zur Rückfahrt vom Weihnachtsbesuch in München nahm ich am 2. Weihnachtstag einen ICE nach Hannover. Er fuhr pünktlich los, hielt fahrplanmäßig in Pasing und Augsburg und nahm dann Kurs auf Nürnberg. Denkste ! Nach der Durchfahrt durch den Treuchtlinger Bahnhof hielt der Zug auf freier Strecke. Nach einigen Minuten wurde durchgesagt, daß der Zug wegen schlechter Strecke einen kleinen Umweg fahren müsse !!! Dann sah ich den Lokführer durch den (Doppel-) ICE zum hinteren Führerstand gehen, und der Zug fuhr zurück in den Treuchtlinger Bahnhof. Wieder kam der Lokführer durch den Zug, und danach fuhr der ICE vorwärts wieder aus dem Bahnhof raus. Aber diesmal auf dem richtigen Gleis nach Nürnberg statt vorher dank falsch gestellter Weiche nach Würzburg. Vorgezogener Sylvesterscherz der Stellwerker?
Man hätte ihn auch weiterfahren lassen können und die Reisenden nach N wären von WÜ mit einem anderen Zug zurückgefahren. Falsche Fahrwege kommt schon mal vor. Die spielen auch nur mit ihren Zügen. Sieh es gelassen.
Find ich eine ziemlich dumme Äusserung von scheinbar einem, der in seinem Leben noch keinen Fahrdienstleiter hat arbeiten sehn....
Wir tun sicher alles andere als "spielen".
Denn spielen mit Geld und dem Leben der Fahrgäste tut mit ziemlicher Sicherheit keiner meiner Kollegen. Es lässt auch mit Sicherheit keiner einen Zug absichtlich den falschen Fahrweg nutzen bzw jene fälschliche Fahrstrasse
Die Arbeit auf einem Stellwerk ist mit unter sehr stressig und gerad bei Störungen oder großen Verspätungen ist man ziemlich am rödeln! Da kann so etwas leicht passieren. Es sollte nicht, aber es kann...
Beim nächsten mal vielleicht mal überlegen ob man jemandem zu nahe tritt mit einer unüberlegten Äusserung...
In diesem Sinne
Liebste grüße von einem "verspielten" Fahrdienstleiter
#5 von
Weichenputzer
(
gelöscht
)
, 02.01.2013 19:52
Hallo Sascha,
das Lok-, Zug-, Stellwerks-, Aufsichts- und Werkstättenpersonal tut wirklich alles, um den Betrieb sicher, pünktlich und reibungslos abzuwickeln. Dafür mal ein großes Dankeschön von einem Vielfahrer.
Auf Kriegsfuß stehe ich nur mit den Leuten in den Transportleitungen, die ohne Rücksicht meine Anschlusszüge abfahren lassen, wenn mir 30 Sekunden gereicht hätten um den Zug noch zu erwischen...
Aber die befolgen wahrscheinlich auch nur die realitätsfernen Vorgaben aus dem Glaspalast am Potsdamer Platz...
danke Dir erstmal, dass Du siehst und realisiert hast, wer im Konzern wirklich bemüht ist, die Menschen sicher und pünktlich von A nach B zu bringen. Ebenso hast Du recht, was Deinen letzten Satz betrifft.
Manchmal ist es sogar so, dass eben diese Vorgaben, einen an einer Handlung hindert, die man, dürfte man selbst entscheiden, anders vielleicht sogar optimierter getätigt hätte. Dies jedoch geht meist gegen Richtlinien und Vorschriften, gegen die aus Gefährdung des Arbeitsplatzes verständlicherweise nur die wenigsten verstoßen. Dass schlimme ist nur, dass genau diese kleinen Leute jenes Aushängeschild eines Konzernes sind, und somit täglich für Dinge geradestehn müssen welche sie garnicht zu verantworten haben, wohin gegen die Führung von den Problemen Vorort oftmals keinen Schimmer haben, da nur Zahlen und Fakten in unserer heutigen Zeit zählen!
Trotzalledem bin ich froh einer von den kleinen Leuten zu sein, der ein stückweit bemüht ist das beste aus dem System herauszuholen
#7 von
Matze EP IV
(
gelöscht
)
, 02.01.2013 23:51
Zitat von KreMoBa
Zitat von Harald
ZitatDie spielen auch nur mit ihren Zügen.
Find ich eine ziemlich dumme Äusserung von scheinbar einem, der in seinem Leben noch keinen Fahrdienstleiter hat arbeiten sehn....
Wir tun sicher alles andere als "spielen".
