Hallo!
Auch die C-Gleise lassen sich in ein Hobby- und Profi-Sortiment einteilen.
Hobby:
- Radien R1, R2, R3 mit einem Gleismittelabstand von 77,5 mm
- 24.3°-Weichen
Profi:
- Radien R3, R4, R5 mit einem Gleismittelabstand von 64,3 mm
- 12,1°-Weichen
Das Hobby-Segment ist sehr gut ausgebaut, und lässt kaum Wünsche offen.
Es passt sehr gut zu Noch-Fertiggeländen, die auch mit R1- bis R3-Radien arbeiten, zum Märklin-Personenwagensortiment, dessen Wagen nicht länger als 27,5 cm sind, und zu den Gebäudeprogrammen von Vollmer, Faller & Co, deren größeren Gebäude ebenfalls meist verkürzt sind.
Das Profi-Segment ist hingegen vernachlässigt. Auch gibt es bei Märklin noch keine Personenwagen mit einer Länge von 30 und mehr cm, die sich über größere Radien freuen würden. Auch im Zubehörhandel fehlen passende Fertiggelände für große Radien und unverkürzte Gebäudemodelle von z.B. großen Bahnhöfen.
Ich schätze Märklins Potentiale im Hobby-Segment größer ein.
Die Baureihe 185 (#36850) kostet 89 EUR (UVP), die Baureihe 152 (#39340) mit 319 EUR (UVP) das 3,6-fache. Für die meisten rechtfertigen weder die vergleichsweise geringen Unterschiede in der Detaillierung noch das bessere Fahrverhalten den hohen Preisunterschied. Lokomotiven, wie die Baureihe 152 sind nur für die Mercedes-Fahrer unter den Modellbahnern interessant, die Mehrheit der Golf-Fahrer begnügt sich mit der Baureihe 185.
Von denen, die sich die Baureihe 152 trotzdem leisten, haben die wenigsten eine Profi-Modellbahnanlage.
Nebenbei sind die meisten Modellbahn-"Profis" Gleichstromer und für Märklin sowieso nicht zu erreichen.
Von den hier geforderten C-Gleisen gebe ich der Drehscheibe die größten Chancen - die passt auch auf ein Noch-Fertiggelände.
Wenn man Entwicklungskosten von gut einer Millionen EUR netto für eine schlanke Dreiwegweiche annimmt und einer UVP von 50 EUR brutto (der Händler die Weiche also für 30 EUR netto bekommt), müsste Märklin alleine 35.000 schlanke Dreiwegsweichen verkaufen, nur um die Entwicklungskosten reinzubekommen. Nimmt man die sonstigen Herstellungskosten noch dazu, müsste also jeder Märklin-Insider mindestens eine Weiche kaufen.
Und wofür? Durch eine schlanke Dreiwegsweiche bekommt man für maximal ein Gleis 30 cm mehr Nutzlänge. Wer Platz hat, schlanke Weichen zu verbauen, dem dürften auch diese 30 cm nichts ausmachen. Mit etwas Phantasie kommt man auch ohne schlanke Dreiwegsweichen aus (z.B. bei zweigleisiger Streckenführung in den großen Bahnhof hinein).
Grüße
Torsten