigen Hauptstrecken).

Liebe Grüße
Markus

Hallo Markus,

echte Nebenbahnen dürfte die BR39 höchst selten gesehen haben. Da war sie mit 19t Achsdruck doch reichlich schwer. Nicht zuletzt deshalb standen sie ja zu Beginn ihrer Karriere in den 1920er Jahren lange Zeit auf der Seite.

Ganz abgesehen davon kannst Du aber eigentlich alle Personenwagen, die zu gegebener Zeit auf den Schienen gestanden haben, an die BR39 dran hängen. Als Personenzug-/Eilzug- und gelegentliche Schnellzuglokomotive hat sie alles gezogen, was so kräucht und fläucht.

Gruß
Martin

Hallo Martin,

dankeschön für Deine Antwort. Bezüglich der relativ hohen Achslast habe ich mir bereits gedacht, dass die 39 wohl nicht auf Nebenstrecken im Einsatz war. Und Dokumentationen hierzu konnte ich auch nicht finden.

Gruß
Markus

Hallo Markus,

für genau diese Fragen sind immer wieder die Baureihenbücher aus dem ek-Verlag die erste Wahl. Nicht billig, aber jeden Cent wert. Und man muß sie ja auch nicht unbedingt kaufen, sondern kann sie (ggf. per Fernleihe) in jeder öffentlichen Bibliothek ausleihen.
Gerade das Buch der Baureihe39 ist erst kürzlich völlig überarbeitet wieder auf dem Markt erschienen.

Gruß
Martin

Hallo Martin,

danke für den Tipp!
Inzwischen habe ich bei wikipedia mal nachgesehen unter Haupt- und Nebenstrecken. Laut Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) steht unter § 8 Radsatzlast - "bei Nebenbahnen unter 25 t möglich". Das würde bedeuten, dass die BR 39, sogar auch die BR 44, auf Nebenbahnen im Einsatz gewesen sein könnten. Obwohl mir 25 t sehr hoch erscheinen. Hat vielleicht jemand das EK-Buch zur BR 39 und kann mal nachsehen bzgl. des Einsatzes auf Nebenbahnen?

Gruß
Markus

Zitat von markusl6103

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Hallo Martin,

danke für den Tipp!
Inzwischen habe ich bei wikipedia mal nachgesehen unter Haupt- und Nebenstrecken. Laut Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) steht unter § 8 Radsatzlast - "bei Nebenbahnen unter 25 t möglich". Das würde bedeuten, dass die BR 39, sogar auch die BR 44, auf Nebenbahnen im Einsatz gewesen sein könnten. Obwohl mir 25 t sehr hoch erscheinen. Hat vielleicht jemand das EK-Buch zur BR 39 und kann mal nachsehen bzgl. des Einsatzes auf Nebenbahnen?

Gruß
Markus

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Ähm,
das sind die neusten Definitionen für heutige Streckenbauten.

Bei der BR 39 reden wir von anno Neunzehnhundertnochwas zu der Zeit wurden Hauptbahnen auf zwanzig Tonnen Achslast sowie eine Meterlast von acht Tonnen pro Meter ausgebaut.
Damals wurde die BR 03 in Dienst gestellt weil gerade Hauptstrecken nicht im notwendigen Umfang für die höheren Achslasten ausgebaut werden konnten.

Die Strecke Stuttgart - München war schon immer eine Hauptbahn.
Nachdem die BR 39 in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhundert auf dieser Strecke eingesetzt wurde stellte man kurze Zeit später größere Schäden an der Strecke fest und mußte die BR abstellen bis die Gleise auf das höhere Gewichtsniveau ausgebaut waren.

Hauptbahnen waren zur damaligen Zeit für 16 - 20 t Achslast zugelassen.

Hallo Thomas,

danke für die Aufklärung, eine zeitliche Eingrenzung war bei wikipedia nicht angegeben. Wenn die Achslast damals zw. 16 u. 20 t lag auf Hauptstrecken, wieviel Gewicht konnte denn dann eine eingleisige Nebenstrecke aushalten? Soviel ich weiß, wurde in der Epoche III die BR 38 (P auf Nebenstrecken eingesetzt, und die hat soviel ich weiß, mehr als 16 t Achslast.
Leider kann ich für Epoche III keine Definition der max. zulässigen Achslast auf Nebenbahnen finden.

Viele Grüße
Markus

Hallo nochmal,

eine Nebenbahn wird nicht primär über die zulässige Achslast definiert. Da gibt es ganz andere Kritetrien, die mehr in Richtung Verkehrsaufkommen oder sonstige (z.B. auch militärische) Bedeutung gehen.

Daumenregel(!):
in der Epoche III ist eine Nebenbahn i.A. maximal für 16t Achslast zugelassen. Daher verkehrt dort auch keine BR38.10, sondern hauptsächlich eine BR64, BR86 oder eine BR24. Als Dieselersatz sind dann später V20, V36 oder die V100 oder aber auch die verschiedenen zweiachsigen Triebwagen (Schienenbusse, VT70, VT75) gekommen.

In Bayern, speziell in Franken waren die Nebenbahnen sogar teilweise nur für 12 bis 14t zugelassen, weshalb sich dort die diversen BR98er vereinzelt bis in die frühen 1970er (!) Jahre hielten.

Natürlich gab es auch Nebenbahnen, die für höhere Achslasten zugelassen waren. Beispielsweise spielte der Steinabbau (Schotter und ähnliches) im Westerwald seit je eine große Rolle. Daher waren dort auf den Nebenbahnen jahrelang auch BR93 mit Achslasten über 19t im Einsatz. Die BR86 war dort kein Ersatz, die war einfach zu leicht und damit nicht zugkräftig genug!

Mit der oben genannten Daumenregel fährst Du auf alle Fälle nicht schlecht.

Gruß
Martin

Hallo,
der Einsatz von Schlepptender - Lok der BR`en 38 oder 39 auf Nebenbahnen hätten, abgesehen von der Meterlast, Drehscheiben an den Endpunkte erforderlich gemacht.


Zu Wikipedia: es zeigt sich wieder einmal, dass dieses "Nachschlagewerk" eben doch nicht immer präzise Auskünfte erteilt.