Moin Kollegen,
Ich stelle hier meinen Baubericht für eine hölzerne Fachwerkbrücke rein obwohl Hoch-, Tief- u. Kunstbauten eigentlich zum Landschaftsbau gehören aber das verwendete Material und die Baupraktiken sind annähernd gleich zum Gebäudebau, somit paßt das bestimmt schon?
Folgende Situation:
An einer vormals zweigleisigen Bahntrasse wurde die um ein Gleis erweitert, so daß es notwendig wurde eine größere Brücke einzufügen, damit die Kosten niedrig bleiben, entschied sich die Bahngesellschaft für eine hölzerne Fachwerkbrücke, welche von der Bauzugtruppe selber gebaut werden konnte.
Baubericht einer hölzernen Fachwerkbrücke
Während meiner Ausbildung im Reichsbahn Ausbesserungswerk RAW Halle/Saale trichterte man mir ein, zu Anfang eine Projektes, immer eine Technologie zu erstellen.
Benötigte Baumaterialien:
- 30 Holzbalken zu je 1000 nm x 3 mm x 3 mm
- Holzleim oder Allzweckklebstoff UHU oder Pattex
- vorgefertigte Brückenkopfstützmauern von Chooch Enterprises
- Bastelwerkzeuge
- Bauzeichnung oder Skizze
Rechts alter Brückenkopf, Links neuer Brückenkopf, Pfeiler optional
Die ermittelte Länge beträgt 440 mm die Breite 70 mm, senkrechte Streben 50 mm und obere Balken je 360 mm.
Es werden sechs Balken zu je 440 mm Länge benötigt zwei Balken zu je 360 mm, diverse Balken zu je 70 mm Länge, diese werden erst einmal zugeschnitten und möglichst vor dem Zusammenbau angemalt oder gebeizt.
Die Fachwerkfelder sollte nie exakt im gleichen Abstand zueinander aufgebaut werden, wenn diese im Abstand ein paar mm größer oder kleiner sind, dann ist das mit Absicht so gewollt.
Der Grund liegt darin, daß so Resonanzschwingungen vermieden werden können, die bei größeren Brückenbauwerken leicht zum Einsturz der Brücke führen könnten. Zu dem wirkt es auch schalldämmend beim Befahren der Brücke.
Zunächst werden nur die unteren Balken mit den langen Balken verleimt, der Abstand der Doppelbalken beträgt 3 mm.
Sind die Balken der Unterseite verleimt werden die senkrechten Stützen eingeklebt, zur Stabilisierung kann man die 70 mm Deckbalken verwenden.
Nun werden die diagonalen Fachwerkstreben eingefügt und weitere Deckbalken eingeklebt.
Nachdem wir die Brückenmitte erreicht haben, wird das mit der anderen Seiten ebenso aber gegenläufig gemacht.
Dort, wo zwischen den senkrechten Balken noch Lücken im Brückendeck sind, werden diese durch speziell eingepaßte Decksbalken gefüllt.
Abschließend werden noch 2 oder 3 parallele Balken eingeklebt, auf denen die Gleise geklebt werden.
Vorbildlich ist es wenn sich die Schienen parallel über einem Balken befinden.
Besonders vorbildlich ist das Brückengleis von Walthers mit den beidseitig geführten Zwangsschienen und V-Enden.
Die Brücke wird eine Langsamfahrstelle werden der beidseitige Abstand zu den Fachwerkstreben ist schon sehr gering.
Und immer wieder diese "Blinden Passagiere" in den Güterwagen, dreistes Volk.
Die Rechte Stützmauer besteht aus gemauerten, behauenen Bruchsteinen.
Die Linke Stützmauer wurde nach der Erweiterung aus Beton gegossen.
Die Stützmauern sind von Chooch Enterprises.
So sieht sie aus, die fertige Brücke, naja ein paar Farbarbeiten müssen noch gemacht werden aber das Projekt ist erst einmal soweit abgeschlossen.
Durch die mehrfache Verstebung ist die Brücke sehr stabil und kann Lasten von mehr wie 5 Kg problemlos tragen.