RE: Fragen zu SMD-Kondensatoren + deren Schaltung

#1 von Markus Birner , 04.04.2015 09:48

Hallo zusammen,

ich baue meine Innenbeleuchtungen und Schlusslichter schon seit geraumer Zeit selber.

Nun sind mir vor ein paar Tagen wieder einige meiner SMD-Kondensatoren in die Hand gefallen, jedoch nicht meine Zeichnung, welche ich mir für die "Beschaltung" gemacht habe. Darauf hatte ich mir auch notiert, welcher SMD-Kondensator das ist ops:

Jetzt wollte ich meine Innenbeleuchtungen damit ausrüsten.

Da ich aber nichts falsch machen möchte (also dass mir der Elko um die Ohren fliegt, oder ggf. zu heiß wird und mir den Wagen schmilzt), wollte ich hier fragen, ob mir jemand behilflich sein könnte.

Die Innenbeleuchtung ist so aufgebaut, ebenso die Schlusslichter:

SMD-Gleichrichter und jeweils zwei 4er Gruppen warmweiße Leds mit einem 1kOhm-Widerstand. Widerstand ist in der Plus-Leitung.

Könnte ich den SMD-Kondensator einfach so nach dem Gleichrichter an Plus und Minus anklemmen, oder brauche ich zusätzlich einen Widerstand, Sperrdiode, o.ä.

Besten Dank für eure Hilfe


Schöne Grüße,

Markus


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RE: Fragen zu SMD-Kondensatoren + deren Schaltung

#2 von Wolfgang181 , 04.04.2015 11:01

Hallo Markus,

ich denke Du meinst hier einen SMD-Elko (Elektrolytkondensator).Diesen kannst Du genau wie einen normalen Elko direkt hinter den Gleichrichter setzen.
ganz wichtig ist aber die Polarität, also Plus an Plus und Minus an Minus, ansonsten löst sich die Sache in Rauch auf und Du willst ja schließlich keinen Dampfgenerator bauen
Wichtig ist auch die Spannungsfestigkeit der Elkos, also angenommen Du arbeitest mit 18 V die aus dem Gleichrichter kommen, dann muss der Elko, egal ob nun SMD oder herkömmliche Bauweise scgon wenigstens eine Spannungsfestigkeit von 25 V haben, wenn diese zu niedrig ist bringst Du zuerst den Elko und dadurch auch den Rest um die Ecke.
ich hoffe ich konnte Dir helfen.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Fragen zu SMD-Kondensatoren + deren Schaltung

#3 von volkerS , 04.04.2015 11:06

Hallo Markus,
dein SMD-Elko ist ein 100uF (107) 16V Typ. Der Strich kennzeichnet den Pluspol (roter Draht). Bei so kleinen Werten benötigt man keinen Ladewiderstand. Allerdings sollte man den Elko nicht verpolen.
Volker


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RE: Fragen zu SMD-Kondensatoren + deren Schaltung

#4 von Markus Birner , 04.04.2015 20:26

Hallo Wolfgang,
hallo Volker,

danke für eure Antworten.

Wenn der Elko jetzt eine höhere Spannungsfestigkeit hätte, also größer als die von dir Wolfgang genannte Spannung von 25 V, wozu braucht man dann noch den Ladewiderstand?


Schöne Grüße,

Markus


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RE: Fragen zu SMD-Kondensatoren + deren Schaltung

#5 von inet_surfer88 , 04.04.2015 20:40

Hallo Markus,

Spannungsfestigkeit und Ladewiderstand haben erst mal nix miteinander zu tun.

Zur Spannungsfestigkeit hat Wolfgang ja schon alles geschrieben. Dem ist nichts hinzuzufügen. Dein Elko ist wegen der 16V nicht geeignet.

Zum Ladewiderstand: Im Einschaltmoment verhält sich der Kondensator wie ein Kurzschluss. Wenn du einige Waggons mit Innenbeleuchtung auf dem Gleis hast und alle haben einen Elko ohne Ladewiderstand, dann meldet der Booster bzw. die Zentrale einen Kurzschluss und schaltet ab (Falls du Digital fährst). Das wird jetzt nicht wegen einem 100µF-Elko in einem Wagen passieren, aber bei mehreren Waggons auf dem Gleis ist der Punkt irgendwann erreicht. Der Ladewiderstand begrenzt diesen Strom. Zusätzlich wird auch der Elko geschont, der mag solche hohen Impulsströme auf Dauer auch nicht besonders.


