meines Erachtens ist ein Trend zu DC-Herstellern ersichtlich, siehe Miniaturwunderland. Mich würde einmal die Lebensdauer der DC-Radschleifer und deren Wartung interessieren. Wie oft müssen die gewechselt werden und ist das problemlos möglich? Bietet DC in punkto Lebensdauer und Betriebssicherheit Vorteile gegenüber dem AC-System?
Gruß Udo Karl - Teppichbahner, analog und digital (MS2), C-Gleis, 49 Loks (überwiegend Märklin), 134 Wagen (überwiegend Blech, Märklin Serien 4000, 4100, 4600, 4700) -
Die Lebensdauer hängt vom Typ ab. Es gibt: Lagerschalen Drahtschleifer, die in einer Nut der Radscheibe laufen Blechschleifer die: Von oben auf die Lauffläche drücken Auf den Spurkranz drücken Von innen am Radreifen schleifen
Stiftkontakte, die innen am Radreifen schleifen Und dann noch diverse Materialien. Dazu dann der Faktor Fahrleistung.
Überlege selbst. Der Wechsel ist oft schwierig bis unmöglich (eingepresste Lagerschalen), genietete Bleche etc.
Also ein wirklichen Vorteil sehe ich nicht in Punkto Wartung am Fahrzeug. Am Gleis besteht jedoch ein Vorteil. Radreibung ist geringer als Schleifreibung.
Ich habe in den letzten 30 Jahren noch keine Radschleifer bei Loks tauschen müssen. Die Schleifer reinige ich allerdings ab und zu (Staub). Vorteile bietet wohl der wegfallende Mittelschleifer und damit dessen Wartung und gegebenenfalls Bremswirkung. Quantitativ kann ich das allerdings nicht beurteilen, da ich keinen direkten Vergleich habe. Von der Betriebssicherheit würde ich kein System als das bessere sehen, da ja beides ganz gut zu funktionieren scheint. Der wesentliche Vorteil liegt meines Erachtens wohl eher in der vorbildgerechteren Gleise und größeren Auswahl an Rollmaterial (mehr Hersteller). Ist aber sicherlich nicht alles.
Problematisch beim Verschleiß sind bei DC Fahrzeugen für gewöhnlich nur die Radschleifer die von oben auf die Spurkränze drücken. Da gräbt sich der Spurkranz mit der Zeit im Blechkontakt ein und schneidet den in zwei Teile.
Kommt aber natürlich auch drauf an wie viel man fährt. Bei normalen Spielbetrieb hatte ich bisher noch nie auch nur irgendwie verschlissene Radschleifer. Bei 8h Fahrt am Tag sieht das aber sicher anders aus.
An unseren nach dem Wiedereinstieg 2006 neu gekauften Mittelleiter-Fahrzeugen sind auch Radschleifer. Im Unterschied zu 2-Leiter-Triebfahrzeugen sind zusätzlich noch Mittelschleifer verbaut: mehr Verschleiß, mehr Widerstand, mehr Chancen dass irgendetwas irgendwo klemmt/aneckt/einen Microkurzschluss macht und mehr Kontaktfläche.
Grüße, Peter
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#6 von
Nichteisenbahner
(
gelöscht
)
, 14.05.2014 00:30
Hi,
auch Deine Dreileiterfahrzeuge nehmen einen Pol vom Rad ab, sind da keine Radschleifer dran?
Aus meiner Erfahrung (intensiver Spielbetrieb mit kleinen Kindern) würde ich sagen: Abnutzung der Radschleifer ist kein Problem. Ständiges Zusetzen derselben mit Fusseln aller Art schon.
meines Erachtens ist ein Trend zu DC-Herstellern ersichtlich, siehe Miniaturwunderland?
