RE: Löthonig ?

#1 von klein.uhu , 26.05.2013 23:31

Moin,

Lötfett ist bekanntermaßen beim Löten elektronischer Bauteile ungeeignet.

Wie aber sieht es mit Löthonig aus?
http://www.loethonig.de/anwendungsbereich.html
Das ist in Alkohol gelöstes Kolophonium, säuerefrei.
Ich verwende Löthonig bei schwierigeren Fällen.

Was sagen unsere Elektronikspezialisten dazu?

Gruß klein.uhu

Geändert: es sollte Lötfett heißen, nicht Lötpaste.


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Gruß von klein.uhu
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RE: Löthonig ?

#2 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 27.05.2013 03:07

ehem, die Fragestellung ist unmöglich.
Die Antwort darauf:

Zitat
Lötpaste ist bekanntermaßen beim Löten elektronischer Bauteile ungeeignet.


Das Gleiche gilt für den Zaubernamen "Löthonig".

{Aufreg ON
Was ist das denn für ein Schwachfug in der Gebrauchsanleitung für den Schleim:
"Löthonig® auf die Lötstelle auftragen."
"Zubringen des heißflüssigen Lotes mit der Lötspitze"
Wer so lötet hat eh verloren!!!.
Aufreg OFF}

Da geht mir ja echt die Hutschnur hoch. Flußmittel sind schon verdampft.

Die beste Weichlötung geht für mich noch immer so:
Abgestreifter Lötspitze ein paar Sekunden Aufheizzeit gönnen,
ein wenig Zinn zur Kontrolle auftragen, da sieht man auch in welchem
Zustand die Lötspitze ist. Perlt der Lötzinn ist etwas im Argen.
Überflüssigen Zinn durch Schleuderung abwerfen, Spitze ist nun bereit
für 10-50 Lötungen in einem Durchgang, Spitze zwischendurch nicht
abstreifen, sondern verzunderten Zinn durch Schleuderung abwerfen.

Intakte Lötspitze und Lot der Lötstelle zuführen, so einfach kann das sein.

Im Normalfall hat man im elektronischen Bereich relativ saubere Lötflächen.
Überlagerte Streifen- oder Lochrasterplatinen RM2,54 sollten vor Gebrauch
mal mit einem Scheuerpulver bearbeitet werden, sind dann wie neu.
An bedrahteten Bauteilen sind die Enden im Kleber nicht verwendbar.

Für thermisch belastbare Bauteile nehme ich ein Lot Sn60Pb40,
für SMD-Bauteile einen niedrig schmelzenden Lot Sn62Pb36Ag2.
Der letzgennannte Lot ist zwar teuer, garantiert aber auch perfekte
Lötstellen schon bei 260°C innerhalb der zeitlichen Toleranzgrenzen
für die Handverlötung dieser empfindlichen Bauteile.

Grüße
Martin


Stromstossschalter

RE: Löthonig ?

#3 von Muenchner Kindl , 27.05.2013 06:33

Zitat von klein.uhu

Ich verwende Löthonig bei schwierigeren Fällen.

Was sagen unsere Elektronikspezialisten dazu?

Gruß klein.uhu



Hi,

Was verstehst Du unter "schwierigen Fällen"? Ich hatte bis jetzt noch nie das Bedürfnis nach derartigen Hilfsmitteln, vielleicht hatte ich auch einfach keine schwierigen Fälle .
Wenn man ein paar Regeln beim Löten einhält gibt es die auch gar nicht.


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RE: Löthonig ?

#4 von kaeselok , 27.05.2013 07:26

Zitat von Muenchner Kindl
Was verstehst Du unter "schwierigen Fällen"?



Vielleicht das Anlöten von Kabeln direkt auf Schienenprofilen, z.B. K-Gleis?!

Ansonsten habe ich früher die alte Märklin Blechleitung verlötet indem ich Lötwasser auf die zu lötenden Teile auftrug.

Viele Grüße,

Kalle


 
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RE: Löthonig ?

#5 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 27.05.2013 10:45

Hm, es wurden Elektronikspezialisten gefragt, keine Blechschlosser.

Für Lötungen auf Dreck nehme ich Lötöl und Lötdraht "VA-220 massiv".
Dabei sollt man beachten, daß durch das Lötöl auch die Lötspitze verätzt wird,
guter Einsatzort für abgeschriebene oder schon beschädigte Lötspitzen.

Grüße
Martin


Stromstossschalter

RE: Löthonig ?

#6 von Muenchner Kindl , 29.05.2013 19:54

Hi,

Zitat
Vielleicht das Anlöten von Kabeln direkt auf Schienenprofilen, z.B. K-Gleis?!



