Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#1 von RolfSte , 18.04.2022 15:23

Gibt es zur zeitlichen Abfolge der Signalbilder detailierte Informationen oder Vorschriften ?

Z.B. Ausfahrtsignal mit Vorsignal steht auf Hp0. Wie ist der genaue Ablauf wenn ein Zug kommt und wieder ausfährt ?
Wann wird welche Lampe ein- oder ausgeschaltet ?

Was ich z.B. nicht wusste:



etwa nach 13:36. Da kommt nochmal kurz "Halt erwarten",
bevor alle Lamplen ausgehen.


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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#2 von hmmueller , 18.04.2022 15:30

Nein - solche "Kürzest-Signalbilder" sind das Ergebnis der Signalschaltungen, und was da passiert, hängt nur vom Hersteller ab und ist vollkommen irrelevant für Vorschriften, Triebfahrzeugführer, Fahrdienstleiter und alle anderen mit dem Betrieb Befassten. Wahrscheinlich ignorieren das auch alle Signaltechniker, wenns nicht ausnahmsweise bei einer Fehlersuche hilft oder relevant ist.

Edit: Wieso gibt's dann aber diese "Phantombilder"? Eine Signalschaltung muss so aufgebaut sein, dass sie bei Ausfall irgeneines Elements (Relais, Blockfeld, jede Stromleitung, einer Lampe, ...) in einen sichereren Zustand geht. Beispiel: Es soll Hp2 gezeigt werden, Leitung zur Gelblampe fällt aus - nun dürfen natürlich nicht einfach Gelb und Grün parallel angeschaltet werden, sonst würde nur grün leuchten = Hp1! Die Relaisschaltung schaltet daher die Gelblampe VOR der Grünlampe an, PRÜFT dann, ob Gelb leuchtet, und schaltet DANN Grün ein; wenn's nicht geklappt hat mit Gelb, wird Gelb abgeschaltet und stattdessen Rot ein. Die Schaltungen durchlaufen also SCHALTSEQUENZEN, und wenn das genügend langsam passiert, sieht man manche Zwischenzustände dieser Prüfsequenzen. Die Reihenfolge unabhängiger Prüfungen ist aber egal, das entscheidet der Hersteller, was da abläuft und wie schnell. Es muss ihm nur genehmigt werden.

H.M.


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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#3 von Instandsetzung , 18.04.2022 17:22

Hallo zusammen,

Zitat von hmmueller im Beitrag #2
. . . Eine Signalschaltung muss so aufgebaut sein, dass sie bei Ausfall irgeneines Elements (Relais, Blockfeld, jede Stromleitung, einer Lampe, ...) in einen sichereren Zustand geht. Beispiel: Es soll Hp2 gezeigt werden, Leitung zur Gelblampe fällt aus - nun dürfen natürlich nicht einfach Gelb und Grün parallel angeschaltet werden, sonst würde nur grün leuchten = Hp1! Die Relaisschaltung schaltet daher die Gelblampe VOR der Grünlampe an, PRÜFT dann, ob Gelb leuchtet, und schaltet DANN Grün ein; wenn's nicht geklappt hat mit Gelb, wird Gelb abgeschaltet und stattdessen Rot ein. Die Schaltungen durchlaufen also SCHALTSEQUENZEN, und wenn das genügend langsam passiert, sieht man manche Zwischenzustände dieser Prüfsequenzen. . .

Daher sieht man auch am Anfang des Videos, daß erst das Vorsignal angeht und dann erst das Hauptsignal umschaltet.

Umgekehrt extrem habe ich das an einer Strecke, die bei uns vorbei führt, gesehen. Da wird die zweigleisige Strecke vor einem Abzweig eingleisig.
Wenn da das Signal auf der Strecke auf rot zurück fällt, dauert es gefühlte 5 bis 10 Sekunden, bis das rote Licht überhaupt angeht, nachdem das grüne ausgegangen ist.

MfG Oliver


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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#4 von RolfSte , 21.04.2022 20:18

Oh, das ist ja sehr interessant.
Hätte ich nicht gedacht.
Ist da nichts schriftlich festgelegt und
d.h., die Prüfung wird nach Ermessensspielraum
des Prüfers durchgeführt ?


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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#5 von Frank 72 , 21.04.2022 21:59

Das klingt jetzt so, als säße da einer und denkt sich eine Schaltung aus, damit es am Signal schön bunt leuchtet.
Wie oben erklärt hängt es halt von der verwendeten Relais-Technik ab. Und da gibt es eben Unterschiede.

Wobei es hierbei aber nur um die alten Bundesbahn-Signale geht (H/V-System). Hl- und Ks-Signale haben eine andere Technik, da gibt es diese Überblendungen und "Kurz-Wechsel-Bilder" nicht.


Gruß Frank


 
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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#6 von hmmueller , 21.04.2022 22:06

Wieso wundert Dich das so? Wieso sollte man da irgendwas festlegen? Und, vermutlich die relevanteste Frage: Ist durch solche Effekte jemals irgendwo ein Unfall passiert? - das ist nämlich doch das, was die Regeln und Verbesserungen von Signalsystemen treibt. Es ist insgesamt wohl doch klar, dass dadurch die Sicherheit nicht beeinträchtigt wird - und das ist das Wichtigste.

