ZitatWas ich mich aber gerade frage. Brücken dehnen sich ja aus oder zusammen und sind deswegen ja nicht fest sondern "beweglich". Aber wie schaut es denn bei den Unterpfeilern aus die in das Mauerwerk gehen? (Übergang Pfeiler zu "Pyramide" Wurde bei denen auch sowas gebaut oder müssen nur die Träger ganz oben "beweglich" sein?
Bin zwar kein Statiker, aber meine Grundzüge, die ich gelernt habe, sollten für die Beantwortung der Frage ausreichen.
Die Stahlkonstruktion besteht aus 3 Teilen: den beiden Seitenteilen und dem Bogen, der das Tals von Fels zu Fels überspannt und auf den genannten "Pyramiden" ruht. Diese Konstruktion ist biegesteif, d.h. sie hat kein Gelenk im Inneren. An den Außenseiten wird die Verbindung über ein Gelenk auf die Pyramiden gewährleistet. Diese sind vor allem auf Druckkräfte ausgerichtet und dimensioniert. Die Pyramiden selber lassen selber keine Verschiebungen zu (so sieht das wenigstens für mich aus). So kann sie zu den Druckkräften auch seitliche Kräfte aufnehmen. Das Gelenk erlaubt Verdrehungen. Das ist bei Längenänderungen sehr wichtig, da sonst nicht beherrschbare Kräfte an den Lagern auftreten können.
Was passiert jetzt bei Wärmeeinwirkung ? Der Stahl reagiert relativ stark und dehnt sich aus. Dadurch hebt sich die Brücke ein wenig. Durch die Hebung verdrehen sich die Stützen ein klein wenig an den Auflagern. Deshalb ist es wichtig, dass die Auflager drehbar sind. Der Boden ist vermutlich so konstruiert, dass der Stahl die Kräfte, die aus der Dehnung entstehen aufnehmen kann. Ich nehme an, dass das der Grund ist, weshalb die Brücke hell und nicht dunkel ist. Es reduziert die Wärmespannungen.
Wenn die Brücke sich hebt, wie wird dann der Anschluss links und rechts realisiert ? Jetzt kommen die beiden Seitenteile buchstäblich zum Tragen. Beide Seiten sind ganz normale eigenständige Brücken. An den Rändern sind sie drehbar gelagert und eine Seite dürfte auch noch verschieblich sein. Hebt sich nun der Mittelteil, werden die inneren Anschlüsse der Seitenteile mit angehoben, während die äußeren Seiten auf Höhe des Felses bleiben. Durch die gelenkige Lagerung verdrehen sich die Seitenteile und wirken wie höhenverschiebliche Rampen.
Das Geräusch, das Jochen gehört hat, kommt entweder aus der Längsverschiebung der Seitenteile bei Hebung oder aus der inneren Konstruktion des Mittelteils.
Zitat von DB_Raily Wenn das dann auch noch ein bisschen grünlich verwittert rüberkommen soll ist es bestimmt auch besser das nachträglich dünn überzupatinieren, als gleich grüne Farbe mit die Erstmischung zu tun, oder ? Gruß DB_Raily
Würde ich sagen, ja ... lieber mehrere dünne Farbschichten aufbringen.
@ Jürgen: vielen Dank für diese ausführlichen und interessanten Erläuterungen!!
Noch ein kurzer Nachtrag. Ich habe es gerade einmal überschlagen. Die Brücke hebt sich im Mittelteil auf Grund von Temperaturänderungen Sommer-Winter (-30 bis + 40 Grad) je nach Annahme um ca. 2 bis 5 cm.
wenn Du diese vorbildgerechte Ausdehnung haben willst, solltest Du aber nicht den Kunststoffbausatz sondern Metallprofile verwenden. Nur dann kannst Du auch die vorbildgerechte Temperaturspanne von 70°C ausnutzen.
Bleibst Du aber bei Kunststoff, musst Du bedenken, dass die Ausdehnung ca. 5 mal größer ist. D.h. Du kannst die Temperaturspanne um den gleichen Faktor senken. Allerdings ist die Kraftaufnahme und damit auch das Ausdehnungs und Verformungsverhalten bei Kunststoff anders. Dazu mache ich aber ohne Honorar keine Angaben ...
Genug geblödelt, genießen wir die schöne Anlage ...
Herzliche Gratulation zur Ruhmeshalle. Das du es verdient hast brauche ich nicht extra zu erwähnen, tue es aber Trotzdem
Wirklich absolut phantastisch was du da baust. Kannst du mir verraten wie du die Betonkonstruktion so supper hingekriegt hast?
Gruss Peter
Hallo Peter,
1. vielen Dank 2. Sorry ops: ops: Hab Dir immer noch nicht die Fotos der Schiebebühnen-OL gemailt ... Ich hatte es schon mal probiert, und dabei wollte der Datei-Upload ums Verrecken nicht klappen ... Aber ich werd's nachholen - versprochen
Zur Betonkonstruktion - meinst Du die Unterkonstruktion oder die Farbgebung?
