RE: Löten LED

#1 von gimly , 24.04.2020 20:04

Hallo,

ich wollte mal an die Leute die sich mit LEDs Löten sehr gut auskennen, wie man eine LED 0603 am besten mit dem Kupferlackdraht löten kann.

Ich haben eine Lötstation mit dünner Spitze. Da finde ich die Spitze noch größer als diese LED.

Über eine Info würde ich mich freuen wie Ihr das macht.

Lg Markus


 
gimly
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RE: Löten LED

#2 von HD-Mainz-MoBa , 24.04.2020 20:18

Hallo Markus,
die kleinen LEDs zu löten ist schon etwas Herausforderung, aber es geht! Bei mir kommt zuerst ein Stück beidseitig klebendes Tape auf die Arbeitsplatte zum Festhalten der LEDs, dazu die Leuchtlupe, ja, und dann geht's los: LEDs aufkleben und danach löten der Drähte an die LEDs mit 250°C ( Achtung - nicht länger als 5 Sek. "braten"), aber Freibrennen des Lacks am Kupferlackdraht vorher mit 350°C und gleich verzinnen!
So habe ich schon mal Zweifarben-LEDs mit 4 Anschlüssen versehen!
Versuch's mal, geht leichter als man beim Lesen denkt!
Gruß und bleib gesund!
Hans-Dieter


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RE: Löten LED

#3 von DerDrummer , 24.04.2020 20:31

Moin Markus
Mein Tipp: üben, üben, üben! Am Anfang werden dir vielleicht ein paar LEDs kaputtgehen, aber das ist dann halt so. Die kosten ja zum Glück nicht besonders viel.
Ich persönlich halte die LED einfach mit einer Pinzette fest, verzinne sie dann und verzinne auch die Litze. Dann liegt die LED lose auf dem Tisch und ich löte das Kabel einfach mit einer Pinzette an. Ich muss dazu sagen, dass ich ziemlich ruhige Hände habe, deshalb geht das. Da musst du mal testen, ob du das auch so hinbekommst.
Und noch ein heißer Tipp: Zupfe ruhig mal ein wenig am Kabel, ob das auch wirklich fest ist. Es gibt wenig schlimmeres als eine im Gehäuse verklebte LED, wo das Kabel wieder abgeht. Glaub mir, das ist keine schöne Erfahrung.

Lg Justus


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RE: Löten LED

#4 von oligluck ( gelöscht ) , 24.04.2020 20:54

Moin Markus,
wie die Vorschreiber bereits schrieben, probiere es einfach aus.
Ich versuche, alles mit 0805-LEDs zu machen, aber 0603 ist mit ruhiger Hand möglich, auch in meinem Alter
Die "Kunst" besteht darin, den Kupferlackdraht nur dort abzuisolieren, wo gelötet werden soll.

Solltest du unsicher sein: es gibt die LEDs auch fertig bedrahtet. Dann kosten sie zwar einen Euro (statt 3 Cent), aber soo viele benötigen wir ja nicht von ihnen...

Viele Grüße,
Oliver


oligluck

RE: Löten LED

#5 von Beschwa , 24.04.2020 21:32

Hallo Markus,

hier gibts die Teile fertig allerdings nur im 10er Pack

https://modellbau-schoenwitz.de/de/Model...draht-warmweiss


Grüßle
Bernd


 
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RE: Löten LED

#6 von volkerS , 25.04.2020 08:47

Hallo Markus,
Leds der Größe 0603 zu löten ist kein Hexenwerk. Da für Led, CuL-Draht, Lötzinn und Lötkolben gleichzeitig zu Halten die Hände fehlen, was hat sich die Natur da nur gedacht, benötigst du Hilfsmittel.
Nimm ein Stück Alu Flachmaterial (z.B. 20x3 200lang) und spitze es an einem Ende an. Das spitze Ende etwa 3cm um 30° abwinkeln. Das lange Ende mit einem Messing oder Stahlstück beschweren.
Die Led legst du auf ein Stück HGW (Leiterplattenmaterial) und fixierst sie mit der Spitze des angefertigten Niederhalters. Jetzt kannst du mit einem möglichst heißen (400°C) Lötkolben und 0,35mm Lot die Anschlüsse verzinnen. Ich nehme dafür lieber eine meiselförmige 2,4mm Lötspitze als eine 0,4mm Lötspitze. Die erstgenannte Lötspitze hält die Wärme besser und durch Drehen des Lötkolbens kann man auch über die Kante löten.
CuL-Draht immer vorm Anlöten verzinnen. Achtung, je nach Qualität musst du sogar mit feinem Schleifpapier, keine Klinge, den Lack abschleifen da sonst das Verzinnen nicht funktioniert. Ich tauche das Drahtende in eine Lotkugel auf der Spitze des Lötkobens, da kann das Lot von der Schnittkante des Drahtes den Lack unterwandern. Verzinnten Draht an die verzinnte Kontaktstelle der Led legen und von der Drahtseite aus erwärmen. Fertig.
Lötdauer sollte je Lötstelle unter 2sec liegen.
Volker
PS: Auf der Unterseite der Led ist fast immer die Polarität durch einen Pfeil aufgedruckt.