Ja, man könnte sich vorstellen, dass das ein "psychologisches Risiko" ist - dass solche Phantom-Begriffe zu Ablenkung führen. Aber das kann, meine ich, nur bei großer Distanz oder kleiner Geschwindigkeit eines Zuges relativ zu einem Signal passieren - und dann ist wohl auch eine "Schreckreaktion" eines Lokführers kein Problem.

In allen Büchern zur Eisenbahnsicherungstechnik, die Lichtsignale beschreiben, kommt dazu meines Wissens nichts vor - mitteleuropäische Literatur wie auch sonstwo. Eine einzige Erwähnung ist mir im Kopf hängengeblieben: Bei den Search Light Signals, die in Amerika, aber auch in Italien weit verbreitet waren, war die Anordnung der Farben auf der Blende in der Regel wohl Y-R-G, also rot in der Mitte; das führt bei einem Wechsel von Y zu G (approach zu clear) zu einem kurzzeitigen Rotlicht. Aber auch das wird nur nebenher erwähnt.

Ich weiß allerdings nicht, was intern etwa beim österreichischen Verkehrsministerium oder beim deutschen EBA an Unterlagen vorhanden ist, wo solche Phänomene beschrieben und ihr erlaubtes Auftreten eingeschränkt wird.

H.M.


 
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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#7 von Klaus3 , 22.04.2022 09:36

Zitat von hmmueller im Beitrag #2
Es soll Hp2 gezeigt werden, Leitung zur Gelblampe fällt aus - nun dürfen natürlich nicht einfach Gelb und Grün parallel angeschaltet werden, sonst würde nur grün leuchten = Hp1! Die Relaisschaltung schaltet daher die Gelblampe VOR der Grünlampe an, PRÜFT dann, ob Gelb leuchtet, und schaltet DANN Grün ein; wenn's nicht geklappt hat mit Gelb, wird Gelb abgeschaltet und stattdessen Rot ein. Die Schaltungen durchlaufen also SCHALTSEQUENZEN, und wenn das genügend langsam passiert, sieht man manche Zwischenzustände dieser Prüfsequenzen. Die Reihenfolge unabhängiger Prüfungen ist aber egal, das entscheidet der Hersteller, was da abläuft und wie schnell. Es muss ihm nur genehmigt werden.




Die Idee, daß die Signalbilder so überwacht sind, daß kein höhererwertiger Signalbegriff angezeigt werden darf ist richtig, aber Deine technische Beschreibung stimmt, zumindest bei den Stellwerksbauarten, die ich kenne, so nicht.

Nehmen wir als Beispiel ein Ausfahrsignal in einem SpDrS60 Stellwerk welches Hp00/Sh1/Hp1/Hp2 zeigen kann. Dort werden ALLE Fahrtbegriffe, also Sh1, Hp1 & Hp2 mit nur einem einzigen Leitungspaar vom Stellwerk bis zum Kasten am Signal versorgt. Dort gibt es weitere Relais, die dann dafür sorgen, welche Lampen in Reihe geschaltet werden. Im dem Moment, wo das Signal "anfängt" einen Signalbegriff zu zeigen, ist Sh1 und grün in Reihe, es kommt also ganz kurz immer das Sh1 mit. Erst dann wird der "richtige" Signalbegriff angesteuert. Grund: Erst einmal muß eine der beiden Rotlampen aus sein, dann nutzt man diese Leitung, um den Signalbegriff über die Leitung zu schicken. Mithin kommt kurz nach Sh1+grün dann z.B. "nur" Sh1 oder "nur" Hp2. Die Anschaltung eines Ausfahrsignals mit den genannten Bildern erfolgt inklusive Zs1 mit nur 6 Adern vom Stellwerk aus, inklusive aller Überwachungsfunktionen, zum Beispiel, ob ein Faden in einer Glühlampe defekt ist. Alle Lampen haben zwei Fäden und es werden immer "erst mal" beide Fäden angeschaltet. Funktioniert der Hauptfaden, wird der Nebenfaden abgeschaltet. Daher leuchten die Signale beim Hochlauf des Signalbilds auch ganz kurz etwas heller, weil man durchaus das Leuchten beider Fäden sehen kann. Insofern gibt es nur EINE Leitung, da kann also kein Ausfall von gelb in Hp2 passieren und durch die Reihenschaltung würde ein Ausfall der Gelblampe den ganzen Fahrtbegriff komplett löschen, da es eine Reihenschaltung ist. Eine Einzelüberwachung jeder einzelnen Lampe gibt es nicht, es werden alle Lampen einer Reihenschaltung nur komplett überwacht. Die Nebenfadenüberwachung übrigens auch so, auch hier weiß man nicht, welche der Lampen einen kaputten Faden hat. Das Stellwerk zeigt also nur an, daß im jetzt anliegenden Signalbild irgendwo ein Hauptfaden defekt ist ( oder etwas anderes, was auch damit überwacht ist, wie z.B. die Heizung der Abschlußgläser bei den Rot- und Gelboptiken.).


Die Reihenfolge der "Geisterbilder" hatte ich hier schon mal beschrieben:
Umschaltverhalten bei DB-Lichtsignalen:

Man beachte, daß kurzzeitig Hp1 angezeigt wird, obwohl Hp2 gezeigt werden muß. Es wird also NICHT VORHER geprüft, ob gelb funktioniert. Ganz im Gegenteil, es kommt erst "nur" Hp1 und dann Hp2. Ist gelb defekt, kommt halt dunkel und wegen der dann fehlenden Stromüberwachung kommt kurz danach wieder Hp0(0).