Ob davon ein Trend abzuleiten ist wage ich zu bezweifeln. Das MIWULA begründet seine Schritte ja klar mit der Abnutzung der Punktkontakte, und dem sich abzeichnenenden Ersatzt der AC-Geleise. Das MIWULA weisst aber auch klar darauf hin dass der 24Stunden / 7Wochentagen betrieb nicht zu vergleichen ist mit dem Normalbetrieb. So gesehen werden die Pukos im MIWULA vermutlich in wenigen Tagen mehr beansprucht als dies bei Ottonormalvielfahrer im ganzen Modellbahnerleben der Fall ist. Dasselbe dürfte auch für die Radschleifer der DC Modelle gelten. Im Falle MIWULA sehe ich die Entscheidung zu mehr DC-Gleismaterial damit begründet, dass der anstehende Austausch der AC-Geleise mit unverrhältnismäsigem grösserem Aufwand verbunden ist als einen Austausch der Radschleifer, welcher zudem bequem in der Lokwerkstatt durchgeführt werden kann.
Zitat von Udo KarlHallo,
Mich würde einmal die Lebensdauer der DC-Radschleifer und deren Wartung interessieren. Wie oft müssen die gewechselt werden und ist das problemlos möglich? Bietet DC in punkto Lebensdauer und Betriebssicherheit Vorteile gegenüber dem AC-System?
Die Lebensdauer der Radschleifer würde mich im Vergleich zu den Pukos auch interessieren. Denn im Gegensatz zu den "sauzähen" Pukos sind die Radschleifer aus relativ weichem (Kupfer / Messing) Material. Die Radschleifer meiner Roco-Loks zeigen jedenfalls viel deutlichere Abnutzungsspuren als die Pukos meines C-Geleises. Je nach Lok scheint der Ersatz der Radschleifer aber mit einer "grossen Zerlegung" der Lok einherzugehen.
Die Radschleifer meiner tenderangetriebenen Roco-Dampfer bieten den Nachteil dass die Treibräder in Kurfen ab und zu stehen bleiben. Das sieht dann wie ..........
Bezüglich Betriebssicherheit dürften Kriterien wie unterschiedliche Verschmutzung, Wartung, Betriebsumgebung einen objektiven vergleich zumindest sehr erschweren. Zumindest rein Theoretisch bieten die mittelleiter Loks mehr Stromabnahmepunkte was sich insbesondere bei kleinen Loks poitiv auf die Betriebssicherheit auswirken dürfte.
Dann möchte ich auf dagegen ankämpfen, dass die Auswahl bei DC-Loks grösser sei. Das mag für gewisse Randsparten gelten und ev für US-Bahner. Ansonst bietet doch fast jeder Hersteller fast jede seiner Loks auch in AC-Ausführung an.
Ansonst haben wir das Thema Betriebssicherheit ..... Pukos.... AC-versus DC......doch schon zu genüge durchgekaut....... Ich bin mal mal an der Tanke.
Nachtrag:
Zitatauch Deine Dreileiterfahrzeuge nehmen einen Pol vom Rad ab, sind da keine Radschleifer dran?
doch doch, die gibt es sehr wohl z.B die Plastikbomber von Roco etc. ops:
moin, mal dazu 'ne (off-topic???) Frage: Wenn die Pukos im MiWuLa Abnutzungserscheinungen zeigen, hieße das doch, daß die Pukos weicher sind als die Mittelschleifer. Wenn das aber nicht der Fall ist (wovon ich immer ausgegangen bin - also Pukos härter als der Schleifer), wie sieht dann nach einiger Zeit der Schleifer aus? Ist der "geschlitzt"? Oder ist es so, daß ab einer gewissen Beanspruchung (Zeit, Geschwindigkeit, Menge der Züge und Fahrten) alles ad absurdum geführt wird und eben die Pukos nachgeben? Wäre ja so, als würden in 1:1 öfters die Gleise als die Radreifen getauscht/abgedreht ff. werden. Oder obliege ich da einem Denkfehler? ops:
Aus meiner Beruflichen Zeit mir der Moba kann ich mich nur an einen einzigen Schleifer tausch bei Fleischmann erinnern. Als Verschleiß durfte man das aber nicht deuten, der war verbogen. Wo hingegen der Schleifer tausch bei Märklin ein einträgliches Geschäft war. Bei normalem Spielbetrieb mussten die jedes Jahr gewechselt werden. Märklin denkt halt an seine Händler. Märklin Loks kenne ich nur aus nicht Digitalzeiten, da gab es noch keine Radschleifer.
