Problem mit Stromaufnahme von PIKO ICE 3 (DC)

#1 von Batman , 12.03.2022 18:21

Liebes Forum,

ich konnte mit der SUFU nichts finden. Falls ich was übersehen habe bedanke ich mich für einen Link zu dem Eintrag und bitte um Verzeihung für die doppelte Frage.

Es geht um den ICE 3 von Piko (DC) aus der Startpackung PIKO 57196.
Dieser kommt in der Startpackung 4-Teilig daher mit 2 Endwagen, 1 angetriebenen Mittelwagen und 1 einfachen Mittelwagen.
Der Triebzug lässt sich mit 4 Mittelwagen auf einen vollen 8-Teiler erweitern, was ich auch gemacht habe.

Leider musste ich feststellen, dass lediglich ein einziger Wagen (Endwagen) stromabnehmende Radsätze hat. Und das führt insbesondere bei der 8-teiligen Version zu massiven Problemen mit der Stromversorgung. Der Zug hält selbst aus voller fahrt ständig einfach an. Der schrottige TAMS Decoder, der zur Zeit noch verbaut, ist trägt dazu sicherlich seinen Teil bei.
(Ich rate hiermit nebenbei auch vom Kauf von TAMS Decodern ab, weil sie auch in anderen Fahrzeugen schlecht funktionieren.)

Abgesehen davon, dass ein neuer Decoder rein muss würde ich gerne auch die Stromabnahme verbessern:

Ist es möglich den anderen Endwagen ebenfalls mit Stromabnehmern an den Fahrgestellen auszurüsten?
Die stromführende Kupplung durch den gesamten Zug sollte das doch eigentlich möglich machen?
Was müsste ich dabei beachten?

Danke für Erleuchtung.
Beste Grüße
Bert


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RE: Problem mit Stromaufnahme von PIKO ICE 3 (DC)

#2 von Beschwa , 12.03.2022 21:48

Hallo Bert,
Tams Decoder werden meines Wissens nirgends serienmäßig verbaut.
Warum verbaust du dann in verschiedenen Fahrzeugen Tams Decoder wenn DU damit nicht klarkommst?

Man kann Stromspeicher verbauen, gibt es z.B. von Tams.
Oder Radschleifer verbauen wenn Piko nicht Kunststoff verwendet hat, kenne das Modell nicht.
Bei den Radschleifern musst du auf Polarität achten (messen).
Sonst ist das ungefährlich sagt der Märklinfahrer.


Grüßle
Bernd


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zuletzt bearbeitet 12.03.2022 | Top

RE: Problem mit Stromaufnahme von PIKO ICE 3 (DC)

#3 von alexus , 12.03.2022 22:03

Hallo Bert

Tams Decoder generell als „schrottig“ finde ich etwas überzogen. Ich habe in meinen Digitalzeiten mindestens 20 Decoder von Tams verbaut und größtenteils sind die auch heute noch in Betrieb. Die Regelung des Motors und Programmierbarkeit bei den neueren (32ger und 33ger Baureihe) finde ich sehr gut.

Aber jeder Decoder kann nur gut arbeiten wenn die entsprechende Lok, Zug mechanisch und elektrisch (auch genügend Stromabnahmepunkte) einwandfrei ist. Es ist völlig egal welcher Decoder verbaut ist wenn die Stromzufuhr schlecht oder ungenügend ist, da ist das Verhalten immer so.


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RE: Problem mit Stromaufnahme von PIKO ICE 3 (DC)

#4 von Batman , 13.03.2022 14:28

Moin allerseits und vielen Dank für Eure Antworten.

Zitat von Beschwa im Beitrag #2
Hallo Bert,
Warum verbaust du dann in verschiedenen Fahrzeugen Tams Decoder wenn DU damit nicht klarkommst?



Ich habe zwei Tams Decoder zum Testen gekauft. Der erste ist im genannten ICE 3, den zweiten habe ich in verschiedenen Loks getestet. Das ICH damit nicht klarkomme war mir vor VOR dem Testen noch nicht bekannt. Sonst hätte ich mir den Test gespart. Dieses Grundmaß an kognitiven Fähigkeiten darfst du mir zutrauen.
Es ist allerdings nicht meine Absicht eine Diskussion über Tams-Decoder zu starten, von daher ignoriert bitte den Teil mit meiner persönlichen Erfahrungen. Ich habe das erwähnt weil ich vermute, dass der Decoder mit kurzen Stromunterbrechungen schlecht klarkommt.

Die kurzen Stromunterbrechungen sind mMn das eigentliche Problem.
Ein Stützkondensator, wie von Beschwa empfohlen, wäre eine elegante Lösung, welche ich auch in Betracht ziehe. Leider ist hier natürlich die Frage des Platzes.