Gruß
Klaus


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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#8 von hmmueller , 22.04.2022 12:58

Ich gestehe, dass mich die Details der einzelnen Stellwerke nicht immer interessieren - es geht mehr um grundsätzliche Funktionsweisen, die in Stellwerken eingesetzt werden; wenn man sich nicht nur mit den lokalen Stellwerken in Deutschland auseinandersetzt, dann stolpere bei solchen Details dann doch immer wieder sehr...

... und bedanke mich daher sehr für Deine detaillierte Beschreibung für eine Stellwerkstype; wobei ich (ohne es zu wissen) annehme, dass analoge Typen - SpDrS in A, Domino 67 in CH usw. - ja auch solche Wege gehen (zumindest in der Schweiz ist die Zweidraht-Ansteuerung von Signalen m.W. auch die Regel). Ich verfeinere meine Antwortversuche dann in der nächsten Runde!!

H.M.


 
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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#9 von E16-06 , 22.04.2022 13:31

Hallo,

sehr interessante Sache.

Zitat von Klaus3 im Beitrag #7
Ganz im Gegenteil, es kommt erst "nur" Hp1 und dann Hp2.

Gerade das hätte ich nun wirklich nicht vermutet.

Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass kurzzeitig auftretende "andere Signalbilder" immer "auf der sicheren Seite" liegen müssen.
Also dass ein, ich nenne es jetzt mal "niederwertigerer" Fahrtbegriff, gezeigt wird (z.B. HP2 anstatt HP1), damit nichts passiert.
Oder eben ein dunkles Signal bzw. ein Signalbild das nicht existiert, denn bei einem erloschenen / gestörten Signal wüsste der Tf ja auch, was er zu tun hat.

Aber man lernt ja nicht aus.

Grüße,
Stephan


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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#10 von Klaus3 , 22.04.2022 14:54

Zitat von E16-06 im Beitrag #9
Hallo,

sehr interessante Sache.
Zitat von Klaus3 im Beitrag #7
Ganz im Gegenteil, es kommt erst "nur" Hp1 und dann Hp2.

Gerade das hätte ich nun wirklich nicht vermutet.

Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass kurzzeitig auftretende "andere Signalbilder" immer "auf der sicheren Seite" liegen müssen.
Also dass ein, ich nenne es jetzt mal "niederwertigerer" Fahrtbegriff, gezeigt wird (z.B. HP2 anstatt HP1), damit nichts passiert.
Oder eben ein dunkles Signal bzw. ein Signalbild das nicht existiert, denn bei einem erloschenen / gestörten Signal wüsste der Tf ja auch, was er zu tun hat.



Na ja, beim Ausfahrsignal ist das ja so, daß zumindest während dessen das zweite Rotlicht noch brennt. Es geht ja erst ein Rotlicht aus, dann kommt die Grünlampe und dann die Gelblampe und genau in dem Moment geht das zweite Rotlicht weg. Insofern sind alle "falschen Bilder" noch mit mindestens einem Rotlicht angezeigt und somit auf jeden Fall "ungültig".

Wie das bei Einfahr- oder Blocksignalen aussieht, müßte ich mir erst mal anschauen. Einen dazugehörigen "Schaltfolgeplan" hab ich leider nicht. Aber die Simulation würde das beantworten. Falls da Interesse besteht, kann ich das mal "rauslassen". Ach was, mach ich doch mal gerade... So sieht es also bei einem Einfahrsignal aus. Ich habe dabei ein Einfahrsignal in eine bereits bestehende Ausfahrt gestellt ( also kommt Vr1 ), damit kann man auch sehen, wie die Lampen des Vorsignals mit laufen. Die Einfahrt selber hat Hp2:

GEDATOOL:41.774:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GE1:2 // es kommen erst mal die Gelblampen ( 2-> nur ein Faden, 4-> beide Fäden )
GEDATOOL:41.774:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GE1:4
GEDATOOL:41.774:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GE2:2
GEDATOOL:41.775:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GE2:4
GEDATOOL:41.841:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GE1:2
GEDATOOL:41.841:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GE2:2
GEDATOOL:41.841:VAR:Signallampe:KR,F.HSIG,L_HR:0 // Hauptrot geht aus
GEDATOOL:41.878:VAR:Signallampe:KR,F.HSIG,L_NR:2 // Nebenrot geht an!
GEDATOOL:41.878:VAR:Signallampe:KR,F.HSIG,L_NR:4
GEDATOOL:41.948:VAR:Signallampe:KR,F.HSIG,L_NR:2
GEDATOOL:41.999:VAR:Signallampe:KR,F.HSIG,L_GN:2 // Gruen kommt
GEDATOOL:41.999:VAR:Signallampe:KR,F.HSIG,L_GN:4
GEDATOOL:42.050:VAR:Signallampe:KR,F.HSIG,L_GN:2
GEDATOOL:42.104:VAR:Signallampe:KR,F.HSIG,L_GE:2 // nun erst kommt gelb! Aber es sind nur 100ms nach dem Grün!
GEDATOOL:42.106:VAR:Signallampe:KR,F.HSIG,L_NR:0 // und im selbem Moment geht das Nebenrot aus
GEDATOOL:42.129:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGALL,L_GE1:0 // jetzt läuft das EIGENE Vorsignal in die "Sollstellung" -> Vr2
GEDATOOL:42.176:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGALL,L_GN1:2
GEDATOOL:42.177:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGALL,L_GN1:4
GEDATOOL:42.226:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGALL,L_GN1:2
GEDATOOL:42.623:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GE1:0 // und nun kommt erst das Vorsignal am Mast ins Spiel
GEDATOOL:42.674:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GN1:2
GEDATOOL:42.674:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GN1:4
GEDATOOL:42.727:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GN1:2
GEDATOOL:42.778:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GN1:0
GEDATOOL:42.778:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GE2:0
GEDATOOL:42.825:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GN2:2
GEDATOOL:42.825:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GN2:4
GEDATOOL:42.825:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GN1:2
GEDATOOL:42.825:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GN1:4
GEDATOOL:42.875:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GN1:2
GEDATOOL:42.875:VAR:Signallampe:KR,F.VSIGMAST,L_GN2:2 // aber man sieht, wie es lustig noch ein paar mal "blinkt"