Die Schleifer bei DC Fahrzeugen sind fast ausschließlich aus Federbronze die ein normales Modellbahn Leben halten. Sollte bei DC Fahrzeugen wirklich mal ein Schleifer Wechsel notwendig sein dürfte das meistens auf verbogene und nicht auf verschlissene Schleifer zurück zu führen sein.
Grüße von Kurt dem Schachtelbahner aus dem Nationalpark Nahe Hunsrück bleibt Corona negativ
In DSO hat jemand geschrieben, dass er bei einem Besuch im Miwula bemerkt habe wie bei neueren Mittelleiter-Bauabschnitten der Verschleiss der Pukos schneller voranschreite als bei älteren.
Die Schleifer waren/sind(?) nach meinen früheren Beobachtungen als Mittelleiter-Fahrer unterschiedlich hart beschichtet und verschleissen dementsprechend unterschiedlich schnell. Sicher eine Rolle spielt auch der Anpressdruck. Verschlissene Schleifer mit abgeschliffener Beschichtung, die Riefen- und Furchenbildung zeigen, leiten schlechter, öfters haben sie auch deutlich erhöhten Reibwiderstand.
bezgl. MiWuLa hat man mir letzten Oktober während eines Rundgangs hinter den Kulissen gesagt, dass nach 12 Jahren Betrieb erst 100m Puko Gleis wegen verschleiss ausgewechselt wurden. 12 Jahre 7 Tage Betrieb 11 Stunden pro Tag ist schon mal eine gute Leistung. Da brauchen wir uns mit unseren Privatanlagen keine sorgen zu machen. Der im 2007 eröffnete Schweizabschnitt ist aber meiner Meinung nach demnächst am Ende. Die Pukos schauen kein mm über den Schwellen raus. Der Schwenk vom MiWuLa auf DC Betrieb hat erstmal damit zu tun, dass für die Abschnitte USA, Norwegen, Schweiz, jetzt Frankreich und Italien einfach in DC mehr Rollmaterial verfügbar ist. Wie will man mit 3 Leiter Italien darstellen? mit den 4 -5 Loks, die es dafür gibt? Oder USA, mit dem immer wiederkehrenden BigBoy oder A-Units? Sicher nicht. 2L Gleise, meistens aus Messing oder Neusilber, sind auch verschleissbehaftet. In Bögen dürften die Aussenschienen auch einer gewissen Abnutzung unterliegen. Das ist aber auch sicherlich nur im Ausstellungsbetrieb zu beobachten.
@Andreas
klar sind die Pukos viel härter als die Schleifer, sind aber trotzdem dem Verschleiss ausgesetzt. Bei den Autos sind auch die Bremsscheiben härter als die Beläge, aber irgendwann sind die auch runter (normalerweise nach 2-3 Mal Belagtausch). Noch krasser bei der Papierindustrie. Papier zu schneiden ist sehr verschleissintensiv für die Klingen.
Persönlich kann ich nicht viel dazu beitragen. Die Radschleifer für die Innenbeleuchtung von Märklin Wagen sollten ähnliche Verschleisserscheinungen wie die Radschleifer bei 2L Fahrzeuge haben. Auch die Vorlaufräder der Märklin Dampfloks haben solche Radschleifer. Bis jetzt fahren meine umgebauten Trix Lokomotiven mit Radschleifern ganz gut.
