Hallo zusammen,
Ich muß schon sagen, da bin ich ja doch ein wenig überwältigt :
Die Vielzahl der Kommentare und dazu noch so positiv hätte ich dann doch nicht erwartet.
Insofern euch allen vielen Dank dafür!
Hallo Matthias,
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Hab vor ner Weile nen Pola Set mit H0e-Brücken ersteigert, da ist eine große Brücke drin und zwei kleine - das könnten ja dann diese Durchlässe sein...
Treffer - versenkt. Genau diese sind es. Und die Gitterbrücke ist ja auch sehr schön. Da hoffe ich doch, daß wir die bei dir demnächst bewundern dürfen.
Hallo Axel,
Vielen Dank für deinen Besuch -
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die Fahrgäste bislang ausbleiben
Na ja, ist ja eher so, daß ich nicht dazu kam Wagen mit Personen zu bestücken. Wirtschaftlich läuft bei der WTB AG aber alles rund
Hallo Jandrosch
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erinnert mich irgendwie an verschiedene Abschnitte der Wiesenttalbahn
Die kenne ich persönlich sogar recht gut. Es sind vielen solcher Bahnen, die mich hier inspiriert haben. Aber allen ist gemeinsam, daß sie über weite Strecken an einem Bach/ Fluss entlang in einem Tal laufen.
Hallo Andy
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stimmig umgesetzten Anlage mit toller Tiefenwirkung
Na aber an Ottbergen oder - was man bislang so sieht - Dreyenbeck komme ich nicht heran. Aber ich verfolge da auch einen mehr "impressionistischen" Ansatz.
Hallo Namesvetter
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im Original diverse Brotbüchsen zu sehen und vor die Linse bekommen, die Strecke hier müsste Schmalspur werden, dann wäre es die ideale Verlängerung für die Weissenbachtalbahn
Das ist ja prinzipiell einer der besten Ansätze, an eine tatsächlich bestehende Bahn anzuschliessen oder in einer tatsächlichen Landschaft "einzufügen". Ich bin bewußt etwas freizügiger herangegangen - das führ ich unten noch etwas weiter aus.
Hallo Anton,
Vielen Dank für den Besuch und das Lob.
Hallo Werner,
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Über den Umweg Herzstückpolarisation bin ich bei dir hier gelandet
Bist du da denn weiter gekommen?
Hallo Bernd
Deinen Thread hatte ich noch gar nicht gesehen und werde mir deinen Bericht mal genauer ansehen. Aber H0 - H0e kombiniert ist für sich alleine schon wert das genauer zu verfolgen und das sieht schon sehr vielversprechend aus.
Hoffentlich habe ich jetzt niemanden vergessen/übersehen. Nochmals an alle vielen Dank für euren Besuch und eure Kommentare.
So, ich dachte mir, dass es vielleicht ja für den ein oder anderen auch ganz interessant sein könnte, ein wenig über die „technischen“ Details der Module zu erfahren.
1. Grundsätzliche Überlegungen
Als ich mit dem Bau dieser Module begann, hatte ich nur eine sehr begrenzte Flaeche zur Verfuegung. Daher, und obwohl ich vorher schon H0e Module im FREMO entsprechend der dortigen Normen (z. B. Radius minimal 70 cm, Selbstbaugleise und –Weichen) gebaut habe, beschloss ich wieder mit Standardgleisen und nach eigenen Richtlinen zu bauen (wobei die Module technisch und meachnisch dennoch mit denen des Fremo oder EMFS kompatibel waeren).
Ein bestimmtes Vorbild hatte ich dabei nicht im Sinn – ich habe keine eigentliche Lieblingsstrecke. Aber fast alle "meiner" Schmalspurbahnen (und auch Normalspurnebenbahnen) befinden (oder leider ja meist eher „befanden“ sich im Mittelgebirge oder den Voralpen. Es ist der Flair dieser Klein – oder Schmalspurbahnen, die vergleichsweise Langsamkeit, die (meist) älteren Fahrzeuge und die landschaftliche Einbettungen dieser Bahnen, die ich im Modell einfangen wollte.