Nun, zwar nicht auf K-Gleis-Profilen aber auf den Profilen von H0e-Gleis habe ich genauso ohne Hilfsmittel gelötet wie an allem anderen. Im ersten Lehrjahr haben wir sogar Bleche verlötet... mit einem Hammerlötkolben und normalen Pb60 Lötzinn.

Ansonsten, saubere (schlackefreie) Lötspitze, fettfreie Lötfläche, richtige Löttemperatur, keine Zugluft und dann braucht man weder Wasser noch Honig.


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RE: Löthonig ?

#7 von Harald , 29.05.2013 20:06

Hallo Martin,

kannst Du bitte eine Firma und eine Bezugsadresse für Sn62Pb36Ag2 nennen ?


Vielen Dank !

Harald


 
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RE: Löthonig ?

#8 von Hp2 ( gelöscht ) , 29.05.2013 20:22

Mein Gott, welch eine Aufregung.
Das verwende ich schon seit Jahrzehnten, am Anfang sogar selbst gemacht.
Da mußte ein befreundeter Geigenschüler mal großzügig sein

Ist hervorragend geeignet, um eine alte oder eine mißratene Lötstelle ohne weitere Lotzufuhr
wieder fit zu kriegen.

Grüße

Hp2


Hp2

RE: Löthonig ?

#9 von klein.uhu , 29.05.2013 21:24

Moin,

Bis jetzt hat noch niemand geschrieben, dass Löthonig Probleme bereitet. Nur "Hp2" berichtet Positives. Die meisten schreiben nur, wie man "anständig" lötet. Gut, das weiß ich auch seit etwa 30-40 Jahren, und mache es auch normalerweise so.

Unter "schwierigen Fällen" verstehe ich, nur ein Beispiel, alte lange gelagerte und oxidierte Lötleisten, möglichst noch unter der Anlage. Deren alte Lötösen lassen sich manchmal nur sehr schwer verzinnen, ebenso z.B. Lötösen von alten Relais. Und da hat mir Löthonig oft geholfen. Schäden durch Rückstände hatte ich da noch nie, auch die Lötspitze wird nicht verätzt. Löthonig besteht im Wesentlichen auch nur aus Kolophonium.

Gibt es gegen Kollophonium Einwände?

Lötwasser, Lötöl, Lötfett kann ätzend wirken, wenn man die Rückstände nicht restlos abwäscht. Das ist bekannt. Und diese Zutaten sind bei Elektronik ungeeignet.

Ich habe eine Tube Löthonig schon ewig, wahrscheinlich reicht sie bis an mein Modellbahner-Lebensende. Gibt es außer den Tipps zum richtigen Löten Einwände technischer, physikalischer oder chemischer Art gegen Kolophonium oder Löthonig? Denn im Prinzip ist das nichts anderes, als das, was auch als Flußmittel in den handelsüblichen Elektroniklotdrähten enthalten ist.

Gruß und Dank an alle, klein.uhu


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RE: Löthonig ?

#10 von Muenchner Kindl , 29.05.2013 21:42

Hi,

ich kann mich erinnern, daß es das Thema schonmal gab. Ich habe damals gegoogelt wie ein Weltmeister und eigentlich nur positives gefunden (zugegebenermassen damals zu meiner Verwunderung).
Ich würde Dir auch Google empfehlen, kann mir nicht vorstellen, daß dieses Hilfsmittel hier weit verbreitet ist.

Wenn es in schwierigen Fällen geholfen hat und Schäden ausgeblieben sind....


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RE: Löthonig ?

#11 von Oambegga Bockerl , 29.05.2013 21:52

Lötspitze sauber halten, zu lötendes Bauteil antippen, Lötzinn hinzugeben - fertig. Lötfett, Löthonig, Verzinnungspaste und ähnliches haben im Elektronik-Bereich nichts zu suchen. Das ist was für Heizungsbauer und Karosseriebauer.....

Ansonsten gibt's nen Crashkurs in meinem Keller für eine Kiste Augustiner Edelstoff!


Grüsse Thomas,

Roco Z21, cT/Tran ZF5/HR3,WLAN-Multimäuse, RocRail, HSI-88, ZIMO MXULFA, Peco Streamline Code 75 Umbau auf 3-Leiter, nur DCC-Decoder von cT/Tran, Lenz, Tams, LDT und Zimo, Anlage Bad Reichenhall im Bau.


 
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RE: Löthonig ?

