Hallo liebe Moba-Freunde,

neben meinem Endbahnhof bin ich gerade dabei meinen alten Fuhrpark zu warten und teilweise zu überarbeiten.

Diesmal hat es meine Roco 294 aus dem Startset 41233 erwischt. Die Lok ist bereits ab Werk mit digitalen Kupplungen ausgestattet. Angesteuert wurde das damals mit einem HKE-Decoder. Den Karfreitag habe ich genutzt die Lok vorsichtig zu zerlegen und zu reinigen. Außerdem habe ich die sparsame Lackierung und einige Zurüstteile (Bremsschläuche, Leitern und Stecknadelgriffstangen) ergänzt. Heute habe ich sie unter Zuhilfenahme von frischem Fett wieder zusammengebaut:

(wie sie original aussah kann man hier mal gucken: https://www.catawiki.de/l/4687675-roco-h...k-br-294-der-db)

Nun aber zur Sache: Der Decoder wurde im Zuge dessen durch Zimos MX600R ersetzt, an der sonstigen Technik habe ich vorerst nichts verändert. Die beiden Kupplungen hängen also an F1. Nun möchte ich diese noch Programmieren. Hab aber ein bisschen Angst diese, wohl empfindlichen Teile, zu grillen. Ich hoffe deshalb auf eure Erfahrungen.

CV 127 muss wohl auf 48 (=Entkupplungsmodus für F1)
CV 115 & CV 116 spielen auch eine Rolle, aber was muss dahin? In der Anleitung steht zwar was ich eintragen kann, aber was sind für die Roco-Kupplung gute Werte? Für diese habe ich leider keine Doku auf die schnelle gefunden.

Ein Moba-Kollege hatte eine ähnliche Frage:
viewtopic.php?f=2&t=175307&p=2049787&hilit=kupplungswalzer+zimo#p2049787

Das steht für CV 115 = 70 (bedeutet das nicht 70% der Spannung dauerhaft? brauch ich nicht Vollpower und stark verminderte Leistung für die Roco-Kupplungen, also z.B. 43?)
Für CV 116 steht da 155, der Wert dürfte, wenn ich das richtig verstanden habe, nicht so kritisch für die Kupplungen sein, sondern eher der Feineinstellung des Kupllungswalzers dienen. Geht sowas wenn ich an einem Funktionsausgang beide Kupplungen habe?)

Wer kann mir helfen Licht ins Dunkel bringen? Ach so, ich habe nur eine Multimaus an einer z21 start. Programmier also alles zu Fuß.

Vielen Dank und viele Ostergrüße

Christian

Hallo Christian,

ich nehme an, Du hast die Anleitung zum Decoder gelesen, unter 3.24 wird der Kupplungswalzer und die Einstellungen der CV 115 und 116 erklärt.

Wichtig ist zu wissen an welchem FA (Funktionsausgang) die Kupplungen angeschlossen sind, F1 bezeichnet die Funktionstaste, die muss aber nicht zwangsläufig FA 1 schalten (Mapping). Üblich ist es die Kupplungen vorne/hinten an zwei verschiedene FA anzuschließen. Betätigen kannst Du sie dennoch mit einer Funktionstaste. Welche Funktionstaste welchen FA schaltet legst Du im FunctionMapping (Ziffer 3.14 der Anleitung) fest, für F1 ist das CV 35.

Welcher FA zum Ansteuern der Kupplung verwendet wird, wird in CV 125 ff festgelegt, für FA 1 wäre das CV 127. Darin steht Wert 48 für Kuppeln, mit 49 oder 50 wird ein Richtungsbezug definiert, damit kann mit einer Funktionstaste richtungsabhängig die jeweils gewünschte Kupplung angesteuert werden (wenn beide an unterschiedliche FA angeschlossen sind).

In CV 115 wird die Einschaltdauer und ggf. eine Haltespannung festgelegt, Wert 70 steht für 3 sec Einschaltdauer ohne Haltespannung.
CV 116 definiert die Bewegung der Lok beim Kuppeln (Kupplungswalzer), 155 steht für "Andrücken aktiv, 1 sec, Fahrstufe 20" (steht auch genau so in der Anleitung).

Ich habe mal bei meiner Fleischmann E 60 mit Werksdecoder (ZIMO) und Bügelkupplungen nach den ursprünglich eingestellten Werten geschaut, da stand CV 115 = 90 und 116 = 0, also 5 sec und kein Walzer. Ich habe die Kupplungen gegen Krois-DKK ausgetauscht und die Werte entsprechend angepasst auf 60/155.
Da ich die Kupplungen an FA 1 und 2 habe und mit F4 richtungsabhängig schalte, stehen
CV 38 = 12 => beide Kupplungen auf F 4
CV 127 = 50 => Kupplung vorne richtungsabhängig
CV 128 = 49 => Kupplung hinten richtungsabhängig

Gruß
Werner

Hallo Werner,

schonmal vielen Dank für deine Antwort. Ja die Anleitung ist mir bekannt, ich weiß bloß nicht, wie ich das auf meine Situation übertragen kann. Ich möchte ungern die Kupplungen kaputt machen. Der alte HKE-Decoder hatte meines Wissens neben den Lichtausgängen nur einen Funktionsausgang. Da ich den neuen Decoder nur eingesteckt habe, werden beide Kupplungen auch nur über diesen einen Funktionsausgang betrieben. Das müsste FA1 der mit F1 geschaltet wurde sein. Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist also CV127 auf 48 richtig.