Gruß Rüdiger


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RE: Fragen zu SMD-Kondensatoren + deren Schaltung

#6 von Markus Birner , 04.04.2015 21:56

Hallo Rüdiger,

danke für die Erläuterung.
Stellt sich dann die Frage, welcher Elko und Ladewiderstand ist zu empfehlen?
Wo kann man diese am besten kaufen?

Leider komme ich mit den Bezeichnungen immer wieder durcheinander. Habe schon einmal ein bisschen rumgesucht, doch manche Schreibweisen sind für mich verwirrend. Manchmal steht z.Bsp. 470 nF oder 470 µF, oder auch das "uF" ist zu finden. Wo liegen die Unterschiede? ops:

Oft wird ja auch über die Gold Caps gesprochen. Wäre es besser, gleich diese einzubauen? Stellt sich nur die Frage nach den Platzverhältnissen. Für Spur N sicher eine Herausforderung.


Schöne Grüße,

Markus


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#7 von inet_surfer88 , 04.04.2015 23:05

Hallo Markus,

ich würde mindestens einen Elok mit 25V nehmen, 35V sind auch nicht verkehrt. Dann bist du auf der sicheren Seite. Eine höhere Spannungsfestigkeit schadet nicht. Du könntest theoretisch auch 100V nehemn, allerdings wird mit höherer Spannungsfestigkeit auch die Bauform größer (bei gleicher Kapazität). Von daher macht das natürlich keinen Sinn, da platz knapp ist (gerade bei N). Also: 25V oder 35V wählen.

Kapazität so hoch wie möglich, je mehr Kapazität, umso höher die Überbrückungszeit und umso höher der Platzbedarf. Hängt von deinen Platzverhältnissen im Wagen ab.

Beim Widerstand wähle ich meistens so zwischen 100 Ohm und 470 Ohm, hängt auch davon ab wie viele LED´s ich im Wagen verbaut habe. Der Strom der LED´s fliest nämlich auch durch den Widerstand, wodurch eine Verlustleistung am Widerstand entsteht. Hier muss man aufpassen, dass man den Widerstand nicht überlastet. Alternativ gibt es auch eine Schaltung bei der nur der Ladestrom für den Elko durch den Widerstand fliest. Der Entladestrom zu den LED´s geht dann über eine parallel geschaltete Diode.

Schreibe am besten mal wie viele LED´s von welchem Typ du verbauen möchtest und wie du das bisher verschaltet hast. Dann kann ich dir mal was konkretes zu dem Widerstand durchrechnen.

Alternativ kannst du auch auf was fertiges zurückgreifen. Ich verwende schon längere Zeit die Lichtleisten von Stärz, bin vom Selbstbau auf diese Umgestiegen. Bei Interesse schau mal unter http://www.firma-staerz.de und suche nach dem Artikel LL‑08‑150‑1. Da sind 2 Elkos dabei und bei der Spur N sollte dir eine Leiste für 2 Wagen reichen. Die Leiste kann man mit einer Schere in der mitte Teilen. Ich finde für den Preis sind die dinger Top.

Zu deiner Frage mit den GoldCaps. Die wären natürlich von der Kapazität her besser, aber oft nur mit Spannungen von 2,7V oder 5,5V lieferbar. Für deine Anwendung also zu wenig.

Zu den Werten: 470µF und 470uF sollte das gleiche sein. Offizielle Schreibweise ist µF.
470nF ist eine um den Faktor 1000 geringere Kapazität. 1µF = 1000nF.