Jürgen2 hat sich bedankt!
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RE: Löten LED

#7 von digitalo , 26.04.2020 13:21

Moin
Das Löten von SMD-LED’s ist eigentlich nicht so schwer, wenn man einige Ding beachtet.
- man sollte ausgeruht sein und nicht unter Stress stehen
- wenn möglich über eine Lupe mit Licht verfügen. (je nach Alter)
- über Hilfsmittel wie Pinzette, Löt-Station/Kolben usw. verfügen
- einen leidlich aufgeräumten Arbeitsplatz haben
Aber legen wir mal los. Ich habe eine kleine Bilderserie mit eingebettetem Text gemacht, in der Schritt für Schritt erklärt wird was zu tun ist.
Da ich nicht löten und knipsen zur gleichen Zeit kann, wird das Verzinnen von LED und KuLa-Draht wird nicht im Bild gezeigt, wie es anschließend aussehen sollte aber schon.


Bild 01


Bild 02


Bild 03


Bild 04


Bild 05


Bild 06

Wie man sieht ... es geht auch mit einfachsten Mitteln …

Viel Erfolg


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RE: Löten LED

#8 von kraweuschuasta , 26.04.2020 22:11

nAbend,

zu den schon genannten Tips möcht ich noch hinzufügen: die kleinen SMD LEDS verzinne ich so vor, frisches Zinn auf die Lötspitze und sofort auf die LED, und beim Kupferlackdraht keinen zu dicken Durchmesser nehmen. Ich nehme auch immer Doppelklebeband.

die meiner Meinung nach wichtigsten Zauberworte heißen:

genug LEDS und Üben,üben,üben

hab letztens meine persönliche Herausforderung gelötet: 0402

[img=https://abload.de/thumb/img_0190hmk08.jpg]

Bin mir da schon ziemlich alt & zittring & blind vorgekommen

lg & viel Erfolg,
Wolfgang


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RE: Löten LED

#9 von gimly , 28.04.2020 23:31



Hallo,


wau da kann ich nichts mehr sagen. Danke danke für die vielen Vorschläge. Ich habe es mal probiert und siehe da, es geht ja doch, habe 2 von den Led's verlötet und sogar nicht Verbrant. Alle beide leuchten blau.

Aber ist schon sehr speziell die kleinen dinger zu Löten.

Ich werde euch mal das Ergebnis Zeigen wenn ich es fertig habe.


Nochmal danke an euch.


Lg Markus


 
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RE: Löten LED

#10 von oligluck ( gelöscht ) , 29.04.2020 00:23

Zitat

Ich werde euch mal das Ergebnis Zeigen wenn ich es fertig habe.





Als Ergänzung fällt mir noch ein:
es gibt unterschiedlichen Kupferlackdraht. Nicht nur die Dicke (logisch), sondern auch die Schmelztemperatur des Lackes.

Stino-Ware von Conrad empfand ich eher als Griff ins Klo, während der Kupferlackdraht von Weinert top ist.
Oder sicher noch andere Fabrikate.
Wenn es also nicht auf Anhieb klappt, wechsele ich den Lieferanten...

Viele Grüße von der Saar
Oliver


oligluck

RE: Löten LED

#11 von wulf43 , 29.04.2020 18:27

Hallo,
für das Löten von SMD-LEDS sind bereits alle wesentlichen Aspekte genannt worden. Wichtig ist aus meiner Sicht auch eine begleitende Kontrolle nach jedem Arbeitsschritt. Ich nutze ein Multimeter zur Durchgangsmessung und Kurzschlussprüfung. Das gilt besonders für das Platzieren von LEDS auf Leiterplatten ist aber auch für das Anlöten mit Kupferlackdraht sinnvoll. Ferner lege ich zur Funktionsprüfung eine Prüfspannung (wichtig: Vorwiderstand!) mit Messspitzen an.
https://abload.de/image.php?img=dsc_41604jke1.jpg

Gruß Wulf
Bleibt gesund!


Meine Anlage: Modellbahnprojekt "unendliche Geschichte"
http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=64...513940#p1509012


wulf43  
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RE: Löten LED

#12 von hans-gander , 29.04.2020 20:21

...für knifflige Fälle benutze ich dieses Hilfsmittel: https://abload.de/image.php?img=fetch58k7f.jpg
Das hier ist mein normaler Draht, lässt sich sehr gut lötet: https://www.reichelt.de/faedelstift-wire...gLjcfD_BwE&&r=1
Für besonders kleine LED's nehme ich normalen Spulenwickeldraht, der sich dann aber nur mit einem besonders heisen Lötkolben 430°C abisolieren lässt. Natürlich mit geringerer Temperatur löten.
Grüße
Hans


 
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