Hallo Zusammen,
einige mögliche Gründe für das Überbrückungsverbot wurden hier ja schon genannt,
Als geringstes Problem empfinde ich die Ausgleichsströme zwischen den Boostern, die ja nur auftreten würden, wenn man Booster verschiedener Hersteller nutzen würde.
Ich habe es wirklich sehr sehr selten erlebt, dass es da zu “Mischungen“ kam.
Und wenn, dann wussten die Betreiber darüber Bescheid und der “Ausreißer“ wurde z.B. nur zum Schalten der Funktionsdecoder eingesetzt.
Schon als wichtiger empfinde ich die Geschichte mit dem Bremsstrecken.
Schleifer verteilt über den Zug, können wie geschrieben, dabei den Bremsstromkreis und den Fahrstromkreis überbrücken und somit zu Schädigungen der Boosterendstufe führen.
Und da man bei Märklin natürlich nicht weiß, wer, was, wie zu Hause aufgebaut hat, muß man sich natürlich absichern und sagt deshalb sicherheitshalber grundsätzlich: keine 2 Schleifer in einem Zug.
Wer weiß, wie, was geht und was es wo mit auf sich hat, kann ja immer noch Veränderungen durchführen die auf sein Umfeld abgestimmt sind.
Interessanterweise ist auch das Bremsen mit Gleichstrom, wie es ja hier durch die Bremsenmodule praktiziert wird, in der Märklin Welt weiter verbreitet, als in der 2 L. Welt. Warum dies so ist, kann ich nur vermuten.
Märklin Anlagen werden häufiger automatisiert als 2 L. Gleichstrom Anlagen. Anscheinend gibt es bei den Märklinisten mehr Fahrer, während es bei den Gleichströmern mehr Rangierer gibt.
Auch war das Bremsen vor Signalen im 2 Leiter Betrieb immer einfacher. Da gab es schon von Anfang an beim Selectrixs System die sogenannte Bremsdiode.
Und später dann im DCC System das sogenannte ABC-bremsen.
Bei beiden Bremssystemen dürfen Bremsstrecke als auch Fahrstrecke miteinander überbrückt werden.
Nun, der wie ich finde größte Gefahrenpunkt, ist hier aber noch nicht genannt worden:
Und das sind die Ströme die bei einem Kurzschluss auftreten können.
Ein heutiger Booster schafft doch locker 4 bis 5 Ampere.
Während nun ein Fahrzeug die beiden Bereiche überbrückt, benötigt man einen Kurzschlussstrom von knapp 10 Ampere, um die Abschaltung der Booster auch wirklich zuverlässig auszulösen.
Für die dünnen Kabel, die teilweise in den Fahrzeugen verbaut sind, ist das schon sehr viel.
Das Überfahren durch eine Lok, dürfte das geringste Problem sein, da die Kabel in einer Lok ja meistens verlötet sind und durch das Gewicht ein guter Kontakt hergestellt wird.
Bei einem Wagenverband hingegen, muss der Strom durch diverse Steck- als auch Schleifkontakte geführt werden.
Kommt es genau in dem Moment des Überfahrens einer Trennstelle zum Kurzschluss, kann es passieren, dass der Spannungsabfall über die vielen Kontakte zu groß ist und der Kurzschluss nicht eindeutig erkannt wird.
Bei den meisten 2 L. Wagen ist es aber auch inzwischen schon so, dass die Drehgestelle nur auf einer Seite Strom aufnehmen. Früher war es ja üblich, möglichst eine sogenannte Achtpunktstromaufnahme bei den Drehgestellfahrzeugen einzubauen, um das Flackern der Glühbirnenbeleuchtung zu minimieren.
Durch die Möglichkeit bei Innenbeleuchtungen mit Leuchtdioden, diese durch einen Kondensator zu stützen, entfällt ja heute diese Notwendigkeit.
Bei den Triebwagen sieht es ja schon wieder ganz anders aus. Triebfahrzeuge haben ja in den seltensten Fällen - wie bei der stromführenden Märklin Kurzkupplung üblich - Schleifkontakte.
Die Kabel gehen also durch den kompletten Zug, eventuell noch über Steckkontakte, von Triebwagenkopf zu Triebwagenkopf. Also fast so, wie bei einer Lok.
Und bedenkt bitte, dass Märklin dieses alles hier als Spielzeug verkauft.
Wir, die wir hier uns in diesem Forum tummeln, haben uns ja schon mehr mit dieser Materie befasst.
Aber ein Großteil der Nutzer da draußen ist doch weder in der Schule, noch in seinem späteren Leben mit der Elektrotechnik in Berührung gekommen.
Mfg
Olver