Liebe Stummis,
nach der "grauen" Theorie im vorigen Post nun die "bunte" Theorie zum Oberbau 15c aus sketchup. Im ersten Bild seht ihr die notwendigen Komponenten für den Oberbau 15c. Es sind insgesamt 5 Teile die hier nötig sind und so sind sie aufgeteilt. Ein Teil ist doppelt, aber das brauch ich für die Fotos, bzw. für die Logik des Aufbaus ist es gut, da man so sieht, dass dieses Teil für beide Gleisjoche taugt. Ob die Aufteilung schlau ist, kann sich natürlich erst in der Praxis zeigen, aber tendeziell sind kürzere Teile immer besser, da man damit meist die Druckplatten besser befüllen kann. Das Volumen des Kunststoffs macht preislich relativ wenig aus im Vergleich zu der Anzahl der Druckplatten.
In Bild 1 rechts oben sieht man das Übergangsteil von 6e (1899, 134 mm Höhe x 58 mm Schienenkopf) auf 15c (1907, 144 mm Höhe x 72 mm Schienenkopf) (Teil Nr. 0), welches in Bild Nr. 2 in 3D Darstellung erscheint. Für die Übergangslasche von 6d/6e/7b/7c/7d/7e auf 15c fehlt mir noch die Zeichnung, da der "Übergang" im Modell aber von Code 83 auf Code 83 erfolgt, beschränkt sich die Umsetzung nur auf die Laschenlänge und den Tausch der Doppelschwelle 15c gegen die einfache Schwelle 15c. Die übrigen Übergangslaschen, für die ich Zeichnungen habe, sind jedenfalls alle aus der entsprechenden Hälfte der jeweils passenden Lasche zusammengesetzt. Und so habe ich das jetzt erstmal gezeichnet. Profil 6d/6e war mit 134 mm gegenüber 144 mm bei 15c genau 10 mm weniger hoch, so dass es umgerechnet nur 10/87 mm = 0,11 mm ausmachen würde in der Höhe, sonst aber die Schieneninnenkante beider Schienentypen fluchtet.
Ob es eine Übergangslasche speziell nur für 6d direkt auf 15c gab mit nur 5 Schrauben weiß ich leider nicht, vermute aber eher nicht. In allen mir vorliegenden Zeichnungen sind die Übergangslaschen immer für die gesamte Schienengruppe 6d/6e/7b/7c/7d/7e gezeichnet und haben 3 Lochbohrungen für die 6d/6e/7b/7c/7d/7e Seite. Allerdings sind die Bohrungen 1 und 2 bei 6d und 6e gleich und man hätte dann wohl nur 2 Schrauben verwendet für den direkten Übergang von 6d auf 15c. Aber das sieht man nur mit der Lupe. Machbar bzw. druckbar wäre es, die eine Schraube wegzulassen und dort nur ein Loch darzustellen. Vielleicht kann man das ja irgendwann wo mitdrucken, wenn noch Platz ist auf der Druckplatte. Im Bild 2 sieht man jedenfalls schön die unterschiedlichen Schwellen der Form 51 ohne die beiden Rippen und der Form 71 mit den beiden Rippen in Teil Nr. 0.
In Bild 3 ist das Teil mit Doppelschwelle für den 15c Schienenstoß mit der 1 cm langen Schienenlasche (Teil Nr. 1 in Bild 1), also das "normale" Verbindungsteil für den Oberbau 15c zu sehen. Die Schienenlasche ist wirklich ziemlich lang. Bin gespannt, wie das in echt aussieht. Die Schienenlasche habe ich zu beiden Seiten hin mit einem dünnen Steg mit der Nachbarschwelle verbunden, damit ich ohne Stützstruktur auskomme. Das sollte dann, wenn die Schiene eingeschoben ist, nicht mehr zu sehen sein.
In der Mitte sind die Teile mit den 15c Schwellen ohne Wanderschutzklemme (Teile Nr. 2 in Bild 1). Davon braucht man für das 12 m und 15 m Gleisjoch jeweils 2. Da die Schwellenabstände beim Vorbild immer 600 mm waren, ist Teil Nr. 2 für beide Gleisjoche verwendbar. Das ist eigentlich nie möglich, da die Schwellenabstände sonst vogelwild verteilt waren bei den verschiedenen Oberbauarten je nach Schienenlänge (10 m / 12 m / 15 m und 18 m). Von der Bauart 6e (1899) gibt es bei 12 m Gleisjoch die Schwellenteilung 16 / 17 und sogar 18 Schwellen bei Halbmessern unter 500 m, also in der Regel Gegenbogen zu Weichen im Bahnhofsbereich bzw. in den Abstellgruppen. Bei allen anderen Gleisjochen ist daher eine Mehrfachverwendung von gedruckten Teilen nicht möglich.
Im allerersten Bild links sieht man die benötigten Teile mit Wanderschutz. Einmal 5 Schwellen für das 12 m Gleisjoch (Teil Nr. 3), und einmal 6 Schwellen plus jeweils 2 normale Schwellen links und rechts (Teil Nr. 4). Gleisjoch 15m wäre dann 172,5 mm lang, das Gleisjoch 12m wäre 138,0 mm lang. Wenn man bei einer Weiche startet und alles 12 m Gleisjoche sein sollen, kommen also die Teile 0, 2, 3, 2, 1, 2, 3, 2, 1 zum Einsatz. Bei 15 m Gleisjochen entsprechend die Teile 0, 2, 4, 2, 1, 2, 4, 2, 1. Quasi echter Gleisbau in klein. Und jetzt bin ich nur gespannt, wie es im Druck herauskommt, bzw. ob sich der Wanderschutz so überhaupt drucken lässt, oder ob das Stützen braucht. Der Wanderschutz ist schön im in dem folgenden Bild zu sehen.
Und so sehen solche Schwellen Oberbau 15c in echt aus. Ergiebige Quelle erneut die stillgelegte Strecke nach Wasserburg Stadt. Und genau hier wurde das Bild gemacht. Ich bilde mir ein dort auch Doppelschwellen 15c gesehen zu haben, allerdings habe ich das Bild nicht mehr gefunden.
Exemplarisch noch ein Bild von einer Strecke die in Benutzung ist! Diese Schwelle liegt zusammen mit nur einer weiteren! im Bahnhof von Schierke der Brockenbahn. Ein originales Loch für das preußische Kleineisen ist noch zu sehen, ansonsten ist die Schwelle auf Meterspur gekürzt und es sind Rippenplatten von Oberbau K aufgeschweißt. Und genau hier liegen die beiden Schwellen.
Viele Grüße
Wolfgang