Die Zeiten, die hier angegeben sind, sind indes mit Vorsicht zu genießen, da ich keine Angaben dazu habe, wie lange es dauert, bis ein Stromüberwacher anzieht oder fällt. Aber die Reihenfolge sollte passen! Ohnehin sollte man da nicht auf die 1/1000 Sekunde achten, denn der PC ist manches mal langsamer, als das Vorbild, denn im Vorbild läuft vieles wirklich parallel. Die Simulation schreibt daher schon mal irgendwo 10ms Unterschied raus, wenn beim Vorbild was zur selben Zeit passiert. Das Zeitraster paßt aber eigentlich mit dem Vorbild ganz gut, wie gesagt, wenn wir die Stromüberwachung mal außen vorlassen.

Also auch beim Einfahrsignal ist immer noch eine Rotlampe an, solange "nur" die grüne Lampe an ist. Erst mit dem Umschalten auf Hp2, also gelb an, geht das Nebenrot aus. Insofern ist alles gut :-)


Gruß
Klaus


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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#11 von hmmueller , 23.04.2022 19:48

Wow - danke! Sowas hab ich noch nie gesehen. Viel gelernt (wenn auch noch nicht alles kapiert).

H.M.


 
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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#12 von Klaus3 , 24.04.2022 09:38

Zitat von hmmueller im Beitrag #11
Wow - danke! Sowas hab ich noch nie gesehen. Viel gelernt (wenn auch noch nicht alles kapiert).

H.M.


Danke für die Blumen...

Wenn ich zum Verständnis beitragen kann, einfach fragen. Dazu ist es ja ein Forum :-)

Schönen Sonntag
Klaus


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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#13 von Rückblock , 24.04.2022 10:06

Hallo Stummifreunde.
Nun möchte auch ich hier noch einen Beitrag leisten. Es ist richtig das es bei Relaisschaltungen zu Übergängen beim Hoch und Runterschalten der Signalbegriffe kommt. Dies ist wirklich von Signal zu Signal und verwendeter Technik stark unterschiedlich.
Es gibt aber auch gewisse Zwangspunkte. So zum Beispiel beim KS Signalsystem. Hier kann ein Zusatzanzeiger, im Gegensatz zu anderen Signalsystemen, einen Signalbegriff "abwerten". Daher wird der Zusatzanzeiger (Ziffer) hier zuerst angeschaltet und überprüft. Erst, wenn er das geforderte Signalbild korrekt anzeigt, werden die Signalbilder KS1, oder KS2 angezeigt. So wird also ein Signalbild schrittweise aufgeschaltet. Ebenso kann, wenn z.B. das Signalbild KS1 nicht eingestellt werden kann anstelle dessen dann das Signalbild KS2 eingestellt werden. Beim Vorsignal am Mast ist sicherzustellen, das dies erst angesteuert wird, wenn das Hauptsignal einen Fahrtbegriff zeigt. usw. usw. Bei einem elektronischem Stellwerk laufen diese Schritte natürlich in der Programmlogik ab. Hinzu kommt natürlich dann noch die hardwaremäßige Ansteuerung der Lichtpunkte vom Signal. Hier wird ein erheblicher Aufwand getrieben um korrekte Signalbilder anzusteuern und zu überwachen. Auch der Ausfall eines Lichtpunkts muss ja erkannt und gemeldet werden. Hier reagiert die Signalansteuerung in der Regel durch Einstellen von niederwertigen Signalbildern. Rückfallebene ist dann meist das "rote" Licht.

Signalansteuerung beim Vorbild ist also gar nicht so einfach! Aber auf der Modellbahn haben wir es ja da einfacher. Unsere Preiser Lokführer reagieren immer richtig. Schmunzel

Mit freundlichem Gruß aus dem Rheinland
Rolf


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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#14 von Klaus3 , 24.04.2022 10:24

Zitat von Rückblock im Beitrag #13

Es gibt aber auch gewisse Zwangspunkte. So zum Beispiel beim KS Signalsystem. Hier kann ein Zusatzanzeiger, im Gegensatz zu anderen Signalsystemen, einen Signalbegriff "abwerten". Daher wird der Zusatzanzeiger (Ziffer) hier zuerst angeschaltet und überprüft. Erst, wenn er das geforderte Signalbild korrekt anzeigt, werden die Signalbilder KS1, oder KS2 angezeigt.