Ich frage mich ob die 5-polige elektrische Kupplung es zulässt im zweiten Endwagen ebenfalls Stromabnehmer an den Achsen zu verbauen, um dadurch die Stromabnahme zuverlässiger zu machen. Zu den Kupplungen konnte ich bisher nirgends Infos über die Belegung finden. Die Anleitung vom ICE schweigt sich darüber aus.
Das nachrüsten von Stromschleifern am Fahrgestell selbst müsste soweit ich es erkennen kann technisch möglich sein.

Beste Grüße


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RE: Problem mit Stromaufnahme von PIKO ICE 3 (DC)

#5 von Gelegenheitsbahner , 13.03.2022 15:18

Hallo Bert,

die Drehgestelle sind alle gleich, du kannst die Radschleifer in jedem beliebigem Drehgestell nachrüsten.

Die Kabelfarben sind bei Piko meines Erachtens normgerecht. Dementsprechend wäre es rot und schwarz. Ich bin aber der Meinung im zweiten Endwagen ist die Kupplung nicht vollständig belegt, da fehlen also diese Kabel.

Viele Grüße

Thomas


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RE: Problem mit Stromaufnahme von PIKO ICE 3 (DC)

#6 von Batman , 19.03.2022 16:04

Zitat von Gelegenheitsbahner im Beitrag #5

Die Kabelfarben sind bei Piko meines Erachtens normgerecht. Dementsprechend wäre es rot und schwarz. Ich bin aber der Meinung im zweiten Endwagen ist die Kupplung nicht vollständig belegt, da fehlen also diese Kabel.



Okay, dann war mein erster Eindruck bei der optischen Inspektion also richtig. Man könnte sich natürlich jetzt fragen, warum genau dort die Kupplung nicht vollständig belegt. Oder man kann sich fragen, wie Piko den ICE 3 zu so einem Unschlagbaren Preis anbieten kann... beides hängt möglicherweise irgendwie zusammen.

Allerdings sollte es ja möglich sein, diese Kabel fix anzulöten.

Ich habe auch festgestellt, dass die Stromabnehmenden Radsätze an dem einen Endwagen extrem schwergängig sind. Die Schleifkontakte bremsen die Achsen ungewöhnlich stark.
Wenn ich also schon anfange da herumzubasteln, würde ich eigentlich gerne auch andere Schleifer nehmen, die z.B. auf den Achsen schleifen und nicht innen am Radkranz. Man müsste dabei natürlich auf die Polarität achten, aber die Achsen sollten so sehr viel leichter laufen. Frage ist halt nur, ob das ohne übermäßigen Aufwand umsetzbar ist. Aber so wird das ja auch gemacht, wenn Personenwagen mit Innenbeleuchtung nachgerüstet werden.

Hat damit jemand Erfahrungen gesammelt? Würdet Ihr trotzdem die Schleifkontakte von Piko nehmen (die dann Problemlos auch reinpassen aber halt die Räder stark bremsen) oder könnt ihr was anderes Empfehlen, z.B. von Roco? Bin dankbar für Tipps!


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RE: Problem mit Stromaufnahme von PIKO ICE 3 (DC)

#7 von volkerS , 19.03.2022 16:24

Hallo,
wenn du die Stromabnahme umbauen willst musst du zuerst klären wieviele Abnahmepunkte hat der Endwagen. Bei Radschleifern die auf den Spurkranz oder von hinten an die Radscheibe kontaktieren erlauben 8 Abnahmepunkte. Dies setzt aber entweder komplett von der Achse isolierte Radscheiben oder geteilte Achsen vorraus. Eine Stromabnahme von der Achse funktioniert nur bei geteilten Achsen oder bei neuen Radsätzen mit nur einseitig isolierten Radscheiben, dies reduziert aber auf 4 Abnahmepunkte. Normalerweise wird immer vom führenden Endwagen und ggfs. nächsten Wagen in Fahrtrichtung die Spannung abgenommen. Durchgängige Stromabnahme funktioniert im Zusammenspiel mit Halteabschnitten und auch Boosterbereichen kaum.
Volker


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RE: Problem mit Stromaufnahme von PIKO ICE 3 (DC)

