Zitat von Udo Karl
....ich probier es mal mit fetten (Optimol Hochleistungsfett).
Hallo Udo !
Ich benutze dafür Präzisionsfett B 52 von Dr.Tillwich. In meinem früheren Berufsleben hatten wir für sehr schnell laufende Antriebe an Pipettiersystemen ein ganz tolles blaues Fett, dessen Hersteller mir leider nicht bekannt ist. Das war das Beste in meinen bisherigen Versuchen.
Zitat von Udo Karl
Was fettest Du? Die Motorschildbohrung oder die Ankerwelle?
Fettet man die Ankerwelle, besteht die Gefahr beim Zusammenbau, daß das Fett in Richtung Kollektor gedrückt wird. Fettet man jedoch die Motorschildbohrung, so wird das Fett wieder hinausgedrückt.
Na gut, das ist eine reine Übungssache. Bei meinen Inspektionen der Loks wird der Motor fast immer zerlegt. Es wird Kohleabrieb beseitigt, die kollektorflächen gesäubert und die Ritzen zwischen ihnen untersucht. Ich habe also den Motor ohnehin auseinander.
Fetten ist eigentlich immer nur auf der Motorschildseite erforderlich. Dazu kommt eine geringe Menge (weniger ist oft mehr) B52 an die Achse des Ankers, der wird in die Bohrung des MS gesteckt und durch Drehen wird das Fett ein wenig eingearbeitet. Wenn man dabei feststellt, dass die Bohrung ausgeleiert ist, kommt da ein MS mit Kugellager rein und die Lok kreischt nie wieder....
Man kann gut sehen, woher der Lärm am Motorschild eigentlich kommt, wenn man mal ein MS waagerecht hält und einen Anker hineinsteckt und den mal wie einen Kreisel drehen lässt. Je nach nach MS (und verwendetem Kunststoff) taumelt der Anker mehr oder weniger stark und steht nach wenigen Drehungen. Wiederholt man diesen simplen Versuch mit einen MS mit Kugellager dreht der Anker präzise ohne Taumeln und länger.
Wenn der Motor raus ist, wird auch gleich ein Blick aufs Getriebe geworfen. Eventuell wird der Schmutz aus Abrieb und alten Ölen beseitigt und dann gibt es auch ein wenig B 52 aufs Getriebe. Öl wird überhaupt nur noch (ganz selten) benutzt an den Achsen der getriebenen Räder, wenn man mit auseingenommenem Motor den Eindruck hat, es liefe zu schwer. Meistens aber wird dann erst mal eine Reinigung mit SR24 fällig.
Zitat von Udo Karl
Wie sind Deine Intervalle, wie lange hast Du Ruhe vor dem Gekreische? Fettest Du nur den Anker oder auch das Getriebe?
Ich steuere mit einem PC und WinDigipet, das mir die exakten Betriebsstunden meiner Loks anzeigt. Die Intervalle lassen sich individuell einstellen. Fast alle meiner Loks stehen auf 20 echte Laufstunden. Meine schlimmsten Kreischer z.B. BR53 Kondenstender jedoch waren bei 10 Betriebsstunden schon nicht mehr zu ertragen. Die (und andere) laufen inzwischen mit Kugellagern und werden alle echten 20 Stunden auf den Arbeitstisch geholt.... Bei den Kugelgelagerten wird dann (wenn überhaupt) nur noch die chassisseitige Ankerlagerung oder das Getriebe gefettet.