Die Unterkonstruktion ist aus Sperrholz und Kieferleisten entstanden. Lediglich die schrägen Außenkanten habe ich gegipst (in einem der Bauberichte auf der ersten Seite gibts dazu ein paar Aufnahmen und Beschreibungen).
Bemalt habe ich das ganze mit selbst gemischter Farbe: weiße Dispersion mit einem klitzkleinen Schuss schwarz. Das wars schon.
Dies mal in aller Kürze. Wenn Du noch weitere Fragen dazu hast, nur zu.
möchte Dir auch recht herzlich zum Einzug in die Ruhmeshalle gratulieren. Ich bewundere Deine Arbeit schon seit längerem und das hier ist wirklich der richtige Platz dafür. Mach weiter so und lass uns immer weiter mit den wunderbaren Bildern und Berichten daran teilhaben.
Zunächst möchte ich mich noch einmal für all die netten Gratulationen bedanken!! Ist ja fast so schön wie Geburtstag-Haben :D Und damit keine Zweifel am Baueifer bestehen, schon vorab ein paar Bilder der heutigen Frühschicht ...
Zunächst wurde an der vorhandenen Geländehaut ein Schnitt vorgenommen; im Original besteht auch hier eine Abbruchkante im Fels.
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Bevor ich jetzt aber weitergipsen kann, musste zuerst mal eine Unterkonstruktion her; die bisher gebauten Felspartien hängen nämlich alle noch ziemlich frei in der Gegend herum. Dazu wurden die BLS-Bücher von Claude Jeanmarie zum x-ten Mal studiert :) Rechte Talseite ...
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... und 2 Gesamtansichten:
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(beim ersten Versuch hatte ich den Styroporblock etwas zu großzügig ausgeschnitten 🙄 Aber jetzt passt alles soweit)
So ... Pause!!! Bevor ich was esse und danach Gassi gehe, noch 4 Bilder der Fortschritte der letzten 2 Stunden. Ich denke, das Ganze erklärt sich von selbst ...
ich sehe, Dir geht's genauso wie mir: Die Landschaft wird um die Brücke drumherumgebaut, während diese mehr oder minder freischwebend im Raum steht. Aber... es wird.
Und wenn ich mir Deine Bilder so ansehe, kommt tatsächlich in mir der Wunsch hoch, endlich meine Bausünden aus der "Jugendzeit" zu ersetzen. Der Abriss (nur!) der Geländehaut kommt näher.
ich sehe, Dir geht's genauso wie mir: Die Landschaft wird um die Brücke drumherumgebaut, während diese mehr oder minder freischwebend im Raum steht. Aber... es wird.
Und wenn ich mir Deine Bilder so ansehe, kommt tatsächlich in mir der Wunsch hoch, endlich meine Bausünden aus der "Jugendzeit" zu ersetzen. Der Abriss (nur!) der Geländehaut kommt näher. :D[/quote]
Hallo Michael ...
wenn Du tatsächlich mit Deiner Landschaftsgestaltung nicht ganz zufrieden bist, dann kann ich Dir voll und ganz empfehlen, einen Teilabriss vorzunehmen. Nämlich genau das hab ich heute gemacht
Das, was ich gestern so zusammengeschustert hatte, hatte mir ums Verrecken nicht gefallen wollen. Auch nicht nach Einer-Nacht-drüber-Schlafen. Das Grundproblem war die Hangneigung. Diese war zu steil, um glaubwürdig die in Wirklichkeit üppig sprießenden Bäume und sonstige Hangvegetation nachbilden zu können.
-> Es half also nichts, der gerade erst neugeschaffene Berg musste ersetzt werden.
Der erste Arbeitsschritt war demnach, Styropor und Gips abzutragen und fein säuberlich zu trennen. Das macht Spaaaß 🙄
Danach konnte der Wiederaufbau beginnen. Und wenn auch die Gestaltung dieser Partie noch lange nicht abgeschlossen ist, gibt es hiervon trotzdem ein paar Bilder des Styropor-Gips-Rohbauberges.
Bleibt noch zu erwähnen, dass der Umstand, von diesem Teil keine Vorbildfotos zubesitzen, mich zu etwas total Verrücktem verleitet hat: Felsenbau frei nach Schnauze - das ist doch mal echter Rock'n Roll 🤙🏼🤩
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Als nächstes muss noch der letzte Feinschliff am rechten Ende der Felswand vorgenommen werden, damit auch hier der Gipsüberzug erfolgen kann.
Sobald der Gips getrocknet ist, kann die Farbgebung und der Auftrag des Untergrundes vorgenommen werden. Und dann ... ja dann kann es eigentlich losgehen mit den ersten Versuchen des Baum-Selbstbaus :)
Weswegen befindet sich dieser Thread wohl in der Rumeshalle?
Die Bilder sind natürlich wieder perfekt, genauso wie die Darstellung der Fortschritte auf dem Weg dahin. Und ich freue mich jedesmal über neue Berichte vom Baufortschritt.
viele Grüße
Armin
----------------------------------------------------------------------------------------------------------- Überzeugter Europäer - gegen die Verblödung des Abendlandes
wie bereits per PN gesagt, sowas Geiles muß man im Auge behalten!