#8 von Einheitslok , 20.03.2022 00:17

Hallo,

das Problem mit der schlechten Stromabnahme beim ICE 3 als DC-Version von Piko hatte ich auch. Da der 1.-Klasse-Endwagen aber an allen 8 Rädern Strom abnimmt, war ich verwundert, das reicht ja bei anderen Fahrzeugen auch und müsste ja sogar noch besser sein als bei einer üblichen 4-achsigen Drehgestell-Lok, bei der ja auch maximal 8 Räder Strom abnehmen, häufig aber noch mindestens zwei Achsen mit Haftreifen versehen sind.
Bei der Ursachensuche sind mir auch die schwergängigen Radsätze aufgefallen, die teilweise sogar blockieren, insbesondere die beiden am Kuppelende zum ersten Mittelwagen (bzw. Bordrestaurant in der Basis-Version ohne zusätzliche Mittelwagen). Hier habe ich ein kleines Gewicht im Fahrgastraum über dem Drehgestell eingebaut (da hier schon das Fensterband aufhört, noch nicht einmal sichtbar von außen). Das hat geholfen, dass an diesem Drehgestell die Achsen problemlos drehen. Über dem vorderen Drehgestell ist ein Gewicht ab Werk eingebaut, dieses könnte eventuell durch ein geringfügig schwereres ausgetauscht werden, bei mir hat aber ein sachtes Biegen der Aufnahmebleche schon ausgereicht.
Auch wenn es natürlich immer noch einen merklichen Widerstand gibt, so drehen sich doch seither alle 4 Achsen problemlos ohne zu blockieren. Nun läuft mein ICE 3 (komplett achtteilig) problemlos ohne Unterbrechungen über die Anlage.

Gruß
Yannick


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RE: Problem mit Stromaufnahme von PIKO ICE 3 (DC)

#9 von Batman , 23.03.2022 14:28

Hallo und vielen Dank für Eure Erläuterungen.


Zitat von Einheitslok im Beitrag #8
Bei der Ursachensuche sind mir auch die schwergängigen Radsätze aufgefallen, die teilweise sogar blockieren


Uff, okay. Das war mir bisher noch nicht aufgefallen, aber es klingt schlüssig. Vermutlich habe ich das gleiche Problem.
Hast du bei deinem ICE auch zusätzliche Radschleifer eingebaut, oder reichen Deine beschriebenen Maßnahmen schon aus?

Zitat von volkerS im Beitrag #7
Durchgängige Stromabnahme funktioniert im Zusammenspiel mit Halteabschnitten und auch Boosterbereichen kaum.


Kannst du mir das erklären? Halteabschnitte benutze ich nicht, aber möglicherweise wird bald mal ein Booster benötigt. Was für Probleme kann es damit bei einer Stromabnahme an beiden Endwagen geben?

VG Bert


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RE: Problem mit Stromaufnahme von PIKO ICE 3 (DC)

#10 von volkerS , 23.03.2022 15:37

Hallo Bert,
wenn die beiden Endwagen in unterschiedlichen Boosterabschnitten stehen, die Endstufe der Zentrale ist einem Booster gleichzusetzen, und beide eine unterschiedliche Spannung ans Gleis geben (diese schwankt durch Belastung (Ampere) und Zuleitungsquerschnitt) erfolgt durch die Endwagen und durchgängige Verdrahtung ein Spannungsausgleich. Abhängig von der Spannungsdifferenz können da Ausgleichströme fließen die die Radschleifer, spannungsführende Kupplung oder Innenverdrahtung des Zuges zerstören kann.
Volker


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RE: Problem mit Stromaufnahme von PIKO ICE 3 (DC)

#11 von Stahlblauberlin , 23.03.2022 16:01

Hab den Piko ICE3 auch, ebenfalls mit TAMS-Decoder, älterer LD-G-32. Irgendwelche Stromabnahme-Probleme sind mir nie aufgefallen, auch nicht im Teppichbahnbetrieb. Der führende Kopf nimmt mit allen acht Rädern Strom auf, da kann es keine nennenswerten Unterbrechungen geben. Würde kontrollieren ob da nicht eventuell durch Kabelbruch einer der Radschleifer in der Luft hängt. Am Decoder kann es nicht liegen, mit dem Piko-Motor hab ich nichtmal an der Lastregelung spielen müssen. Einstecken und geht. Hab aber schon so einen Zug auf den Tisch bekommen bei dem die Räder am Triebkopf Haftreifen aus Dreck trugen. Der war dann in der Tat ewas ruckelig unterwegs...

Nachtrag: Hab mir meinen ICE gerade mal vorgenommen und darf mir erstmal zwei neue Antriebsachsen bestellen wg. geplatzer Zahnräder. Belegung der Kupplung, sicht auf die Buchse am Bistro-Wagen, von links: Gleis rechts (rot), Decoder-+(blau), Licht vorne (weiß), Licht hinten (gelb), Gleis links (Schwarz). Wie schon geschrieben, mit mehreren Boosterabschnitten kann eine zu lange Stromabnahmebasis Probleme machen.
Hab dann einfach den Kopfwagen mit Stromabnahme provisorisch mit einer LED als Testlampe versehen über einfach auf den Boden geworfene Gleise geschoben um anhand des Flackerns der LED zumindest einen Eindruck der Stromabnahme zu bekommen. Ergebnis: Gaaaaaanz langsam geschoben gab es hin und wieder ein leichtes erkennbares Flackern, das wars. Etwas schneller geschoben war das Flackern nicht mehr wahrnehmbar. Dann Gleise und Räder mal geputzt: gar kein Flackern, egal wie schnell oder langsam.


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