Hallo Günter,
ich habe manchmal schon überlegt, was ich meinen Kindern im Falle meines eigenen Ablebens mit auf den Weg gebe, was ja leider unausweichlich passieren wird, auch wenn ich hoffe, dass es noch eine Weile hin ist.
Der Rat dürfte in etwa so lauten: Guckt in den Sammlungskatalog (ok, den muss ich noch erstellen, ich hoffe ja, sie brauchen ihn nicht morgen), dort sind (für die Hausratsversicherung) die EBAY-Wiederbeschaffungspreise gelistet. Die sind, aus Vorsicht, eher hoch angesiedelt, also orientiert an was man so an Sofort-Kaufen-Angeboten findet, wenn man in der Bucht kurz recherchiert. (Nicht die Schnäppchen, die man in Auktionen machen kann, wenn man Geduld aufbringt.)
Das ergibt einen Sammlungswert auf Wiederbeschaffungsgrundlage, der natürlich nur dann zu erzielen ist, wenn man jedes einzelne Modell in die Bucht mit einem solchen "rentablen" Sofortpreis einstellt und die Zeit zum Abwarten aufwendet, bis jemand zuschlägt. Auf diese Weise dürfte man einige Monate und Jahre damit verbringen, das Zeug loszuschlagen, aber sicherlich den höchsten Ertrag erzielen.
Nächste Alternative wäre, eine konzertierte Aktion daraus zu machen, und alles unter den aktuell niedrigsten Sofort-Kaufen-Preis zu inserieren, um Köder auszulegen, oder Auktionen zu starten in der Hoffnung, wird schon mehr bei rumkommen, als ein Händler bietet.
Die am wenigsten aufwändige Lösung ist, an einen meistbietenden Händler zu verkaufen, der Dich von dem Zeug befreit und es auch noch abholt. Dann werde ich den Söhnen sagen, rechnet mit 30% des Wiederbeschaffungswertes und versucht, möglichst nah an 50% zu kommen. Mehr wird nicht drin sein, weil ihr die Arbeit bezahlen müsst, für die ihr zu faul seid.
Wenn's also auf einen Ratschlag rauslaufen soll: Wenn es einen solchen Sammlungskatalog nicht gibt, versuche zunächst mal, Dir einen möglichst genauen Eindruck vom Wiederbeschaffungswert einzelner Modelle und der Gesamtsammlung zu verschaffen. Investiere ein Wochenende, um mal in der Bucht und bei E-Kleinanzeigen zu recherchieren für einzelne Modelle, insbesondere die Lokomotiven und Triebzüge. Such die Kleinodien raus, die einzeln viel bringen und die im Konvolut unterbewertet verscherbelt würden und verkaufe die zunächst einzeln, bevor Du den Rest an einen Händler "verramscht", so hält sich der Aufwand immer noch in Grenzen und man muss nicht alles herschenken. "Quick&Dirty-Test", was ein "Kleinod" ist (wenn Du es nicht selbst erkennst): Wenn Du in der Bucht suchst und kein Konkurrenz-Angebot vorfindest, was schon da ist.
Schwierig wird's mit den Autos, wenn man sich da nicht auskennt (wie ich), können da zwei nebeneinander stehen und das eine Modell ist Schrott und das andere 100 Euro wert. Eine eigene Sammlerwelt. Prinzipiell würde ich aber genauso vorgehen.
Mein Beileid zu Deinem Verlust (ging mir vorletztes Jahr leider auch so) und viel Erfolg.