Trotz Fehlen eines konkreten Vorbilds sollte es aber doch Vorbildsituationen widerspiegeln und die Module soweit möglich in sich stimmig sein. Einsetzen wollte ich ÖBB/DB/ DR/ “Schweiz“ und „Privatbahn“ Fahrzeuge, aber jeweils für sich getrennt. Ich denke, dass, mit kleineren Abstrichen, bei Einsatzes der verschiedenen Fahrzeuge, trotzdem keine Sinnwidersprüche entsteht. Geringere Unstimmigkeiten können zum Beispiel durch Empfangsgebäude, Weichenbegrenzungszeichen, Signale, Schilder auftreten. Teilweise, z.B. Schilder oder EG, könnte man diese aber auch auswechseln. Bei DR Betrieb ist z.B. auch der teilweise klar alpine Hintergrund nicht mehr passend - man kann halt nicht alles haben...
2. Module/Segmente:
Die Anlage ist prinzipiell auf Grundlage der H0e Modul-Norm gebaut (http://www.h0e-online.de/H0enorm.htm).
Allerdings sind meine Bauteile keine echte Module, da das Gleis nicht mittig, sondern entweder 7cm zur Vorder- oder zur Hinterkante liegt. Außerdem wechselt das Gleis auch mal auf einem Segment von der Vorder- auf die Rückseite (S-Form). Grund hierfür ist, daß mir beim astreinen Modul – bei dem dann aber jedes immer an jedes andere passt – der Gleisverlauf zu starr aussah.
Im Prinzip kann aber auch ich jedes Segmentteil mit jedem anderen verbinden und befahren. Aber da ich ja auch Hintergrundkulissen verwende, soll bei mir die hintere Kante einheitlich durchlaufen , und somit kann man nur passende Teile verbinden (allerdings kann ich immernoch die Teile flexibel tauschen, die von der Gleislage gleich sind.
Die allermeisten Segmente messen jeweils L=90cm x B=26cm, einige sind kürzer. Bei in Planung befindlichen Segmenten werde ich aber eventuell auf eine Breite von 30 cm gehen.
3. Gleise/Schaltung/DCC/Betrieb
Hier habe ich das H0e Roco Standart-Gleissortiment verwendet. Davon hatte ich einiges über. Diese hat sich in all den Jahren als robust und zuverlässig erwiesen. Bei zukünftigen Modulen werde ich aber wohl Peco versuchen. Radien betragen minimal 450 mm.
Die Weichen werden mechanisch durch Schiebestangen unterflur gestellt. Diese Stangen sind mit Kippschaltern verbunden, die für die Polarisierung der Weichen sorgen. Weitere elektrische Schaltungen gibt es nicht. So sind auch alle Laternen und Lampen Attrappen. Gefahren wird DCC mit einer nun auch schon alten Rocomaus 2.
Der Betrieb auf den Modulen erfolgt generell nach Fahrplan. Für Güterverkehr sind Wagenkarten und Frachtzettel "in Arbeit". Hier orientiere ich mich sehr an den FREMO, EMFS und andere Vereine oder Personen, die diesen Prinzipen schon lange gelebt haben.
4. Landschaft und Gebäude
Man kann vielleicht schon sagen, dass die Materialien, die ich für den Landschaftsbau verwendet habe nicht mehr die allererste Wahl sind – das wäre wohl doch Silflor und Vergleichbares. Zwar gab es so was auch damals schon, aber ich wollte zum einen Sachen verwenden die leicht(er) zu bekommen waren. Und ich hatte auch noch wieder einiges Material übrig. Außerdem muss ich sagen, dass ich einige mit Silflor begrünte Module „live“ gesehen habe, bei denen ich von den Farben etwas enttäuscht war. Das wirkte in Natur sehr blass und matt und nicht so wie ich es von vielen Fotos kannte. Schliesslich wollte ich dann ja auch die MZZ Hintergrundkulissen einsetzen – in Verbindung mit Silflor scheint mir aber wohl einen fotorealistischen Hintergrund besser geeignet. Ich habe diese Wahl aber nicht bereut und bin noch immer mit der Gestaltung zufrieden. Nur einige Nadelbäume habe ich in der Zwischenzeit mit solchen der Faller Premium-reihe ersetzt (auch hier gibt es inzwischen viele andere gute Anbieter – aber ich hatte mich auch hier mal wieder vorab reichlich eingedeckt).
Für Wiesen und Grasflächen verwende ich noch immer Vliese (Heki) statt der elektrostatischen Begrasung. Vliese haben den Vorteil, dass sie leicht über den Modulrand überstehen können und Modulkanten so besser tarnen.
Auf der Anlage finden sich eher wenige Figuren und diese auch nicht permanent angeklebt: Gedachter Maßen ist es ein schoener Sommertag. Am morgen oder Abends kann es aber etwas frisch sein. Wenn möglich verwende ich Figuren die sitzen, stehen oder sich sonst eher in „Ruheposition“ befinden.