Die Abwertung durch Zusatzanzeiger gilt für alle in Deutschland angewendeten Signalsysteme. Ein Zs3 gibt es bei HV bis Ks durchgängig. Insofern gilt oben gesagtes auch bei anderen Signalsystemen und Stellwerksbauformen.

Zitat
Beim Vorsignal am Mast ist sicherzustellen, das dies erst angesteuert wird, wenn das Hauptsignal einen Fahrtbegriff zeigt. usw. usw.



Das kenne ich bei keiner Stellwerksbauart! Im S60, so wie oben dargestellt, kommt als erstes immer Vr0 und erst dann geht das Hauptsignal in den Fahrtbegriff und danach wird das Vorsignal auf den Sollbegriff gebracht. Würde das Hauptsignal einen gültigen Begriff zeigen ohne daß das Vorsignal schon an wäre, würde es als betrieblich abgeschaltet gelten. Das wäre so ziemlich das schlimmste, was passieren kann.


Zitat

Signalansteuerung beim Vorbild ist also gar nicht so einfach! Aber auf der Modellbahn haben wir es ja da einfacher. Unsere Preiser Lokführer reagieren immer richtig. Schmunzel



Aber eine korrekte Anzeige auf den Signalen wäre auch auf der Moba schön. Derzeit sieht man selbst auf Profi-Anlagen fast zu 100% Murks auf den Signalen! Wie oft sieht man eingeschaltete Vorsignale am Mast, wenn das Hauptsignal rot zeigt. Natürlich kommt das nach Vorbeifahrt vor, aber nicht als Grundstellung. Und ein vorbildrichtiger Signalbildwechsel wäre doch auch schön. Aber auch da kenne ich derzeit nicht einen einzigen Dekoder oder eine einzige Steuerung, die das richtig macht. Währen die Leute ihre Nieten an den Wasserkästen rauf und runter zählen, interessiert sich für die Signale keine Sau :-) Ist ja auch irgendwie schade :-)


Gruß
Klaus


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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#15 von Frank 72 , 24.04.2022 11:35

Zitat von Klaus3 im Beitrag #14

Die Abwertung durch Zusatzanzeiger gilt für alle in Deutschland angewendeten Signalsysteme. Ein Zs3 gibt es bei HV bis Ks durchgängig. Insofern gilt oben gesagtes auch bei anderen Signalsystemen und Stellwerksbauformen.


Echt? Bei welchem Signalsystem gibt es denn Zs3, außer eben bei H/V u. Ks?

Zitat von Klaus3 im Beitrag #14

Aber auch da kenne ich derzeit nicht einen einzigen Dekoder oder eine einzige Steuerung, die das richtig macht. Währen die Leute ihre Nieten an den Wasserkästen rauf und runter zählen, interessiert sich für die Signale keine Sau :-) Ist ja auch irgendwie schade :-)


Also, mich interessiert es. Sogar mehr, als irgendwelche Details an Fahrzeugen, die ich eh nicht sehe.
Hatte ich auf meiner letzten Anlage auch in meinem kleinen Bahnhof umgesetzt. Mit Steuerungssoftware (ich habe TC) lässt sich sowas definitiv machen. Auch z.B. mit dem bei Hl-, Sv- u. Ks-Signalen möglichen hochschalten.


Gruß Frank


 
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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#16 von RolfSte , 24.04.2022 13:23

Allen vielen Dank !

Ja da ist einer der Decoder selbst baut und programmiert.

Danke besonders an Klaus: ich bin gerade bei meinem eigenen Konfigurationsprogramm
für die Lampenreihenfolgen
auf dem PC. Ich kann da beliebige Reihenfolgen programmieren mit Überblendungen etc.
und möchte es letztendlich so genau machen wie in den Schaltfolgen von Klaus.

Technisch habe ich da kein Problem, nur die exakten Infos fehlen mir.
Naiv dachte ich halt, dass es da bei der Bahn Vorschiften gibt,
nach denen Signalanlagen geprüft werden.

Wenn ich meinem Programm soweit durch bin,
melde ich mich ggf. nochmal.


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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#17 von Klaus3 , 24.04.2022 15:26

Zitat von Frank 72 im Beitrag #15

Echt? Bei welchem Signalsystem gibt es denn Zs3, außer eben bei H/V u. Ks?



mindestens noch beim Sk gibt es Zs3. Zudem gibt es auch "abwertende" Zusatzanzeiger im Hl-System, zum Beispiel den Frühhaltanzeiger oder den Bremspfeil im Sv-System.
Zitat von Frank 72 im Beitrag #15

Zitat von Klaus3 im Beitrag #14

Aber auch da kenne ich derzeit nicht einen einzigen Dekoder oder eine einzige Steuerung, die das richtig macht. Währen die Leute ihre Nieten an den Wasserkästen rauf und runter zählen, interessiert sich für die Signale keine Sau :-) Ist ja auch irgendwie schade :-)




Also, mich interessiert es. Sogar mehr, als irgendwelche Details an Fahrzeugen, die ich eh nicht sehe.
Hatte ich auf meiner letzten Anlage auch in meinem kleinen Bahnhof umgesetzt. Mit Steuerungssoftware (ich habe TC) lässt sich sowas definitiv machen. Auch z.B. mit dem bei Hl-, Sv- u. Ks-Signalen möglichen hochschalten.