Neulich wurde im MM der Radschleifertausch bei Z Fahrzeugen thematisiert. Das lässt daraus schliessen, dass es im Einsatzleben solcher Fahrzeuge doch mal passieren kann.
Zitat von Andreas PothsWenn die Pukos im MiWuLa Abnutzungserscheinungen zeigen, hieße das doch, daß die Pukos weicher sind als die Mittelschleifer. Wenn das aber nicht der Fall ist (wovon ich immer ausgegangen bin - also Pukos härter als der Schleifer), wie sieht dann nach einiger Zeit der Schleifer aus? Ist der "geschlitzt"? Oder ist es so, daß ab einer gewissen Beanspruchung (Zeit, Geschwindigkeit, Menge der Züge und Fahrten) alles ad absurdum geführt wird und eben die Pukos nachgeben?
Moin,
ob die Pukos oder der Schleifer härter sind kann ich dir nicht sagen - der Schleifer hat zumindest eine Oberfläche die deutlich härter ist als das Grundmaterial. Sobald diese Oberfläche durchgeschliffen ist und die Pukos das Material darunter bearbeiten entsteht schnell eine Rille.
Aber auch die Pukos werden immer weiter abgenutzte, egal ob sie härter sind als die Schleiferoberfläche oder nicht. Jedes Material wird auch durch wesentlich weicheres Material verschlissen. Selbst dein Brotmesser wird mit der Zeit stumpf, und Wasser formt Stein. Genauso bei Puko und Schleifer ...
Danke erstmal, Also im MiWuLa verhält sich die Physik dann doch nach dem Motto (Klugscheißmodus an): gutta cavat non vi, sed saepe cadendo! (Klugscheißmodus aus..) ...und die Schleifer sind weicher. Wäre ja auch blöd, wenn bei DKW's ff die Pukos in Bälde unter das Niveau der Schienen abgeschliffen würden... ops:
ich konnte bisher nur stärkere Verschleisserscheinungen bei N Loks von RoFl feststellen, da hatte sich der Spurkranz durch den Schleifer geschnitten, somit in 2 Teile. Liess sich aber ohne grossen Aufwand tauschen, Ersatzteil war auch recht schnell geliefert. ( Kundenauftrag, ich weiss nicht wie alt oder wielange im Einsatz ).
Bei meiner 218 306 in H0 ( 4232 glaube ich, erste Serie von 1986 ) sind die Schleifer noch top, und das nach fast 30 Jahren ! Ich habe die Lok neu 1986 zu Weihnachten bekommen, die ist hart im Einsatz gewesen und hat alles mitgemacht. Heute mit Zimo Dekoder und LED Beleuchtung ausgestattet läuft diese immer noch 1A. Ansonsten hat sie ca. 5 Mal neue Kohlebürsten bekommen und einmal neue Schlappen, der Rest noch komplett original !
Zitat von LindilindwurmIst es nicht so, dass die Punktkontakte bei Ausstellungsanlagen nicht mechanisch abgeschliffen, sondern vielmehr elektrisch abgebrannt werden?
Eher "nein"
Dass die Pukos aber in ganz geringem Masse auch durch abbrand abgetragen werden möchte ich nicht bestreiten. Abbrand entsteht aber in zusammenhang mit Funken. Funken entstehen wenn "induktiver" Stromfluss unterbrochen wird. (der Motorstrom ist induktiv) Zumindest in der Theorie hat ein Schleifer aber mindestens immer drei Auflagepunkte (sonst wäre statisch unbestimmt) somit wird der Stromfluss höchst selten wirklich unterbrochen. (z.B bei Trennwippen) Schaue dir z.B bei einem Kurzschluss (da sind auch immer Funken mit im Spiel) der durch einen Schleifer verursacht wurde danach den Schleifer und auch die Geleise an. Abbrand hinterlässt keine schön abgeschliffenen Flächen wie man si eben z.b im MIWULA beobachten kann, sondern eine geschwärzte "Kraterlandschaft".