Es gibt nur sehr wenige Gebäude auf den bestehenden Modulen.
Im Bahnhof findet sich das Empfangsgebäude „Dettingen“ von Kibri, bei dem vor allem die Backsteinflächen verputzt wurden. Durch den Verputz finde ich, dass das EG auch außerhalb Württembergs noch durchgehen kann– insbesondere die Bahnhöfe in der Nordschweiz waren (zumindest in ihrere Ursprungsausführung) sehr ähnlich, in Österrreich zumindest ähnlich. Wie oben schon angedeutet ist dieses EG nicht fest angebracht und kann prinzipiell gewechselt werden. Noch habe ich mich für kein/e Alternativgebäude entschieden (aber Liliput soll ja in Kürze das EG Stainz/Birkenfeld liefern – für mich beim Vorbild eines der schönsten Schmalspur-Empfangsgebäude – mal abwarten wie die Masse und Modellumsetzung sind), damit ware dann bei Einsatz der österreichischer Fahrzeuge ein klarer Bezug hergestellt.
Der Lokschuppen entstand aus dem 2-ständigen Auhagen Schmalspurschuppen und wurde auf einen Lokstand verkleinert.
Bekohlung und Wasserkran sind von Weinert und der Schuppen im Schrebergarten ist von Auhagen. Die Weichenhebel sind gleichfalls von Auhagen und nicht beweglich. Zwar wäre es schön, diese beweglich zu gestalten, aber so sehr wollte ich mein Nervenkostüm dann nicht strapazieren.
Auf dem Modul des Kohlenhandlungsanschlusses findet sich die Kohlenhandlung von Kibri. Diese ist lediglich gealtert.
Und schließlich gibt es noch die Burgruine auf dem Bachmodul. Hier fand ich ein auch größenmäßig akzeptables Resinmodell im 00 Programm bei Scenecraft (Bachmanngruppe zu der auch Liliput gehört)
5. Hintergrundkulissen
Wie schon in früheren Beiträgen erwähnt, ist der Hintergrund aus MZZ Kulissen gestaltet. Gerade bei einer Breite von 26cm kann man nur begrenzt räumliche Tiefenwirkung erzeugen und ein Hintergrund ist da eigentlich „Pflicht“. Gerade dies fehlende Tiefenwirkung vermisse ich oft bei bei FREMO-modulen: Aber aufgrund der Anzahl von Modulen und der Vielseitigkeit und Flexibilität beim Aufbau bei FREMO-Treffen ist das anders kaum möglich.
Wie oben schon geschrieben hatte ich noch MZZ Kulissen und sie passten für mich zu den eingesetzten Landschaftsmaterialien. Außerdem sind die MZZ Kulissen so gestaltet, dass man auch die jeweiligen Hintergrundteile (entsprechend zum dazugehörigen Modul) modular gestalten kann. Daher hat jedes meiner Segmente auch seinen separaten Hintergrund (Höhe 60 cm). Dieser passt mit den anderen zusammen, auch wenn ich den Aufbau mal ändere. Einige Hintergrundmodule kann ich außerdem auch mit anderen auswechseln. Um Platz beim Lagern zu sparen, und um es einfach beim Aufbau zu haben, sind die Hintergrundplatten pro Modul einfach mit Leimklemmen festgeklemmt.
6. (Zwischen-) Rückblick
Die Module, die auf diesen Grundsätzen gebaut und betrieben wurden, sind zum Großteil nun schon knapp 10 Jahre alt. Und die für mich wesentliche Bestätigung ist, daß ich nach wie vor rundum damit zufrieden bin. Ich plane zwar immer wieder mal was Neues - aber nur als Ausbau des Bestehenden und weitgehend unter Beibehaltung des vorstehenden Richtlinien. Das mag (und soll ja auch gar nicht) für jeden die richtige Herangehensweise sein - für mich scheint es zu passen.
Soweit erst mal zu den technischen und prinzipiellen Hintergründen.
Nach soviel Text, jetzt aber nochmal etwas Bildliches:
Übersicht über die derzeit vorhandenen Module (ohne Fiddleyard):
Und nochmals der schon bekannte "Spreewälder", hier auf noch nicht gezeigter Strecke:
Zu guter Letzt, als Ausblick auf einen nächsten Beitrag und vielleicht als kleines Rätsel, welche Lokomotive hier wohl vor ihrem Einsatz steht.
Bis demnächst.
Beste Grüße
Uli