Hallo Modellbahnfreunde! Ich habe mich neu hier angemeldet, um einiges zum Thema analog oder digital zu erfahren. In meiner Kindheit hatte ichvschon eine Modellbahn, die dann aber verkauft werden musste. Nun möchte ich wieder einsteigen, digital. Habe mir ein Startset von Roco geholt, mit Z21. Einiges ausprobiert, sehr zufrieden. Nun ist es so, daß es ja nun jede Menge Sachen auf dem Markt gibt, die sehr viel Geld kosten und die man nicht unbedingt haben muss. Ich möchte mit maximal vier Zügen fahren, also überschaubar. Deshalb die Frage: Analog steuern, digital fahren - geht das?
Die Frage ist was du unter "analog steuern" verstehst?
Die Lok werden mittels der Z21 gefahren, also digital.
Bleiben als erstes dringend notwendige die Weichen. Wie viele davon hast du denn? Willst du die nun von Hand an der Weiche selber schalten, oder willst du dir ein Schaltpult bauen? Für das digitale Schalten er Weichen benötigst du (beim Märklingeleise, bei Roco wird das ähnlich sein) einen Weichenantrieb und Weichendecoder pro Weiche. (wobei es bei den Weichendecoder auch 4fach Decoder gibt.) Ja das Kostet etwas. Ein Schaltpult kostet aber auch etwas. Mach auf jeden fall einen Kostenvergleich. Beim Weichenantrieb wirst du vermutlich auf den Roco Antrieb zugreifen müssen. Bei den Decodern gibt aber sicherlich günstigere Angebote.
Den Kostenvergleich habe ich für mich gemacht. Ich wollte allerdings ein Gleisstellbild mit Weichenstellungsrückmeldung (weil ich einfach viele Weichen habe, da verliert man schnell den überblick). (das Gleisstellbild hast du vermutlich bei der z21 auch schon mal gratis) die analoge Variante hätte mich etwa das doppelte gekostet und hätte den nicht zu unterschätzenden Nachteil, dass man relativ unflexibel ist.
Zitat Nun ist es so, daß es ja nun jede Menge Sachen auf dem Markt gibt, die sehr viel Geld kosten und die man nicht unbedingt haben muss. Ich möchte mit maximal vier Zügen fahren, also überschaubar.
vier gleichzeitig fahrende Züge war bei mir so die Grenze des manuell noch Beherrschbaren, wenn man die Fahrwege auch gelegentlich mal kreuzen läßt.
Zitat Deshalb die Frage: Analog steuern, digital fahren - geht das?
Wenn Du mit "steuern" das Schalten der Weichen meinst - kein Problem. Man kann sich ja auch selbst ein schönes Weichenstellpult bauen. Die "schöneren" Taster aus dem Elektronikhandel sind allerdings auch nicht gerade billig, insbesondere wenn sie noch beleuchtet sein sollen. Wenn Deine Weichenantriebe eine Endabschaltung haben, kann man die aktuelle Lage mit LEDs auf dem Stellpult sichtbar machen, ohne zusätzliche Rückmeldeleitungen verlegen zu müssen. Bei Märklin gibt (oder gab?) es sogar fertige Stellpulte für je vier Weichen mit solchen LEDs.
Ja natürlich geht das! Wobei ich nicht "Steuern" sagen würde, sondern "Schalten". Zunächst kannst Du die Weichen komplett "DIGITAL" (lat: mit den Fingern) schalten, also manuell. Das geht auch vom Anlagenrand aus, sogenannte ORTSGESTELLTE WEICHEN. Der nächste Schritt zur FERN-Steuerung. wäre der Einbau von Weichenantrieben und die Kabel-Verbindung mit einem Schalter, Taster, Schaltpult, wie Du es bereits aus Deiner Jugend kennst.
Für das "digitale" Schalten von Weichen über Deine z21 (schwarz oder weiß?) brauchst Du dann noch Weichen-Decoder, kannst Dir jedoch die zusätzliche Verkabelung der Weichen sparen, den jetzt werden diese durch den Schienenstrom gespeist (Vorsicht: Je nach Größe der Anlage - wieviele Weichen, wieviele Züge? - kann die Zentrale strom-mäßig überfordert werden, dann brauchst Du ggfs. sog. Booster oder eine separate Stromversorgung für die Weichendecoder). Das mag eleganter (2 Kabel von der Zentrale zur Anlage) und komfortabler (alle Funktionen auf einer Bedienoberfläche, z.B. Tablet) sein, notwendig ist es nicht. Da es aber eine andere Philosophie ist und damit einen anderen Aufbau (=Verkabelung) erfordert, solltest Du Dich bei Aufbau einer Anlage von vorne Herein für ein System entscheiden.
Gruß uLi
Meine MOBA-Mottos: "Freu(n)de beim Fahren" oder auch "De Zooch kütt" mein Trööt: Im Rheintal ist es schön und neu in der Planung: DEO Beiträge können Ironie enthalten - und Schreibfehler!
