Hallo,
zur zeitlichen Einordnung ist ja schon genug geschrieben worden. Daher noch etwas zum "Thema".
Ich war 1984/85 in einer Panzerkompanie bei Bremen stationiert. Als Kampfeinheit, die im Alarmfall heraus musste, waren wir mit Leo 1 ausgestattet. Einen Leopard 2 hatten wir zu der Zeit bestenfalls einmal als "Besuch" in der Kaserne.
Je nach Notwendigkeit wurden die Militärzüge zusammengestellt.
Zur Schießübung sind wir mit allen Kampfpanzern per Bahn verbracht worden. Das geschah aber nur einmal in den ersten 3 Monaten der Grundausbildung. Damals kam auch ein amerikanischer M1-Abrams der befreundeten amerikanischen Einheit hinzu. Das Übungsschießen war in Schleswig-Holstein. Ich kann mich jetzt nicht erinnern, dass weitere Fahrzeuge dabei waren.
Zu einer Tiefwatübung rückten wir ebenfalls komplett aus, hatten da aber einen Berge-Leo unserer Instandsetzung dabei.
Ab und an wurden auch Fahrzeuge nebst Besatzungen zu Demonstrationszwecken verliehen, z.B. bei einer Gefechtsvorführung, die von Pionieren vorbereitet wurde und zu der wir mit zwei Panzern ebenalls per Bahn anreisten. Dazu gesellten sich auf dem Weg dorthin auch Fuchs-Transportpanzer der Pioniere. Da war auch ein Biber dabei, der aber erst vor Ort hinzustieß, also nicht per Bahn kam.
Weiterhin gab es doch immer wieder die Panzer als Transportgut, wenn sie regelmäßig zur Aufarbeitung ins Depot gingen, dann zwar eher einzeln, wobei die Fahrzeugearten und -typen gemischt waren.
Die Anzahl der Personenwagen richtete sich nach der benötigten Platzzahl. Vier Mann je Panzer, zwei je LKW oder PKW, (Unter-)Offiziere (1 je Panzer) von den Mannschaften getrennt.
Typischer Geländewagen war bis Ende der 90er er VW Iltis. Der Mercedes Wolf stand zwar schon ab Mitte der 90er im Depot, aber ersetzte den Iltis erst nach und nach. Auch verwendet wurde im Standort auch noch ein oliver VW Käfer, mit dem Standortfeldwebel unterwegs war.
Bei unserem Panzerbataillon keine Pioniereinheit dabei. Unsere Pioniereinheit bzw. die der Division war 120 km weiter bei Hannover stationiert. Im Falle der Tiefwatübung kamen Pioniere hinzu, weil sie Schlauchboote zur Sicherung und vor allem die Tiefwatschächte stellten. Die Panzerkompanien verfügten nur über Schwallschächte, die lediglich ein Durchfahren bis zum Turm erlaubten. Die Tiewatschächte wurden - auch im Kriegsfall - erst auf Anforderung von den Pionieren an den Einsatzort gebracht. Von daher hatten wir zu den Pionieren keinen Kontakt, begleiteten sie uns auch nicht.
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Soweit wie möglich hat man auf Panzertransporte verzichtet und entsprechende Übungen auf dem nahen Truppenübungsplatz gemacht (mit Einsteckläufen, so dass auf der nahen Übungsbahn geschossen werden konnte), da der Transport immer eine sehr aufwändige und teure Sache war, ganz zu schweigen von den Munitionskosten. Mitgenommen wurde nur das, was tatsächlich nötig war und vor Ort nicht beschafft werden konnte. In der Regel waren aber auch entsprechende Militäreinrichtungen in der Nähe, da wir selbst ja auch nicht im Gelände schliefen. Dort wurden dann z.B. Sanitäts-, Instandsetzungs- und andere Einheiten vorgehalten, so dass deren Verladung in der Regel nicht notwendig war.
Die Vorstellung also, dass alles, was so eine Panzerkompanie benötigen könnte, möglichst mitgeführt wurde, ist daher eher eine romantische. Man beschränkte sich auf das Notwendigste (Kampfpanzer nebst Besatzung), insbesondere, weil die Panzerkompanien zur Alarmtruppe gehörten und rund um die Uhr einsatzfähig sein mussten. Eine Verladung der kompletten Kompanie und zusätzlichem Material - zu welchen Zweck auch immer - störte eher diesen "Auftrag" und wurde - zumindest bei uns - vermieden.