Die Roco-Kupplung braucht meines Wissens eine Haltespannung. Zumindest konnte der HKE-Decoder das. F1 erstes Mal drücken und die Kupplung wurde ausgelöst bis man sie mit einem erneuten Druck auf F1 deaktiviert hat.

Einer-/Zehnerstelle hatte ich beim CV 115 vertauscht. Eigentlich logisch, naja...
Ich möchte verstehen, warum in der Verlinkung der Wert 70 in CV 115 benutzt wurde. Wird die in dem Beispiel nur 3s angeschaltet und fällt dann wieder runter? Das wäre ja ok, wenn die Lok selbstständig oder durch manuellen Eingriff wegfährt.
Wenn ich z.B. 73 wähle, würde 3s volle Spannung anliegen, danach 30%. Ist das ok für die Kupplung. Was verträgt sie?

Kann ich in meiner Konfiguration den Kupplungswalzer benutzen? Die Lok weiß ja nicht, wie rum sie fahren muss?

Entschuldige, wenn ich so doof frage. Das ist mein vierter Decodereinbau, davon 3x mit Schnittstelle. Bisher war da nur Licht und einmal ein Rauchgenerator anzuschließen. Mit der Hardware habe ich auch gar kein Problem, nur das Programmieren ist noch sehr ungewohnt...

Hallo Christian

Zitat

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Die Roco-Kupplung braucht meines Wissens eine Haltespannung. Zumindest konnte der HKE-Decoder das. F1 erstes Mal drücken und die Kupplung wurde ausgelöst bis man sie mit einem erneuten Druck auf F1 deaktiviert hat.

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Das erscheint mir ziemlich riskant, es sei denn der Decoder hat tatsächlich mit einer abgesenkten Haltespannung gearbeitet. Wenn nicht, dann hat die Kupplung bis zum Ausschalten der F1 volle Spannung bekommen, das kann sie durchbrennen lassen.

Zitat

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Ich möchte verstehen, warum in der Verlinkung der Wert 70 in CV 115 benutzt wurde. Wird die in dem Beispiel nur 3s angeschaltet und fällt dann wieder runter? Das wäre ja ok, wenn die Lok selbstständig oder durch manuellen Eingriff wegfährt.

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Das hast Du richtig verstanden, damit brennt die Kupplung auch nicht durch.
Da bei meiner E 60 werkseitig sogar der Wert 90 eingestellt war und im Beispiel von Stephan der Wert 70 genannt wird, würde ich das zuerst mal probieren. Du kannst auch mit noch kürzerer Zeit beginnen und den Wert stufenweise erhöhen, bis es passt. Eine Haltespannung kannst Du immer noch dazu geben, wenn es ohne nicht klappt.

Zitat

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Wenn ich z.B. 73 wähle, würde 3s volle Spannung anliegen, danach 30%. Ist das ok für die Kupplung. Was verträgt sie?

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Auch das hast Du richtig verstanden, ob das allerdings passt, kann ich nicht beantworten, ich habe keine Roco-Digitalkupplung im Einsatz, weil zu meinen Roco-KK nur die Krois-DKK passt und die braucht keine Haltespannung.

Zitat

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Kann ich in meiner Konfiguration den Kupplungswalzer benutzen? Die Lok weiß ja nicht, wie rum sie fahren muss?

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Das würde ich einfach mal probieren, meines Wissens läuft der Walzer abhängig von der zuletzt gefahrenen Richtung der Lok ab. Er kann die Kupplung nicht beschädigen, weil er nur die Lok bewegt aber keinen Einfluss aufs Ein- und Ausschalten der Kupplung hat.

Viel Erfolg und schöne Ostern
Werner

Guten Abend!

Wollte noch kurz Rückmeldung geben: sie tut alles was sie soll. CV115 bei 70 ist prima. Kupplungswalzer funktioniert auch problemlos, den konnte der HKE-Decoder noch nicht (deshalb wohl auch die Haltespannung). Allerdings ist es für den Benutzer einfacher, wenn er die Kupplungen getrennt ansteuern kann und nicht wie bei mir beide gleichzeitig: hab genug Funktionsausgänge, werd ich beim nächsten AW-Aufenthalt umbauen: manchmal erwischt man doch die falsche Fahrtrichtung. ops:

Danke!

VG Christian