Eigentlich alles Sachen, über die ich mir seit längeren den Kopf zerbrochen habe. Preisvergleiche, Aufwand und Nutzen. Habe mich für das Roco Line Gleis mit Bettung entschieden, Z21 weiß start. Vier Züge werden fahren, aber erstens nicht gleichzeitig und zweitens nicht über Kreuz. Wenn ich voll digitalisiere benötige ich Weichendecoder, Besetztmeldedecoder. Sind nicht billig. Ein Stellpult möchte ich sowieso bauen, wegen des besseren Überblicks. Mit Tastern und bistabilen Relais. Preis pro Weiche 2,80 Euro, Rückmeldung gleich vor Ort. Nach meinen Recherchen kostet ein 8 fach Decoder um die 35 Euro, wäre teurer. Die Anlage ist nicht allzugroß, 3 x 2 m. 14 Weichen, davon vier verdeckt im Schattenbahnhof. Das sollte mit ausgeklügelter Analogtechnik kein Problem sein.
Meine derzeit wegen Umzugs abgebaute Anlage geht sogar noch einen Schritt weiter als analog steuern, digital fahren: Ich habe eine Roco Digitalzentrale (inzwischen auch eine weiße z21 mit Wlan, aber noch nicht integriert) und zwei Roco Analog Trafos. In meinem Schaltpult kann ich für beide Kreise (zweigleisige Strecke im Kreis) getrennt über Relais zwischen der Digital- und der Analogsteuerung umschalten. Ich habe auch bisher nur rund die Hälfte meiner Loks digitalisiert, und kann solange ich die Gleiswechsel zwischen den Kreisen nicht nütze auch analoge und digitale Züge gleichzeitig fahren. Weichen (Roco Line mit Bettung) sind alle analog weil die Antriebe vor dem Umstieg auf Digital bereits fast alle vorhanden waren. Schalter verwende ich die von Roco mit Rückmeldung, die gibts besonders am Gebrauchtmarkt ziemlich günstig. Die Stromversorgung meinens Schaltpults erfolgt über den AC Ausgang von einem der beiden Roco Trafos, an diesem hängen auch meine Weichen. Der muss also auch im Digitalbetrieb immer am Strom sein.
Die Überlegung mit der z21 auch die Weichen auf Digital umzustellen habe ich recht schnell wieder verworfen. Das digitale Gleisstellpult am Tablet würde mich schon reizen, aber die zusätzlichen Kosten ists mir im Moment einfach nicht wert.
So in etwa habe ich es vor. Mit Reed Kontakten die Anlage schalten und absichern, fahren mit der z21. Klar ist das Stellpult, welches in der z21 integriert ist, verlockend, aber im großen und ganzen gesehen kostenaufwändiger. Ich habe beruflich viel mit Programmierung und PLC zu tun, da lässt sich leicht ein sicherer Fahrbetrieb herstellen.
Ich steure alle weichen und signale komplett analog mit alten schaltern. Die loks fahren aber Digital, grundsätzlich. Aber, weil die sammlung gross ist und eine komplette digitalisierung finanziell unmöglich ist kann auch die ganze anlage Analog fahren. Eine "magic box" mit schaltern wird manövriert, und alle Digital-geräte sind ab und die analogen trafos sind wieder an. Es funktioniert - es hat 20 jahre lang funktioniert! Und das auf beide anlagen hälfte, das heisst das Märklin und das Gleichstrom anlage genau so betrieben werden kann. Also, ich kann "alle 4" varianten von loks fahren! (3L Trix express und MFZ etc lassen wir dahin). Es ist sehr schön eine neue Lok auf Ebäh oder einen Markt einzukaufen und sofort auf die anlage zu testen, ohne diverese provisorien oder umbauten vorzunehmen.
Es ist mir klar das eine komplette digitale anlage "besser" wäre, aber für mich kein Thema. Das digitalisieren von hunderte analoge loks schaffe ich nicht und die steuermodule für alle weichen wäre auch schön teuer!
Also, kein problem eine mischanlage zu bauen! Alles geht.
/Martin, Analog und Digital-fan aus Schweden.
Fahre misch-anlage mit 2- und 3-leiter in fast alle Epochen! Haupt-thema Deutschland Epoche III-IV und auch Ost. Ich bin nicht der Martin aus "Märklin of Sweden"!
Zitat Die Anlage ist nicht allzugroß, 3 x 2 m. 14 Weichen, davon vier verdeckt im Schattenbahnhof. Das sollte mit ausgeklügelter Analogtechnik kein Problem sein.
Das sollte eigentlich kein großes Problem sein.
Ich möchte nur auf ein klitzekleine Schwierigkeit hinweisen, welcher Du ggfs. bei einer analogen SBF-Steuerung begegnen wirst (Gleiches gilt übrigens auch für eine digitale Steuerung ohne Software wegen fehlender Zug-Verfolgung): Bei Analog war alles ganz einfach: Du wählst im SBF ein Gleis an, versorgst es mit Strom, stellst die Weichen und drehst den Trafo-Knopf auf! Bei Digital kannst Du das Gleiche machen und es passiert - NICHTS! Da Du mit der z21 direkt den Lok-Decoder ansprichst musst Du wissen, auf welchem Gleis die Lok im Schattenbahnhof steht, damit Du die richtigen Weichen stellen kannst. Also entweder Sichtkontakt, konkrete Gleiszuordnung oder manuelle Gleiszuordnung per "Lokkarte" am Stellpult.
Gruß und schöne gesunde Ostern uLi
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Auch darüber habe ich mir Gedanken gemacht. Drei Gleise im Schattenbahnhof, eins davon dient als Durchfahrtsgleis.Ich habe aus früheren Bastlerzeiten noch ein Kameramodul rumliegen, das werde ich nutzen zur Überwachung. Noch na Frage am rande. Wo kann man selbstklebende Kupferfolie beziehen?