#12 von klein.uhu , 29.05.2013 21:58

Moin Thomas (och, da kam noch ein Thomas dazwischen - ich meine "Münchner Kindl")

Ich habe natürlich auch schon vorher im Internet eine Suchmaschine bemüht. Aber wie Du sicher auch weißt und die Meisten hier auch wissen, gerät man da in die absonderlichsten Foren und Internetseiten, denen ich schon lange nicht und noch nie getraut habe. Wer da was weiß, weiß manchmal nichts oder noch weniger. Da gibt es mehr Mist als auf allen bayrischen Landwirtschaftsbetrieben zusammen. Hier weiß ich einige Fachleute, denen ich traue, und auf deren Aussage ich mich verlassen kann.

Okay, Mist wird hier auch ... maaaaaaaaanchmaaaaaaal ... geschrieben

Gruß klein.uhu


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RE: Löthonig ?

#13 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 29.05.2013 22:35

Wie schon von mir beschrieben ist die Fragestellung falsch.
Sinniger wäre z.B. gewesen:
"alten Gammel aus unterster Schublade wieder lötfähig machen"
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Kolophonium

Und wenn der Anbieter des Honigs da rein schreibt: "säurefrei"
lügt er. Flussmittel haben die sauernde Aufgabe Oxide zu lösen.
Kolophonium hat im kalten Zustand den Vorteil hart zu sein und
nicht säuernd, zudem wasserfest.

Grüße
Martin


Stromstossschalter

RE: Löthonig ?

#14 von DeMorpheus , 29.05.2013 22:53

Hallo,

ob man jetzt altes Zeugs oder neue Platinen löten möchte ist doch egal. Die Frage ist, ob die Flußmittelrückstände dauerhaft unschädlich sind, und das ist bei Löthonig gegeben.
Löthonig ist in Alkohol gelöstes Kolophonium; Kolophonium ist in der Elektronik das Standard-Flußmittel und als solches in Elektroniklot mit Flußmittelseele enthalten. Der Alkohol verdampft rückstandslos.

Ob man Löthonig braucht oder nicht lieber die Platine vorher reinigt, tut ja hier nichts zur Sache. Wer lustig ist kann auch alle Lötstellen mit Löthonig einschmieren und dann mit flußmittelfreiem Lot löten. Das Ergebnis ist das gleiche wie bei der klassischen Methode, es schwimmen die gleichen Materialien über die Lötstelle. So what.


Kurz noch zum K-Gleis-Schienenprofil: Märklins Schienenprofile sind aus Stahl, rostfreiem noch dazu. Da kommt man mit Elektroniklot und auch mit Löthonig nicht sehr weit.
Andere Hersteller verwenden Neusilber oder gar Messing, was beides gut lötbar ist. Das Problem dabei ist nur die Wärmezufuhr, aber nicht die Benetzung.

So, jetzt dürft ihr weitermachen ...

Schöne Grüße,
Moritz


Viele Grüße,
Moritz

'Nitwit! Blubber! Oddment! Tweak!'


 
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RE: Löthonig ?

#15 von klein.uhu , 29.05.2013 23:26

Zitat von Stromstossschalter
Wie schon von mir beschrieben ist die Fragestellung falsch.
Sinniger wäre z.B. gewesen:
"alten Gammel aus unterster Schublade wieder lötfähig machen"
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Kolophonium

Und wenn der Anbieter des Honigs da rein schreibt: "säurefrei"
lügt er. Flussmittel haben die sauernde Aufgabe Oxide zu lösen.
Kolophonium hat im kalten Zustand den Vorteil hart zu sein und
nicht säuernd, zudem wasserfest.

Grüße
Martin



Zitat aus Wikipedia, wie oben verlinkt:
Kolophonium kann als dünne Schicht auf der Lötstelle verbleiben, da es im Gegensatz zu Lötwasser oder Lötfett keine Korrosion verursacht – es schützt diese vor Sauerstoffeinfluss und späterer elektrolytischer Korrosion.

Mit "säurefrei" ist gemeint, dass bei Löthonig keine Rückstände nach dem Löten verbleiben, die Säure enthalten - im Gegensatz zu z.B. Lötfett.

Der "alte Gammel" befindet sich bei mir auf und unter der Anlage, soll ich da bei jeder Änderung z.B. alle Lötleisten ersetzen? Man kann elektronische Bauteile für eine Schaltung neu kaufen, aber nicht eine ganze Anlage neu verkabeln, nur weil Du das "alten Gammel" nennst.

Und wo ist der Vorteil darin, dass Kolophonium hart und wasserfest ist? Mit ein wenig Alkohol (der beim Löten verdunstet) wird es geschmeidig. Unter Wasser löte ich nicht und baue auch keine Unterwasserlektronik.

Was also ist der Unterschied zwischen dem Flußmittel im Lötdraht und Löthonig? Außer das es einem manchmal in schwierigen Fällen die Arbeit erleichtert!

Gruß klein.uhu


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