Denn spielen mit Geld und dem Leben der Fahrgäste tut mit ziemlicher Sicherheit keiner meiner Kollegen. Es lässt auch mit Sicherheit keiner einen Zug absichtlich den falschen Fahrweg nutzen bzw jene fälschliche Fahrstrasse
Die Arbeit auf einem Stellwerk ist mit unter sehr stressig und gerad bei Störungen oder großen Verspätungen ist man ziemlich am rödeln! Da kann so etwas leicht passieren. Es sollte nicht, aber es kann...
Beim nächsten mal vielleicht mal überlegen ob man jemandem zu nahe tritt mit einer unüberlegten Äusserung...
In diesem Sinne
Liebste grüße von einem "verspielten" Fahrdienstleiter
Sascha
Lieber Sascha, meine Geschichte wird Dir vielleicht zu denken geben. Ich habe von 84- 86 E- Monteur bei der DR gelernt und musste laut meines Ausbildungsvertrages danach 6 Monate zum rangieren nach DD Friedrichstadt. Beim Kurzhängen wurde vom Stellwerker eine Wagengruppe auf die Schleppe gelassen. Ich hatte das Glück, durch einen Sprung aus der Lücke "nur" einen halben Fuß zu verlieren statt beider Beine. Schwere Unfälle waren da mehr die Regel statt Ausnahme. Ich möchte damit sagen, das sich nur derjenige auf die Füße treten lässt der es will. Früher war es Personalmangel, heute ist es Kostendruck.
Nach mehr als 20 Jahren habe ich meinen Frieden mit der Bahn gemacht und spiele mit meinen Zügen!
ZitatAuf Kriegsfuß stehe ich nur mit den Leuten in den Transportleitungen, die ohne Rücksicht meine Anschlusszüge abfahren lassen, wenn mir 30 Sekunden gereicht hätten um den Zug noch zu erwischen...
Daran wirst du dich gewöhnen müssen. Jedenfalls in Stuttgart 21.
#9 von
Weichenputzer
(
gelöscht
)
, 03.01.2013 06:19
Zitat von Kurt
ZitatAuf Kriegsfuß stehe ich nur mit den Leuten in den Transportleitungen, die ohne Rücksicht meine Anschlusszüge abfahren lassen, wenn mir 30 Sekunden gereicht hätten um den Zug noch zu erwischen...
Daran wirst du dich gewöhnen müssen. Jedenfalls in Stuttgart 21.
Hallo Kurt,
In Frankfurt/M Hbf bereits Realität. Der "Gepäcksprint" sollte Sportabzeichendisziplin werden
ZitatAuf Kriegsfuß stehe ich nur mit den Leuten in den Transportleitungen, die ohne Rücksicht meine Anschlusszüge abfahren lassen, wenn mir 30 Sekunden gereicht hätten um den Zug noch zu erwischen...
Daran wirst du dich gewöhnen müssen. Jedenfalls in Stuttgart 21.
Hallo Kurt,
In Frankfurt/M Hbf bereits Realität. Der "Gepäcksprint" sollte Sportabzeichendisziplin werden
Grüße, Markus
In Fulda koennen die das auch hervorragend. Wahrscheinlich geben die das Abfahrsignal genau wenn der ICE aus Muenchen (der hat immer Verspaetung) beim anhalten ist. Die Leute haben Hoffnung, sprinten zum Gleis1 und sehen wie der RE sich vor ihrer Nase in Bewegung setzt. Das nenne ich mal sadistisch.
Find ich eine ziemlich dumme Äusserung von scheinbar einem, der in seinem Leben noch keinen Fahrdienstleiter hat arbeiten sehn....
Wir tun sicher alles andere als "spielen".
Denn spielen mit Geld und dem Leben der Fahrgäste tut mit ziemlicher Sicherheit keiner meiner Kollegen. Es lässt auch mit Sicherheit keiner einen Zug absichtlich den falschen Fahrweg nutzen bzw jene fälschliche Fahrstrasse
Die Arbeit auf einem Stellwerk ist mit unter sehr stressig und gerad bei Störungen oder großen Verspätungen ist man ziemlich am rödeln! Da kann so etwas leicht passieren. Es sollte nicht, aber es kann...
Beim nächsten mal vielleicht mal überlegen ob man jemandem zu nahe tritt mit einer unüberlegten Äusserung...
In diesem Sinne
Liebste grüße von einem "verspielten" Fahrdienstleiter
Sascha
Ich glaube nicht, dass ich mit meiner Äußerung irgendjemand auf die Füße treten wollte. Wäre das meine Absicht gewesen, hätte ich es anders formuliert. Sieh nicht alles so eng.