Ob man damit wirklich die korrekte Abfolge herstellen kann, bezweifle ich indes. Aber man möge mich eines besseren belehren :-)

Zitat von RolfSte im Beitrag #16

Ja da ist einer der Decoder selbst baut und programmiert.

Danke besonders an Klaus: ich bin gerade bei meinem eigenen Konfigurationsprogramm
für die Lampenreihenfolgen
auf dem PC. Ich kann da beliebige Reihenfolgen programmieren mit Überblendungen etc.
und möchte es letztendlich so genau machen wie in den Schaltfolgen von Klaus.

Technisch habe ich da kein Problem, nur die exakten Infos fehlen mir.




Na ja, wenn man dann betrachtet, daß es einen Unterschied macht, ob ein Signal auf Halt fällt, weil ein Zug dran vorbei fährt oder das Signal per Haltgruppentaste in Halt kommt und es beim Hochlauf vorkommen kann, daß ein Signal in Hp0+Vr0 stehen bleibt, weil zum Beispiel ein BÜ noch nicht freigemeldet wurde, dann glaube ich, daß man das mit einfachen Tabellen nur schwerlich in den Griff bekommt. Da gibt es halt viele Kombinationen von Zuständen, die beim Vorbild dann sichbar werden. Aber klar, daß sind ja immer nur sehr kurze Zeitintervalle, in denen man da Unterschiede sehen kann.

Und dann ist das Ganze auch noch vom Stellwerkstyp und dabei von den verbauten Gruppen abhängig. Bei neueren Signalgruppen im SpDrS60 geht das Vorsignal nach Vorbeifahrt des Zuges aus, bei älteren bleibt es so lange in Vr0 an, bis das nachgelegene Fahrwegelement aufgelöst wurde.

Man kann also auch noch erkennen, was im Stellwerk an Gruppentypen eingebaut ist :-)

Aber klar, daß sprengt den Rahmen. Will man das alles wirklich nachbilden, muß man das Stellwerk selbst nachbilden. Und ich glaube, da gibt es bisher nur einen :-)

Zitat von RolfSte im Beitrag #16

Naiv dachte ich halt, dass es da bei der Bahn Vorschiften gibt,
nach denen Signalanlagen geprüft werden.



Natürlich gibt es dazu Vorschriften. Aber da steht halt drin, daß zu jederzeit sichergestellt sein muß, daß gültige Signalbilder auch richtig sind. Ganz grundlegend gilt ja ohnehin die volle Signalabhängigkeit der Fahrstraße usw. Wie aber ein Hersteller im einzelnen die Funzeln an- und ausschaltet, schreibt natürlich niemand vor. Sonst hätte man ja quasi die Schaltung vorgeschrieben. Und da man ja gerne mehrere Hersteller hat, die Signalanlagen liefern können, wäre das sicher nicht im Sinne des Erfinders. Aber ich denke, bei Relaisstellwerken können wir ziemlich sicher sein, daß da alles richtig funktioniert.

Gruß
Klaus


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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#18 von Klaus3 , 24.04.2022 15:37

gelöscht... doppelt!


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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#19 von Frank 72 , 24.04.2022 16:48

Klaus, was ist denn ein abwertender Zusatzanzeiger im Hl-System? Das Zs13 zumindest nicht.

Zitat von Klaus3 im Beitrag #17

Ob man damit wirklich die korrekte Abfolge herstellen kann, bezweifle ich indes. Aber man möge mich eines besseren belehren :-)


Kann man. Erfordert ein bisschen Programmiererei und ist nicht in drei Minuten eingerichtet. Aber es geht.


Gruß Frank


 
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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#20 von RolfSte , 25.04.2022 12:28

Zitat von Klaus3 im Beitrag #14
Aber eine korrekte Anzeige auf den Signalen wäre auch auf der Moba schön. Derzeit sieht man selbst auf Profi-Anlagen fast zu 100% Murks auf den Signalen! Wie oft sieht man eingeschaltete Vorsignale am Mast, wenn das Hauptsignal rot zeigt. Natürlich kommt das nach Vorbeifahrt vor, aber nicht als Grundstellung. Und ein vorbildrichtiger Signalbildwechsel wäre doch auch schön. Aber auch da kenne ich derzeit nicht einen einzigen Dekoder oder eine einzige Steuerung, die das richtig macht. Währen die Leute ihre Nieten an den Wasserkästen rauf und runter zählen, interessiert sich für die Signale keine Sau :-) Ist ja auch irgendwie schade :-)



Genau sowas möchte ich vermeiden, deswegen habe ich gefragt.

Zitat von Klaus3 im Beitrag #17
Ob man damit wirklich die korrekte Abfolge herstellen kann, bezweifle ich indes. Aber man möge mich eines besseren belehren :-)


Genau das wollte ich in einem kleinem Video zeigen,
dabei aber gemerkt, dass ich nicht genau Bescheid weiß.