Gruß Rüdiger


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RE: Fragen zu SMD-Kondensatoren + deren Schaltung

#8 von volkerS , 05.04.2015 06:01

Hallo Markus,
diese Buchstaben zwischenn Zahlenwert und dem F (Farad) ersetzen Komma und Nullen. Sind international festgelegt. Die Grundeinheit für den Wert eines Kondensators ist das Farad. Die korrekte Schreibweise µF wird oft auch uF geschrieben.
Das µ steht für 0,000001 = 1 millionstel; das n für 0,000000001 = 1 milliardstel umgekehrt 470nF = 0,470µF = 0,000470mF = 0,000000470F.
Oft findet man in Schaltungen auch folgende Schreibweise: z.B. 1n5 = 1,5n . Dabei ersetzt der Buchstabe das Komma, das man gerne mal übersieht.
Das F wird oft weggelassen, da Widerstände mit so kleinen Werten nicht existieren.
Volker


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RE: Fragen zu SMD-Kondensatoren + deren Schaltung

#9 von H007 , 05.04.2015 23:18

Hallo Zusammen,

bei dem hier abgebildeten Kondensator handelt es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um einen Tantal Elektrolytkondensator. Diese Kondensatoren sind sehr empfindlich hinsichtlich der Betriebsspannung. Im Industriellen Einsatz wird für diese Kondensatoren eine Spannungsreserve von min. 100% empfohlen. D.h. Für 25V Betriebsspannung ist ein 50 Volt Kondensator notwendig. Werden Kondensatoren mit zu geringer Spannungsreserve verwendet, kann dies bei etwaigen Spannungsspitzen dazu führen, dass der Kondensator in Flammen aufgeht....und Tantals brennen ordentlich...einfach mal googeln.
Ich würde daher generell von Tantals eher abraten und auf andere Kondensatortypen setzen.

Noch eine kurze Info zu Tantals, unabhängig von der technischen Eignung: Tantal gehört zu den sogenannten Konfliktmaterialien, d.h. dieses wird oft von versklavten Menschen unter unmenschlichen Bedingungen z.B. In Afrika gewonnen und dazu verwendet Kriege zu finanzieren. Manche Unternehmen lehnen daher den Einsatz dieser Technologie ab...

Gruß
Andreas


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RE: Fragen zu SMD-Kondensatoren + deren Schaltung

#10 von volkerS , 06.04.2015 09:54

Hallo,
Tantalelkos waren lange Zeit das Optimum von Kapatität und Baugröße. Neue Technologien mit erheblich besseren Eigenschaften (z.B. keramische Multichip-Kondensatoren) erlauben mittlerweile fast überall den Verzicht auf dies Kondensatoren.
Volker


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RE: Fragen zu SMD-Kondensatoren + deren Schaltung

#11 von Markus Birner , 06.04.2015 21:31

Hallo zusammen,

danke für eure Infos.

Zitat von volkerS
Neue Technologien mit erheblich besseren Eigenschaften (z.B. keramische Multichip-Kondensatoren) erlauben mittlerweile fast überall den Verzicht auf dies Kondensatoren.


@ Volker:
- du hattest die keramische Multichip-Kondensatoren erwähnt. Hast du hier schon Erfahrungen genacht?
- wo könnte man diese denn bekommen?
- bzw. sind diese für die Moba geeignet bezüglich Bauform, etc. ?


Schöne Grüße,

Markus


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#12 von volkerS , 06.04.2015 23:13

Hallo Markus,
diese Kondensatoren hat unter anderem Reichelt im Angebot. Standart SMD Bauforemen 1206 und kleiner.
Wir haben bei meinem Arbeitgeber die Tantals (Hochtemperaturausführungen) komplett auf diese Kondensatoren umgestellt.
Unsere Baugruppen müssen bis 125°C und 100°C Temperaturwechsel innerhalb von 10 Minuten aushalten.
Gemeinerweise testen das auch unsere Industriekunden.
Volker


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RE: Fragen zu SMD-Kondensatoren + deren Schaltung

#13 von Markus Birner , 08.04.2015 13:17

Hallo Volker,

habe etwas mal bei Reichelt gesucht. Gefunden habe ich auch welche. Doch leider haben diese teilweise nur eine Spannung von 6 - 10 Volt angegeben.
Auch die Speicherkapazität ist noch recht klein, oder täusche ich mich?

Hast du hier einen Favoriten, welchen du empfehlen kannst?


Schöne Grüße,

Markus


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