Wirklich imposant, was Du da baust. Tolle Bilder und Perspektiven schon jetzt im Bauzustand. Alleine schon die selbst geritzten Pfeiler sehen ja schon ohne Farbe Mega aus. Das ist schon ganz was anderes, als die komischen Plastikwiederlager im Bausatz.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Dir Dein Projekt bis zum Ende zufriedenstellend gelingt. Aber was ich bis jetzt gesehen habe, machst Du eh keine Kopromisse. Also, weiter so. Hut ab und bis später.
Weswegen befindet sich dieser Thread wohl in der Rumeshalle?
Die Bilder sind natürlich wieder perfekt, genauso wie die Darstellung der Fortschritte auf dem Weg dahin. Und ich freue mich jedesmal über neue Berichte vom Baufortschritt.
Hallo Armin
Man wird doch wohl noch ...
Aber gut, tut mir leid, dass ich eine so dumme Frage gestellt habe
Im Ernst: das sollte kein Akt des Fishing-for-Compliments sein! Ich gehe ja schon auch nicht davon aus, dass ich das total verkehrt mache, und trotzdem war ich mir beim Betrachten des Berges nicht so ganz sicher. Klar, die Bilder (v.a. die letzten 2) sehen gut aus, aber mich würde nicht wundern aber umso mehr freuen, wenn vielleicht noch der eine oder andere Verbesserungsvorschlag käme ... Nur so 'n Gefühl.
Zitat von meisterpinselHallo Jochen,
wie bereits per PN gesagt, sowas Geiles muß man im Auge behalten!
Wirklich imposant, was Du da baust. Tolle Bilder und Perspektiven schon jetzt im Bauzustand. Alleine schon die selbst geritzten Pfeiler sehen ja schon ohne Farbe Mega aus. Das ist schon ganz was anderes, als die komischen Plastikwiederlager im Bausatz.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Dir Dein Projekt bis zum Ende zufriedenstellend gelingt. Aber was ich bis jetzt gesehen habe, machst Du eh keine Kopromisse. Also, weiter so. Hut ab und bis später.
Heiko, auch Dir vielen Dank - auch für Deine nette Nachricht!
Die Bilder des Umbaus kann ich gerne hier in diesen Thread reinstellen. Oder besser unter "Umbauten"?
Was die Bücher und Vorlagen angeht: die beiden, vielzitierten und international erfahrenen BLS-Bücher sind von Claude Jeanmarie und heißen
Bis vor kurzem wurden die Bücher noch zu Spottpreisen verhökert; also nicht gleich das Erstbeste bestellen, da gibt es bestimmt die Möglichkeit, ein Schnäppchen zu schlagen.
Bilder vom Vorbild würde ich zunächst mal ausm www holen; da gibt es erstmal genügend. Und wenn Du dann bestimmte Detailaufnahmen benötigst, kann ich Dir gerne weiterhelfen.
An den Trägern für die Kuvenaußenseite (= längere Seite) wird dieser Schnitt vorgenommen
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Anstelle des abgetrennten H-Profils wird ein neues, aber längeres eingesetzt
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Danach wird erstmal weiter nach Plan zusammengebaut
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Da ich auf die Montage der dem Bausatz zugehörigen Fahrbahn verzichte, konnte ich aus Teilen derselben Versteifungen für die Vorbrücken heraustrennen
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Zusätzlich wurden diese H-Profile eingemessen und -gesetzt
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Die neuen, schräg nach oben verlaufenden T-Profile und massiven I-Träger für die Auflage am Brückenmittelteil
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Erste Passproben ...
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Dies mal auf die Schnelle, um einen ersten Eindruck zu vermitteln. Ist alles gar nicht so schwer ... Und immer schön VIEL Klebstoff benützen, damit die Einzelteile richtig verschweißt und tragfähig werden.
herzlichen Dank für Deine erstklassigen und schnellen Bilder und Bücherinfos. Wenn ich dann mal eines Tages zu diesem Thema komme, werden die Tips mit Sicherheit sehr gute Dienste leisten. Aber erstmal muß die Baustelle " Tägliches Leben " gemeistert werden.
Eine Frage habe ich aber noch, ist das in der momentanen Phase nicht alles ein bischen labil? Ich meine jetzt nicht von der Verklebung der Brücke ansich, sondern eher von den doch im Moment noch sehr filigranen Wiederlagern, weil die ja quasi nur wenig Auflage haben um den Druck abzufangen.
Da sieht die Faller Werkskonstruktion ja doch um einiges stabiler aus, vom Aussehen und der Vorbildnähe mal total abgesehen. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass ich in der Mitte der Brücke von oben einen leichten Druck ausüben würde, halten dann die Lager rechts und links Stand ? Wenn natürlich spätermal alles eingegipst ist bekommt das ja doch noch mehr Stabilität, denke ich. Aber im Moment ist wohl bei allem äußerste Vorsicht geboten, oder sehe ich das falsch?
Wäre nett, wenn Du hierzu bei Gelegenheit noch ein paar Sätze schreiben könntest.
Nochmals Danke für Deine Mühe und weiterhin Super Gelingen. Ich schaue wieder rein.