Also, was passiert in zeitlicher Reihenfolge z.B. an einem Ausfahrtsignal mit Vorsignal:
Ruhezustand, Zug fährt ein und hält, Ausfahrt, Ruhezustand, in den möglichen Varitionen.
Also das, was ein Beobachter sehen kann.

Soweit die Signal LEDs nicht in Reihe geschaltet sind,
kann ich im 5ms Abstand gleichzeitig den Strom durch jede einzelne LED
individuell auf eine von 256 Stromstufen ( PWM ) einstellen.

Das brauche ich schon fürs sanfte Überblenden.
Dafür habe ich in unserem Bahnhof einfach gefilmt,
um die genauen Timings zu bekommen.
Aber das kann ich natürlich nicht für alle Signalbilder machen


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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#21 von Frank 72 , 25.04.2022 15:33

Zitat von RolfSte im Beitrag #20
Also, was passiert in zeitlicher Reihenfolge z.B. an einem Ausfahrtsignal mit Vorsignal:
Ruhezustand, Zug fährt ein und hält, Ausfahrt, Ruhezustand, in den möglichen Varitionen.
Also das, was ein Beobachter sehen kann.

Da gäbe es unzählige Variationen. Wobei es für die Signalschaltung egal ist, ob da nun ein Zug vorher hält oder nicht.

Was du anscheinend meinst, habe ich vor ein paar Jahren mal an der Anlage der Miniatur-Elbtalbahn in Königstein gefilmt: Der Ablauf an einem (in diesem Fall Einfahr-) Signal bei Zugeinfahrt. Den Signalbildern nach zu urteilen hat das folgende Hauptsignal (Zwischen- oder Ausfahrsignal) ebenfalls Vorsignalfunktion. Diese H0-Anlage wird ebenfalls mit TC gesteuert.

Video Einfahrsignal


Gruß Frank


 
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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#22 von Remo Suriani , 25.04.2022 16:36

Hallo Rolf,

Zitat von RolfSte im Beitrag #20
Also, was passiert in zeitlicher Reihenfolge z.B. an einem Ausfahrtsignal mit Vorsignal:
Ruhezustand, Zug fährt ein und hält, Ausfahrt, Ruhezustand, in den möglichen Varitionen.
Also das, was ein Beobachter sehen kann.


Auf die exakt einzelnen "Birnen" will ich jetzt mal nicht eingehen, eher auf das grundsätzliche Vorgehen - ich beziehe mich mal auf Lichtsignale, da ja schon im Ausgangsposting von Lampen die Rede war
- Ruhezustand ist klar, Hp0 , also rot, bei Signalen mit Sh1 im Schirm zwei rote Lampen (In den Epochen III/IV Hp00), das Vorsignal ist aus
- Zug fährt ein: Hier gibt es nun verschiedene Momente, was das Signal auf Fahrt kommen kann, abhängig von der Streckenbelegung und der Bedienweise. Grundsätzlich gilt, wenn die Strecke frei ist: Das Signal ist so rechtzeitig auf Fahrt zu stellen, dass der Lokführer das Vorsignal für dieses Signal (nicht das am Mast) schon in entsprechender Fahrstellung wahrnehmen kann, deutlich bevor er das Vorsignal passiert. Dadurch muss er nicht unnötig früh einbremsen und bekommt keine Indusi/PZB-Überwachung. Bei viel verkehr kann das natürlich auch mal nicht klappen, dann wird das Asig auf Fahrt gestellt, sobald es eben geht. Wenn die Strecke frei ist dann hängt es im grobe davon ab, ob der Fdl das Signal manuell stellt oder ob es im Stellwerk eine Automatik gibt (Selbststellbetrieb/Zuglenkung oder ähnliches). Wenn der Fdl es selber macht, dann meistens, sobald er die Zugmeldung für den Zug bekommen hat, respektive ihm die entsprechende Anlage ihm den Zug ankündigt. Da ist der Zug vermutlich noch nicht im vorausgehenden Bahnhof durch. Wenn man weiß, dass das der nächste Zug ist, dann kann man auch den Fahrweg einstellen und hat den Zug quasi vom Tisch. Dann sind Esig und Asig durchaus schonmal 5 Minuten früher auf Fahrt. Beim Selbststellbetrieb gibt es einen Anstoßkontakt der nicht so zu früh schaltet aber immernoch so, dass es eben mit der Vorsignal locker passt.

Wie das Signal selber auf Fahrt kommt, hatten wir ja schon. Also Vorsignal geht an und dann danach das Hauptsignal auf einen Fahrtbegriff unter kurzem Aufblitzen des Sh1.
Hat der Fdl nun selber das folgende Signal unter Kontrolle und die Strecke ist frei, kann es auch sein, dass er gleich alle Signale für den Zug auf Fahrt bringt. Da man sich meistens in Fahrtrichtung vorarbeitet und das Einstellen einer Fahrstraße nur wenige Sekunden dauert, kann es dann sein, dass das Vorsignal nach wenigen Sekunden auf einen Fahrt-erwarten-Begriff geht. Ist das folgende Signal ein Selbstblocksignal in Grundstellung Fahrt könnte es auch vorkommen, dass es direkt auf Vr1 angeht. Bei Selbststellbetrieb könnte der Anstoß für das folgende Signal etwa bei Einfahrt des Zuges kommen, dann steht es auf Fahrt erwarten, wenn der Zug an das Hauptsignal kommt.
Fährt der Zug auf Halt ein, weil die Ausfahrt noch belegt ist, gäbe es die Variante, dass er einem anderem langsamen Zug folgt, dann kann es passieren dass der Zug von Halt erwarten zu Halt erwarten fährt, dann bekommt der Tf neben dem Ausfahrbegriff das Vorsignal nur in Vr0 zu sehen, oder es kommt erst recht spät. Anders wäre, wenn zum Beispiel im Einfahrbereich ein anderer Zug kreuzt. Dann kann es recht wahrscheinlich sein, dass der folgende Block schon frei ist. Sprich der Lokführer wartet vor dem Asig, und nach der Kreuzung es kommen Asig und Vsig zusammen auf grün.

Wenn das folgende Signal schon bei einem andere Fdl liegt, ist die Chance für eine Vr1 auch etwas geringer. Auf jeden Fall siehst Du, es kommt sehr auf die örtliche Situation und den aktuellen Betrieb an.

Zum Haltfall kann man noch was sagen: Normalerweise sorgt die Belegung des ersten Gleisfreimeldeabschnittes der mehr als 30m hinter dem Hauptsignal beginnt für den Haltfall. Also oft die Belegung der ersten oder zweiten Weiche - dafür muss man natürlich dann auch seine Weichen überwachen und sich nicht von Gleis zu Gleis mogeln, wie man es beim TC oft sieht Am Einfahrsignal ist das meistens beim Passieren der Rangierhalttafel der Gegenrichtung der Fall. Die steht zwar erst rund 200m hinter dem Esig, aber dazwischen gibt es meist keine weitere Unterteilung der Gleisfreimeldung.


Viele Grüße
Dirk

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RolfSte hat sich bedankt!
 
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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#23 von Frank 72 , 25.04.2022 17:29

Zitat von Remo Suriani im Beitrag #22
Wie das Signal selber auf Fahrt kommt, hatten wir ja schon.

Aber nur für eine konkrete Signal-Bauform. Wie wir weiter oben auch schon lesen konnten, gibt es ja diverse in diesem Land.

Zitat von Remo Suriani im Beitrag #22
Zum Haltfall kann man noch was sagen: Normalerweise sorgt die Belegung des ersten Gleisfreimeldeabschnittes der mehr als 30m hinter dem Hauptsignal beginnt für den Haltfall.

Was ist "normalerweise"? Ich sehe da täglich die verschiedensten Situationen. Hängt auch hier wieder von der Stellwerks-Technik ab.

@RolfSte: Vielleicht solltest du dich doch mal auf ein konkreteres Beispiel begrenzen, das dich interessiert, sonst wird dieser Thread hier nicht nur unendlich, sondern auch völlig unübersichtlich. Mal davon abgesehen, dass es eine Mammut-Aufgabe wäre, sämtliche möglichen Abläufe in allen Variationen hier nachzustellen, sofern wir das hier überhaupt wissen. Denn wie oben erwähnt, gibt es ja selbst innerhalb der Signalsysteme wiederum unterschiedliche Ansteuerungstechnik.


Gruß Frank


 
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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#24 von Remo Suriani , 25.04.2022 17:33

Hallo Frank,

Ich bezog mich auf die Frage aus dem Urspungspost:

Zitat von RolfSte im Beitrag #1
Z.B. Ausfahrtsignal mit Vorsignal steht auf Hp0. Wie ist der genaue Ablauf wenn ein Zug kommt und wieder ausfährt ?
Wann wird welche Lampe ein- oder ausgeschaltet ?


Also Lichtsignale im H/V-System


Viele Grüße
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RE: Lichtsignale, zeitliche Folge der Signalbilder ?

#25 von Klaus3 , 25.04.2022 20:22

Zitat von Frank 72 im Beitrag #23

@RolfSte: Vielleicht solltest du dich doch mal auf ein konkreteres Beispiel begrenzen, das dich interessiert, sonst wird dieser Thread hier nicht nur unendlich, sondern auch völlig unübersichtlich. Mal davon abgesehen, dass es eine Mammut-Aufgabe wäre, sämtliche möglichen Abläufe in allen Variationen hier nachzustellen, sofern wir das hier überhaupt wissen. Denn wie oben erwähnt, gibt es ja selbst innerhalb der Signalsysteme wiederum unterschiedliche Ansteuerungstechnik.


Ja, da ist was dran :-)

Ich glaub aber mal, für S60 bekommen wir die nötigen Infos in jeder Lebenslage zusammen. Kann halt nur etwas dauern :-) So wie @Remo Suriani noch den Beleg für die "Hp0/Vr0" bei nicht freigemeldetem BÜ nachfragt, so wird es auch andere Zusammenhänge geben, die noch auf den "Nachweis" warten. Gut Ding will Weile haben. Aber zum S60 gibts so viele Unterlagen in der Welt, daß man die Fragen eines Tages beantworten kann :-) Für eine Auswahl an Baugruppen gibts ja nun schon mal eine Simulation, die bisweilen zumindest starke Indizien liefern kann. Noch tiefer drin gehts dann nur in einer echten Anlage. Aber auch da kann man ja fragen.


Gruß
Klaus


RolfSte hat sich bedankt!
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